Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite


Sabiner, mittelital. Volk; die S. verbreiteten sich vom mittleren Apennin (bei Amiternum) gegen Etrurien u. Latium aus, vermischten sich theilweise mit den Römern u. entsandten kriegerische Stämme südwärts; vergl. Sabeller u. Samniter. Die eigentlichen S. wurden 290 v. Chr. von den Römern unterworfen. Sabin. Städte: Amiternum, Reate, Nursia, Cures, Cutiliä, Eretum, Nomentum.


Sabinianer, röm. Rechtsschule, von Capito ausgehend, benannt aber nach dem Anhänger Massurius Sabinus; die S. hingen dem alten jus civile an u. folgten, wo dasselbe nicht ausreichte, dem natürlichen Rechts- u. Billigkeitsgefühl.


Sabinianus, Papst vom 13. Sept. 604 bis 22. Februar 606. Nachfolger Gregors d. Gr., soll den gottesdienstlichen Gebrauch der Glocken angeordnet haben.


Sabinum, das Landgut des Horaz im Sabinerlande, im heutigen Thale von Licenza, 14 ital. Meil, von Tivoli.


Sabinus, Aulus, römischer Dichter, Freund des Ovid; von ihm 3 epistolae gewöhnlich Ovids Heroiden beigedruckt. S., Bruder des Vespasian, unter Vitellius Stadtpräfect, von den vitellischen Soldaten ermordet, als Vespasian im Orient zum Kaiser ausgerufen wurde.


Sabinus, Georg, eigentl. Schüler, geb. 1508 zu Brandenburg; 1544 erster Rector zu Königsberg, gest. 1560 als Professor zu Frankfurt a. d. O., guter lat. Dichter ("Carmina", Leipz. 1563).


Sabionetta, ehemaliges Fürstenthum in der Lombardei, 1708 den Gonzaga, 1746 dem Herzog von Parma verliehen, seit 1814 österr. S., Stadt am Po und Oglio, mit 7000 E.


Sable (sabl). frz., Sand; in der Heraldik: die schwarze Farbe.


Sabon, grobe Druckschrift, von Jakob Sabon in Frankfurt a. M. um 1590 zuerst geschnitten u. nach ihm benannt.


Sabords (-bohr), frz., die hinteren Stückpforten eines Schiffes.


Sabunde, Raimondo de, einer von den vielen, die ohne stichhaltige Gründe als Reformatoren vor der Reformation des 16. Jahrhunderts gepriesen werden, stammte aus Barcellona in Spanien, lehrte um 1436 zu Toulouse Medicin, Philosophie und Theologie; sein Hauptwerk, anfangs liber creaturarum sive de homine und später theologia naturalis betitelt, sehr häufig gedruckt, über setzt (z. B. von Montaigne vortrefflich ins Französische) und mitunter auch verfälscht, enthält in 33 Abschnitten den Versuch, die kathol. Dogmatik ohne Bibel und Tradition lediglich aus der Natur zu begründen. Damit lieferte S. weder etwas Neues noch Selbständiges; er war eben ein Realist der alten Schule, der die Leistungen der Scholastiker u. Mystiker populär machte, um der wachsenden Verachtung der Schulphilosophie einen Damm entgegenzusetzen.


Saburra, lat., der Sandballast der Schiffe bei den Römern; krankhafte Stoffe im Magen und Darmkanal.


Sac. frz., sacco. ital., deutsch Sack. Getreidemaß von verschiedener Größe in verschiedenen Ländern.


Sacare, Gold- u. Silbergewicht auf Sumatra = 32 holländ. As.


Saccade (sakad), frz., heftiger Ruck, den man dem Pferde mit dem Zaume gibt; Verweis.


Saccharum, lat., Zucker; s. lactis, Milchzucker; s. saturni, Bleizucker; saccharina, zuckerhaltige Arzneimittel; Saccharometrie, die Bestimmung des in dem Safte des Zuckerrohrs, der Runkeln etc. enthaltenen krystallisirbaren Zuckers.


