Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

Preiße oder Werthe.
der Veränderung, zu erfahren trachte, immaßen er schlechter-
dings sowol den Ein-als Verkauf darnach einrichten muß, wenn
er anders in seinem Handel glücklich seyn will. Zu dem Ende
ist er schuldig, (1) sich die gedruckten oder geschriebenen wöchent-1) Preiß-
couranten,
Wechsel-
cours- und
Gelderpreiß-
zettel sich
schicken zu
lassen,
2) corre-
spondiren,

lichen Preißcouranten, Wechselcours- und Gelderpreißzettel
von den vornehmsten Handelsplätzen jedesmal mit der ersten
Post schicken zu lassen. Weil man aber daraus nur die wirk-
liche Preißesveränderung einsehen kann: so ist er ferner schul-
dig, daß er (2) eine weitläuftige und umständliche Correspon-
denz
unterhalte, die ihm zugleich die Ursachen beydes der be-
reits erfolgten, als einer bevorstehenden gewissen oder vermuth-
lichen Preißesveränderung, in Zeiten entdecke. Und da auch
diese nicht allemal zureichend seyn will, so muß er endlich (3)3) speculi-
ren.

selber, vermittelst der öffentlichen Zeitungen und Privatnach-
richten, besonders der Betrachtung des gegenwärtigen Zeitlau-
fes, über die Ursachen der Preißesveränderung fleißig und ver-
nünftig speculiren, welche solche veranlasset haben, oder wel-
che etwann dieselbe hoffen lassen.

§. 34.

Es ist aber die Nachricht von den gestiegenen oder ge-Anwendung
der Nach-
richten von
dem
1) gestiege-
nen Preiße,

fallenen Waaren-Wechsel- und Gelderpreißen, und den dieß-
faltigen Ursachen dem, der sie zuerst erhält, oder entdecket, un-
gemein nützlich. Die (1) Nachricht von dem gestiegenen Preis-
se
kann und soll er sich z. E. in der Waarenhandlung auf fol-
gende Art zu Nutze machen, daß er alle gestiegene Waaren von
andern Kaufleuten um sich herum, noch zu rechter Zeit, und
ehe diese gleichfalls davon benachrichtiget werden, an sich und
auf sein Lager ziehe, als wovon ihm ein gedoppelter Nutzen
entsteht: einmal, daß er die am Preiße höher steigende Waare
in Menge noch um den wohlfeilen Preiß erhält; und hernach,
daß er sie nunmehr in einem etwas wohlfeilern Preiße, und
doch noch mit genugsamen Gewinn, geben kann, als diejeni-
gen, deren Waarenlager er entblößet, und die sich mithin sol-
che Waaren um den erhöheten Preiß allererst wiederum haben
anschaffen müssen: wodurch er folglich mehr Käufer an sich
zieht, und so gar, so lange jener Waarenlager entblößet bleibt,
der alleinige Verkäufer ist. Der (2) Nachricht von dem gefallenen2) gefalle-
nen Preiße.

Preiße kann er sich auch auf mehr als eine Art zu Nutze ma-
chen, z. E. daß er bey wenigem Vorrathe mit der weitern Ver-
sorgung noch ein wenig und so lange anstehe, bis der wohlfei-
lere Preiß wirklich erfolget; und bey vielem Vorrathe, son-
derlich etwann schon alter Waaren, sich derselben in Zeiten' zu
entledigen suche, um sich dagegen mit frischer Waare um den
wohlfeilen Preiß zu versehen; und dieses in desto größerer
Menge, nachdem die von dem Correspondenten zugleich gemel-
deten oder sonst in Erfahrung gebrachten Umstände wahrschein-
lich machen, daß der niedrige Preiß von keiner langen Dauer
seyn werde. Thut der Kaufmann, der auf solche Art seinen
Handel führet, dadurch andern Abbruch: so ist es ihm für

