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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Cäsar Prätor und Proconsul, st. 35 v. Chr., ausgezeichneter Geschichtsschreiber. Seine röm. Geschichte ist bis auf einige Fragmente verloren (herausgeg. von Kritz, Leipzig 1853), erhalten dagegen seine Verschwörung des Catilina und der Jugurthinische Krieg (neueste Ausgabe von Kritz. Leipz. 1828-53).


Sallustius, cynischer Philosoph und Rhetor im 5. und 6. Jahrh. n. Chr., gilt als Verfasser eines Schriftchens "Von den Göttern und der Welt" (herausgegeben von Orelli, Zürich 1821).


Salm, lat. salmo, Lachs.


Salm , eines der ältesten deutschen Geschlechter, schon 1040 in 2 Linien, Ober. S. im Wasgau u. Nieder-S. in den Ardennen, getheilt, beide vor der Revolution reichsunmittelbar. Ober-S. wurde für seine verlornen überrheinischen Besitzungen 1803 auf dem Gebiete des ehemaligen Fürstbisthums Münster entschädigt; es besteht in den 3 Linien: S.-S., seit 1739 fürstlich (gräfl. Nebenlinie S.-Hoogstraaten); S.-Kyrburg, fürstl. 1742; S.-Horstmar. fürstl. 1817 (nannte sich früher Wild- u. Rheingrafen). Nieder-S. besteht seit 1693 in 2 Linien, die den Titel Altgrafen führen. Die ältere Linie, S.-Reifferscheidt, theilt sich wieder in: S.-Reifferscheidt-Bedbur oder Krautheim, in Baden und Württemberg begütert; S.-Reifferscheidt-Hainspach. gräfl., in Böhmen begütert, S.-Reifferscheidt-Raitz, in Böhmen u. Mähren begütert. Die jüngere Linie. S.-Reifferscheidt-Dyk, fürstl. 1816, ist in Rheinpreußen und Oberschwaben begütert. - Ein ausgezeichneter Krieger war Graf Niklas von S.-Reifferscheidt, geb. 1458 zu Nieder-S. in den Ardennen, der Commandant Wiens beim Angriffe Sultan Solymans, st. 4. Mai 1530 an seinen Wunden; Denkmal zu Raitz. - S.-Reifferscheidt-Dyk, Constanze Marie, geb. 1767 zu Nantes, Wittwe des frz. Chirurgen Pipelet, 1803 Gemahlin des damaligen Grafen Joseph von S.-Reifferscheidt-Dyk, gest. 1845 zu Paris. Romanenschriftstellerin u. Dichterin (Oeuvres, 4 vol., Par. 1843).


Salma, Getreidemaß, in Barcelona = 13708 Par. Kub.-Zoll, auf Malta = 13429, auf Sicilien die s. generale = 13954, die s. grossa = 17360; als Flüssigkeitsmaß in Calabrien = 15360 Par. Kub.-Zoll, in Neapel die große S. = 9271, die kleine = 8131, in Messina und Palermo = 4416, in Gallipoli = 7779.


Salmagundi, Gewicht aus verschiedenen Bestandtheilen; schlecht zusammenhängende Rede.


Salmanassar, König von Assyrien, Nachfolger Tiglatpilesars, machte 721 v. Chr. dem Reich Israel durch die Eroberung Samarias und Hinwegführung des Volks ein Ende.


Salmannen (Treuhänder, Testamentsvollstrecker), durch deren Vermittlung eine Vergabung nach des Vergabers Tode dem Bedachten übertragen wurde.


Salmasius, Claudius (eigentlich Claude de Saumaise), geb. 1588 zu Semur-en-Auxois, franz. Reformirter, in Schweden und Holland angestellt, st. 1653 zu Spaa, einer der größten Gelehrten seiner Zeit, Polyhistor, nicht frei von Pedanterie, edirte mehre Classiker, schrieb viele archäologische und philologische Abhandlungen; Hauptwerk: "Plinianae exercitationes in Solinum", 1629.


Salmbrachsmen (Characinus), Gattung Raubfische aus der Ordnung der Bauchflosser, artenreich und mit den Lachsen verwandt. - Der gestreifte. S. (Ch. fasciatus), mit wohlschmeckendem Fleisch, ist häufig im Mittelmeer.


Salmiak (sal ammoniacum, ammonium chloratum), im reinen Zustande farbloses, durchsichtiges, sehr stechend schmeckendes Salz, besteht aus Chlor u. Ammonium, findet sich in der Natur in haar- und federartigen, kugeligen und traubigen Gestalten und als mehlartiger Ueberzug und Beschlag in den Kratern u. Spalten der Vulkane und der Solfataren. Der bei uns im Handel vorkommende wird stets künstlich dargestellt, in Aegypten aus dem durch Verbrennen des Kameelmistes erhaltenen Ruß durch Sublimation; das bei uns gewöhnliche Verfahren besteht darin, daß man das unreine kohlensaure Ammoniak, welches durch trockene Destillation thierischer

Cäsar Prätor und Proconsul, st. 35 v. Chr., ausgezeichneter Geschichtsschreiber. Seine röm. Geschichte ist bis auf einige Fragmente verloren (herausgeg. von Kritz, Leipzig 1853), erhalten dagegen seine Verschwörung des Catilina und der Jugurthinische Krieg (neueste Ausgabe von Kritz. Leipz. 1828–53).


