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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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portugiesischen Handlung.
America, oder Westindien: Brasilien, nebst einem Theile des
angränzenden Guiana, Paraguay und Magellanica, bis an
Cabo rotondo, oder Punto de Marca; und giebt America den
Portugiesen Zucker in erstaunlicher Menge, Gold, Silber, Edel-
gesteine, Brasilien- und anderes Farbeholz, Bauholz, Taback,
Jndigo, Pfeffer, Jngwer, Balsam, Baumwolle, Viehhäute,
etc. etc. Von allen genannten Jnseln, Ländern und Städten
handeln in unserer Akad. der Kaufl. besondere Artikel. Die
Handlung, welche die Portugiesen (a) mit denen unter der Bot-
mäßigkeit ihres Königs stehenden Jnseln in dem atlantischena) mit den
Jnseln auf
dem atlanti-
schen Meere.

Meere treiben, ist von keiner sonderlichen Erheblichkeit, und
beschäfftiget nur einige wenige Schiffe, die jährlich, oder läng-
stens alle zwey Jahre, dahin gesendet werden. Hingegen (b)
nach den africanischen Küsten und Königreichen, vornehmlich nachb) nach den
africanischen
Küsten und
Königrei-
chen.

Gambea, Catcheo, Loango, Congo, Angola, Monoemugi,
Sofala, Monomotapa, Mozambique, Mombaza etc. ist die
Handlung der Portugiesen sehr beträchtlich. (c) Nach Ostin-
dien
ist die Fahrt und Handlung in Portugal nicht, wie inc) nach und
in Ostindien.

Holland, |England, etc. an gewisse Handlungscompagnien ge-
bunden, sondern sie ist allen Portugiesen ohne Unterschied er-
laubt, und schicken sie alle Jahre in den Monaten März, oder
April, einige Schiffe nach Goa, welche der König bemannet und
ausrüstet, und welche insgemein nach einer anderthalb jäh-
rigen Reise mit ihrer Ladung wieder zurück kommen. Unge-
achtet die Portugiesen die ersten Eroberer von Ostindien sind
(§. 104.), so ist doch gegenwärtig ihre Handlung nach Ostin-
dien
so sehr herunter gekommen, daß sie die geringste unter
allen denjenigen ist, welche die europäischen Nationen dahin
treiben. Die Handlung, welche die Portugiesen in Jndien
selbst treiben, hat ebenfalls wenig mehr zu bedeuten, und ge-
schieht nur mit kleinen Schiffen, auch mehrentheils unter heid-
nischer Flagge. Der Mittelpunct dieser Handlung ist Goa,
und nach solchem Diu und Daman. Sie haben außerdem noch
einige andere Plätze und Contoire auf der Küste von Malaba-
rien; zu Surate aber ein ansehnliches Contoir. Jn China
erhält sich ihr dortiges Contoir zu Macao ebenfalls noch bey
gutem Ansehen. Uebrigens pflegen auch wol die obgedachtend) nach Bra-
silien.

ostindischen Kauffahrteyschiffe nach Rio Janeyro in Brasilien
zu fahren, und zugleich mit der brasilischen Flotte nach Lissa-
bon zu seegeln. Dieses Brasilien ist itzo die Schatzkammer der
Portugiesen, aus der sie eine große Menge vortrefflicher und
reicher Waaren ziehen. Diese Handlung nach Brasilien ge-
schieht allein mit portugiesischen Schiffen, und es ist den an-
dern Nationen nicht erlaubt, ihre Schiffe dahin zu senden.
Endlich gedenken wir noch, daß der König bey dem Handel mit
den auswärtigen Colonien mit intereßirt ist, siehe den 112 §.

§. 107.

