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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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und Ackerbau, war jedenfalls Alexanders I. ebenbürtigster Nachfolger; wurde 280 von dem geflüchteten ägyptischen Prinzen Ptolemäus Keraunos ermordet. Andere syr. S.: S. Kallinkos oder Pogon, 247-227; S. Keraunos, 227-224; S. Philopator, 187 bis 176; S. Epiphanes, 98-93; vgl. Syrien.


Seleucidische Aera, die, hatte den 1. Oct. 312 v. Chr. zum Ausgangspunkt.


Seligenstadt, hessen-darmst. Stadt am Main, mit 3500 E., Schiffahrt, Weinbau, einigen Fabriken; in der Kirche des ehemaligen Benedictinerklosters das angebliche Grab Eginhards u. Emmas.


Seligerosee, langer, schmaler russ. See zwischen den Gouvern. Twer und Nowgorod, hat 169 Inseln, auf einer das Kloster Nilskoi-Stolbnoi, Wallfahrtsort.


Seligkeit (vom altdeutschen Sal d. h. Wohnung im Gegensatz zu elend d. h. im Ausland, in der Fremde), der höchste Grad des Glückes, daher gleichbedeutend mit Glück-S.; ewige S., der Zustand der Bewohner des Himmels, der Himmel selbst (s. Himmel), wovon die Schrift sagt: kein Auge hat es gesehen und kein Ohr gehört, was Gott denen bereitet, die Ihn lieben. - S.en, die 8, nämlich Eigenschaften u. Zustände, welche den Christen schon hienieden beseligen oder ihm doch die S. des Jenseits bereiten, sind bei Matth. 5,3-11 genannt, nämlich 1) die Armuth im Geiste, 2) die Sanftmuth, 3) die Traurigkeit, 4) der Hunger nach Gerechtigkeit, 5) die Barmherzigkeit, 6) Reinheit des Herzens, 7) Friedfertigkeit, u. 8) das Verfolgtwerden um der Gerechtigkeit willen. Bei Luc. 6, 20-24 sind nur 4 angegeben. - Selig, im Himmel weilend, dann: wonnetrunken, hochbeglückt; der od. die Selige, soviel als der od. die Verstorbene, wobei vorausgesetzt wird, daß diese Person im Jenseits ein glückliches Loos getroffen hat; selig, in Zusammensetzungen - reich, voll z. B. müh-, red-, weinselig.


Seligsprechung, s. Beatification.


Selim, Name 3 osmanischer Sultane. - S. I., geb. 1467, Sultan von 1512-20, ein grausamer, kriegerischer und staatskluger Fürst, eroberte Syrien, Aegypten u. Kurdistan. - S. II., geb. 1522, Enkel des Vorigen, Sohn Solimans II., Sultan von 1566-74, lebte dem Wein und dem Harem, ließ aber Yemen und Cypern erobern. - S. III, geb. 1761, gelangte 1789 auf den Thron, hatte sich trotz seiner Erziehung im Serail einige Kenntniß von den Zuständen des Abendlandes erworben und wollte die Verwaltung u. Kriegsmacht des osman. Reichs reformiren, dessen Verfall er wohl einsah. Allein die unglücklichen Kriege mit Rußland u. Oesterreich, der Aufstand des Paswan Oglu in Widdin, der Aufstand der Serben, der Angriff der Franzosen auf Aegypten lähmten ihn, und als er 1807, nachdem der Angriff des engl. Admirals Duckworth auf Konstantinopel vereitelt worden war, ein reguläres stehendes Heer (Nizam Dschedid) errichten wollte, empörten sich Janitscharen und Artillerie, S. III. wurde abgesetzt und im Serail durch seinen Neffen Mustapha IV. gefangen gehalten. Der Pascha von Rustschuk, Mustapha Bairaktar, griff für S. III. zu den Waffen u. drang am 28. Mai 1808 stürmend in Konstantinopel ein, allein Mustapha IV. ließ den gefangenen Sultan ermorden (ohne dadurch sich den Thron zu retten).


Selinus, 652 v. Chr. durch die Megaräer im westl. Sicilien angelegte Kolonie, wurde reich und mächtig, befehdete Segesta, wurde im 1. pun. Kriege von den Karthagern zerstört, von den Saracenen vollends vernichtet; bedeutende Ruinen sind noch übrig. - S., cilicische Seestadt, wo Trajan starb.


Selke, ein Flüßchen des Unterharzes, Nebenfluß der Bode, durchfließt ein liebliches Thal.


Selkirk, südschottische Grafschaft am Tweed, von dem Cheviotgebirge erfüllt, hat auf 121/2 #M. 10000 E. Der gleichnamige Hauptort, der Flecken S., hat 3400 E.


