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Mährisches Tagblatt. Nr. 199, Olmütz, 01.09.1891.

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[Spaltenumbruch]

Lipto, Saros, die Zips, Trencsin, Turocz, Ugocsa,
Ung, Zemplin und Theile des Neutraer Comi-
tats und von Siebenbürgen Klagen über Fäule
und einem sonstigen schlechten Stand der Kar-
toffelpflanze eingesendet, Comitate, die allerdings
gerade für Kartoffeln nicht ohne Bedeutung sind.
Hülsenfrüchte haben in der diesfeitigen
Reichshälfte mit Ausnahme von Theilen Ost-
Galiziens einen wenig befriedigenden Stand;
in den Ländern der ungarischen Krone ist er im
Allgemeinen besser, und bilden nur Siebenbürgen
und einige angrenzende Comitate diesbezüglich
eine Ausnahme.

Die Taxirung der Exportfähigkeit
der Monarchie
ist, besonders was Brot-
früchte anbelangt, in den letzten Jahren mit be-
sonderen Schwierigkeiten verknüpft, weil die
Consumverhältnisse für Weizen- und Roggenmehle
nicht nur wie bisher von dem Ertrage der
Kartoffel-, Mais-, Hülsenfrüchte- und Obsternte,
sowie den Preisen u. s. w. abhängen, sondern auch,
weil durch die Lohnerhöhungen, welche den Arbeitern
in so vielen Fabriken, im Bergbaue und bei zahl-
reichen Gewerben zugute kommen, breite Schich-
ten der Bevölkerung, welche früher
Kartoffeln und andere Surrogate und
nur in begrenztem Umfange Brot
consumirten, jetzt in der Lage sind,
sich um vieles besser zu nähren.
Hie-
durch hat eine Verschiebung der Ziffern des in-
ländischen Bedarfes an Brotfrucht in einem jeden-
falls bedutenden, wenn auch noch nicht genau
festzustellenden Maße platzgegriffen, und derselbe
gelangt naturgemäß bei der Ausfuhr zum Aus-
drucke. Unter thunlichster Berücksichtigung dieser
Verhältnisse schätzen wir die Exportfähigkeit der
Monarchie für Weizen, beziehungsweise Mehl,
auf 31/2 bis 4 Millionen Meter-Centner. Für
Roggen hätte Oesterreich-Ungarn an das Ausland
nur dann Ueberschüsse abzugeben, wenn zur Men-
schennahrung -- was wahrscheinlich ist -- im Hinblick
auf die unverhältnißmäßig hohen Preise dieses Ar-
tikels, Weizen, beziehungsweise schwarze Weizenmehle
Gerste, Mais oder Kartoffeln und für Industrie-
zwecke (namentlich für die Spirituserzeugung)
die letztgenannten drei Artikel als Ersatz Ver-
wendung fänden. Die Exportfähigkeit für Gerste
und Malz schätzen wir auf 3 bis 31/2, diejenige
für Hafer auf 1/2 bis 3/4 Million Meter-Centner.

Eine volle Ernte (nicht der rechnungsmäßige
Durchschnitt) mit 100 Einheiten angenommen,
zeigt die diesjährige quantitative Ernte in Per-
centen und runden Ziffern ausgedrückt, in Un-
garn; Weizen 100 Percent, Roggen 71 Percent,
Gerste 116 Percent, Hafer 111 Percent; in
Oesterreich: Weizen 93 Percent, Roggen 83
Percent, Gerste 100 Percent, Hafer 108 Percent.

Sehr interessant und von großer Bedeutung
mit Rücksicht auf die Chancen für unseren Wett-
[Spaltenumbruch] bewerb auf dem Weltmarkte sind die Berichte
über die Ernteergebnisse in Amerika und in In-
dien. Laut Kabeltelegramm vom 29. d., welches
unser Generalconsulat in Newyork abgesendet hat,
beträgt die Weizenernte heuer 545 Millionen
Bushels (1890: 399!), die Maisernte 2027 Mil-
lionen Bushels (1890: 1490!). Die Qualität
der letzteren wird gut sein, wenn Wärme die
Frucht zeitigt.

Die indische Weizenernte beträgt 6·84 Milli-
onen Tonnen gegen 6·12 Millionen Tonnen im
Vorjahre. Der Ertrag ist somit um rund 700·000
Tonnen höher. Nach den Daten, die über die
heurige Exportbewegung vorliegen, v[e]rspricht der
dießjährige Export in indischen Weizen die höchste
Ziffer seit dem Jahre 1874 zu erreichen.

Die Berichte über die rumänische Ernte be-
sagen, daß trotz des Minderertrages per Hectar
in Folge des um circa 15 Perzent größeren
Areals die Getreide-Ausfuhr die gleiche Höhe wie
im Vorjahre erreichen dürfte.

Aus den Berichten über die russischen Ernte-
resultate ist folgender Passus hervorzuheben:
"Was Roggen anbetrifft, fo hat das jüngst er-
lassene Ausfuhrverbot der russischen Regierung
die Frage eines eventuellen Exportes dieses Ar-
tikels illusorisch gemacht. Die Totalproduction in
Roggen läßt sich pro 1891 mit 14,356.000
Hectolitern gegen 15,951 000 im Vorjahre ver-
anschlagen, also um 10 Percent weniger."




Politische Nachrichten.
(Aus dem tschechischen Lager.)

