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Luther, Martin [u. a.]: Eyn Enchiridion oder Handbuchlein. Erfurt, 1524.

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Was menschen krafft vnnd witz anfeht / soll vnns
billich nicht schrecken Er sytzet an der hochsten
stet der wirt yhrn radt aufdecken. Wen sies auffs klu[-]
gest greyffen an / so geht doch Got eyn ander ban.
Es steht yn seynen henden.
Sie wueten fast vnd faren her / als wolten sie vns
fressen. Zu wurgen steht al yhr beger / gots ist bey
yhn vergessen. Wie meeres wellen eynher schlahn
nach leib vnnd leben sye vns stahn.
des wirt sych got erbarmen.
Sie stellen vns wie ketzern nach / zu vnserm blut sy
trachten. Noch rhumen sye sych Christen hoch / dy
Gott alleyn gros achten. Ah got der theure name
deyn / mus yhrer schalckheyt deckel seyn.
du wirst eyn mal auffwachen[.]
Aufsperren sy den rachen weyt / vnd wöllen vns verschli[-]
gen. Lob vnd danck sey got allezeyt / es wird yhn nicht
gelingen. Er wird yr strick zureyssen gar / vnd störtzen
yre falsche lar.
Sie werden Got nicht weren
Ah herr got wie reich trostestu / die gentzlich synd
verlassen. Der gnadenthur steht nymer zu / vernunfft
kan das nicht fassen. Sie spricht / es ist nu als verloren
da doch das creutz hat new geporn.
die deyner hulff erwarten
Die feynd synd all yn deyner hand / dazu al yr gedanc-
ken. Yhr anschlag ist dir wol bekant / hylff nur das
wir nicht wancken. Vernunfft wider den glauben
fycht / auffs kunfftig wil sie trawen nicht.
da du wirst selber trosten[.]
Was menschen krafft vnnd witz anfeht / soll vnns
billich nicht schrecken Er sytzet an der hochsten
stet der wirt yhrn radt aufdecken. Wen sies auffs klu[-]
gest greyffen an / so geht doch Got eyn ander ban.
Es steht yn seynen henden.
Sie wueten fast vnd faren her / als wolten sie vns
fressen. Zu wurgen steht al yhr beger / gots ist bey
yhn vergessen. Wie meeres wellen eynher schlahn
nach leib vnnd leben sye vns stahn.
des wirt sych got erbarmen.
Sie stellen vns wie ketzern nach / zu vnserm blut sy
trachten. Noch rhumen sye sych Christen hoch / dy
Gott alleyn gros achten. Ah got der theure name
deyn / mus yhrer schalckheyt deckel seyn.
du wirst eyn mal auffwachen[.]
Aufsperren sy den rachen weyt / vnd wöllen vns verschli[-]
gen. Lob vnd danck sey got allezeyt / es wird yhn nicht
gelingen. Er wird yr strick zureyssen gar / vnd störtzen
yre falsche lar.
Sie werden Got nicht weren
Ah herr got wie reich trostestu / die gentzlich synd
verlassen. Der gnadenthur steht nymer zu / vernunfft
kan das nicht fassen. Sie spricht / es ist nu als verloren
da doch das creutz hat new geporn.
die deyner hulff erwarten
Die feynd synd all yn deyner hand / dazu al yr gedanc-
ken. Yhr anschlag ist dir wol bekant / hylff nur das
wir nicht wancken. Vernunfft wider den glauben
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[0026] Was menschen krafft vnnd witz anfeht / soll vnns billich nicht schrecken Er sytzet an der hochsten stet der wirt yhrn radt aufdecken. Wen sies auffs klu- gest greyffen an / so geht doch Got eyn ander ban. Es steht yn seynen henden. Sie wueten fast vnd faren her / als wolten sie vns fressen. Zu wurgen steht al yhr beger / gots ist bey yhn vergessen. Wie meeres wellen eynher schlahn nach leib vnnd leben sye vns stahn. des wirt sych got erbarmen. Sie stellen vns wie ketzern nach / zu vnserm blut sy trachten. Noch rhumen sye sych Christen hoch / dy Gott alleyn gros achten. Ah got der theure name deyn / mus yhrer schalckheyt deckel seyn. du wirst eyn mal auffwachen. Aufsperren sy den rachen weyt / vnd wöllen vns verschli- gen. Lob vnd danck sey got allezeyt / es wird yhn nicht gelingen. Er wird yr strick zureyssen gar / vnd störtzen yre falsche lar. Sie werden Got nicht weren Ah herr got wie reich trostestu / die gentzlich synd verlassen. Der gnadenthur steht nymer zu / vernunfft kan das nicht fassen. Sie spricht / es ist nu als verloren da doch das creutz hat new geporn. die deyner hulff erwarten Die feynd synd all yn deyner hand / dazu al yr gedanc- ken. Yhr anschlag ist dir wol bekant / hylff nur das wir nicht wancken. Vernunfft wider den glauben fycht / auffs kunfftig wil sie trawen nicht. da du wirst selber trosten.

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Zitationshilfe: Luther, Martin [u. a.]: Eyn Enchiridion oder Handbuchlein. Erfurt, 1524, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luther_enchiridion_1524/26>, abgerufen am 20.04.2024.