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[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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Der Professor Brandes hat die Schnelligkeit der
Fortpflanzung beobachtet.

Bei den Stürmen ist das Sonderbare daß sie ge-
wöhnlich dort entstehen, wo sie hinwehen.

Die Nordwinde werden zuerst in Georgien, und
in Virginien, darauf in Maryland, Pensylvanien
und endlich zuletzt in Neuengland gespürt.

Ähnlich ist von Buch beobachtet worden, wenn
die Nordost Winde sich verändern in S.W. sie
werden zuerst an der Küste zu Portugal und
in
den nördlichen Gegenden und dann erst in südlichern
gefühlt. - Auf der Insel Gran Canaria ist
das Maximum der Wärme nicht im August sondern
im October, eine Erscheinung die ebenfalls mit
dem Entsehen der Winde zusammen hängt.

?
Alle Seefahrer haben schon bemerkt, daß auf dem
Pik von Teneriffa schon Westwinde [unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]herrschen.
Bei dem Ausbruch des St Vincent ist die Asche nach
Barbadoz geflogen; wenn die Passatwinde ge-
gangen wären, so hätte dies nicht sein könne.
Auf dieselbe Weise wie der Ostwind entsteht,
muß ein Westwind entstehn, wenn in den obern
Schichten die Luft vom Aequator nach dem Pol hinströmt.

Für

Der Profeſsor Brandes hat die Schnelligkeit der
Fortpflanzung beobachtet.

Bei den Stürmen iſt das Sonderbare daß ſie ge-
wöhnlich dort entſtehen, wo ſie hinwehen.

Die Nordwinde werden zuerſt in Georgien, und
in Virginien, darauf in Maryland, Pensylvanien
und endlich zuletzt in Neuengland geſpürt.

Ähnlich iſt von Buch beobachtet worden, wenn
die Nordoſt Winde ſich verändern in S.W. ſie
werden zuerſt an der Küſte zu Portugal und
in
den nördlichen Gegenden und dann erſt in ſüdlichern
gefühlt. – Auf der Inſel Gran Canaria iſt
das Maximum der Wärme nicht im Auguſt ſondern
im October, eine Erſcheinung die ebenfalls mit
dem Entſehen der Winde zuſam̃en hängt.

?
Alle Seefahrer haben ſchon bemerkt, daß auf dem
Pik von Teneriffa ſchon Weſtwinde [unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]herrſchen.
Bei dem Ausbruch des St Vincent iſt die Aſche nach
Barbadoz geflogen; wenn die Paſsatwinde ge-
gangen wären, ſo hätte dies nicht ſein könne.
Auf dieſelbe Weise wie der Oſtwind entſteht,
muß ein Weſtwind entſtehn, wenn in den obern
Schichten die Luft vom Aequator nach dem Pol hinſtrömt.

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[0436] Der Profeſsor Brandes hat die Schnelligkeit der Fortpflanzung beobachtet. Bei den Stürmen iſt das Sonderbare daß ſie ge- wöhnlich dort entſtehen, wo ſie hinwehen. Die Nordwinde werden zuerſt in Georgien, und in Virginien, darauf in Maryland, Pensylvanien und endlich zuletzt in Neuengland geſpürt. Ähnlich iſt von Buch beobachtet worden, wenn die Nordoſt Winde ſich verändern in S.W. ſie werden zuerſt an der Küſte zu Portugal und den nördlichen Gegenden nd dann erſt in ſüdlichern gefühlt. – Auf der Inſel Gran Canaria iſt das Maximum der Wärme nicht im Auguſt ſondern im October, eine Erſcheinung die ebenfalls mit dem Entſehen der Winde zuſam̃en hängt. in Alle Seefahrer haben ſchon bemerkt, daß auf dem Pik von Teneriffa ſchon Weſtwinde __herrſchen. Bei dem Ausbruch des St Vincent iſt die Aſche nach Barbadoz geflogen; wenn die Paſsatwinde ge- gangen wären, ſo hätte dies nicht ſein könne. Auf dieſelbe Weise wie der Oſtwind entſteht, muß ein Weſtwind entſtehn, wenn in den obern Schichten die Luft vom Aequator nach dem Pol hinſtrömt. Für ?

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

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Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
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Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/436>, abgerufen am 23.04.2024.