Abgeord-
neter Kramar rechtfertigte vorgestern in einer
Versammlung zu Gitschin seinen bisherigen Stand-
punkt; erkiärte zur äußeren Politik, Oesterreich
bedürfe des Dreibundes zu seiner Sicherung
nicht und die Tschechen könnten zu Deutschland
kein Vertrauen haben nach den Erfahrungen. die
sie mit den Deutschen Böhmens gemacht. (!)
Eine Mißbilligung der Politik Oesterreichs am
Balkan verstoße nicht gegen die Loyalität, und
wenn Oesterreich seine Slaven fürchte, so zeige
dies nur vom bösen Gewissen. Redner bedauert
den magyarischen Einfluß auf die auswärtige
Politik; Oesterreich bedürfe keiner Bündnisse, es
brauche nur Ruhe im Innern und gute Bezie-
hungen zu allen Nachbarn, also ein Einhalten
der Neutralität, weil sein Bestand eine zwingende
europäische Nothwendigkeit sei. Deßhalb brauche
es auch nicht Rußland als Verbündeten. Oester-
reichs Politik soll eine Politik der "freien Hand"
sein. Der gesammte Jungschechenclub theile daher
Vaschaty's Antipathie gegen den Dreibund; das
Programm der "Realisten" sei identisch mit dem
jungtschechischen. Bezüglich der Erhöhung des
Heeresbudgets und der Ausdehnung der Wehr-
pflicht erklärte Redner auf eine Interpellation,




[Spaltenumbruch]

ideal ihm vorschwebte. Rosa sah diesem Ideal
nicht ähnlich, aber er liebte sie dennoch. Sie --
schwärmte für seine ernste Männlichkeit. Ihre
Eltern waren zwar dagegen, denn im Grunde
war er noch nichts. Aber Rosa glaubte an seine
Zukunft. Sie erklärte, sterben zu wollen, mit ihm
durchzugehen. Sie weinte tagelang -- bat, drohte
-- endlich gaben die Eltern nach. Und nun gab
es zwei Glückliche. Ach, so glücklich waren sie --
wir nüchternen Menschen können uns gar nicht
vorstellen, -- wie sie jauchzten und weinten, sie
hatten nur Augen für einander. Man lächelte
über sie, aber das kümmerte sie nicht ...
Ach, was versuche ich, das auszumalen! Aber sie
werden glücklich werden und bleiben!

Die Stimme der Collegin hatte leise ge-
zittert, während sie jetzt unbewußt schilderte, wie
sie sich das Glück vorstellte. Er war eigenthüm-
lich ernst geworden, sah sie zum ersten Male
voll an -- er hatte diesen Ton noch nie von ihr
gehört. Jetzt zuckte es muthwillig um seine Lip-
pen. Und er las:

"Doctor Albert Wolff, Gymnasialprofessor
und Fräulein Ernestine Rappold, Elementar-
schullehrerin."

Sie fuhr blutroth empor.

"Welch einen Scherz," sagte sie, halb zür-
nend, halb verlegen. --

"Gemach, gemach, mein Fräulein," wehrte
er lächelnd ab, "das sind wir ja gar nicht. Das
ist eine alte, sehr energische Dame, die sich etwas
zurückgelegt hat. Nun will sie ein großes Mäd-
chen-Pensionat gründen und sucht einen Collegen,
[Spaltenumbruch] der sie dabei unterstützt. Geheiratet hätte sie
freilich auch gern, und so versucht sie, das Nütz-
liche mit dem Angenehmen zu vereinigen. Mit
sehr viel Geschick wird dann ein entsprechendes
Inserat aufgesetzt -- so ein kurzes, aber inhalts-
volles Sätzchen, das nichts verräth und nichts
verschweigt, wie es Lessing von einem guten
Dramentitel verlangt. Nun, da finden sie sich
denn. Er sieht noch recht stattlich aus, und daß
er sich die Haare färbt, merkt man nicht
gleich. Aber er hat ein paar überflüssige Lese-
bücher (ab-) geschrieben und hält sich für einen
vortrefflichen Pädagogen ..."

"Aber pfui", unterbrach ihn jetzt Ernestine,
"was wollen Sie denn mit dem Allen?"

"Sie warnen, daß Sie nicht so lange
warten, bis Sie reif sind, ein Mädchen-Pensionat
zu gründen, und ich, bis es Zeit ist, die Haare
zu färben!"

Ohne daß sie es merkten, war die Sonne
hervorgebrochen und der Lesesaal leer geworden.
Die Collegin sprang auf:

"Wir wollen einen kleinen Spaziergang
machen ..."

Sie glühte nur so und auch ihm war ganz
heiß geworden. Er warf die Zeitung weg.

"Ja, das wollen wir -- so lang 's noch
Zeit ist! Die Sonne ist da!"

Und kaum drei Wochen später las ich ihre
Verlobung in einer Zeitung. Es regnete zwar
a[u]ch, aber ich saß und las -- allein!




[Spaltenumbruch]

sich in dieser Richtung den Clubbeschlüssen fügen
zu wollen. Weiter sagte Kramar, wenn eine
Hoffnung gewesen wäre, Taaffe zu stürzen, hät-
ten die Jungtschechen wie Ein Mann gegen das
Budget gestimmt. Aber die Jungtschechen mußten
bestrebt sein, den Hohenwart-Club nicht abzu-
stoßen und mit den Polen sich nicht ganz zu
verfeinden. Hätten sie nur einmal die Leute
Hohenwart's für sich, so wären auch die Polen
zu gewinnen und die föderalistische Majorität
wäre wieder fertig.

(Ein Glückwunschtelegramm des deutschen
Kaisers.)

Das "Wiener Tagblatt" erhält von
wohlinformirter diplomatischer Seite aus Berlin
die Nachricht, daß das von Kaiser Wilhelm aus
Kiel am 18. August entsendete Glückwunschtele-
gramm an den Kaiser Franz Josef sich durch
einen besonders herzlichen Ton auszeichne. Der
Wortlaut desselben soll folgendermaßen lauten:
"In treuer, aufrichtiger Freundschaft sende ich
Dir zu Deinem Geburtstage innigste Glück- und
Segenswünsche. Gott sch[i]rme und erhalte Dich
auch ferner zur Freude Deines Hauses, sowie
zum Heile Oesterreich-Ungarns und seiner Völker."

(Der Bürgerkrieg in Chile.)

