[1373]
Beilage zu Nr. 246 der Neuen Rheinischen Zeitung.
Organ der Demokratie.
Donnerstag 15. März 1849.
@typejExpedition
@facs1373
Heute Morgen ist eine zweite Beilage ausgegeben worden.
@typecontents
@facs1373
Uebersicht.
Deutschland. Köln. (Der Hohenzollern'sche Gesammtreformplan. — Censur.) Elberfeldt. (v. d. Heydt.) Berlin. (Adreßkommission. — I. und II. Kammer. — Plan des Ministeriums. — Die Steuerverweigerer. — Ein Antrag Elsner's. — Feigheit der Berliner Blätter. — Märzerinnerungen. — Klatsch. — Die Rehberger. — Krawall wegen Schmuggelei.) Wien. (Die Oktroyirung und der angebliche Jubel. — Muße für Reichstags-Deputirte. — Neue Note nach Frankfurt. — Verurtheilungen. — Vermischtes). Olmütz. (Die octroyirte Verfassung. Schluß). Hullein. (Die aufgelösten Deputirten). Prag. (Empfang der heimoctroyirten Deputirten). Leipzig. (Volksversammlung). Gera. (Heimsendung der reußischen Konstituante). Lübeck. (Blockade der schleswig-holstein'schen Küsten).
Ungarn. Vom Kriegsschauplatze.
Schweiz. Bern (Der republikanische Musterstaat.) — Luzern (Beitrag zum Bundesrecht.) — Waadt (Sieg der Radikalen.) — Schaffhausen. (Reichstruppenscandal.)
Italien. (Oestreich. Noten. Römische Note. Rüstungen in Toulon gegen Italien. Rüstungen in Rom. Ministerveränderung in Turin. Neapolit. Ultimatum.) — Mailand. (Erschießungen.)
Franz. Republik. Paris. (Vermischtes. Nat.-Verf.) —
Rußland. Petersburg. (Russische Zustände.)
Die demokratischen Vereine der Rheinprovinz werden ersucht, ihre Adressen der „Neuen Rheinischen Zeitung“, oder der „Neuen Kölnischen Zeitung“ baldigst zugehen zu lassen.
[Französische Republik]
@xml:id#ar246b_001
@typejArticle
@facs1373
— Unter den vielen Tausenden von Grubenarbeitern des Loirethales (St. Etienne, Rive de Gier etc.) herrscht eine große Gährung. Die Gründe hiefür liegen in den ewigen Streitigkeiten wegen der Lohnverhältnisse zwischen Arbeit und Capital. Die Aktionäre wollen die Arbeitsstunden vermehren, ohne den Lohn zu erhöhen. Daher die Arbeitseinstellungen in Masse. Die Nähe des Generalissimus Bugeaud und seiner Alpenarmee stählt natürlich den Muth der Herren Aktionäre, welche bis zum 10. März etwa 350 Arbeiter, welche sich eine tägliche Vermehrung der Arbeitszeit von 2 Stunden für den gleichen Lohn nicht gefallen lassen wollen, außer Brod setzten.
Bis zu diesem Tage reichen die neuesten Lyoner Berichte.
— Das Wahlmanifest der Rue de Poitiers ist fertig; aber es soll erst nach Votirung des Wahlgesetzes in der National-Versammlung veröffentlicht werden. Ursprünglich dem edelen Remusat zur Abfassung übertragen, nahm es aber bald Herr Thiers, der Allmächtige, unter seine Feile. Statt der Worte „Rückkehr zur Ordnung“ setzte er „Bestehung der Ordnung“; statt des Ausdrucks „der Auserwählte des 10. Dez.“, setzte er „die Wahl des 10 Dez.“ An diesen Correkturen erkennen Sie den alten Fuchs, der für sein kleines Gräflein in Eisenach ein Hinterpförtchen offen lassen möchte. Berryer lebt und stirbt für den Grafen Chambord in Frohsdorf; wie sich Piat und Persigny, die — wie Thiers äußerte — ein Kaiserthum ohne Kaiser herstellen wollen, mit diesen Verböserungen des Manifestes vertragen werden: darauf sind wir in der That neugierig.
Nationalversammlung. Sitzung vom 12. März. Anfang 1 1/4 Uhr. Präsident Marrast.