keine

Preiße oder Werthe.
der Veraͤnderung, zu erfahren trachte, immaßen er ſchlechter-
dings ſowol den Ein-als Verkauf darnach einrichten muß, wenn
er anders in ſeinem Handel gluͤcklich ſeyn will. Zu dem Ende
iſt er ſchuldig, (1) ſich die gedruckten oder geſchriebenen woͤchent-1) Preiß-
couranten,
Wechſel-
cours- und
Gelderpreiß-
zettel ſich
ſchicken zu
laſſen,
2) corre-
ſpondiren,

lichen Preißcouranten, Wechſelcours- und Gelderpreißzettel
von den vornehmſten Handelsplaͤtzen jedesmal mit der erſten
Poſt ſchicken zu laſſen. Weil man aber daraus nur die wirk-
liche Preißesveraͤnderung einſehen kann: ſo iſt er ferner ſchul-
dig, daß er (2) eine weitlaͤuftige und umſtaͤndliche Correſpon-
denz
unterhalte, die ihm zugleich die Urſachen beydes der be-
reits erfolgten, als einer bevorſtehenden gewiſſen oder vermuth-
lichen Preißesveraͤnderung, in Zeiten entdecke. Und da auch
dieſe nicht allemal zureichend ſeyn will, ſo muß er endlich (3)3) ſpeculi-
ren.

ſelber, vermittelſt der oͤffentlichen Zeitungen und Privatnach-
richten, beſonders der Betrachtung des gegenwaͤrtigen Zeitlau-
fes, uͤber die Urſachen der Preißesveraͤnderung fleißig und ver-
nuͤnftig ſpeculiren, welche ſolche veranlaſſet haben, oder wel-
che etwann dieſelbe hoffen laſſen.

§. 34.

Es iſt aber die Nachricht von den geſtiegenen oder ge-Anwendung
der Nach-
richten von
dem
1) geſtiege-
nen Preiße,

fallenen Waaren-Wechſel- und Gelderpreißen, und den dieß-
faltigen Urſachen dem, der ſie zuerſt erhaͤlt, oder entdecket, un-
gemein nuͤtzlich. Die (1) Nachricht von dem geſtiegenen Preiſ-
ſe
kann und ſoll er ſich z. E. in der Waarenhandlung auf fol-
gende Art zu Nutze machen, daß er alle geſtiegene Waaren von
andern Kaufleuten um ſich herum, noch zu rechter Zeit, und
ehe dieſe gleichfalls davon benachrichtiget werden, an ſich und
auf ſein Lager ziehe, als wovon ihm ein gedoppelter Nutzen
entſteht: einmal, daß er die am Preiße hoͤher ſteigende Waare
in Menge noch um den wohlfeilen Preiß erhaͤlt; und hernach,
daß er ſie nunmehr in einem etwas wohlfeilern Preiße, und
doch noch mit genugſamen Gewinn, geben kann, als diejeni-
gen, deren Waarenlager er entbloͤßet, und die ſich mithin ſol-
che Waaren um den erhoͤheten Preiß allererſt wiederum haben
anſchaffen muͤſſen: wodurch er folglich mehr Kaͤufer an ſich
zieht, und ſo gar, ſo lange jener Waarenlager entbloͤßet bleibt,
der alleinige Verkaͤufer iſt. Der (2) Nachricht von dem gefallenen2) gefalle-
nen Preiße.

Preiße kann er ſich auch auf mehr als eine Art zu Nutze ma-
chen, z. E. daß er bey wenigem Vorrathe mit der weitern Ver-
ſorgung noch ein wenig und ſo lange anſtehe, bis der wohlfei-
lere Preiß wirklich erfolget; und bey vielem Vorrathe, ſon-
derlich etwann ſchon alter Waaren, ſich derſelben in Zeiten’ zu
entledigen ſuche, um ſich dagegen mit friſcher Waare um den
wohlfeilen Preiß zu verſehen; und dieſes in deſto groͤßerer
Menge, nachdem die von dem Correſpondenten zugleich gemel-
deten oder ſonſt in Erfahrung gebrachten Umſtaͤnde wahrſchein-
lich machen, daß der niedrige Preiß von keiner langen Dauer
ſeyn werde. Thut der Kaufmann, der auf ſolche Art ſeinen
Handel fuͤhret, dadurch andern Abbruch: ſo iſt es ihm fuͤr