Sacchini, Antonio Maria Gasparo, geb. 1735 zu Neapel. Schüler Durantes, trefflicher Violinspieler und Componist, lieferte außer kirchlichen Compositionen 5 Opern, von denen "Oedipus" die berühmteste ist, lebte in Venedig, Rom, seit 1771 in London u. seit 1780 in Paris, wo er 1786 st.


Sacellum, lat., bei den alten Römern ein ummauerter Ort mit einem Altare; kleine Kapelle; sacellarius, Kirchenschatzmeister.


Sacer, lat., geheiligt; verflucht; s.mons, der hl. Berg, jenseits des Anio im Sabinerland, wohin sich die römische plebs 493 v. Chr. begab; s. röm. Geschichte.


Sachalin, Karafta, Karafuto, Insel, der Mandschurei und der Amurmündung gegenüber, 120 Meil. lang,


Sabiner, mittelital. Volk; die S. verbreiteten sich vom mittleren Apennin (bei Amiternum) gegen Etrurien u. Latium aus, vermischten sich theilweise mit den Römern u. entsandten kriegerische Stämme südwärts; vergl. Sabeller u. Samniter. Die eigentlichen S. wurden 290 v. Chr. von den Römern unterworfen. Sabin. Städte: Amiternum, Reate, Nursia, Cures, Cutiliä, Eretum, Nomentum.


Sabinianer, röm. Rechtsschule, von Capito ausgehend, benannt aber nach dem Anhänger Massurius Sabinus; die S. hingen dem alten jus civile an u. folgten, wo dasselbe nicht ausreichte, dem natürlichen Rechts- u. Billigkeitsgefühl.


Sabinianus, Papst vom 13. Sept. 604 bis 22. Februar 606. Nachfolger Gregors d. Gr., soll den gottesdienstlichen Gebrauch der Glocken angeordnet haben.


Sabinum, das Landgut des Horaz im Sabinerlande, im heutigen Thale von Licenza, 14 ital. Meil, von Tivoli.


Sabinus, Aulus, römischer Dichter, Freund des Ovid; von ihm 3 epistolae gewöhnlich Ovids Heroiden beigedruckt. S., Bruder des Vespasian, unter Vitellius Stadtpräfect, von den vitellischen Soldaten ermordet, als Vespasian im Orient zum Kaiser ausgerufen wurde.


Sabinus, Georg, eigentl. Schüler, geb. 1508 zu Brandenburg; 1544 erster Rector zu Königsberg, gest. 1560 als Professor zu Frankfurt a. d. O., guter lat. Dichter („Carmina“, Leipz. 1563).


Sabionetta, ehemaliges Fürstenthum in der Lombardei, 1708 den Gonzaga, 1746 dem Herzog von Parma verliehen, seit 1814 österr. S., Stadt am Po und Oglio, mit 7000 E.


Sable (sabl). frz., Sand; in der Heraldik: die schwarze Farbe.


Sabon, grobe Druckschrift, von Jakob Sabon in Frankfurt a. M. um 1590 zuerst geschnitten u. nach ihm benannt.


Sabords (–bohr), frz., die hinteren Stückpforten eines Schiffes.


Sabunde, Raimondo de, einer von den vielen, die ohne stichhaltige Gründe als Reformatoren vor der Reformation des 16. Jahrhunderts gepriesen werden, stammte aus Barcellona in Spanien, lehrte um 1436 zu Toulouse Medicin, Philosophie und Theologie; sein Hauptwerk, anfangs liber creaturarum sive de homine und später theologia naturalis betitelt, sehr häufig gedruckt, über setzt (z. B. von Montaigne vortrefflich ins Französische) und mitunter auch verfälscht, enthält in 33 Abschnitten den Versuch, die kathol. Dogmatik ohne Bibel und Tradition lediglich aus der Natur zu begründen. Damit lieferte S. weder etwas Neues noch Selbständiges; er war eben ein Realist der alten Schule, der die Leistungen der Scholastiker u. Mystiker populär machte, um der wachsenden Verachtung der Schulphilosophie einen Damm entgegenzusetzen.


