Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Liszt, Franz von: Das deutsche Reichsstrafrecht. Berlin u. a., 1881.

Bild:
<< vorherige Seite
Viertes Buch. II. Delikte gegen die Staatsgewalt etc.

Strafe: Zuchthaus bis zu 5 Jahren oder Festungshaft
von gleicher Dauer; bei mildernden Umständen Festungshaft
bis zu 2 Jahren.

Ueber das Amtsdelikt des §. 339 Abs. 3 StGB. vgl.
oben §. 92 II 4 b.

3.
§. 98. Strafbare Handlungen in Beziehung auf das
politische Wahl- oder Stimmrecht.

I. Durch Gewalt oder durch Bedrohung1 mit einer straf-
baren Handlung begangene Verhinderung (nicht positiver
Zwang) eines Deutschen,2 in Ausübung seiner staats-
bürgerlichen Rechte3 zu wählen oder zu stimmen (StGB.
§. 107).

Strafe: Gefängnis nicht unter 6 Monaten oder Festungs-
haft bis zu 5 Jahren. Versuch strafbar.

Ueber das Amtsdelikt des §. 339 Abs. 3 StGB.
vgl. oben §. 92 II 4 b.

II. Vorsätzliche Herbeiführung eines unrichtigen
Ergebnisses bei Wahlhandlungen in öffentlichen
Angelegenheiten, oder Verfälschung des Wahler-
gebnisses
(StGB. §. 108).

Strafe:

1. Wenn der Thäter mit der Sammlung von Wahl-
oder Stimm-Zetteln oder -Zeichen oder mit der Führung
1 [Spaltenumbruch] Siehe oben §. 63 I 1 a
und b.
2 [Spaltenumbruch] Der Ausländer ist nicht ge-
schützt.
3 [Spaltenumbruch] Nicht bloß zu oder in den
im vorigen Paragraphen auge-
führten Versammlungen.
Viertes Buch. II. Delikte gegen die Staatsgewalt ꝛc.

Strafe: Zuchthaus bis zu 5 Jahren oder Feſtungshaft
von gleicher Dauer; bei mildernden Umſtänden Feſtungshaft
bis zu 2 Jahren.

Ueber das Amtsdelikt des §. 339 Abſ. 3 StGB. vgl.
oben §. 92 II 4 b.

3.
§. 98. Strafbare Handlungen in Beziehung auf das
politiſche Wahl- oder Stimmrecht.

I. Durch Gewalt oder durch Bedrohung1 mit einer ſtraf-
baren Handlung begangene Verhinderung (nicht poſitiver
Zwang) eines Deutſchen,2 in Ausübung ſeiner ſtaats-
bürgerlichen Rechte3 zu wählen oder zu ſtimmen (StGB.
§. 107).

Strafe: Gefängnis nicht unter 6 Monaten oder Feſtungs-
haft bis zu 5 Jahren. Verſuch ſtrafbar.

Ueber das Amtsdelikt des §. 339 Abſ. 3 StGB.
vgl. oben §. 92 II 4 b.

II. Vorſätzliche Herbeiführung eines unrichtigen
Ergebniſſes bei Wahlhandlungen in öffentlichen
Angelegenheiten, oder Verfälſchung des Wahler-
gebniſſes
(StGB. §. 108).

Strafe:

