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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Fehden aus z. B. gegen den Rath von Worms, den Herzog von Lothringen, gegen die Stadt Metz, den Landgrafen Philipp von Hessen, gegen die Stadt Mainz; dies geschah am wenigsten zum Schutze der Unterdrückten, sondern weil S. wie jeder ächte Reichsritter die Reichsstädte u. wo möglich noch mehr die Fürsten haßte, welche den reichsfreien kleineren Adel zu unterwerfen trachteten. Damals war ganz Deutschland in Gährung, die durch das Auftreten Luthers noch vermehrt wurde; der Bauer sann auf Empörung gegen weltliche u. geistliche Grundherren, die Städte waren in demokratische u. aristokratische Parteien getheilt, die Ritter gegen die Fürsten verschworen, aber ein Zusammenwirken von Bauern, Städtern u. Bürgern war unmöglich, da sich diese Stände selbst gegenseitig haßten. S. stellte sich 1523 an die Spitze der Rittererhebung und griff den Kurfürsten von Trier an; allein die versprochenen gleichzeitigen Erhebungen unterblieben, S. mußte von Trier abziehen, der Landgraf von Hessen und der Kurfürst von der Pfalz belagerten ihn in seiner Veste Landstuhl, sie mußte sich ergeben und S. st. tödtlich verwundet den 7. Mai 1523 in der Gewalt seiner Feinde.


Sickler, Joh. Volkmar, geb. 1742 zu Günthersleben bei Gotha, gest. 1820 zu Kleinfahnern, Landwirth und Pomolog, Verfasser mehrer hieher bezüglicher Schriften.


Sickler, Friedr. Karl Ludwig, geb. 1773 zu Gräfentonna, Sohn des Vorigen, gest. 1836 als Gymnasialdirector zu Hildburghausen, schrieb: "Handbuch der alten Geographie", 3. Aufl. Kassel 1836 und mehre Untersuchungen, in welchen er das oriental. Element als Grundlage der griech. Mythologie nachzuweisen versuchte, wobei, wie immer bei solcher Richtung geschieht, die Ableitung und Deutung der geduldigen Namen die Hauptrolle spielt.


Siculer, Sikeler, Sicaner, die ältesten Bewohner Siciliens, sollen aus Gallien nach Italien eingewandert u. allmälig bis Sicilien gedrängt worden sein.


Sicyon, uralte griech. Stadt in der Nähe von Korinth, mit einem kleinen Gebiete, geschichtlich erst spät von Bedeutung, als durch ihren Beitritt 251 v. Chr. der achäische Bund eine größere Ausdehnung erlangte. S. war Sitz der Erzgießerei u. einer eigenen Malerschule.


Siddons (-dd'ns), Sarah, geb. 1755 zu Brecknok in Wales, Tochter des Schauspielers Robert Kemble, 1775 von Garrik nach London berufen, wo sie als erste tragische Schauspielerin, namentlich in den Shakespearischen Rollen gefeiert wurde; zog sich 1812 zurück, st. 1831.


Siderah, hebr., Textabschnitt der hebr. Bibel.


Sideral, siderisch (vom lat. sidus, Mehrzahl sidera, Gestirn), die Sterne betreffend; siderisches Jahr, s. Jahr; siderischer Monat, s. Monat; siderischer Magnetismus, der von Einigen behauptete magnetische Einfluß der Gestirne auf die Organismen; Siderismus, der Glaube daran; Sideration, Erkrankung durch Witterungseinfluß.


Siderallicht nennt man das von Drummond entdeckte sehr starke Licht, welches entsteht, wenn man die Flamme eines Gemenges von Wasserstoffgas u. Sauerstoffgas auf ein Stückchen gebrannten Kalk leitet. Wird besonders zu Beleuchtung des Hydrooxygengas-Mikroskops (s. d.) gebraucht.


Siderismus (vom griech. Sideros, Eisen), das angebliche Vermögen zu empfinden, wo Metalle und Wasser unter der Erde sich finden; Anwendung des Magnetismus auf Kranke durch Leitungsbehältnisse (Baquet), in denen sich Eisen befindet.


Siderit, s. Quarz.


Siderographie, Stahlstich; Siderotechnik, Siderurgie, Eisenhüttenkunde.


Sidi-Hescham, Staat, durch den Marabut S. 1810 von Marokko abgerissen, am atlant. Ocean; Städte: Ilir, Tellent, El-Sigh.


Si diis placet, lat., wenn es den Göttern gefällt.