keine
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <div n="2">
                <div n="3">
                  <div n="4">
                    <p><pb facs="#f0647" n="43"/><fw place="top" type="header">Preiße oder Werthe.</fw><lb/>
der Vera&#x0364;nderung, zu erfahren trachte, immaßen er &#x017F;chlechter-<lb/>
dings &#x017F;owol den Ein-als Verkauf darnach einrichten muß, wenn<lb/>
er anders in &#x017F;einem Handel glu&#x0364;cklich &#x017F;eyn will. Zu dem Ende<lb/>
i&#x017F;t er &#x017F;chuldig, (1) &#x017F;ich die gedruckten oder ge&#x017F;chriebenen wo&#x0364;chent-<note place="right">1) Preiß-<lb/>
couranten,<lb/>
Wech&#x017F;el-<lb/>
cours- und<lb/>
Gelderpreiß-<lb/>
zettel &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;chicken zu<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
2) corre-<lb/>
&#x017F;pondiren,</note><lb/>
lichen <hi rendition="#fr">Preißcouranten, Wech&#x017F;elcours-</hi> und <hi rendition="#fr">Gelderpreißzettel</hi><lb/>
von den vornehm&#x017F;ten Handelspla&#x0364;tzen jedesmal mit der er&#x017F;ten<lb/>
Po&#x017F;t &#x017F;chicken zu la&#x017F;&#x017F;en. Weil man aber daraus nur die wirk-<lb/>
liche Preißesvera&#x0364;nderung ein&#x017F;ehen kann: &#x017F;o i&#x017F;t er ferner &#x017F;chul-<lb/>
dig, daß er (2) eine weitla&#x0364;uftige und um&#x017F;ta&#x0364;ndliche <hi rendition="#fr">Corre&#x017F;pon-<lb/>
denz</hi> unterhalte, die ihm zugleich die Ur&#x017F;achen beydes der be-<lb/>
reits erfolgten, als einer bevor&#x017F;tehenden gewi&#x017F;&#x017F;en oder vermuth-<lb/>
lichen Preißesvera&#x0364;nderung, in Zeiten entdecke. Und da auch<lb/>
die&#x017F;e nicht allemal zureichend &#x017F;eyn will, &#x017F;o muß er endlich (3)<note place="right">3) &#x017F;peculi-<lb/>
ren.</note><lb/>
&#x017F;elber, vermittel&#x017F;t der o&#x0364;ffentlichen Zeitungen und Privatnach-<lb/>
richten, be&#x017F;onders der Betrachtung des gegenwa&#x0364;rtigen Zeitlau-<lb/>
fes, u&#x0364;ber die Ur&#x017F;achen der Preißesvera&#x0364;nderung fleißig und ver-<lb/>
nu&#x0364;nftig <hi rendition="#fr">&#x017F;peculiren,</hi> welche &#x017F;olche veranla&#x017F;&#x017F;et haben, oder wel-<lb/>
che etwann die&#x017F;elbe hoffen la&#x017F;&#x017F;en.</p>
                  </div><lb/>
                  <div n="4">
                    <head>§. 34.</head><lb/>
                    <p>Es i&#x017F;t aber die Nachricht von den ge&#x017F;tiegenen oder ge-<note place="right">Anwendung<lb/>
der Nach-<lb/>
richten von<lb/>
dem<lb/>
1) ge&#x017F;tiege-<lb/>
nen Preiße,</note><lb/>
fallenen Waaren-Wech&#x017F;el- und Gelderpreißen, und den dieß-<lb/>
faltigen Ur&#x017F;achen dem, der &#x017F;ie zuer&#x017F;t erha&#x0364;lt, oder entdecket, un-<lb/>
gemein nu&#x0364;tzlich. Die (1) Nachricht von dem <hi rendition="#fr">ge&#x017F;tiegenen Prei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e</hi> kann und &#x017F;oll er &#x017F;ich z. E. in der Waarenhandlung auf fol-<lb/>