An der Tagesordnung ist die Schlußberathung des Wahlgesetzes. Sie war am Sonnabend bis zum Artikel 81 gerückt, zu welchem Bastiat den berüchtigten Zusatz stellt:
„Volksvertreter dürfen kein besoldetes Amt bekleiden, selbst nicht das eines Ministers.“
Lefranc stattet im Namen des Ausschusses zuvörderst über einen Nachtrag zu Artikel 76 Bericht ab, der von den rehabilitirten Fallirten handelt und also lautet:
„Zu Volksvertretern können nicht gewählt werden diejenigen Bürger, welche im In- oder Auslande fallirten und deren Rehabilitation noch nicht erfolgte.“
Dieser Nachtrag wird, trotz einer Gegenrede Joly's angenommen und ein Gegenantrag desselben Deputirten mit 467 gegen 241 Stimmen verworfen.
Ehe die Versammlung fortschreitet, trägt der Finanzminister Passy darauf an, die verlangten 2 Zwölftel des 1849er Büdgets zu votiren.
Perrée (vom Siecle) will nur Ein Zwölftel votiren.
Goudchaux dringt darauf, daß man das ganze Büdget diskutire. In diesem Falle will er gern die 2 Zwölftheile bewilligen.
Passy erwidert ihnen, daß es sich zunächst um pünktliche Fortführung des Staatsdienstes handele.
Die Versammlung genehmigt den verlangten Credit von 176 Millionen Franken pro April und Mai.
Passy, Finanzminister, nimmt von Neuem das Wort und beantragt die Fortdauer der laut Beschlüsse vom 20. December 1848 festgesetzten Specialzuschüsse für den Präsidenten der Republik. (Ah! Ah!)
Stimmen vom Berge: Das ist eine neue Civilliste!
Dezeimeries bekämpft den Zuschuß ziemlich lebhaft.
Passy erwidert, daß er ja auch dem General Cavaignac gewährt wor[d]en. Der Präsident müsse Repräsentationsgelder haben u. s. w. (Sein Vortrag ruft einen entsetzlichen Lärmen hervor.)
Marrast ruft den Brives zur Ordnung
Passy fährt trotz des Tumults fort und stützt sich auf das Marrast'sche Ausschußgutachten.
Vom Berge: Das kann, das darf nicht sein! Impossible!
Antony Thourret: Das sei ein Verfassungsbruch.
Passy endigt unter mancherlei Anspielungen auf Cavaignac's Liberalismus.
Man ruft rechts: Schluß! Schluß!
Clement Thomas protestirt mit bekanntem Feuer gegen den Schluß.
Dufaure erläutert die Stelle des Marrast'schen Ausschußberichts über die temporären Beamtengehälter und hebt besonders hervor, daß diese Repräsentationsgelder ja nur provisorisch seien. Er stimmt im Herzen dafür.
Die Versammlung schreitet unter großer Gährung zur Abstimmung durch Zettel.
Das Gehalt nebst dem Zuschuß für den Präsidenten wird mit 418 gegen 341 Stimmen angenommen. (Sensation.)
Der Präsident hat somit 100,000 Franken monatlich, oder 3333 1/3 Frk. täglich zu verzehren.
Das Gesammtgesetz der 2 Zwölftheile geht schließlich mit 531 gegen 193 Stimmen durch.
Die Versammlung trennt sich in großer Agitation um 6 Uhr.
Rußland.
@xml:id#ar246b_002
@typejArticle
@facs1373
Petersburg, 6. Febr.
Unter diesem Datum wird einem czechischen Blatte geschrieben: Wenn wir Eure Zeitungen, Urtheile und Schilderungen über die russische Politik lesen, überzeugen wir uns immer mehr, wie wenig gekannt wir in Europa sind. Uns kümmert dieses in der That wenig oder gar nichts, aber Euch ist die schlechte Kenntniß der Politik des russ. Kabinets in der freien Entwicklung hinderlich, da die von Euch gehegte Furcht, daß die Russen Eure Länder betreten könnten, Euch die Energie raubt und es bewirkt, daß Ihr den Czar fürchtet, wie bei uns kleine Kinder Gespenster und Geister.
So höret denn endlich ein- für allemal und wisset, daß die Politik des Czaren sich so zu den Bewegungen Europas verhält, wie die englische Diplomatie zur Industrie und zum Handel des Festlandes. Je mehr bei Euch Revolutionen, Aufstände, Bombardements und belagerte Städte es gibt, desto fröhlicher ist der Czar, desto reicher ist Albion.
Wir wissen, daß russ. Agenten in Paris, Berlin, Frankfurt und Wien Rubeln unter das Volk zu dem Zwecke austheilen, damit sie die Flamme der Uneinigkeit nicht mit Wasser löschen, sondern mit Oel unterstützen.
Der Czar hat in der That Antheil an den Unruhen der civilisirten Welt, nicht aber aus der Ursache, um sie zu unterjochen, sondern einzig und allein, um die Völker zu beschäftigen und ihnen die Gelegenheit zu benehmen, Rußland in der Eroberung der Türkei hindernd in den Weg zu treten.