Jn Ansehung der (2) Handlung der Portugiesen mit den2) Handlung
der Portu-
giesen mit

europäischen Nationen müssen wir einen Unterschied machen,
zwischen der portugiesischen Schifffahrt nach den Küsten und

in
K. S. (F f)

portugieſiſchen Handlung.
America, oder Weſtindien: Braſilien, nebſt einem Theile des
angraͤnzenden Guiana, Paraguay und Magellanica, bis an
Cabo rotondo, oder Punto de Marca; und giebt America den
Portugieſen Zucker in erſtaunlicher Menge, Gold, Silber, Edel-
geſteine, Braſilien- und anderes Farbeholz, Bauholz, Taback,
Jndigo, Pfeffer, Jngwer, Balſam, Baumwolle, Viehhaͤute,
ꝛc. ꝛc. Von allen genannten Jnſeln, Laͤndern und Staͤdten
handeln in unſerer Akad. der Kaufl. beſondere Artikel. Die
Handlung, welche die Portugieſen (a) mit denen unter der Bot-
maͤßigkeit ihres Koͤnigs ſtehenden Jnſeln in dem atlantiſchena) mit den
Jnſeln auf
dem atlanti-
ſchen Meere.

Meere treiben, iſt von keiner ſonderlichen Erheblichkeit, und
beſchaͤfftiget nur einige wenige Schiffe, die jaͤhrlich, oder laͤng-
ſtens alle zwey Jahre, dahin geſendet werden. Hingegen (b)
nach den africaniſchen Kuͤſten und Koͤnigreichen, vornehmlich nachb) nach den
africaniſchē
Kuͤſten und
Koͤnigrei-
chen.

Gambea, Catcheo, Loango, Congo, Angola, Monoemugi,
Sofala, Monomotapa, Mozambique, Mombaza ꝛc. iſt die
Handlung der Portugieſen ſehr betraͤchtlich. (c) Nach Oſtin-
dien
iſt die Fahrt und Handlung in Portugal nicht, wie inc) nach und
in Oſtindien.

Holland, |England, ꝛc. an gewiſſe Handlungscompagnien ge-
bunden, ſondern ſie iſt allen Portugieſen ohne Unterſchied er-
laubt, und ſchicken ſie alle Jahre in den Monaten Maͤrz, oder
April, einige Schiffe nach Goa, welche der Koͤnig bemannet und
ausruͤſtet, und welche insgemein nach einer anderthalb jaͤh-
rigen Reiſe mit ihrer Ladung wieder zuruͤck kommen. Unge-
achtet die Portugieſen die erſten Eroberer von Oſtindien ſind
(§. 104.), ſo iſt doch gegenwaͤrtig ihre Handlung nach Oſtin-
dien
ſo ſehr herunter gekommen, daß ſie die geringſte unter
allen denjenigen iſt, welche die europaͤiſchen Nationen dahin
treiben. Die Handlung, welche die Portugieſen in Jndien
ſelbſt treiben, hat ebenfalls wenig mehr zu bedeuten, und ge-
ſchieht nur mit kleinen Schiffen, auch mehrentheils unter heid-
niſcher Flagge. Der Mittelpunct dieſer Handlung iſt Goa,
und nach ſolchem Diu und Daman. Sie haben außerdem noch
einige andere Plaͤtze und Contoire auf der Kuͤſte von Malaba-
rien; zu Surate aber ein anſehnliches Contoir. Jn China
erhaͤlt ſich ihr dortiges Contoir zu Macao ebenfalls noch bey
gutem Anſehen. Uebrigens pflegen auch wol die obgedachtend) nach Bra-
ſilien.

oſtindiſchen Kauffahrteyſchiffe nach Rio Janeyro in Braſilien
zu fahren, und zugleich mit der braſiliſchen Flotte nach Liſſa-
bon zu ſeegeln. Dieſes Braſilien iſt itzo die Schatzkammer der
Portugieſen, aus der ſie eine große Menge vortrefflicher und
reicher Waaren ziehen. Dieſe Handlung nach Braſilien ge-
ſchieht allein mit portugieſiſchen Schiffen, und es iſt den an-
dern Nationen nicht erlaubt, ihre Schiffe dahin zu ſenden.
Endlich gedenken wir noch, daß der Koͤnig bey dem Handel mit
den auswaͤrtigen Colonien mit intereßirt iſt, ſiehe den 112 §.

§. 107.