Saburra, lat., der Sandballast der Schiffe bei den Römern; krankhafte Stoffe im Magen und Darmkanal.


Sac. frz., sacco. ital., deutsch Sack. Getreidemaß von verschiedener Größe in verschiedenen Ländern.


Sacare, Gold- u. Silbergewicht auf Sumatra = 32 holländ. As.


Saccade (sakad), frz., heftiger Ruck, den man dem Pferde mit dem Zaume gibt; Verweis.


Saccharum, lat., Zucker; s. lactis, Milchzucker; s. saturni, Bleizucker; saccharina, zuckerhaltige Arzneimittel; Saccharometrie, die Bestimmung des in dem Safte des Zuckerrohrs, der Runkeln etc. enthaltenen krystallisirbaren Zuckers.


Sacchini, Antonio Maria Gasparo, geb. 1735 zu Neapel. Schüler Durantes, trefflicher Violinspieler und Componist, lieferte außer kirchlichen Compositionen 5 Opern, von denen „Oedipus“ die berühmteste ist, lebte in Venedig, Rom, seit 1771 in London u. seit 1780 in Paris, wo er 1786 st.


Sacellum, lat., bei den alten Römern ein ummauerter Ort mit einem Altare; kleine Kapelle; sacellarius, Kirchenschatzmeister.


Sacer, lat., geheiligt; verflucht; s.mons, der hl. Berg, jenseits des Anio im Sabinerland, wohin sich die römische plebs 493 v. Chr. begab; s. röm. Geschichte.