Selkirk, Alexander, schott. Matrose, ließ sich, mit seinem Kapitän Dampier verfeindet, 1705 auf der damals unbewohnten Insel Juan Fernandez aussetzen, wurde 1709 von einem engl. Schiffe aufgenommen. Seine Erzählungen gaben Stoff zum Robinson Crusoe (s. d.).

und Ackerbau, war jedenfalls Alexanders I. ebenbürtigster Nachfolger; wurde 280 von dem geflüchteten ägyptischen Prinzen Ptolemäus Keraunos ermordet. Andere syr. S.: S. Kallinkos oder Pogon, 247–227; S. Keraunos, 227–224; S. Philopator, 187 bis 176; S. Epiphanes, 98–93; vgl. Syrien.


Seleucidische Aera, die, hatte den 1. Oct. 312 v. Chr. zum Ausgangspunkt.


Seligenstadt, hessen-darmst. Stadt am Main, mit 3500 E., Schiffahrt, Weinbau, einigen Fabriken; in der Kirche des ehemaligen Benedictinerklosters das angebliche Grab Eginhards u. Emmas.


Seligerosee, langer, schmaler russ. See zwischen den Gouvern. Twer und Nowgorod, hat 169 Inseln, auf einer das Kloster Nilskoi-Stolbnoi, Wallfahrtsort.


Seligkeit (vom altdeutschen Sal d. h. Wohnung im Gegensatz zu elend d. h. im Ausland, in der Fremde), der höchste Grad des Glückes, daher gleichbedeutend mit Glück-S.; ewige S., der Zustand der Bewohner des Himmels, der Himmel selbst (s. Himmel), wovon die Schrift sagt: kein Auge hat es gesehen und kein Ohr gehört, was Gott denen bereitet, die Ihn lieben. – S.en, die 8, nämlich Eigenschaften u. Zustände, welche den Christen schon hienieden beseligen oder ihm doch die S. des Jenseits bereiten, sind bei Matth. 5,3–11 genannt, nämlich 1) die Armuth im Geiste, 2) die Sanftmuth, 3) die Traurigkeit, 4) der Hunger nach Gerechtigkeit, 5) die Barmherzigkeit, 6) Reinheit des Herzens, 7) Friedfertigkeit, u. 8) das Verfolgtwerden um der Gerechtigkeit willen. Bei Luc. 6, 20–24 sind nur 4 angegeben. – Selig, im Himmel weilend, dann: wonnetrunken, hochbeglückt; der od. die Selige, soviel als der od. die Verstorbene, wobei vorausgesetzt wird, daß diese Person im Jenseits ein glückliches Loos getroffen hat; selig, in Zusammensetzungen – reich, voll z. B. müh-, red-, weinselig.


Seligsprechung, s. Beatification.


Selim, Name 3 osmanischer Sultane. – S. I., geb. 1467, Sultan von 1512–20, ein grausamer, kriegerischer und staatskluger Fürst, eroberte Syrien, Aegypten u. Kurdistan. – S. II., geb. 1522, Enkel des Vorigen, Sohn Solimans II., Sultan von 1566–74, lebte dem Wein und dem Harem, ließ aber Yemen und Cypern erobern. – S. III, geb. 1761, gelangte 1789 auf den Thron, hatte sich trotz seiner Erziehung im Serail einige Kenntniß von den Zuständen des Abendlandes erworben und wollte die Verwaltung u. Kriegsmacht des osman. Reichs reformiren, dessen Verfall er wohl einsah. Allein die unglücklichen Kriege mit Rußland u. Oesterreich, der Aufstand des Paswan Oglu in Widdin, der Aufstand der Serben, der Angriff der Franzosen auf Aegypten lähmten ihn, und als er 1807, nachdem der Angriff des engl. Admirals Duckworth auf Konstantinopel vereitelt worden war, ein reguläres stehendes Heer (Nizam Dschedid) errichten wollte, empörten sich Janitscharen und Artillerie, S. III. wurde abgesetzt und im Serail durch seinen Neffen Mustapha IV. gefangen gehalten. Der Pascha von Rustschuk, Mustapha Bairaktar, griff für S. III. zu den Waffen u. drang am 28. Mai 1808 stürmend in Konstantinopel ein, allein Mustapha IV. ließ den gefangenen Sultan ermorden (ohne dadurch sich den Thron zu retten).


Selinus, 652 v. Chr. durch die Megaräer im westl. Sicilien angelegte Kolonie, wurde reich und mächtig, befehdete Segesta, wurde im 1. pun. Kriege von den Karthagern zerstört, von den Saracenen vollends vernichtet; bedeutende Ruinen sind noch übrig. – S., cilicische Seestadt, wo Trajan starb.


Selke, ein Flüßchen des Unterharzes, Nebenfluß der Bode, durchfließt ein liebliches Thal.


Selkirk, südschottische Grafschaft am Tweed, von dem Cheviotgebirge erfüllt, hat auf 121/2 □M. 10000 E. Der gleichnamige Hauptort, der Flecken S., hat 3400 E.


Selkirk, Alexander, schott. Matrose, ließ sich, mit seinem Kapitän Dampier verfeindet, 1705 auf der damals unbewohnten Insel Juan Fernandez aussetzen, wurde 1709 von einem engl. Schiffe aufgenommen. Seine Erzählungen gaben Stoff zum Robinson Crusoe (s. d.).

