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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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nähert sich diesen |: 1/290 :|. - Die Mondstheorie giebt
1/305, nach Bouvard und Burkhards Beobachtungen
1/291. - Alle Pendelversuche schwanken zwischen 1/280.
und 1/290.

Man hat gefragt ob die südliche Abplattung größer
sei als die nördliche, da im Süden weit mehr
Wasser und weniger Continent sich befinden;
er hat dieß selbst verursacht, daß man glaubte
die Erde habe eine andere Gestalt als die elliptische.
So gab dieß auch Lacaille's Messung am Cap de
Bonesperence
. - Fresenay's und Duperay's Untersuchun-
gen, so wie die Reisen von |: Manaspina :| Malestina
und Bristbay haben gezeigt daß keine Verschieden-
heit zwischen der nördlichen und südlichen Abplat-
tung statt findet. -

Merkwürdig ist es aber, daß sich in den verschiedenen
Meridianen die Abplattung verschieden zeigt.

Bei den Pendelversuchen kann man sehr leicht auf
Irrthümer kommen; auf Inseln wo viel Basalt
ist fanden Arago und Doc daß die Pendelschwin-
gungen schneller waren. Savy fand daß ähnliche
auf der Insel Ascension.

Auch

nähert ſich dieſen |: 1/290 :|. – Die Mondstheorie giebt
1/305, nach Bouvard und Burkhards Beobachtungen
1/291. – Alle Pendelverſuche ſchwanken zwiſchen 1/280.
und 1/290.

Man hat gefragt ob die ſüdliche Abplattung größer
ſei als die nördliche, da im Süden weit mehr
Waſser und weniger Continent ſich befinden;
er hat dieß ſelbſt verurſacht, daß man glaubte
die Erde habe eine andere Geſtalt als die elliptiſche.
So gab dieß auch Lacaille’s Meſsung am Cap de
Bonesperence
. – Freſenay’s und Duperay’s Unterſuchun-
gen, ſo wie die Reiſen von |: Manaſpina :| Malestina
und Bristbay haben gezeigt daß keine Verſchieden-
heit zwiſchen der nördlichen und ſüdlichen Abplat-
tung ſtatt findet. –

Merkwürdig iſt es aber, daß ſich in den verſchiedenen
Meridianen die Abplattung verſchieden zeigt.

Bei den Pendelverſuchen kann man ſehr leicht auf
Irrthümer kommen; auf Inſeln wo viel Baſalt
iſt fanden Arago und Doc daß die Pendelſchwin-
gungen ſchneller waren. Savy fand daß ähnliche
auf der Inſel Ascenſion.

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[231/0239] nähert ſich dieſen |: 1/290 :|. – Die Mondstheorie giebt 1/305, nach Bouvard und Burkhards Beobachtungen 1/291. – Alle Pendelverſuche ſchwanken zwiſchen 1/280. und 1/290. Man hat gefragt ob die ſüdliche Abplattung größer ſei als die nördliche, da im Süden weit mehr Waſser und weniger Continent ſich befinden; er hat dieß ſelbſt verurſacht, daß man glaubte die Erde habe eine andere Geſtalt als die elliptiſche. So gab dieß auch Lacaille’s Meſsung am Cap de Bonesperence. – Freſenay’s und Duperay’s Unterſuchun- gen, ſo wie die Reiſen von |: Manaſpina :| Malestina und Bristbay haben gezeigt daß keine Verſchieden- heit zwiſchen der nördlichen und ſüdlichen Abplat- tung ſtatt findet. – Merkwürdig iſt es aber, daß ſich in den verſchiedenen Meridianen die Abplattung verſchieden zeigt. Bei den Pendelverſuchen kann man ſehr leicht auf Irrthümer kommen; auf Inſeln wo viel Baſalt iſt fanden Arago und Doc daß die Pendelſchwin- gungen ſchneller waren. Savy fand daß ähnliche auf der Inſel Ascenſion. Auch

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

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Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
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Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/239>, abgerufen am 19.04.2024.