Was unsere anderweitigen Zustände anbelangt, so kann ich Euch außer der Furcht des Czaren um sein eigenes Leben, welche Furcht bereits den höchsten Grad erreichte, so daß er Tag für Tag in einem andern Zimmer schläft! außer tagtäglichen Foltermartern — Verbannungen nach Sibirien — Degradiren der Generale zu gemeinen Soldaten — Vermögensconfiskationen der Polen — Schändlichkeit der Minister, Bestechlichkeit und eine grausenhafte Corruption der Beamten — außer allem diesen habe ich Euch nichts Neues zu melden.
Apropos; es erschienen hier lithographirte Proklamationen Bestucev's, Morave'vs, Pestel's, ja selbst Bakunin's. Die Polizei geht von einem Einwohner zum andern, confiscirt derlei Proklamationen, wo sie sie nur findet und dem Besitzer läßt sie bis hundert Stockschläge aufzählen: ohne Unterschied des Standes, ja auch dem Adel und den Beamten, was übrigens der Hoffnung Raum gibt, daß auch bei uns die Gleichberechtigung einmal eingeführt werden dürfte.
[ Redakteur en chef Karl Marx. ]
@typejReadersLetters
@facs1373
@xml:id#ar246b_004
@typejArticle
@facs1373
Wesel.
Im Namen des Königs hat in der Untersuchungssache, gegen den Kaufmann Otto Custodis zu Emmerich, das Königl. Land- und Stadtgericht zu Wesel in seiner Sitzung vom 3. Februar 1849, an welcher der Gerichtsdirektor v. Hausen, der Gerichtsrath Jagemann und die Oberlandsgerichtsassessoren Feriée und Windhorst als Richter Theil nahmen, vermöge Auftrags des Senats für Strafsachen des Königl. Oberlandesgerichts zu Hamm den Verhandlungen gemäß erkannt:
Daß der Kaufmann Otto Custodis wegen wörtlicher Beleidigung des Prinzen von Preußen außerordentlich zu einer Festungsstrafe von 6 Monaten zu verurtheilen und schuldig sei, die Kosten dieser Untersuchung zu tragen, welche im Unvermögensfalle bis auf die baaren dem Criminalfond zur Last fallenden Auslagen, niederzuschlagen.
Von Gerichtswegen.
Gründe.
Nach einer Anzeige mehrerer Emmericher Bürger bei dem dortigen Gerichte, daß sich der Kaufmann Otto Custodis nach der Ankunft Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Preußen daselbst mehrere Male herausgenommen habe, die Aeußerung zu thun: „man hätte den Prinzen, rstatt ihm ein Hurrah zu bringen, todt schießen sollen“
wurde gegen ihn die Untersuchung eingeleitet.
Die Zeugen deponiren
1) Der Posthalter Gerh. Baumann:
Ich erinnere mich nicht gehört zu haben, daß Otto Custodis in Beziehung auf Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Preußen geäußert habe, man hätte den Prinzen, statt ihm ein Hurray zu bringen, todt schießen sollen. Ich weiß nicht, daß er solches selbst gesagt, noch auch habe ich Derartiges durch andere vernommen, namentlich, daß eine solche Aeußerung von ihm geschehen.
2) Der Wirth Hermann Terdnitz:
Ich weiß nicht, daß Otto Custodis in Beziehung auf Sr. Königl. Hoheit den Prinzen von Preußen sich verächtlich ausgesprochen, namentlich nicht, daß er gesagt: man hätte, statt ihm ein Hurrah zu bringen, ihn todtschießen sollen, und habe auch nicht von Andern gehört, daß er eine solche Aeußerung gethan. Nach der Zeit, als der gedachte Prinz durch hiesige Stadt gekommen, stand Custodis mit dem Grenzaufseher Kind zusammen. Beide sprachen über den Prinzen, ich kann aber nicht sagen, was. Sie waren an dem hiesigen Steinthore und unterhielten sich. Mein Gedächtniß ist schwach und kann ich mich gar nicht mehr darauf besinnen, was gesprochen ist, namentlich, daß der Prinz von Preußen in der gepflogenen Unterredung beschimpft, verhöhnt oder bedrohet sei, auch nicht, daß der Wunsch vorgekommen, daß man ihn hätte todt schießen sollen. Es schwebt mir darüber auch nicht einmal dunkel etwas vor.
