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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Schwulst und Gelahrtthuerei glückliche Dichteranlagen. E. Lessing gab 1771 zu Braunschweig "die österliche Triumphposaune" u. a. Gedichte von S. wieder heraus. Spätere fügten Nachlesen und Beiträge dazu.


S. cur., gewöhnlicher salv. cur., Abkürzung für salvis curialibus, lat., unbeschadet der Formalitäten, Gebräuche.


Scurra, lat., Possenreißer, Hofnarr; scurril, possenhaft; scurrilia, Possen; Scurrilität, Possenreißerei.


Scylla, s. Charybdis und Scilla.


Scythen (nach einer Deutung = Tschuden), bei Herodot ein mächtiges Volk im südlich-europ. Rußland und in den Donaufürstenthümern, in Lebensweise den Baschkiren und Kirgisen gleich, kriegerisch, nur zu Rosse fechtend, tüchtige Bogenschützen; ein Theil der S. machte im 7. Jahrhundert einen verheerenden Einfall nach Vorderasien. Diese europ. S. haben zur Zeit Mithridates d. Gr. den Sarmaten Platz gemacht; der Geograph Ptolemäus spricht von einem asiat. Scythien, das von Astrachan bis gegen Tibet hinreichte. S. eroberten um 127 v. Chr. das baktrisch-griech. Reich u. gründeten dort das sog. indoscythische, das später den Sassaniden unterlag. Die europ. wie asiat. S. gehörten ohne Zweifel der finnischen Völkerfamilie (Mongolen, Tataren, Magyaren, Türken etc.) an; da die von ihnen unterjochten Völker unter dem Namen S. mitbegriffen wurden, ist es erklärlich, daß die Beschreibungen von Scythien und S. oft im Widerspruch zu stehen scheinen.


Scythinen, nennt Xenophon ein kleines Volk an der nordwestl. Gränze Armeniens, neben den Chalybern.


Scythopolis (Baisan), Stadt in Samaria, am Jordan, südl. vom See Tiberias, mit sehr gemischter Bevölkerung, wichtige Handelsstadt; ging erst zur Zeit der Kreuzzüge unter.


Sdegnoso (sdenjoso), ital., trotzig.


S. D. G. d. h. soli Deo gloria, Gott allein die Ehre!


S. E., Abkürzung für son Eminence oder son Excellence.


Seafield, s. Findlater.


Seaford (Sihförrd), engl. Küstenort am Kanal, mit 1500 E., Seebädern, Fischerei.


Sealsfield (Sielsfeld), Charles, eigentlich Sitzfeld, ein vor 1830 nach Nordamerika ausgewanderter Deutscher, hat in einer Reihe von Romanen, Reisebildern etc. das Leben in Nordamerika meisterhaft geschildert ("Lebensbilder aus beiden Hemisphären", "Neue Land- u. Seebilder", "Transatlantische Skizzen", "Deutschamerikanische Wahlverwandtschaften" etc.).


Seam (sihm), altengl. Maß = 8 Bushels.


Seapoys, Sipois, Sipahis, aus eingebornen Hindus geworbene, europ. disciplinirte Truppen der ostind. Compagnie, Fußvolk und Reiterei, von engl. Oberoffizieren commandirt, zeigen sich in der Regel tapfer und anhänglich, zu Feldzügen im heißen Klima sehr brauchbar, werden aber durch eine Winterkälte (wie z. B. in Afghanistan 1841) aufgerieben.


Seb, ägypt. Gott, Vater des Typhon; Sebak, ägypt. Gott, dem das Krokodil heilig war, daher meistens krokodilköpfig dargestellt.


Sebaldus, St., der Schutzpatron Nürnbergs, nach welchem die Hauptkirche sowie die kleinere Seite der Stadt genannt wird, wurde bis ins 16. Jahrh. hinein als einer der ersten Apostel jener Gegend hoch verehrt. Die von einem unbekannten Verfasser herrührenden Akten des Heiligen (im 3. Bande des Bollandistenwerkes) wimmeln von Widersprüchen, so daß die Geschichtschreiber über sein Geburtsland (England, Dacien, Dänemark), Abstammung (von einem König von Dacien), über die Zeit, wann er lebte (8.-11. Jahrh.) u. s. f. schwerlich je einig werden. Laut der Canonisationsbulle Gregors XI. (1370 bis 78), welche Papst Martin V. 1425 bestätigte, fällt der Tod des Heiligen ins Jahr 1070. Gedächtnißtag 19. August. Das Grab des hl. S., das vorzüglichste Kunstwerk der S.kirche zu Nürnberg, verfertigte Peter Vischer mit seinen 5 Söhnen 1506-19.