In Chile
ist der Sieg der Congreßpartei über den Prä-
sidenten Balmaceda ein vollständiger. Nach den
letzten Depeschen hat die Landeshauptstadt San-
tiago, welche durch eine Eisenbahnlinie von 187
Kilometern mit Valparaiso verbunden ist, eben-
falls capitulirt und ist bereits von den Congreß-
truppen besetzt. Damit verlieren die aus New-
York und Washington datirten Depeschen von
Balmaceda's Partei, die von der Vorbereitung
eines Widerstandes in Santiago, von der Her-
anziehung von Truppen aus dem Norden und
Süden, von den Aussichten eines Kleinkrieges
im Gebirgslande sprechen, ihre ganze Bedeutung.
Andere Depeschen, welche aus Iquique vom
29. August an die Vertreter der chilenischen
Congreßpartei in Paris und Washington gelangt
sind, vervollständigen die Meldungen über den
Sieg der Congreßtruppen in den Kämpfen um
Valparaiso. Dieselben gewannen zwei Schlachten,
und zwar bei Concon am 22. August und bei
Placilla am 28. August. In der Schlacht bei
Concon verlor der Feind 1500 Todte und Ver-
wundete, 1500 Gefangene, 14 Kanonen, 2000
Gewehre, 3 Mitrailleusen und zahlreiche Munition;
bei Placilla verlor der Feind die ganze Artillerie
und 3000 Gefangene. Nach dem Einmarsche in
Valparaiso bemächtigten sich die Congressisten
des Schiffes "Almirante Lynch" und aller Tor-
pedoboote. Der Nachfolger Balmaceda's, Vicuna,
die früheren Minister Godoy und Banados und
der Präfect von Valparaiso, Viel, haben sich an
Bord fremdländischer Schiffe geflüchtet. -- Eine
in Paris eingetroffene officielle Depesche aus
Santiago bestätigt die vollständige Vernichtung
der Truppen Balmaceda's. Die Congressisten
sind Herren des Landes.

Der "Newyork Herald" meldet aus Valpa-
raiso: Die Congressisten stellten die Eisenbahn
Valparaiso--Santiago wieder her und ordneten
die Absendung von 4000 Mann nach Santiago
an. Am Morgen suchten die Trupperführer Bal-
maceda's in Santiago um Conferenzen wegen
der Capitulationen nach. Die Congressisten ent-
sendeten den früheren General Baguedauo, den
Chef der chilenischen Armee, um nach den Con-
ferenzen die Hauptstadt in die Hände der Junta
zu übergeben, welche Mannschaften, Officiere und
Beamte beordert, und eine legale provisorische
Regierung bilden werde. Die Flotte der Auf-
ständischen traf am Morgen in der Bai von
Valparaiso ein; die Mannschaft wurde enthusia-
stisch begrüßt. Der Chef der Junta, Monst, zog
mit der Flotte ein und übernahm die Leitung
der Geschäfte, vor allem die Capitulation der
Stadt. Die Admirale des auswärtigen Geschwa-
ders und Martinez übernahmen die Ueberwachung
der Stadt. Martinez und der General und ehe-
malige Gouvernuer Viels traten zu einer Conferenz
zusammen. Monst bestand auf bedingungsloser
Capitulation, auf Gefangennahme der Officiere
und Soldaten und auf der Unterwerfung der
Civilbeamten auf Gnade oder Ungnade. Martinez
soll Gouverneur bis zur Ankunft der Junta blei-
ben, welche sodann die endgiltigen Bedingungen
erlassen wird. Die congressistischen Truppen zei-
gen beachtenswerthe Disciplin, die Stadt ist von
entlassenen Soldaten und Marodeuren überfüllt,
in den Straßen finden häusige Zusammenstöße

[Spaltenumbruch]

Lipto, Saros, die Zips, Trencſin, Turocz, Ugocſa,
Ung, Zemplin und Theile des Neutraer Comi-
tats und von Siebenbürgen Klagen über Fäule
und einem ſonſtigen ſchlechten Stand der Kar-
toffelpflanze eingeſendet, Comitate, die allerdings
gerade für Kartoffeln nicht ohne Bedeutung ſind.
Hülſenfrüchte haben in der diesfeitigen
Reichshälfte mit Ausnahme von Theilen Oſt-
Galiziens einen wenig befriedigenden Stand;
in den Ländern der ungariſchen Krone iſt er im
Allgemeinen beſſer, und bilden nur Siebenbürgen
und einige angrenzende Comitate diesbezüglich
eine Ausnahme.

Die Taxirung der Exportfähigkeit
der Monarchie
iſt, beſonders was Brot-
früchte anbelangt, in den letzten Jahren mit be-
ſonderen Schwierigkeiten verknüpft, weil die
Conſumverhältniſſe für Weizen- und Roggenmehle
nicht nur wie bisher von dem Ertrage der
Kartoffel-, Mais-, Hülſenfrüchte- und Obſternte,
ſowie den Preiſen u. ſ. w. abhängen, ſondern auch,
weil durch die Lohnerhöhungen, welche den Arbeitern
in ſo vielen Fabriken, im Bergbaue und bei zahl-
reichen Gewerben zugute kommen, breite Schich-
ten der Bevölkerung, welche früher
Kartoffeln und andere Surrogate und
nur in begrenztem Umfange Brot
conſumirten, jetzt in der Lage ſind,
ſich um vieles beſſer zu nähren.
Hie-
durch hat eine Verſchiebung der Ziffern des in-
ländiſchen Bedarfes an Brotfrucht in einem jeden-
falls bedutenden, wenn auch noch nicht genau
feſtzuſtellenden Maße platzgegriffen, und derſelbe
gelangt naturgemäß bei der Ausfuhr zum Aus-
drucke. Unter thunlichſter Berückſichtigung dieſer
Verhältniſſe ſchätzen wir die Exportfähigkeit der
Monarchie für Weizen, beziehungsweiſe Mehl,
auf 3½ bis 4 Millionen Meter-Centner. Für
Roggen hätte Oeſterreich-Ungarn an das Ausland
nur dann Ueberſchüſſe abzugeben, wenn zur Men-
ſchennahrung — was wahrſcheinlich iſt — im Hinblick
auf die unverhältnißmäßig hohen Preiſe dieſes Ar-
tikels, Weizen, beziehungsweiſe ſchwarze Weizenmehle
Gerſte, Mais oder Kartoffeln und für Induſtrie-
zwecke (namentlich für die Spirituserzeugung)
die letztgenannten drei Artikel als Erſatz Ver-
wendung fänden. Die Exportfähigkeit für Gerſte
und Malz ſchätzen wir auf 3 bis 3½, diejenige
für Hafer auf ½ bis ¾ Million Meter-Centner.