gende Art zu Nutze machen, daß er alle ge&#x017F;tiegene Waaren von<lb/>
andern Kaufleuten um &#x017F;ich herum, noch zu rechter Zeit, und<lb/>
ehe die&#x017F;e gleichfalls davon benachrichtiget werden, an &#x017F;ich und<lb/>
auf &#x017F;ein Lager ziehe, als wovon ihm ein gedoppelter Nutzen<lb/>
ent&#x017F;teht: einmal, daß er die am Preiße ho&#x0364;her &#x017F;teigende Waare<lb/>
in Menge noch um den wohlfeilen Preiß erha&#x0364;lt; und hernach,<lb/>
daß er &#x017F;ie nunmehr in einem etwas wohlfeilern Preiße, und<lb/>
doch noch mit genug&#x017F;amen Gewinn, geben kann, als diejeni-<lb/>
gen, deren Waarenlager er entblo&#x0364;ßet, und die &#x017F;ich mithin &#x017F;ol-<lb/>
che Waaren um den erho&#x0364;heten Preiß allerer&#x017F;t wiederum haben<lb/>
an&#x017F;chaffen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en: wodurch er folglich mehr Ka&#x0364;ufer an &#x017F;ich<lb/>
zieht, und &#x017F;o gar, &#x017F;o lange jener Waarenlager entblo&#x0364;ßet bleibt,<lb/>
der alleinige Verka&#x0364;ufer i&#x017F;t. Der (2) Nachricht von dem <hi rendition="#fr">gefallenen</hi><note place="right">2) gefalle-<lb/>
nen Preiße.</note><lb/><hi rendition="#fr">Preiße</hi> kann er &#x017F;ich auch auf mehr als eine Art zu Nutze ma-<lb/>
chen, z. E. daß er bey wenigem Vorrathe mit der weitern Ver-<lb/>
&#x017F;orgung noch ein wenig und &#x017F;o lange an&#x017F;tehe, bis der wohlfei-<lb/>
lere Preiß wirklich erfolget; und bey vielem Vorrathe, &#x017F;on-<lb/>
derlich etwann &#x017F;chon alter Waaren, &#x017F;ich der&#x017F;elben in Zeiten&#x2019; zu<lb/>
entledigen &#x017F;uche, um &#x017F;ich dagegen mit fri&#x017F;cher Waare um den<lb/>
wohlfeilen Preiß zu ver&#x017F;ehen; und die&#x017F;es in de&#x017F;to gro&#x0364;ßerer<lb/>
Menge, nachdem die von dem Corre&#x017F;pondenten zugleich gemel-<lb/>
deten oder &#x017F;on&#x017F;t in Erfahrung gebrachten Um&#x017F;ta&#x0364;nde wahr&#x017F;chein-<lb/>
lich machen, daß der niedrige Preiß von keiner langen Dauer<lb/>
&#x017F;eyn werde. Thut der Kaufmann, der auf &#x017F;olche Art &#x017F;einen<lb/>
Handel fu&#x0364;hret, dadurch andern Abbruch: &#x017F;o i&#x017F;t es ihm fu&#x0364;r<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">keine</fw><lb/></p>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[43/0647] Preiße oder Werthe. der Veraͤnderung, zu erfahren trachte, immaßen er ſchlechter- dings ſowol den Ein-als Verkauf darnach einrichten muß, wenn er anders in ſeinem Handel gluͤcklich ſeyn will. Zu dem Ende iſt er ſchuldig, (1) ſich die gedruckten oder geſchriebenen woͤchent- lichen Preißcouranten, Wechſelcours- und Gelderpreißzettel von den vornehmſten Handelsplaͤtzen jedesmal mit der erſten Poſt ſchicken zu laſſen. Weil man aber daraus nur die wirk- liche