Sebastian, St., ein seit dem 4. Jahrh. hochgefeierter Martyrer, wurde laut den vorhandenen Martyrakten zu

Schwulst und Gelahrtthuerei glückliche Dichteranlagen. E. Lessing gab 1771 zu Braunschweig „die österliche Triumphposaune“ u. a. Gedichte von S. wieder heraus. Spätere fügten Nachlesen und Beiträge dazu.


S. cur., gewöhnlicher salv. cur., Abkürzung für salvis curialibus, lat., unbeschadet der Formalitäten, Gebräuche.


Scurra, lat., Possenreißer, Hofnarr; scurril, possenhaft; scurrilia, Possen; Scurrilität, Possenreißerei.


Scylla, s. Charybdis und Scilla.


Scythen (nach einer Deutung = Tschuden), bei Herodot ein mächtiges Volk im südlich-europ. Rußland und in den Donaufürstenthümern, in Lebensweise den Baschkiren und Kirgisen gleich, kriegerisch, nur zu Rosse fechtend, tüchtige Bogenschützen; ein Theil der S. machte im 7. Jahrhundert einen verheerenden Einfall nach Vorderasien. Diese europ. S. haben zur Zeit Mithridates d. Gr. den Sarmaten Platz gemacht; der Geograph Ptolemäus spricht von einem asiat. Scythien, das von Astrachan bis gegen Tibet hinreichte. S. eroberten um 127 v. Chr. das baktrisch-griech. Reich u. gründeten dort das sog. indoscythische, das später den Sassaniden unterlag. Die europ. wie asiat. S. gehörten ohne Zweifel der finnischen Völkerfamilie (Mongolen, Tataren, Magyaren, Türken etc.) an; da die von ihnen unterjochten Völker unter dem Namen S. mitbegriffen wurden, ist es erklärlich, daß die Beschreibungen von Scythien und S. oft im Widerspruch zu stehen scheinen.


Scythinen, nennt Xenophon ein kleines Volk an der nordwestl. Gränze Armeniens, neben den Chalybern.


Scythopolis (Baisan), Stadt in Samaria, am Jordan, südl. vom See Tiberias, mit sehr gemischter Bevölkerung, wichtige Handelsstadt; ging erst zur Zeit der Kreuzzüge unter.


Sdegnoso (sdenjoso), ital., trotzig.


S. D. G. d. h. soli Deo gloria, Gott allein die Ehre!


S. E., Abkürzung für son Eminence oder son Excellence.


Seafield, s. Findlater.


Seaford (Sihförrd), engl. Küstenort am Kanal, mit 1500 E., Seebädern, Fischerei.


Sealsfield (Sielsfeld), Charles, eigentlich Sitzfeld, ein vor 1830 nach Nordamerika ausgewanderter Deutscher, hat in einer Reihe von Romanen, Reisebildern etc. das Leben in Nordamerika meisterhaft geschildert („Lebensbilder aus beiden Hemisphären“, „Neue Land- u. Seebilder“, „Transatlantische Skizzen“, „Deutschamerikanische Wahlverwandtschaften“ etc.).


Seam (sihm), altengl. Maß = 8 Bushels.


Seapoys, Sipois, Sipahis, aus eingebornen Hindus geworbene, europ. disciplinirte Truppen der ostind. Compagnie, Fußvolk und Reiterei, von engl. Oberoffizieren commandirt, zeigen sich in der Regel tapfer und anhänglich, zu Feldzügen im heißen Klima sehr brauchbar, werden aber durch eine Winterkälte (wie z. B. in Afghanistan 1841) aufgerieben.


Seb, ägypt. Gott, Vater des Typhon; Sebak, ägypt. Gott, dem das Krokodil heilig war, daher meistens krokodilköpfig dargestellt.


Sebaldus, St., der Schutzpatron Nürnbergs, nach welchem die Hauptkirche sowie die kleinere Seite der Stadt genannt wird, wurde bis ins 16. Jahrh. hinein als einer der ersten Apostel jener Gegend hoch verehrt. Die von einem unbekannten Verfasser herrührenden Akten des Heiligen (im 3. Bande des Bollandistenwerkes) wimmeln von Widersprüchen, so daß die Geschichtschreiber über sein Geburtsland (England, Dacien, Dänemark), Abstammung (von einem König von Dacien), über die Zeit, wann er lebte (8.–11. Jahrh.) u. s. f. schwerlich je einig werden. Laut der Canonisationsbulle Gregors XI. (1370 bis 78), welche Papst Martin V. 1425 bestätigte, fällt der Tod des Heiligen ins Jahr 1070. Gedächtnißtag 19. August. Das Grab des hl. S., das vorzüglichste Kunstwerk der S.kirche zu Nürnberg, verfertigte Peter Vischer mit seinen 5 Söhnen 1506–19.