Eine volle Ernte (nicht der rechnungsmäßige
Durchſchnitt) mit 100 Einheiten angenommen,
zeigt die diesjährige quantitative Ernte in Per-
centen und runden Ziffern ausgedrückt, in Un-
garn; Weizen 100 Percent, Roggen 71 Percent,
Gerſte 116 Percent, Hafer 111 Percent; in
Oeſterreich: Weizen 93 Percent, Roggen 83
Percent, Gerſte 100 Percent, Hafer 108 Percent.

Sehr intereſſant und von großer Bedeutung
mit Rückſicht auf die Chancen für unſeren Wett-
[Spaltenumbruch] bewerb auf dem Weltmarkte ſind die Berichte
über die Ernteergebniſſe in Amerika und in In-
dien. Laut Kabeltelegramm vom 29. d., welches
unſer Generalconſulat in Newyork abgeſendet hat,
beträgt die Weizenernte heuer 545 Millionen
Buſhels (1890: 399!), die Maisernte 2027 Mil-
lionen Buſhels (1890: 1490!). Die Qualität
der letzteren wird gut ſein, wenn Wärme die
Frucht zeitigt.

Die indiſche Weizenernte beträgt 6·84 Milli-
onen Tonnen gegen 6·12 Millionen Tonnen im
Vorjahre. Der Ertrag iſt ſomit um rund 700·000
Tonnen höher. Nach den Daten, die über die
heurige Exportbewegung vorliegen, v[e]rſpricht der
dießjährige Export in indiſchen Weizen die höchſte
Ziffer ſeit dem Jahre 1874 zu erreichen.

Die Berichte über die rumäniſche Ernte be-
ſagen, daß trotz des Minderertrages per Hectar
in Folge des um circa 15 Perzent größeren
Areals die Getreide-Ausfuhr die gleiche Höhe wie
im Vorjahre erreichen dürfte.

Aus den Berichten über die ruſſiſchen Ernte-
reſultate iſt folgender Paſſus hervorzuheben:
„Was Roggen anbetrifft, fo hat das jüngſt er-
laſſene Ausfuhrverbot der ruſſiſchen Regierung
die Frage eines eventuellen Exportes dieſes Ar-
tikels illuſoriſch gemacht. Die Totalproduction in
Roggen läßt ſich pro 1891 mit 14,356.000
Hectolitern gegen 15,951 000 im Vorjahre ver-
anſchlagen, alſo um 10 Percent weniger.“




Politiſche Nachrichten.
(Aus dem tſchechiſchen Lager.)

Abgeord-
neter Kramař rechtfertigte vorgeſtern in einer
Verſammlung zu Gitſchin ſeinen bisherigen Stand-
punkt; erkiärte zur äußeren Politik, Oeſterreich
bedürfe des Dreibundes zu ſeiner Sicherung
nicht und die Tſchechen könnten zu Deutſchland
kein Vertrauen haben nach den Erfahrungen. die
ſie mit den Deutſchen Böhmens gemacht. (!)
Eine Mißbilligung der Politik Oeſterreichs am
Balkan verſtoße nicht gegen die Loyalität, und
wenn Oeſterreich ſeine Slaven fürchte, ſo zeige
dies nur vom böſen Gewiſſen. Redner bedauert
den magyariſchen Einfluß auf die auswärtige
Politik; Oeſterreich bedürfe keiner Bündniſſe, es
brauche nur Ruhe im Innern und gute Bezie-
hungen zu allen Nachbarn, alſo ein Einhalten
der Neutralität, weil ſein Beſtand eine zwingende
europäiſche Nothwendigkeit ſei. Deßhalb brauche
es auch nicht Rußland als Verbündeten. Oeſter-
reichs Politik ſoll eine Politik der „freien Hand“
ſein. Der geſammte Jungſchechenclub theile daher
Vaſchaty’s Antipathie gegen den Dreibund; das
Programm der „Realiſten“ ſei identiſch mit dem
jungtſchechiſchen. Bezüglich der Erhöhung des
Heeresbudgets und der Ausdehnung der Wehr-
pflicht erklärte Redner auf eine Interpellation,




[Spaltenumbruch]

ideal ihm vorſchwebte. Roſa ſah dieſem Ideal
nicht ähnlich, aber er liebte ſie dennoch. Sie —
ſchwärmte für ſeine ernſte Männlichkeit. Ihre
Eltern waren zwar dagegen, denn im Grunde
war er noch nichts. Aber Roſa glaubte an ſeine
Zukunft. Sie erklärte, ſterben zu wollen, mit ihm
durchzugehen. Sie weinte tagelang — bat, drohte
— endlich gaben die Eltern nach. Und nun gab
es zwei Glückliche. Ach, ſo glücklich waren ſie —
wir nüchternen Menſchen können uns gar nicht
vorſtellen, — wie ſie jauchzten und weinten, ſie
hatten nur Augen für einander. Man lächelte
über ſie, aber das kümmerte ſie nicht ...
Ach, was verſuche ich, das auszumalen! Aber ſie
werden glücklich werden und bleiben!