Sachalin, Karafta, Karafuto, Insel, der Mandschurei und der Amurmündung gegenüber, 120 Meil. lang,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0005" n="4"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sabiner</hi>, mittelital. Volk; die S. verbreiteten sich vom mittleren Apennin (bei Amiternum) gegen Etrurien u. Latium aus, vermischten sich theilweise mit den Römern u. entsandten kriegerische Stämme südwärts; vergl. Sabeller u. Samniter. Die eigentlichen S. wurden 290 v. Chr. von den Römern unterworfen. Sabin. Städte: Amiternum, Reate, Nursia, Cures, Cutiliä, Eretum, Nomentum.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sabinianer</hi>, röm. Rechtsschule, von Capito ausgehend, benannt aber nach dem Anhänger Massurius Sabinus; die S. hingen dem alten <hi rendition="#i">jus civile</hi> an u. folgten, wo dasselbe nicht ausreichte, dem natürlichen Rechts- u. Billigkeitsgefühl.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sabinianus</hi>, Papst vom 13. Sept. 604 bis 22. Februar 606. Nachfolger Gregors d. Gr., soll den gottesdienstlichen Gebrauch der Glocken angeordnet haben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sabinum</hi>, das Landgut des Horaz im Sabinerlande, im heutigen Thale von Licenza, 14 ital. Meil, von Tivoli.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sabinus</hi>, Aulus, römischer Dichter, Freund des Ovid; von ihm 3 <hi rendition="#i">epistolae</hi> gewöhnlich Ovids Heroiden beigedruckt. S., Bruder des Vespasian, unter Vitellius Stadtpräfect, von den vitellischen Soldaten ermordet, als Vespasian im Orient zum Kaiser ausgerufen wurde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sabinus</hi>, Georg, eigentl. <hi rendition="#g">Schüler</hi>, geb. 1508 zu Brandenburg; 1544 erster Rector zu Königsberg, gest. 1560 als Professor zu Frankfurt a. d. O., guter lat. Dichter (&#x201E;<hi rendition="#i">Carmina</hi>&#x201C;, Leipz. 1563).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sabionetta</hi>, ehemaliges Fürstenthum in der Lombardei, 1708 den Gonzaga, 1746 dem Herzog von Parma verliehen, seit 1814 österr. S., <hi rendition="#g">Stadt</hi> am Po und Oglio, mit 7000 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sable</hi> (sabl). frz., Sand; in der Heraldik: die schwarze Farbe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sabon</hi>, grobe Druckschrift, von Jakob <hi rendition="#g">Sabon</hi> in Frankfurt a. M. um 1590 zuerst geschnitten u. nach ihm benannt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sabords</hi> (&#x2013;bohr), frz., die hinteren Stückpforten eines Schiffes.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sabunde</hi>, Raimondo de, einer von den vielen, die ohne stichhaltige Gründe als Reformatoren vor der Reformation des 16. Jahrhunderts gepriesen werden, stammte aus Barcellona in Spanien, lehrte um 1436 zu Toulouse Medicin, Philosophie und Theologie; sein Hauptwerk, anfangs <hi rendition="#i">liber creaturarum sive de homine</hi> und später <hi rendition="#i">theologia naturalis</hi> betitelt, sehr häufig gedruckt, über setzt (z. B. von Montaigne vortrefflich ins Französische) und mitunter auch verfälscht, enthält in 33 Abschnitten den Versuch, die kathol. Dogmatik ohne Bibel und Tradition lediglich aus der Natur zu begründen. Damit lieferte S. weder etwas Neues noch Selbständiges; er war eben ein Realist der alten Schule, der die Leistungen der Scholastiker u. Mystiker populär machte, um der wachsenden Verachtung der Schulphilosophie einen Damm entgegenzusetzen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Saburra</hi>, lat., der Sandballast der Schiffe bei den Römern; krankhafte Stoffe im Magen und Darmkanal.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sac</hi>. frz., <hi rendition="#i">sacco.</hi> ital., deutsch Sack. Getreidemaß von verschiedener Größe in verschiedenen Ländern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sacare</hi>, Gold- u. Silbergewicht auf Sumatra = 32 holländ. As.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Saccade</hi> (sakad), frz., heftiger Ruck, den man dem Pferde mit dem Zaume gibt; Verweis.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Saccharum</hi>, lat., Zucker; <hi rendition="#i">s. <hi rendition="#g">lactis</hi></hi>, Milchzucker; <hi rendition="#i">s. <hi rendition="#g">saturni</hi></hi>, Bleizucker; <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">saccharina</hi></hi>, zuckerhaltige Arzneimittel; <hi rendition="#g">Saccharometrie</hi>, die Bestimmung des in dem Safte des Zuckerrohrs, der Runkeln etc. enthaltenen krystallisirbaren Zuckers.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sacchini</hi>, Antonio Maria Gasparo, geb. 1735 zu Neapel. Schüler Durantes, trefflicher Violinspieler und Componist, lieferte außer kirchlichen Compositionen 5 Opern, von denen &#x201E;Oedipus&#x201C; die berühmteste ist, lebte in Venedig, Rom, seit 1771 in London u. seit 1780 in Paris, wo er 1786 st.