Sallustius, cynischer Philosoph und Rhetor im 5. und 6. Jahrh. n. Chr., gilt als Verfasser eines Schriftchens „Von den Göttern und der Welt“ (herausgegeben von Orelli, Zürich 1821).


Salm, lat. salmo, Lachs.


Salm , eines der ältesten deutschen Geschlechter, schon 1040 in 2 Linien, Ober. S. im Wasgau u. Nieder-S. in den Ardennen, getheilt, beide vor der Revolution reichsunmittelbar. Ober-S. wurde für seine verlornen überrheinischen Besitzungen 1803 auf dem Gebiete des ehemaligen Fürstbisthums Münster entschädigt; es besteht in den 3 Linien: S.-S., seit 1739 fürstlich (gräfl. Nebenlinie S.-Hoogstraaten); S.-Kyrburg, fürstl. 1742; S.-Horstmar. fürstl. 1817 (nannte sich früher Wild- u. Rheingrafen). Nieder-S. besteht seit 1693 in 2 Linien, die den Titel Altgrafen führen. Die ältere Linie, S.-Reifferscheidt, theilt sich wieder in: S.-Reifferscheidt-Bedbur oder Krautheim, in Baden und Württemberg begütert; S.-Reifferscheidt-Hainspach. gräfl., in Böhmen begütert, S.-Reifferscheidt-Raitz, in Böhmen u. Mähren begütert. Die jüngere Linie. S.-Reifferscheidt-Dyk, fürstl. 1816, ist in Rheinpreußen und Oberschwaben begütert. – Ein ausgezeichneter Krieger war Graf Niklas von S.-Reifferscheidt, geb. 1458 zu Nieder-S. in den Ardennen, der Commandant Wiens beim Angriffe Sultan Solymans, st. 4. Mai 1530 an seinen Wunden; Denkmal zu Raitz. – S.-Reifferscheidt-Dyk, Constanze Marie, geb. 1767 zu Nantes, Wittwe des frz. Chirurgen Pipelet, 1803 Gemahlin des damaligen Grafen Joseph von S.-Reifferscheidt-Dyk, gest. 1845 zu Paris. Romanenschriftstellerin u. Dichterin (Oeuvres, 4 vol., Par. 1843).


Salma, Getreidemaß, in Barcelona = 13708 Par. Kub.-Zoll, auf Malta = 13429, auf Sicilien die s. generale = 13954, die s. grossa = 17360; als Flüssigkeitsmaß in Calabrien = 15360 Par. Kub.-Zoll, in Neapel die große S. = 9271, die kleine = 8131, in Messina und Palermo = 4416, in Gallipoli = 7779.


Salmagundi, Gewicht aus verschiedenen Bestandtheilen; schlecht zusammenhängende Rede.


Salmanassar, König von Assyrien, Nachfolger Tiglatpilesars, machte 721 v. Chr. dem Reich Israel durch die Eroberung Samarias und Hinwegführung des Volks ein Ende.


Salmannen (Treuhänder, Testamentsvollstrecker), durch deren Vermittlung eine Vergabung nach des Vergabers Tode dem Bedachten übertragen wurde.


Salmasius, Claudius (eigentlich Claude de Saumaise), geb. 1588 zu Sémur-en-Auxois, franz. Reformirter, in Schweden und Holland angestellt, st. 1653 zu Spaa, einer der größten Gelehrten seiner Zeit, Polyhistor, nicht frei von Pedanterie, edirte mehre Classiker, schrieb viele archäologische und philologische Abhandlungen; Hauptwerk: „Plinianae exercitationes in Solinum“, 1629.


Salmbrachsmen (Characinus), Gattung Raubfische aus der Ordnung der Bauchflosser, artenreich und mit den Lachsen verwandt. – Der gestreifte. S. (Ch. fasciatus), mit wohlschmeckendem Fleisch, ist häufig im Mittelmeer.


Salmiak (sal ammoniacum, ammonium chloratum), im reinen Zustande farbloses, durchsichtiges, sehr stechend schmeckendes Salz, besteht aus Chlor u. Ammonium, findet sich in der Natur in haar- und federartigen, kugeligen und traubigen Gestalten und als mehlartiger Ueberzug und Beschlag in den Kratern u. Spalten der Vulkane und der Solfataren. Der bei uns im Handel vorkommende wird stets künstlich dargestellt, in Aegypten aus dem durch Verbrennen des Kameelmistes erhaltenen Ruß durch Sublimation; das bei uns gewöhnliche Verfahren besteht darin, daß man das unreine kohlensaure Ammoniak, welches durch trockene Destillation thierischer