Die Stimme der Collegin hatte leiſe ge-
zittert, während ſie jetzt unbewußt ſchilderte, wie
ſie ſich das Glück vorſtellte. Er war eigenthüm-
lich ernſt geworden, ſah ſie zum erſten Male
voll an — er hatte dieſen Ton noch nie von ihr
gehört. Jetzt zuckte es muthwillig um ſeine Lip-
pen. Und er las:

„Doctor Albert Wolff, Gymnaſialprofeſſor
und Fräulein Erneſtine Rappold, Elementar-
ſchullehrerin.“

Sie fuhr blutroth empor.

„Welch einen Scherz,“ ſagte ſie, halb zür-
nend, halb verlegen. —

„Gemach, gemach, mein Fräulein,“ wehrte
er lächelnd ab, „das ſind wir ja gar nicht. Das
iſt eine alte, ſehr energiſche Dame, die ſich etwas
zurückgelegt hat. Nun will ſie ein großes Mäd-
chen-Penſionat gründen und ſucht einen Collegen,
[Spaltenumbruch] der ſie dabei unterſtützt. Geheiratet hätte ſie
freilich auch gern, und ſo verſucht ſie, das Nütz-
liche mit dem Angenehmen zu vereinigen. Mit
ſehr viel Geſchick wird dann ein entſprechendes
Inſerat aufgeſetzt — ſo ein kurzes, aber inhalts-
volles Sätzchen, das nichts verräth und nichts
verſchweigt, wie es Leſſing von einem guten
Dramentitel verlangt. Nun, da finden ſie ſich
denn. Er ſieht noch recht ſtattlich aus, und daß
er ſich die Haare färbt, merkt man nicht
gleich. Aber er hat ein paar überflüſſige Leſe-
bücher (ab-) geſchrieben und hält ſich für einen
vortrefflichen Pädagogen ...“

„Aber pfui“, unterbrach ihn jetzt Erneſtine,
„was wollen Sie denn mit dem Allen?“

„Sie warnen, daß Sie nicht ſo lange
warten, bis Sie reif ſind, ein Mädchen-Penſionat
zu gründen, und ich, bis es Zeit iſt, die Haare
zu färben!“

Ohne daß ſie es merkten, war die Sonne
hervorgebrochen und der Leſeſaal leer geworden.
Die Collegin ſprang auf:

„Wir wollen einen kleinen Spaziergang
machen ...“

Sie glühte nur ſo und auch ihm war ganz
heiß geworden. Er warf die Zeitung weg.

„Ja, das wollen wir — ſo lang ’s noch
Zeit iſt! Die Sonne iſt da!“

Und kaum drei Wochen ſpäter las ich ihre
Verlobung in einer Zeitung. Es regnete zwar
a[u]ch, aber ich ſaß und las — allein!




[Spaltenumbruch]

ſich in dieſer Richtung den Clubbeſchlüſſen fügen
zu wollen. Weiter ſagte Kramař, wenn eine
Hoffnung geweſen wäre, Taaffe zu ſtürzen, hät-
ten die Jungtſchechen wie Ein Mann gegen das
Budget geſtimmt. Aber die Jungtſchechen mußten
beſtrebt ſein, den Hohenwart-Club nicht abzu-
ſtoßen und mit den Polen ſich nicht ganz zu
verfeinden. Hätten ſie nur einmal die Leute
Hohenwart’s für ſich, ſo wären auch die Polen
zu gewinnen und die föderaliſtiſche Majorität
wäre wieder fertig.

(Ein Glückwunſchtelegramm des deutſchen
Kaiſers.)

Das „Wiener Tagblatt“ erhält von
wohlinformirter diplomatiſcher Seite aus Berlin
die Nachricht, daß das von Kaiſer Wilhelm aus
Kiel am 18. Auguſt entſendete Glückwunſchtele-
gramm an den Kaiſer Franz Joſef ſich durch
einen beſonders herzlichen Ton auszeichne. Der
Wortlaut desſelben ſoll folgendermaßen lauten:
„In treuer, aufrichtiger Freundſchaft ſende ich
Dir zu Deinem Geburtstage innigſte Glück- und
Segenswünſche. Gott ſch[i]rme und erhalte Dich
auch ferner zur Freude Deines Hauſes, ſowie
zum Heile Oeſterreich-Ungarns und ſeiner Völker.“

(Der Bürgerkrieg in Chile.)

In Chile
iſt der Sieg der Congreßpartei über den Prä-
ſidenten Balmaceda ein vollſtändiger. Nach den
letzten Depeſchen hat die Landeshauptſtadt San-
tiago, welche durch eine Eiſenbahnlinie von 187
Kilometern mit Valparaiſo verbunden iſt, eben-
falls capitulirt und iſt bereits von den Congreß-
truppen beſetzt. Damit verlieren die aus New-
York und Waſhington datirten Depeſchen von
Balmaceda’s Partei, die von der Vorbereitung
eines Widerſtandes in Santiago, von der Her-
anziehung von Truppen aus dem Norden und
Süden, von den Ausſichten eines Kleinkrieges
im Gebirgslande ſprechen, ihre ganze Bedeutung.
Andere Depeſchen, welche aus Iquique vom
29. Auguſt an die Vertreter der chileniſchen
Congreßpartei in Paris und Waſhington gelangt
ſind, vervollſtändigen die Meldungen über den
Sieg der Congreßtruppen in den Kämpfen um
Valparaiſo. Dieſelben gewannen zwei Schlachten,
und zwar bei Concon am 22. Auguſt und bei
Placilla am 28. Auguſt. In der Schlacht bei
Concon verlor der Feind 1500 Todte und Ver-
wundete, 1500 Gefangene, 14 Kanonen, 2000
Gewehre, 3 Mitrailleuſen und zahlreiche Munition;
bei Placilla verlor der Feind die ganze Artillerie
und 3000 Gefangene. Nach dem Einmarſche in
Valparaiſo bemächtigten ſich die Congreſſiſten
des Schiffes „Almirante Lynch“ und aller Tor-
pedoboote. Der Nachfolger Balmaceda’s, Vicuna,
die früheren Miniſter Godoy und Banados und
der Präfect von Valparaiſo, Viel, haben ſich an
Bord fremdländiſcher Schiffe geflüchtet. — Eine
in Paris eingetroffene officielle Depeſche aus
Santiago beſtätigt die vollſtändige Vernichtung
der Truppen Balmaceda’s. Die Congreſſiſten
ſind Herren des Landes.