Sidmouth (Siddmöhs), Henry Addington, Viscount, geb. 1755 zu London, Sohn eines Arztes, wurde Sachwalter, kam 1782 in das Unterhaus, Anhänger Pitts, 1789 Sprecher, 1801

Fehden aus z. B. gegen den Rath von Worms, den Herzog von Lothringen, gegen die Stadt Metz, den Landgrafen Philipp von Hessen, gegen die Stadt Mainz; dies geschah am wenigsten zum Schutze der Unterdrückten, sondern weil S. wie jeder ächte Reichsritter die Reichsstädte u. wo möglich noch mehr die Fürsten haßte, welche den reichsfreien kleineren Adel zu unterwerfen trachteten. Damals war ganz Deutschland in Gährung, die durch das Auftreten Luthers noch vermehrt wurde; der Bauer sann auf Empörung gegen weltliche u. geistliche Grundherren, die Städte waren in demokratische u. aristokratische Parteien getheilt, die Ritter gegen die Fürsten verschworen, aber ein Zusammenwirken von Bauern, Städtern u. Bürgern war unmöglich, da sich diese Stände selbst gegenseitig haßten. S. stellte sich 1523 an die Spitze der Rittererhebung und griff den Kurfürsten von Trier an; allein die versprochenen gleichzeitigen Erhebungen unterblieben, S. mußte von Trier abziehen, der Landgraf von Hessen und der Kurfürst von der Pfalz belagerten ihn in seiner Veste Landstuhl, sie mußte sich ergeben und S. st. tödtlich verwundet den 7. Mai 1523 in der Gewalt seiner Feinde.


Sickler, Joh. Volkmar, geb. 1742 zu Günthersleben bei Gotha, gest. 1820 zu Kleinfahnern, Landwirth und Pomolog, Verfasser mehrer hieher bezüglicher Schriften.


Sickler, Friedr. Karl Ludwig, geb. 1773 zu Gräfentonna, Sohn des Vorigen, gest. 1836 als Gymnasialdirector zu Hildburghausen, schrieb: „Handbuch der alten Geographie“, 3. Aufl. Kassel 1836 und mehre Untersuchungen, in welchen er das oriental. Element als Grundlage der griech. Mythologie nachzuweisen versuchte, wobei, wie immer bei solcher Richtung geschieht, die Ableitung und Deutung der geduldigen Namen die Hauptrolle spielt.


Siculer, Sikeler, Sicaner, die ältesten Bewohner Siciliens, sollen aus Gallien nach Italien eingewandert u. allmälig bis Sicilien gedrängt worden sein.


Sicyon, uralte griech. Stadt in der Nähe von Korinth, mit einem kleinen Gebiete, geschichtlich erst spät von Bedeutung, als durch ihren Beitritt 251 v. Chr. der achäische Bund eine größere Ausdehnung erlangte. S. war Sitz der Erzgießerei u. einer eigenen Malerschule.


Siddons (–dd'ns), Sarah, geb. 1755 zu Brecknok in Wales, Tochter des Schauspielers Robert Kemble, 1775 von Garrik nach London berufen, wo sie als erste tragische Schauspielerin, namentlich in den Shakespearischen Rollen gefeiert wurde; zog sich 1812 zurück, st. 1831.


Siderah, hebr., Textabschnitt der hebr. Bibel.


Sideral, siderisch (vom lat. sidus, Mehrzahl sidera, Gestirn), die Sterne betreffend; siderisches Jahr, s. Jahr; siderischer Monat, s. Monat; siderischer Magnetismus, der von Einigen behauptete magnetische Einfluß der Gestirne auf die Organismen; Siderismus, der Glaube daran; Sideration, Erkrankung durch Witterungseinfluß.


Siderallicht nennt man das von Drummond entdeckte sehr starke Licht, welches entsteht, wenn man die Flamme eines Gemenges von Wasserstoffgas u. Sauerstoffgas auf ein Stückchen gebrannten Kalk leitet. Wird besonders zu Beleuchtung des Hydrooxygengas-Mikroskops (s. d.) gebraucht.


Siderismus (vom griech. Sideros, Eisen), das angebliche Vermögen zu empfinden, wo Metalle und Wasser unter der Erde sich finden; Anwendung des Magnetismus auf Kranke durch Leitungsbehältnisse (Baquet), in denen sich Eisen befindet.


Siderit, s. Quarz.


Siderographie, Stahlstich; Siderotechnik, Siderurgie, Eisenhüttenkunde.


Sidi-Hescham, Staat, durch den Marabut S. 1810 von Marokko abgerissen, am atlant. Ocean; Städte: Ilir, Tellent, El-Sigh.


Si diis placet, lat., wenn es den Göttern gefällt.