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[180/0181] und Ackerbau, war jedenfalls Alexanders I. ebenbürtigster Nachfolger; wurde 280 von dem geflüchteten ägyptischen Prinzen Ptolemäus Keraunos ermordet. Andere syr. S.: S. Kallinkos oder Pogon, 247–227; S. Keraunos, 227–224; S. Philopator, 187 bis 176; S. Epiphanes, 98–93; vgl. Syrien. Seleucidische Aera, die, hatte den 1. Oct. 312 v. Chr. zum Ausgangspunkt. Seligenstadt, hessen-darmst. Stadt am Main, mit 3500 E., Schiffahrt, Weinbau, einigen Fabriken; in der Kirche des ehemaligen Benedictinerklosters das angebliche Grab Eginhards u. Emmas. Seligerosee, langer, schmaler russ. See zwischen den Gouvern. Twer und Nowgorod, hat 169 Inseln, auf einer das Kloster Nilskoi-Stolbnoi, Wallfahrtsort. Seligkeit (vom altdeutschen Sal d. h. Wohnung im Gegensatz zu elend d. h. im Ausland, in der Fremde), der höchste Grad des Glückes, daher gleichbedeutend mit Glück-S.; ewige S., der Zustand der Bewohner des Himmels, der Himmel selbst (s. Himmel), wovon die Schrift sagt: kein Auge hat es gesehen und kein Ohr gehört, was Gott denen bereitet, die Ihn lieben. – S.en, die 8, nämlich Eigenschaften u. Zustände, welche den Christen schon hienieden beseligen oder ihm doch die S. des Jenseits bereiten, sind bei Matth. 5,3–11 genannt, nämlich 1) die Armuth im Geiste, 2) die Sanftmuth, 3) die Traurigkeit, 4) der Hunger nach Gerechtigkeit, 5) die Barmherzigkeit, 6) Reinheit des Herzens, 7) Friedfertigkeit, u. 8) das Verfolgtwerden um der Gerechtigkeit willen. Bei Luc. 6, 20–24 sind nur 4 angegeben. – Selig, im Himmel weilend, dann: wonnetrunken, hochbeglückt; der od. die Selige, soviel als der od. die Verstorbene, wobei vorausgesetzt wird, daß diese Person im Jenseits ein glückliches Loos getroffen hat; selig, in Zusammensetzungen – reich, voll z. B. müh-, red-, weinselig. Seligsprechung, s. Beatification. Selim, Name 3 osmanischer Sultane. – S. I., geb. 1467, Sultan von 1512–20, ein grausamer, kriegerischer und staatskluger Fürst, eroberte Syrien, Aegypten u. Kurdistan. – S. II., geb. 1522, Enkel des Vorigen, Sohn Solimans II., Sultan von 1566–74, lebte dem Wein und dem Harem, ließ aber Yemen und Cypern erobern. – S. III, geb. 1761, gelangte 1789 auf den Thron, hatte sich trotz seiner Erziehung im Serail einige Kenntniß von den Zuständen des Abendlandes erworben und wollte die Verwaltung u. Kriegsmacht des osman. Reichs reformiren, dessen Verfall er wohl einsah. Allein die unglücklichen Kriege mit Rußland u. Oesterreich, der Aufstand des Paswan Oglu in Widdin, der Aufstand der Serben, der Angriff der Franzosen auf Aegypten lähmten ihn, und als er 1807, nachdem der Angriff des engl. Admirals Duckworth auf Konstantinopel vereitelt worden war, ein reguläres stehendes Heer (Nizam Dschedid) errichten wollte, empörten sich Janitscharen und Artillerie, S. III. wurde abgesetzt und im Serail durch seinen Neffen Mustapha IV. gefangen gehalten. Der Pascha von Rustschuk, Mustapha Bairaktar, griff für S. III. zu den Waffen u. drang am 28. Mai 1808 stürmend in Konstantinopel ein, allein Mustapha IV. ließ den gefangenen Sultan ermorden (ohne dadurch sich den Thron zu retten). Selinus, 652 v. Chr. durch die Megaräer im westl. Sicilien angelegte Kolonie, wurde reich und mächtig, befehdete Segesta, wurde im 1. pun. Kriege von den Karthagern zerstört, von den Saracenen vollends vernichtet; bedeutende Ruinen sind noch übrig. – S., cilicische Seestadt, wo Trajan starb. Selke, ein Flüßchen des Unterharzes, Nebenfluß der Bode, durchfließt ein liebliches Thal. Selkirk, südschottische Grafschaft am Tweed, von dem Cheviotgebirge erfüllt, hat auf 121/2 □M. 10000 E. Der gleichnamige Hauptort, der Flecken S., hat 3400 E. Selkirk, Alexander, schott. Matrose, ließ sich, mit seinem Kapitän Dampier verfeindet, 1705 auf der damals unbewohnten Insel Juan Fernandez aussetzen, wurde 1709 von einem engl. Schiffe aufgenommen. Seine Erzählungen gaben Stoff zum Robinson Crusoe (s. d.).

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/181>, abgerufen am 28.03.2024.