Der „Newyork Herald“ meldet aus Valpa-
raiſo: Die Congreſſiſten ſtellten die Eiſenbahn
Valparaiſo—Santiago wieder her und ordneten
die Abſendung von 4000 Mann nach Santiago
an. Am Morgen ſuchten die Trupperführer Bal-
maceda’s in Santiago um Conferenzen wegen
der Capitulationen nach. Die Congreſſiſten ent-
ſendeten den früheren General Baguedauo, den
Chef der chileniſchen Armee, um nach den Con-
ferenzen die Hauptſtadt in die Hände der Junta
zu übergeben, welche Mannſchaften, Officiere und
Beamte beordert, und eine legale proviſoriſche
Regierung bilden werde. Die Flotte der Auf-
ſtändiſchen traf am Morgen in der Bai von
Valparaiſo ein; die Mannſchaft wurde enthuſia-
ſtiſch begrüßt. Der Chef der Junta, Monſt, zog
mit der Flotte ein und übernahm die Leitung
der Geſchäfte, vor allem die Capitulation der
Stadt. Die Admirale des auswärtigen Geſchwa-
ders und Martinez übernahmen die Ueberwachung
der Stadt. Martinez und der General und ehe-
malige Gouvernuer Viels traten zu einer Conferenz
zuſammen. Monſt beſtand auf bedingungsloſer
Capitulation, auf Gefangennahme der Officiere
und Soldaten und auf der Unterwerfung der
Civilbeamten auf Gnade oder Ungnade. Martinez
ſoll Gouverneur bis zur Ankunft der Junta blei-
ben, welche ſodann die endgiltigen Bedingungen
erlaſſen wird. Die congreſſiſtiſchen Truppen zei-
gen beachtenswerthe Disciplin, die Stadt iſt von
entlaſſenen Soldaten und Marodeuren überfüllt,
in den Straßen finden häuſige Zuſammenſtöße