1. Wenn der Thäter mit der Sammlung von Wahl-
oder Stimm-Zetteln oder -Zeichen oder mit der Führung
1 [Spaltenumbruch] Siehe oben §. 63 I 1 a
und b.
2 [Spaltenumbruch] Der Ausländer iſt nicht ge-
ſchützt.
3 [Spaltenumbruch] Nicht bloß zu oder in den
im vorigen Paragraphen auge-
führten Verſammlungen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0432" n="406"/>
                <fw place="top" type="header">Viertes Buch. <hi rendition="#aq">II.</hi> Delikte gegen die Staatsgewalt &#xA75B;c.</fw><lb/>
                <p><hi rendition="#g">Strafe</hi>: Zuchthaus bis zu 5 Jahren oder Fe&#x017F;tungshaft<lb/>
von gleicher Dauer; bei mildernden Um&#x017F;tänden Fe&#x017F;tungshaft<lb/>
bis zu 2 Jahren.</p><lb/>
                <p>Ueber das Amtsdelikt des §. 339 Ab&#x017F;. 3 StGB. vgl.<lb/>
oben §. 92 <hi rendition="#aq">II 4 b.</hi></p>
              </div>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>3.</head><lb/>
              <div n="5">
                <head> <hi rendition="#b">§. 98. Strafbare Handlungen in Beziehung auf das<lb/>
politi&#x017F;che Wahl- oder Stimmrecht.</hi> </head><lb/>
                <p><hi rendition="#aq">I.</hi> Durch Gewalt oder durch Bedrohung<note place="foot" n="1"><cb/>
Siehe oben §. 63 <hi rendition="#aq">I 1 a</hi><lb/>
und <hi rendition="#aq">b.</hi></note> mit einer &#x017F;traf-<lb/>
baren Handlung begangene <hi rendition="#g">Verhinderung</hi> (nicht po&#x017F;itiver<lb/>
Zwang) <hi rendition="#g">eines Deut&#x017F;chen</hi>,<note place="foot" n="2"><cb/>
Der Ausländer i&#x017F;t nicht ge-<lb/>
&#x017F;chützt.</note> in Ausübung &#x017F;einer &#x017F;taats-<lb/>
bürgerlichen Rechte<note place="foot" n="3"><cb/>
Nicht bloß zu oder in den<lb/>
im vorigen Paragraphen auge-<lb/>
führten Ver&#x017F;ammlungen.</note> zu wählen oder zu &#x017F;timmen (StGB.<lb/>
§. 107).</p><lb/>
                <p><hi rendition="#g">Strafe</hi>: Gefängnis nicht unter 6 Monaten oder Fe&#x017F;tungs-<lb/>
haft bis zu 5 Jahren. <hi rendition="#g">Ver&#x017F;uch</hi> &#x017F;trafbar.</p><lb/>
                <p>Ueber das Amtsdelikt des §. 339 Ab&#x017F;. 3 StGB.<lb/>
vgl. oben §. 92 <hi rendition="#aq">II 4 b.</hi></p><lb/>
                <p><hi rendition="#aq">II.</hi> Vor&#x017F;ätzliche <hi rendition="#g">Herbeiführung eines unrichtigen<lb/>
Ergebni&#x017F;&#x017F;es bei Wahlhandlungen in öffentlichen<lb/>
Angelegenheiten, oder Verfäl&#x017F;chung des Wahler-<lb/>
gebni&#x017F;&#x017F;es</hi> (StGB. §. 108).</p><lb/>
                <p><hi rendition="#g">Strafe</hi>:</p><lb/>
                <list>
                  <item>1. Wenn der Thäter mit der Sammlung von Wahl-<lb/>
oder Stimm-Zetteln oder -Zeichen oder mit der Führung<lb/></item>
                </list>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[406/0432] Viertes Buch. II. Delikte gegen die Staatsgewalt ꝛc. Strafe: Zuchthaus bis zu 5 Jahren oder Feſtungshaft von gleicher Dauer; bei mildernden Umſtänden Feſtungshaft bis zu 2 Jahren. Ueber das Amtsdelikt des §. 339 Abſ. 3 StGB. vgl. oben §. 92 II 4 b. 3. §. 98. Strafbare Handlungen in Beziehung auf das politiſche Wahl- oder Stimmrecht. I. Durch Gewalt oder durch Bedrohung 1 mit einer ſtraf- baren Handlung begangene Verhinderung (nicht poſitiver Zwang) eines Deutſchen, 2 in Ausübung ſeiner ſtaats- bürgerlichen Rechte 3 zu wählen oder zu ſtimmen (StGB. §. 107). Strafe: Gefängnis nicht unter 6 Monaten oder Feſtungs- haft bis zu 5 Jahren. Verſuch ſtrafbar. Ueber das Amtsdelikt des §. 339 Abſ. 3 StGB. vgl. oben §. 92 II 4 b. II. Vorſätzliche Herbeiführung eines unrichtigen Ergebniſſes bei Wahlhandlungen in öffentlichen Angelegenheiten, oder Verfälſchung des Wahler- gebniſſes (StGB. §. 108). Strafe: 1. Wenn der Thäter mit der Sammlung von Wahl- oder Stimm-Zetteln oder -Zeichen oder mit der Führung 1 Siehe oben §. 63 I 1 a und b. 2 Der Ausländer iſt nicht ge- ſchützt. 3 Nicht bloß zu oder in den im vorigen Paragraphen auge- führten Verſammlungen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/liszt_reichsstrafrecht_1881
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/liszt_reichsstrafrecht_1881/432
Zitationshilfe: Liszt, Franz von: Das deutsche Reichsstrafrecht. Berlin u. a., 1881, S. 406. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/liszt_reichsstrafrecht_1881/432>, abgerufen am 28.03.2024.