Sidmouth (Siddmöhs), Henry Addington, Viscount, geb. 1755 zu London, Sohn eines Arztes, wurde Sachwalter, kam 1782 in das Unterhaus, Anhänger Pitts, 1789 Sprecher, 1801

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[208/0209] Fehden aus z. B. gegen den Rath von Worms, den Herzog von Lothringen, gegen die Stadt Metz, den Landgrafen Philipp von Hessen, gegen die Stadt Mainz; dies geschah am wenigsten zum Schutze der Unterdrückten, sondern weil S. wie jeder ächte Reichsritter die Reichsstädte u. wo möglich noch mehr die Fürsten haßte, welche den reichsfreien kleineren Adel zu unterwerfen trachteten. Damals war ganz Deutschland in Gährung, die durch das Auftreten Luthers noch vermehrt wurde; der Bauer sann auf Empörung gegen weltliche u. geistliche Grundherren, die Städte waren in demokratische u. aristokratische Parteien getheilt, die Ritter gegen die Fürsten verschworen, aber ein Zusammenwirken von Bauern, Städtern u. Bürgern war unmöglich, da sich diese Stände selbst gegenseitig haßten. S. stellte sich 1523 an die Spitze der Rittererhebung und griff den Kurfürsten von Trier an; allein die versprochenen gleichzeitigen Erhebungen unterblieben, S. mußte von Trier abziehen, der Landgraf von Hessen und der Kurfürst von der Pfalz belagerten ihn in seiner Veste Landstuhl, sie mußte sich ergeben und S. st. tödtlich verwundet den 7. Mai 1523 in der Gewalt seiner Feinde. Sickler, Joh. Volkmar, geb. 1742 zu Günthersleben bei Gotha, gest. 1820 zu Kleinfahnern, Landwirth und Pomolog, Verfasser mehrer hieher bezüglicher Schriften. Sickler, Friedr. Karl Ludwig, geb. 1773 zu Gräfentonna, Sohn des Vorigen, gest. 1836 als Gymnasialdirector zu Hildburghausen, schrieb: „Handbuch der alten Geographie“, 3. Aufl. Kassel 1836 und mehre Untersuchungen, in welchen er das oriental. Element als Grundlage der griech. Mythologie nachzuweisen versuchte, wobei, wie immer bei solcher Richtung geschieht, die Ableitung und Deutung der geduldigen Namen die Hauptrolle spielt. Siculer, Sikeler, Sicaner, die ältesten Bewohner Siciliens, sollen aus Gallien nach Italien eingewandert u. allmälig bis Sicilien gedrängt worden sein. Sicyon, uralte griech. Stadt in der Nähe von Korinth, mit einem kleinen Gebiete, geschichtlich erst spät von Bedeutung, als durch ihren Beitritt 251 v. Chr. der achäische Bund eine größere Ausdehnung erlangte. S. war Sitz der Erzgießerei u. einer eigenen Malerschule. Siddons (–dd'ns), Sarah, geb. 1755 zu Brecknok in Wales, Tochter des Schauspielers Robert Kemble, 1775 von Garrik nach London berufen, wo sie als erste tragische Schauspielerin, namentlich in den Shakespearischen Rollen gefeiert wurde; zog sich 1812 zurück, st. 1831. Siderah, hebr., Textabschnitt der hebr. Bibel. Sideral, siderisch (vom lat. sidus, Mehrzahl sidera, Gestirn), die Sterne betreffend; siderisches Jahr, s. Jahr; siderischer Monat, s. Monat; siderischer Magnetismus, der von Einigen behauptete magnetische Einfluß der Gestirne auf die Organismen; Siderismus, der Glaube daran; Sideration, Erkrankung durch Witterungseinfluß. Siderallicht nennt man das von Drummond entdeckte sehr starke Licht, welches entsteht, wenn man die Flamme eines Gemenges von Wasserstoffgas u. Sauerstoffgas auf ein Stückchen gebrannten Kalk leitet. Wird besonders zu Beleuchtung des Hydrooxygengas-Mikroskops (s. d.) gebraucht. Siderismus (vom griech. Sideros, Eisen), das angebliche Vermögen zu empfinden, wo Metalle und Wasser unter der Erde sich finden; Anwendung des Magnetismus auf Kranke durch Leitungsbehältnisse (Baquet), in denen sich Eisen befindet. Siderit, s. Quarz. Siderographie, Stahlstich; Siderotechnik, Siderurgie, Eisenhüttenkunde. Sidi-Hescham, Staat, durch den Marabut S. 1810 von Marokko abgerissen, am atlant. Ocean; Städte: Ilir, Tellent, El-Sigh. Si diis placet, lat., wenn es den Göttern gefällt. Sidmouth (Siddmöhs), Henry Addington, Viscount, geb. 1755 zu London, Sohn eines Arztes, wurde Sachwalter, kam 1782 in das Unterhaus, Anhänger Pitts, 1789 Sprecher, 1801

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/209>, abgerufen am 19.04.2024.