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[[3]/0003] Lipto, Saros, die Zips, Trencſin, Turocz, Ugocſa, Ung, Zemplin und Theile des Neutraer Comi- tats und von Siebenbürgen Klagen über Fäule und einem ſonſtigen ſchlechten Stand der Kar- toffelpflanze eingeſendet, Comitate, die allerdings gerade für Kartoffeln nicht ohne Bedeutung ſind. Hülſenfrüchte haben in der diesfeitigen Reichshälfte mit Ausnahme von Theilen Oſt- Galiziens einen wenig befriedigenden Stand; in den Ländern der ungariſchen Krone iſt er im Allgemeinen beſſer, und bilden nur Siebenbürgen und einige angrenzende Comitate diesbezüglich eine Ausnahme. Die Taxirung der Exportfähigkeit der Monarchie iſt, beſonders was Brot- früchte anbelangt, in den letzten Jahren mit be- ſonderen Schwierigkeiten verknüpft, weil die Conſumverhältniſſe für Weizen- und Roggenmehle nicht nur wie bisher von dem Ertrage der Kartoffel-, Mais-, Hülſenfrüchte- und Obſternte, ſowie den Preiſen u. ſ. w. abhängen, ſondern auch, weil durch die Lohnerhöhungen, welche den Arbeitern in ſo vielen Fabriken, im Bergbaue und bei zahl- reichen Gewerben zugute kommen, breite Schich- ten der Bevölkerung, welche früher Kartoffeln und andere Surrogate und nur in begrenztem Umfange Brot conſumirten, jetzt in der Lage ſind, ſich um vieles beſſer zu nähren. Hie- durch hat eine Verſchiebung der Ziffern des in- ländiſchen Bedarfes an Brotfrucht in einem jeden- falls bedutenden, wenn auch noch nicht genau feſtzuſtellenden Maße platzgegriffen, und derſelbe gelangt naturgemäß bei der Ausfuhr zum Aus- drucke. Unter thunlichſter Berückſichtigung dieſer Verhältniſſe ſchätzen wir die Exportfähigkeit der Monarchie für Weizen, beziehungsweiſe Mehl, auf 3½ bis 4 Millionen Meter-Centner. Für Roggen hätte Oeſterreich-Ungarn an das Ausland nur dann Ueberſchüſſe abzugeben, wenn zur Men- ſchennahrung — was wahrſcheinlich iſt — im Hinblick auf die unverhältnißmäßig hohen Preiſe dieſes Ar- tikels, Weizen, beziehungsweiſe ſchwarze Weizenmehle Gerſte, Mais oder Kartoffeln und für Induſtrie- zwecke (namentlich für die Spirituserzeugung) die letztgenannten drei Artikel als Erſatz Ver- wendung fänden. Die Exportfähigkeit für Gerſte und Malz ſchätzen wir auf 3 bis 3½, diejenige für Hafer auf ½ bis ¾ Million Meter-Centner. Eine volle Ernte (nicht der rechnungsmäßige Durchſchnitt) mit 100 Einheiten angenommen, zeigt die diesjährige quantitative Ernte in Per- centen und runden Ziffern ausgedrückt, in Un- garn; Weizen 100 Percent, Roggen 71 Percent, Gerſte 116 Percent, Hafer 111 Percent; in Oeſterreich: Weizen 93 Percent, Roggen 83 Percent, Gerſte 100 Percent, Hafer 108 Percent. Sehr intereſſant und von großer Bedeutung mit Rückſicht auf die Chancen für unſeren Wett- bewerb auf dem Weltmarkte ſind die Berichte über die Ernteergebniſſe in Amerika und in In- dien. Laut Kabeltelegramm vom 29. d., welches unſer Generalconſulat in Newyork abgeſendet hat, beträgt die Weizenernte heuer 545 Millionen Buſhels (1890: 399!), die Maisernte 2027 Mil- lionen Buſhels (1890: 1490!). Die Qualität der letzteren wird gut ſein, wenn Wärme die Frucht zeitigt. Die indiſche Weizenernte beträgt 6·84 Milli- onen Tonnen gegen 6·12 Millionen Tonnen im Vorjahre. Der Ertrag iſt ſomit um rund 700·000 Tonnen höher. Nach den Daten, die über die heurige Exportbewegung vorliegen, verſpricht der dießjährige Export in indiſchen Weizen die höchſte Ziffer ſeit dem Jahre 1874 zu erreichen. Die Berichte über die rumäniſche Ernte be- ſagen, daß trotz des Minderertrages per Hectar in Folge des um circa 15 Perzent größeren Areals die Getreide-Ausfuhr die gleiche Höhe wie im Vorjahre erreichen dürfte. Aus den Berichten über die ruſſiſchen Ernte- reſultate iſt folgender Paſſus hervorzuheben: „Was Roggen anbetrifft, fo hat das jüngſt er- laſſene Ausfuhrverbot der ruſſiſchen Regierung die Frage eines eventuellen Exportes dieſes Ar- tikels illuſoriſch gemacht. Die Totalproduction in Roggen läßt ſich pro 1891 mit 14,356.000 Hectolitern gegen 15,951 000 im Vorjahre ver- anſchlagen, alſo um 10 Percent weniger.“ Politiſche Nachrichten. (Aus dem tſchechiſchen Lager.) Abgeord- neter Kramař rechtfertigte vorgeſtern in einer Verſammlung zu Gitſchin ſeinen bisherigen Stand- punkt; erkiärte zur äußeren Politik, Oeſterreich bedürfe des Dreibundes zu ſeiner Sicherung nicht und die Tſchechen könnten zu Deutſchland kein Vertrauen haben nach den Erfahrungen. die ſie mit den Deutſchen Böhmens gemacht. (!) Eine Mißbilligung der Politik Oeſterreichs am Balkan verſtoße nicht gegen die Loyalität, und wenn Oeſterreich ſeine Slaven fürchte, ſo zeige dies nur vom böſen Gewiſſen. Redner bedauert den magyariſchen Einfluß auf die auswärtige Politik; Oeſterreich bedürfe keiner Bündniſſe, es brauche nur Ruhe im Innern und gute Bezie- hungen zu allen Nachbarn, alſo ein Einhalten der Neutralität, weil ſein Beſtand eine zwingende europäiſche Nothwendigkeit ſei. Deßhalb brauche es auch nicht Rußland als Verbündeten. Oeſter- reichs Politik ſoll eine Politik der „freien Hand“ ſein. Der geſammte Jungſchechenclub theile daher Vaſchaty’s Antipathie gegen den Dreibund; das Programm der „Realiſten“ ſei identiſch mit dem jungtſchechiſchen. Bezüglich der Erhöhung des Heeresbudgets und der Ausdehnung der Wehr- pflicht erklärte Redner auf eine Interpellation, ideal ihm vorſchwebte. Roſa ſah dieſem Ideal nicht ähnlich, aber er liebte ſie dennoch. Sie — ſchwärmte für ſeine ernſte Männlichkeit. Ihre Eltern waren zwar dagegen, denn im Grunde war er noch nichts. Aber Roſa glaubte an ſeine Zukunft. Sie erklärte, ſterben zu wollen, mit ihm durchzugehen. Sie weinte tagelang — bat, drohte — endlich gaben die Eltern nach. Und nun gab es zwei Glückliche. Ach, ſo glücklich waren ſie — wir nüchternen Menſchen können uns gar nicht vorſtellen, — wie ſie jauchzten und weinten, ſie hatten nur Augen für einander. Man lächelte über ſie, aber das kümmerte ſie nicht ... Ach, was verſuche ich, das auszumalen! Aber ſie werden glücklich werden und bleiben! Die Stimme der Collegin hatte leiſe ge- zittert, während ſie jetzt unbewußt ſchilderte, wie ſie ſich das Glück vorſtellte. Er war eigenthüm- lich ernſt geworden, ſah ſie zum erſten Male voll an — er hatte dieſen Ton noch nie von ihr gehört. Jetzt zuckte es muthwillig um ſeine Lip- pen. Und er las: „Doctor Albert Wolff, Gymnaſialprofeſſor und Fräulein Erneſtine Rappold, Elementar- ſchullehrerin.