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sacellum</hi>, lat., bei den alten Römern ein ummauerter Ort mit einem Altare; kleine Kapelle; <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">sacellarius</hi></hi>, Kirchenschatzmeister.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sacer</hi>, lat., geheiligt; verflucht; <hi rendition="#i">s.<hi rendition="#g">mons</hi></hi>, der hl. Berg, jenseits des Anio im Sabinerland, wohin sich die römische <hi rendition="#i">plebs</hi> 493 v. Chr. begab; s. röm. Geschichte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sachalin</hi>, <hi rendition="#g">Karafta, Karafuto</hi>, Insel, der Mandschurei und der Amurmündung gegenüber, 120 Meil. lang,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[4/0005] Sabiner, mittelital. Volk; die S. verbreiteten sich vom mittleren Apennin (bei Amiternum) gegen Etrurien u. Latium aus, vermischten sich theilweise mit den Römern u. entsandten kriegerische Stämme südwärts; vergl. Sabeller u. Samniter. Die eigentlichen S. wurden 290 v. Chr. von den Römern unterworfen. Sabin. Städte: Amiternum, Reate, Nursia, Cures, Cutiliä, Eretum, Nomentum. Sabinianer, röm. Rechtsschule, von Capito ausgehend, benannt aber nach dem Anhänger Massurius Sabinus; die S. hingen dem alten jus civile an u. folgten, wo dasselbe nicht ausreichte, dem natürlichen Rechts- u. Billigkeitsgefühl. Sabinianus, Papst vom 13. Sept. 604 bis 22. Februar 606. Nachfolger Gregors d. Gr., soll den gottesdienstlichen Gebrauch der Glocken angeordnet haben. Sabinum, das Landgut des Horaz im Sabinerlande, im heutigen Thale von Licenza, 14 ital. Meil, von Tivoli. Sabinus, Aulus, römischer Dichter, Freund des Ovid; von ihm 3 epistolae gewöhnlich Ovids Heroiden beigedruckt. S., Bruder des Vespasian, unter Vitellius Stadtpräfect, von den vitellischen Soldaten ermordet, als Vespasian im Orient zum Kaiser ausgerufen wurde. Sabinus, Georg, eigentl. Schüler, geb. 1508 zu Brandenburg; 1544 erster Rector zu Königsberg, gest. 1560 als Professor zu Frankfurt a. d. O., guter lat. Dichter („Carmina“, Leipz. 1563). Sabionetta, ehemaliges Fürstenthum in der Lombardei, 1708 den Gonzaga, 1746 dem Herzog von Parma verliehen, seit 1814 österr. S., Stadt am Po und Oglio, mit 7000 E. Sable (sabl). frz., Sand; in der Heraldik: die schwarze Farbe. Sabon, grobe Druckschrift, von Jakob Sabon in Frankfurt a. M. um 1590 zuerst geschnitten u. nach ihm benannt. Sabords (–bohr), frz., die hinteren Stückpforten eines Schiffes. Sabunde, Raimondo de, einer von den vielen, die ohne stichhaltige Gründe als Reformatoren vor der Reformation des 16. Jahrhunderts gepriesen werden, stammte aus Barcellona in Spanien, lehrte um 1436 zu Toulouse Medicin, Philosophie und Theologie; sein Hauptwerk, anfangs liber creaturarum sive de homine und später theologia naturalis betitelt, sehr häufig gedruckt, über setzt (z. B. von Montaigne vortrefflich ins Französische) und mitunter auch verfälscht, enthält in 33 Abschnitten den Versuch, die kathol. Dogmatik ohne Bibel und Tradition lediglich aus der Natur zu begründen. Damit lieferte S. weder etwas Neues noch Selbständiges; er war eben ein Realist der alten Schule, der die Leistungen der Scholastiker u. Mystiker populär machte, um der wachsenden Verachtung der Schulphilosophie einen Damm entgegenzusetzen. Saburra, lat., der Sandballast der Schiffe bei den Römern; krankhafte Stoffe im Magen und Darmkanal. Sac. frz., sacco. ital., deutsch Sack. Getreidemaß von verschiedener Größe in verschiedenen Ländern. Sacare, Gold- u. Silbergewicht auf Sumatra = 32 holländ. As. Saccade (sakad), frz., heftiger Ruck, den man dem Pferde mit dem Zaume gibt; Verweis. Saccharum, lat., Zucker; s. lactis, Milchzucker; s. saturni, Bleizucker; saccharina, zuckerhaltige Arzneimittel; Saccharometrie, die Bestimmung des in dem Safte des Zuckerrohrs, der Runkeln etc. enthaltenen krystallisirbaren Zuckers. Sacchini, Antonio Maria Gasparo, geb. 1735 zu Neapel. Schüler Durantes, trefflicher Violinspieler und Componist, lieferte außer kirchlichen Compositionen 5 Opern, von denen „Oedipus“ die berühmteste ist, lebte in Venedig, Rom, seit 1771 in London u. seit 1780 in Paris, wo er 1786 st. Sacellum, lat., bei den alten Römern ein ummauerter Ort mit einem Altare; kleine Kapelle; sacellarius, Kirchenschatzmeister. Sacer, lat., geheiligt; verflucht; s.mons, der hl. Berg, jenseits des Anio im Sabinerland, wohin sich die römische plebs 493 v. Chr. begab; s. röm. Geschichte. Sachalin, Karafta, Karafuto, Insel, der Mandschurei und der Amurmündung gegenüber, 120 Meil. lang,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/5
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/5>, abgerufen am 16.04.2024.