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[27/0028] Cäsar Prätor und Proconsul, st. 35 v. Chr., ausgezeichneter Geschichtsschreiber. Seine röm. Geschichte ist bis auf einige Fragmente verloren (herausgeg. von Kritz, Leipzig 1853), erhalten dagegen seine Verschwörung des Catilina und der Jugurthinische Krieg (neueste Ausgabe von Kritz. Leipz. 1828–53). Sallustius, cynischer Philosoph und Rhetor im 5. und 6. Jahrh. n. Chr., gilt als Verfasser eines Schriftchens „Von den Göttern und der Welt“ (herausgegeben von Orelli, Zürich 1821). Salm, lat. salmo, Lachs. Salm , eines der ältesten deutschen Geschlechter, schon 1040 in 2 Linien, Ober. S. im Wasgau u. Nieder-S. in den Ardennen, getheilt, beide vor der Revolution reichsunmittelbar. Ober-S. wurde für seine verlornen überrheinischen Besitzungen 1803 auf dem Gebiete des ehemaligen Fürstbisthums Münster entschädigt; es besteht in den 3 Linien: S.-S., seit 1739 fürstlich (gräfl. Nebenlinie S.-Hoogstraaten); S.-Kyrburg, fürstl. 1742; S.-Horstmar. fürstl. 1817 (nannte sich früher Wild- u. Rheingrafen). Nieder-S. besteht seit 1693 in 2 Linien, die den Titel Altgrafen führen. Die ältere Linie, S.-Reifferscheidt, theilt sich wieder in: S.-Reifferscheidt-Bedbur oder Krautheim, in Baden und Württemberg begütert; S.-Reifferscheidt-Hainspach. gräfl., in Böhmen begütert, S.-Reifferscheidt-Raitz, in Böhmen u. Mähren begütert. Die jüngere Linie. S.-Reifferscheidt-Dyk, fürstl. 1816, ist in Rheinpreußen und Oberschwaben begütert. – Ein ausgezeichneter Krieger war Graf Niklas von S.-Reifferscheidt, geb. 1458 zu Nieder-S. in den Ardennen, der Commandant Wiens beim Angriffe Sultan Solymans, st. 4. Mai 1530 an seinen Wunden; Denkmal zu Raitz. – S.-Reifferscheidt-Dyk, Constanze Marie, geb. 1767 zu Nantes, Wittwe des frz. Chirurgen Pipelet, 1803 Gemahlin des damaligen Grafen Joseph von S.-Reifferscheidt-Dyk, gest. 1845 zu Paris. Romanenschriftstellerin u. Dichterin (Oeuvres, 4 vol., Par. 1843). Salma, Getreidemaß, in Barcelona = 13708 Par. Kub.-Zoll, auf Malta = 13429, auf Sicilien die s. generale = 13954, die s. grossa = 17360; als Flüssigkeitsmaß in Calabrien = 15360 Par. Kub.-Zoll, in Neapel die große S. = 9271, die kleine = 8131, in Messina und Palermo = 4416, in Gallipoli = 7779. Salmagundi, Gewicht aus verschiedenen Bestandtheilen; schlecht zusammenhängende Rede. Salmanassar, König von Assyrien, Nachfolger Tiglatpilesars, machte 721 v. Chr. dem Reich Israel durch die Eroberung Samarias und Hinwegführung des Volks ein Ende. Salmannen (Treuhänder, Testamentsvollstrecker), durch deren Vermittlung eine Vergabung nach des Vergabers Tode dem Bedachten übertragen wurde. Salmasius, Claudius (eigentlich Claude de Saumaise), geb. 1588 zu Sémur-en-Auxois, franz. Reformirter, in Schweden und Holland angestellt, st. 1653 zu Spaa, einer der größten Gelehrten seiner Zeit, Polyhistor, nicht frei von Pedanterie, edirte mehre Classiker, schrieb viele archäologische und philologische Abhandlungen; Hauptwerk: „Plinianae exercitationes in Solinum“, 1629. Salmbrachsmen (Characinus), Gattung Raubfische aus der Ordnung der Bauchflosser, artenreich und mit den Lachsen verwandt. – Der gestreifte. S. (Ch. fasciatus), mit wohlschmeckendem Fleisch, ist häufig im Mittelmeer. Salmiak (sal ammoniacum, ammonium chloratum), im reinen Zustande farbloses, durchsichtiges, sehr stechend schmeckendes Salz, besteht aus Chlor u. Ammonium, findet sich in der Natur in haar- und federartigen, kugeligen und traubigen Gestalten und als mehlartiger Ueberzug und Beschlag in den Kratern u. Spalten der Vulkane und der Solfataren. Der bei uns im Handel vorkommende wird stets künstlich dargestellt, in Aegypten aus dem durch Verbrennen des Kameelmistes erhaltenen Ruß durch Sublimation; das bei uns gewöhnliche Verfahren besteht darin, daß man das unreine kohlensaure Ammoniak, welches durch trockene Destillation thierischer

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/28>, abgerufen am 25.04.2024.