Jn Anſehung der (2) Handlung der Portugieſen mit den2) Handlung
der Portu-
gieſen mit

europaͤiſchen Nationen muͤſſen wir einen Unterſchied machen,
zwiſchen der portugieſiſchen Schifffahrt nach den Kuͤſten und

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[449/1053] portugieſiſchen Handlung. America, oder Weſtindien: Braſilien, nebſt einem Theile des angraͤnzenden Guiana, Paraguay und Magellanica, bis an Cabo rotondo, oder Punto de Marca; und giebt America den Portugieſen Zucker in erſtaunlicher Menge, Gold, Silber, Edel- geſteine, Braſilien- und anderes Farbeholz, Bauholz, Taback, Jndigo, Pfeffer, Jngwer, Balſam, Baumwolle, Viehhaͤute, ꝛc. ꝛc. Von allen genannten Jnſeln, Laͤndern und Staͤdten handeln in unſerer Akad. der Kaufl. beſondere Artikel. Die Handlung, welche die Portugieſen (a) mit denen unter der Bot- maͤßigkeit ihres Koͤnigs ſtehenden Jnſeln in dem atlantiſchen Meere treiben, iſt von keiner ſonderlichen Erheblichkeit, und beſchaͤfftiget nur einige wenige Schiffe, die jaͤhrlich, oder laͤng- ſtens alle zwey Jahre, dahin geſendet werden. Hingegen (b) nach den africaniſchen Kuͤſten und Koͤnigreichen, vornehmlich nach Gambea, Catcheo, Loango, Congo, Angola, Monoemugi, Sofala, Monomotapa, Mozambique, Mombaza ꝛc. iſt die Handlung der Portugieſen ſehr betraͤchtlich. (c) Nach Oſtin- dien iſt die Fahrt und Handlung in Portugal nicht, wie in Holland, |England, ꝛc. an gewiſſe Handlungscompagnien ge- bunden, ſondern ſie iſt allen Portugieſen ohne Unterſchied er- laubt, und ſchicken ſie alle Jahre in den Monaten Maͤrz, oder April, einige Schiffe nach Goa, welche der Koͤnig bemannet und ausruͤſtet, und welche insgemein nach einer anderthalb jaͤh- rigen Reiſe mit ihrer Ladung wieder zuruͤck kommen. Unge- achtet die Portugieſen die erſten Eroberer von Oſtindien ſind (§. 104.), ſo iſt doch gegenwaͤrtig ihre Handlung nach Oſtin- dien ſo ſehr herunter gekommen, daß ſie die geringſte unter allen denjenigen iſt, welche die europaͤiſchen Nationen dahin treiben. Die Handlung, welche die Portugieſen in Jndien ſelbſt treiben, hat ebenfalls wenig mehr zu bedeuten, und ge- ſchieht nur mit kleinen Schiffen, auch mehrentheils unter heid- niſcher Flagge. Der Mittelpunct dieſer Handlung iſt Goa, und nach ſolchem Diu und Daman. Sie haben außerdem noch einige andere Plaͤtze und Contoire auf der Kuͤſte von Malaba- rien; zu Surate aber ein anſehnliches Contoir. Jn China erhaͤlt ſich ihr dortiges Contoir zu Macao ebenfalls noch bey gutem Anſehen. Uebrigens pflegen auch wol die obgedachten oſtindiſchen Kauffahrteyſchiffe nach Rio Janeyro in Braſilien zu fahren, und zugleich mit der braſiliſchen Flotte nach Liſſa- bon zu ſeegeln. Dieſes Braſilien iſt itzo die Schatzkammer der Portugieſen, aus der ſie eine große Menge vortrefflicher und reicher Waaren ziehen. Dieſe Handlung nach Braſilien ge- ſchieht allein mit portugieſiſchen Schiffen, und es iſt den an- dern Nationen nicht erlaubt, ihre Schiffe dahin zu ſenden. Endlich gedenken wir noch, daß der Koͤnig bey dem Handel mit den auswaͤrtigen Colonien mit intereßirt iſt, ſiehe den 112 §. a) mit den Jnſeln auf dem atlanti- ſchen Meere. b) nach den africaniſchē Kuͤſten und Koͤnigrei- chen. c) nach und in Oſtindien. d) nach Bra- ſilien. §. 107. Jn Anſehung der (2) Handlung der Portugieſen mit den europaͤiſchen Nationen muͤſſen wir einen Unterſchied machen, zwiſchen der portugieſiſchen Schifffahrt nach den Kuͤſten und in 2) Handlung der Portu- gieſen mit K. S. (F f)

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 449. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/1053>, abgerufen am 19.04.2024.