“ Sie fuhr blutroth empor. „Welch einen Scherz,“ ſagte ſie, halb zür- nend, halb verlegen. — „Gemach, gemach, mein Fräulein,“ wehrte er lächelnd ab, „das ſind wir ja gar nicht. Das iſt eine alte, ſehr energiſche Dame, die ſich etwas zurückgelegt hat. Nun will ſie ein großes Mäd- chen-Penſionat gründen und ſucht einen Collegen, der ſie dabei unterſtützt. Geheiratet hätte ſie freilich auch gern, und ſo verſucht ſie, das Nütz- liche mit dem Angenehmen zu vereinigen. Mit ſehr viel Geſchick wird dann ein entſprechendes Inſerat aufgeſetzt — ſo ein kurzes, aber inhalts- volles Sätzchen, das nichts verräth und nichts verſchweigt, wie es Leſſing von einem guten Dramentitel verlangt. Nun, da finden ſie ſich denn. Er ſieht noch recht ſtattlich aus, und daß er ſich die Haare färbt, merkt man nicht gleich. Aber er hat ein paar überflüſſige Leſe- bücher (ab-) geſchrieben und hält ſich für einen vortrefflichen Pädagogen ...“ „Aber pfui“, unterbrach ihn jetzt Erneſtine, „was wollen Sie denn mit dem Allen?“ „Sie warnen, daß Sie nicht ſo lange warten, bis Sie reif ſind, ein Mädchen-Penſionat zu gründen, und ich, bis es Zeit iſt, die Haare zu färben!“ Ohne daß ſie es merkten, war die Sonne hervorgebrochen und der Leſeſaal leer geworden. Die Collegin ſprang auf: „Wir wollen einen kleinen Spaziergang machen ...“ Sie glühte nur ſo und auch ihm war ganz heiß geworden. Er warf die Zeitung weg. „Ja, das wollen wir — ſo lang ’s noch Zeit iſt! Die Sonne iſt da!“ Und kaum drei Wochen ſpäter las ich ihre Verlobung in einer Zeitung. Es regnete zwar auch, aber ich ſaß und las — allein! ſich in dieſer Richtung den Clubbeſchlüſſen fügen zu wollen. Weiter ſagte Kramař, wenn eine Hoffnung geweſen wäre, Taaffe zu ſtürzen, hät- ten die Jungtſchechen wie Ein Mann gegen das Budget geſtimmt. Aber die Jungtſchechen mußten beſtrebt ſein, den Hohenwart-Club nicht abzu- ſtoßen und mit den Polen ſich nicht ganz zu verfeinden. Hätten ſie nur einmal die Leute Hohenwart’s für ſich, ſo wären auch die Polen zu gewinnen und die föderaliſtiſche Majorität wäre wieder fertig. (Ein Glückwunſchtelegramm des deutſchen Kaiſers.) Das „Wiener Tagblatt“ erhält von wohlinformirter diplomatiſcher Seite aus Berlin die Nachricht, daß das von Kaiſer Wilhelm aus Kiel am 18. Auguſt entſendete Glückwunſchtele- gramm an den Kaiſer Franz Joſef ſich durch einen beſonders herzlichen Ton auszeichne. Der Wortlaut desſelben ſoll folgendermaßen lauten: „In treuer, aufrichtiger Freundſchaft ſende ich Dir zu Deinem Geburtstage innigſte Glück- und Segenswünſche. Gott ſchirme und erhalte Dich auch ferner zur Freude Deines Hauſes, ſowie zum Heile Oeſterreich-Ungarns und ſeiner Völker.“ (Der Bürgerkrieg in Chile.) In Chile iſt der Sieg der Congreßpartei über den Prä- ſidenten Balmaceda ein vollſtändiger. Nach den letzten Depeſchen hat die Landeshauptſtadt San- tiago, welche durch eine Eiſenbahnlinie von 187 Kilometern mit Valparaiſo verbunden iſt, eben- falls capitulirt und iſt bereits von den Congreß- truppen beſetzt. Damit verlieren die aus New- York und Waſhington datirten Depeſchen von Balmaceda’s Partei, die von der Vorbereitung eines Widerſtandes in Santiago, von der Her- anziehung von Truppen aus dem Norden und Süden, von den Ausſichten eines Kleinkrieges im Gebirgslande ſprechen, ihre ganze Bedeutung. Andere Depeſchen, welche aus Iquique vom 29. Auguſt an die Vertreter der chileniſchen Congreßpartei in Paris und Waſhington gelangt ſind, vervollſtändigen die Meldungen über den Sieg der Congreßtruppen in den Kämpfen um Valparaiſo. Dieſelben gewannen zwei Schlachten, und zwar bei Concon am 22. Auguſt und bei Placilla am 28. Auguſt. In der Schlacht bei Concon verlor der Feind 1500 Todte und Ver- wundete, 1500 Gefangene, 14 Kanonen, 2000 Gewehre, 3 Mitrailleuſen und zahlreiche Munition; bei Placilla verlor der Feind die ganze Artillerie und 3000 Gefangene. Nach dem Einmarſche in Valparaiſo bemächtigten ſich die Congreſſiſten des Schiffes „Almirante Lynch“ und aller Tor- pedoboote. Der Nachfolger Balmaceda’s, Vicuna, die früheren Miniſter Godoy und Banados und der Präfect von Valparaiſo, Viel, haben ſich an Bord fremdländiſcher Schiffe geflüchtet. — Eine in Paris eingetroffene officielle Depeſche aus Santiago beſtätigt die vollſtändige Vernichtung der Truppen Balmaceda’s. Die Congreſſiſten ſind Herren des Landes. Der „Newyork Herald“ meldet aus Valpa- raiſo: Die Congreſſiſten ſtellten die Eiſenbahn Valparaiſo—Santiago wieder her und ordneten die Abſendung von 4000 Mann nach Santiago an. Am Morgen ſuchten die Trupperführer Bal- maceda’s in Santiago um Conferenzen wegen der Capitulationen nach. Die Congreſſiſten ent- ſendeten den früheren General Baguedauo, den Chef der chileniſchen Armee, um nach den Con- ferenzen die Hauptſtadt in die Hände der Junta zu übergeben, welche Mannſchaften, Officiere und Beamte beordert, und eine legale proviſoriſche Regierung bilden werde. Die Flotte der Auf- ſtändiſchen traf am Morgen in der Bai von Valparaiſo ein; die Mannſchaft wurde enthuſia- ſtiſch begrüßt. Der Chef der Junta, Monſt, zog mit der Flotte ein und übernahm die Leitung der Geſchäfte, vor allem die Capitulation der Stadt. Die Admirale des auswärtigen Geſchwa- ders und Martinez übernahmen die Ueberwachung der Stadt. Martinez und der General und ehe- malige Gouvernuer Viels traten zu einer Conferenz zuſammen. Monſt beſtand auf bedingungsloſer Capitulation, auf Gefangennahme der Officiere und Soldaten und auf der Unterwerfung der Civilbeamten auf Gnade oder Ungnade. Martinez ſoll Gouverneur bis zur Ankunft der Junta blei- ben, welche ſodann die endgiltigen Bedingungen erlaſſen wird. Die congreſſiſtiſchen Truppen zei- gen beachtenswerthe Disciplin, die Stadt iſt von entlaſſenen Soldaten und Marodeuren überfüllt, in den Straßen finden häuſige Zuſammenſtöße

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Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 199, Olmütz, 01.09.1891, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches199_1891/3>, abgerufen am 24.04.2024.