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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Neunde Buch.
Nam ihn an seinen arm mit sampt den hohen thaten/
Die seinen kinderen noch solten wolgerathen/
Wenn sie mit frömmigkeit/ mit tugend und verstand
In krieg und friedens zeit regiereten ihr land.


Das Neunde Buch
ALs dis besonders nun daselbst wird fürgenommen/
Läßt Juno ihre magd die Irim zu sich kommen/
Und schickt sie mit befehl vom hohen himmelszelt
Zum Turno/ welcher war ein kühner junger held:
Der eben in den wald des großherrn vaters gangen
Pilumni/ und im thal zu ruhen angefangen.
Die Iris kömmt zu ihm/ thut ihren rosen-mund
Mit saufften worten auff/ und macht demselben kund
Der Juno anbefehl. Was kein Gott hätte sollen
Dir/ Turne/ sagen zu/ das hat dir jtzo wollen
Gewähren dieser tag und angenehme zeit/
Die dir gibt an die hand den griff zur glückligkeit.
Encas ist nun mehr vom Haven auffgebrochen/
Läßt stadt und Völcker seyn/ und hat sich tieff verkrochen
In des Evandri reich und königliche Stadt:
Ist daran nicht vergnügt; Hör/ wo er weiter hat
Versetzet seinen fuß/ Er ist zu eusserst kommen
Ins land Hetrurien/ und zuflucht da genommen/
Da samlet er ein heer im gantzen Lydien/
Und darff mit baurenvolck zu felde wollen gehn.
Was
Das Neunde Buch.
Nam ihn an ſeinen arm mit ſampt den hohen thaten/
Die ſeinen kinderen noch ſolten wolgerathen/
Wenn ſie mit froͤmmigkeit/ mit tugend und verſtand
In krieg und friedens zeit regiereten ihr land.


Das Neunde Buch
ALs dis beſonders nun daſelbſt wird fuͤrgenom̃en/
Laͤßt Juno ihre magd die Irim zu ſich kommen/
Und ſchickt ſie mit befehl vom hohen himmelszelt
Zum Turno/ welcher war ein kuͤhner junger held:
Der eben in den wald des großherrn vaters gangen
Pilumni/ und im thal zu ruhen angefangen.
Die Iris koͤmmt zu ihm/ thut ihren roſen-mund
Mit ſaufften worten auff/ und macht demſelben kund
Der Juno anbefehl. Was kein Gott haͤtte ſollen
Dir/ Turne/ ſagen zu/ das hat dir jtzo wollen
Gewaͤhren dieſer tag und angenehme zeit/
Die dir gibt an die hand den griff zur gluͤckligkeit.
Encas iſt nun mehr vom Haven auffgebrochen/
Laͤßt ſtadt und Voͤlcker ſeyn/ und hat ſich tieff verkrochen
In des Evandri reich und koͤnigliche Stadt:
Iſt daran nicht vergnuͤgt; Hoͤr/ wo er weiter hat
Verſetzet ſeinen fuß/ Er iſt zu euſſerſt kommen
Ins land Hetrurien/ und zuflucht da genommen/
Da ſamlet er ein heer im gantzen Lydien/
Und darff mit baurenvolck zu felde wollen gehn.
Was
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[414/0436] Das Neunde Buch. Nam ihn an ſeinen arm mit ſampt den hohen thaten/ Die ſeinen kinderen noch ſolten wolgerathen/ Wenn ſie mit froͤmmigkeit/ mit tugend und verſtand In krieg und friedens zeit regiereten ihr land. Das Neunde Buch ALs dis beſonders nun daſelbſt wird fuͤrgenom̃en/ Laͤßt Juno ihre magd die Irim zu ſich kommen/ Und ſchickt ſie mit befehl vom hohen himmelszelt Zum Turno/ welcher war ein kuͤhner junger held: Der eben in den wald des großherrn vaters gangen Pilumni/ und im thal zu ruhen angefangen. Die Iris koͤmmt zu ihm/ thut ihren roſen-mund Mit ſaufften worten auff/ und macht demſelben kund Der Juno anbefehl. Was kein Gott haͤtte ſollen Dir/ Turne/ ſagen zu/ das hat dir jtzo wollen Gewaͤhren dieſer tag und angenehme zeit/ Die dir gibt an die hand den griff zur gluͤckligkeit. Encas iſt nun mehr vom Haven auffgebrochen/ Laͤßt ſtadt und Voͤlcker ſeyn/ und hat ſich tieff verkrochen In des Evandri reich und koͤnigliche Stadt: Iſt daran nicht vergnuͤgt; Hoͤr/ wo er weiter hat Verſetzet ſeinen fuß/ Er iſt zu euſſerſt kommen Ins land Hetrurien/ und zuflucht da genommen/ Da ſamlet er ein heer im gantzen Lydien/ Und darff mit baurenvolck zu felde wollen gehn. Was

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/436>, abgerufen am 29.03.2024.