Preißesveraͤnderung einſehen kann: ſo iſt er ferner ſchul- dig, daß er (2) eine weitlaͤuftige und umſtaͤndliche Correſpon- denz unterhalte, die ihm zugleich die Urſachen beydes der be- reits erfolgten, als einer bevorſtehenden gewiſſen oder vermuth- lichen Preißesveraͤnderung, in Zeiten entdecke. Und da auch dieſe nicht allemal zureichend ſeyn will, ſo muß er endlich (3) ſelber, vermittelſt der oͤffentlichen Zeitungen und Privatnach- richten, beſonders der Betrachtung des gegenwaͤrtigen Zeitlau- fes, uͤber die Urſachen der Preißesveraͤnderung fleißig und ver- nuͤnftig ſpeculiren, welche ſolche veranlaſſet haben, oder wel- che etwann dieſelbe hoffen laſſen. 1) Preiß- couranten, Wechſel- cours- und Gelderpreiß- zettel ſich ſchicken zu laſſen, 2) corre- ſpondiren, 3) ſpeculi- ren. §. 34. Es iſt aber die Nachricht von den geſtiegenen oder ge- fallenen Waaren-Wechſel- und Gelderpreißen, und den dieß- faltigen Urſachen dem, der ſie zuerſt erhaͤlt, oder entdecket, un- gemein nuͤtzlich. Die (1) Nachricht von dem geſtiegenen Preiſ- ſe kann und ſoll er ſich z. E. in der Waarenhandlung auf fol- gende Art zu Nutze machen, daß er alle geſtiegene Waaren von andern Kaufleuten um ſich herum, noch zu rechter Zeit, und ehe dieſe gleichfalls davon benachrichtiget werden, an ſich und auf ſein Lager ziehe, als wovon ihm ein gedoppelter Nutzen entſteht: einmal, daß er die am Preiße hoͤher ſteigende Waare in Menge noch um den wohlfeilen Preiß erhaͤlt; und hernach, daß er ſie nunmehr in einem etwas wohlfeilern Preiße, und doch noch mit genugſamen Gewinn, geben kann, als diejeni- gen, deren Waarenlager er entbloͤßet, und die ſich mithin ſol- che Waaren um den erhoͤheten Preiß allererſt wiederum haben anſchaffen muͤſſen: wodurch er folglich mehr Kaͤufer an ſich zieht, und ſo gar, ſo lange jener Waarenlager entbloͤßet bleibt, der alleinige Verkaͤufer iſt. Der (2) Nachricht von dem gefallenen Preiße kann er ſich auch auf mehr als eine Art zu Nutze ma- chen, z. E. daß er bey wenigem Vorrathe mit der weitern Ver- ſorgung noch ein wenig und ſo lange anſtehe, bis der wohlfei- lere Preiß wirklich erfolget; und bey vielem Vorrathe, ſon- derlich etwann ſchon alter Waaren, ſich derſelben in Zeiten’ zu entledigen ſuche, um ſich dagegen mit friſcher Waare um den wohlfeilen Preiß zu verſehen; und dieſes in deſto groͤßerer Menge, nachdem die von dem Correſpondenten zugleich gemel- deten oder ſonſt in Erfahrung gebrachten Umſtaͤnde wahrſchein- lich machen, daß der niedrige Preiß von keiner langen Dauer ſeyn werde. Thut der Kaufmann, der auf ſolche Art ſeinen Handel fuͤhret, dadurch andern Abbruch: ſo iſt es ihm fuͤr keine Anwendung der Nach- richten von dem 1) geſtiege- nen Preiße, 2) gefalle- nen Preiße.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/647
Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/647>, abgerufen am 29.03.2024.