Sebastian, St., ein seit dem 4. Jahrh. hochgefeierter Martyrer, wurde laut den vorhandenen Martyrakten zu

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[163/0164] Schwulst und Gelahrtthuerei glückliche Dichteranlagen. E. Lessing gab 1771 zu Braunschweig „die österliche Triumphposaune“ u. a. Gedichte von S. wieder heraus. Spätere fügten Nachlesen und Beiträge dazu. S. cur., gewöhnlicher salv. cur., Abkürzung für salvis curialibus, lat., unbeschadet der Formalitäten, Gebräuche. Scurra, lat., Possenreißer, Hofnarr; scurril, possenhaft; scurrilia, Possen; Scurrilität, Possenreißerei. Scylla, s. Charybdis und Scilla. Scythen (nach einer Deutung = Tschuden), bei Herodot ein mächtiges Volk im südlich-europ. Rußland und in den Donaufürstenthümern, in Lebensweise den Baschkiren und Kirgisen gleich, kriegerisch, nur zu Rosse fechtend, tüchtige Bogenschützen; ein Theil der S. machte im 7. Jahrhundert einen verheerenden Einfall nach Vorderasien. Diese europ. S. haben zur Zeit Mithridates d. Gr. den Sarmaten Platz gemacht; der Geograph Ptolemäus spricht von einem asiat. Scythien, das von Astrachan bis gegen Tibet hinreichte. S. eroberten um 127 v. Chr. das baktrisch-griech. Reich u. gründeten dort das sog. indoscythische, das später den Sassaniden unterlag. Die europ. wie asiat. S. gehörten ohne Zweifel der finnischen Völkerfamilie (Mongolen, Tataren, Magyaren, Türken etc.) an; da die von ihnen unterjochten Völker unter dem Namen S. mitbegriffen wurden, ist es erklärlich, daß die Beschreibungen von Scythien und S. oft im Widerspruch zu stehen scheinen. Scythinen, nennt Xenophon ein kleines Volk an der nordwestl. Gränze Armeniens, neben den Chalybern. Scythopolis (Baisan), Stadt in Samaria, am Jordan, südl. vom See Tiberias, mit sehr gemischter Bevölkerung, wichtige Handelsstadt; ging erst zur Zeit der Kreuzzüge unter. Sdegnoso (sdenjoso), ital., trotzig. S. D. G. d. h. soli Deo gloria, Gott allein die Ehre! S. E., Abkürzung für son Eminence oder son Excellence. Seafield, s. Findlater. Seaford (Sihförrd), engl. Küstenort am Kanal, mit 1500 E., Seebädern, Fischerei. Sealsfield (Sielsfeld), Charles, eigentlich Sitzfeld, ein vor 1830 nach Nordamerika ausgewanderter Deutscher, hat in einer Reihe von Romanen, Reisebildern etc. das Leben in Nordamerika meisterhaft geschildert („Lebensbilder aus beiden Hemisphären“, „Neue Land- u. Seebilder“, „Transatlantische Skizzen“, „Deutschamerikanische Wahlverwandtschaften“ etc.). Seam (sihm), altengl. Maß = 8 Bushels. Seapoys, Sipois, Sipahis, aus eingebornen Hindus geworbene, europ. disciplinirte Truppen der ostind. Compagnie, Fußvolk und Reiterei, von engl. Oberoffizieren commandirt, zeigen sich in der Regel tapfer und anhänglich, zu Feldzügen im heißen Klima sehr brauchbar, werden aber durch eine Winterkälte (wie z. B. in Afghanistan 1841) aufgerieben. Seb, ägypt. Gott, Vater des Typhon; Sebak, ägypt. Gott, dem das Krokodil heilig war, daher meistens krokodilköpfig dargestellt. Sebaldus, St., der Schutzpatron Nürnbergs, nach welchem die Hauptkirche sowie die kleinere Seite der Stadt genannt wird, wurde bis ins 16. Jahrh. hinein als einer der ersten Apostel jener Gegend hoch verehrt. Die von einem unbekannten Verfasser herrührenden Akten des Heiligen (im 3. Bande des Bollandistenwerkes) wimmeln von Widersprüchen, so daß die Geschichtschreiber über sein Geburtsland (England, Dacien, Dänemark), Abstammung (von einem König von Dacien), über die Zeit, wann er lebte (8.–11. Jahrh.) u. s. f. schwerlich je einig werden. Laut der Canonisationsbulle Gregors XI. (1370 bis 78), welche Papst Martin V. 1425 bestätigte, fällt der Tod des Heiligen ins Jahr 1070. Gedächtnißtag 19. August. Das Grab des hl. S., das vorzüglichste Kunstwerk der S.kirche zu Nürnberg, verfertigte Peter Vischer mit seinen 5 Söhnen 1506–19. Sebastian, St., ein seit dem 4. Jahrh. hochgefeierter Martyrer, wurde laut den vorhandenen Martyrakten zu

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/164>, abgerufen am 19.04.2024.