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Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778.

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Von Gesandtschafften.
bey seinem Leben und nach seinem Tode ist eben
das zu sagen, wie von der Gemahlin.

§. 266.

In Formirung seines kleinen adelichen und
anderen Hofstaats haben Gesandte, so derglei-
chen halten, meistens freye Hände.

§. 267.

Nur darff ein Gesandter meist keine bewaffnete
Mannschafft in seinem Gefolg haben, vil weni-
ger sich derselbigen würcklich bedienen.

*) Kayserl. Wahlcap.
§. 268.

Ein Legations-Secretarius und ein Secre-
tarius des Gesandtens seynd nicht mit einander
zu vermengen.

§. 269.

Absonderlich stehen die Venetianische Lega-
tions-Secretarii in grossem Ansehen.

§. 270.

Wann man Beschwerden über Personen
von eines Gesandtens Gefolg hat, darff man
sich nicht selbst Recht schaffen; sondern muß es
von dem Gesandten, oder seinem Hof, erwarten.

*) von Vattel 3, 561. Schwedischer Ge-
sandter in Wien.
Willenberg (Sam. Frid.) de Jurisdictione
Legati in Comites suos.
Danzig, 1705. 4.
§. 271.

Wann Jemand von dem Gefolge eines

Ge-

Von Geſandtſchafften.
bey ſeinem Leben und nach ſeinem Tode iſt eben
das zu ſagen, wie von der Gemahlin.

§. 266.

In Formirung ſeines kleinen adelichen und
anderen Hofſtaats haben Geſandte, ſo derglei-
chen halten, meiſtens freye Haͤnde.

§. 267.

Nur darff ein Geſandter meiſt keine bewaffnete
Mannſchafft in ſeinem Gefolg haben, vil weni-
ger ſich derſelbigen wuͤrcklich bedienen.

*) Kayſerl. Wahlcap.
§. 268.

Ein Legations-Secretarius und ein Secre-
tarius des Geſandtens ſeynd nicht mit einander
zu vermengen.

§. 269.

Abſonderlich ſtehen die Venetianiſche Lega-
tions-Secretarii in groſſem Anſehen.

§. 270.

Wann man Beſchwerden uͤber Perſonen
von eines Geſandtens Gefolg hat, darff man
ſich nicht ſelbſt Recht ſchaffen; ſondern muß es
von dem Geſandten, oder ſeinem Hof, erwarten.

*) von Vattel 3, 561. Schwediſcher Ge-
ſandter in Wien.
Willenberg (Sam. Frid.) de Jurisdictione
Legati in Comites ſuos.
Danzig, 1705. 4.
§. 271.

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Ge-
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[123/0135] Von Geſandtſchafften. bey ſeinem Leben und nach ſeinem Tode iſt eben das zu ſagen, wie von der Gemahlin. §. 266. In Formirung ſeines kleinen adelichen und anderen Hofſtaats haben Geſandte, ſo derglei- chen halten, meiſtens freye Haͤnde. §. 267. Nur darff ein Geſandter meiſt keine bewaffnete Mannſchafft in ſeinem Gefolg haben, vil weni- ger ſich derſelbigen wuͤrcklich bedienen. *⁾ Kayſerl. Wahlcap. §. 268. Ein Legations-Secretarius und ein Secre- tarius des Geſandtens ſeynd nicht mit einander zu vermengen. §. 269. Abſonderlich ſtehen die Venetianiſche Lega- tions-Secretarii in groſſem Anſehen. §. 270. Wann man Beſchwerden uͤber Perſonen von eines Geſandtens Gefolg hat, darff man ſich nicht ſelbſt Recht ſchaffen; ſondern muß es von dem Geſandten, oder ſeinem Hof, erwarten. *⁾ von Vattel 3, 561. Schwediſcher Ge- ſandter in Wien. Willenberg (Sam. Frid.) de Jurisdictione Legati in Comites ſuos. Danzig, 1705. 4. §. 271. Wann Jemand von dem Gefolge eines Ge-

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Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/135>, abgerufen am 28.03.2024.