Vor der Unterschrift, und als die Beeidigungsformel bis zu den Worten und „daran genommen habe“ von dem Zeugen nachgesprochen, erklärt der Zeuge weiter:
Ich erinnere mich allerdings, daß bei der gepflogenen Unterredung zwischen Custodis und Kind, der Erstere von „todtschießen“ sprach und vom Prinzen von Preußen die Rede war; ich kann mich aber des Zusammenhanges des Gesprächs nicht mehr entsinnen.
Ich muß meine vorstehende Aussagen dahin berichtigen, daß die Rede von schießen, wie mir vorsteht, war; möglich ist es auch, daß von Todtschießen gesprochen wurde, ich kann mich aber darauf nicht genau mehr besinnen; ferner ist es auch möglich, daß von Hurrah etwas vorkam, ich kann dies nicht behaupten.
3) Der Grenzaufseher Friedrich Kind:
Als im Anfang des Monats Juni v. J. Sr. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen durch Emmerich gekommen war, es war dies am Sonntag, traf ich am Morgen des darauf folgenden Montags mit Otto Custodis auf der hiesigen Straße am Steinthor zusammen. Es begegnete uns dort der Wirth Terdnitz, welcher die Frage an uns richtete: Meine Herren, was gibts Neues? Otto Custodis gab darauf zur Antwort: „Nichts besonderes, man sollte nur gestern den Prinzen von Preußen hier gleich todt geschossen haben, dann wäre die Sache am Ende, sonst kommt doch in Zeit von vierzehn Tagen die Welt noch auf den Kopf zu stehen.“ Derselbe setzte noch hinzu, „es wäre wohl anzunehmen gewesen, daß hier nichts hätte vorfallen können, indem Beamte in der Nähe vom Posthause wären aufgestellt gewesen.“ Ich machte dem Otto Custodis dann bemerklich, daß es viel sei, was er da sage, worauf er in sein Haus ging, nachdem sich Terdnitz schon entfernt hatte. Ich habe von dem Vorfalle Villaret, Revisions-Inspektor, und dem Steuerrath Holzheimer Anzeige gemacht, und bin auf Veranlassung des Letztern zum Terdnitz gegangen, um ihn zu fragen, ob er das, was Otto Custodis gesagt, auch bezeugen könne? Terdnitz gab auf meine Frage zur Antwort: „Ich kann nicht gut hören, und wenn Deutsch gesprochen wird und mich die Sache angeht, muß ich erst einige Male darnach fragen, um es recht zu verstehen;“ daß er die Worte des Custodis wirklich, wie ich sie bekundet, gehört, sagte er mir nicht; ich vermuthe es aber, weil er sogleich nach deren Ausspruch fortging.
Die Zeugen, Gymnasiallehrer van Weel und der Postsekretär Herm Dewidt, sagen aus, der Erstere, daß ihm jene Aeußerung von dem Grenzaufseher Kind erzählt sei, der Letztere, er habe gehört, daß Otto Custodis sich geäußert haben solle, wenn das Gesetz es erlaubt, hätte man den Prinzen todt schießen sollen. Er weiß nicht, ob Custodis dieses oder ähnliches in Beziehung auf den Prinzen von Preußen gesagt hat, da er es weder von ihm selbst, noch durch Andere, die es von ihm vernommen, gehört habe.
Inculpat, 33 Jahre alt, katholisch, verheirathet, Vater von 4 Kindern, Landwehrmann 2. Aufgebots, vermögend, noch nicht in Untersuchung gewesen, sagt aus:
Es ist mir zu Ohren gekommen, daß ich um die Zeit, als der Prinz von Preußen Emmerich passirte, um nach Berlin zurückzukehren, in Beziehung auf ihn auch beleidigender Ausdrücke bedient haben soll; ich muß aber eine solche Anschuldigung durchaus bestreiten. Es muß schon unwahrscheinlich erscheinen, daß ich den gedachten Prinzen in Gegenwart eines Steuerbeamten beschimpft, da anzunehmen, daß ich mich wohl gehütet haben würde, solches zu thun. Wenn ich auf die Aussage des Kindt aufmerksam gemacht werde, daß ich am Montag im Monat Juni nach der Durchkunft des Prinzen von Preußen durch Emmerich, in Gegenwart des Wirths Terdnitz und in seiner Anwesenheit geäußert, „man hätte am Tage vorher den Prinzen gleich todt schießen sollen, dann wäre die Sache am Ende, sonst komme doch in Zeit von 14 Tagen die Welt noch auf den Kopf zu stehen,“ so bemerke ich darauf: Es ist durchaus unwahr, daß ich die mir vorgehaltenen oder ähnliche Worte in Beziehung auf den Prinzen von Preußen gesprochen. Ich wohne nahe am Steinthore und unterhalte mich wohl mit vorübergehenden Leuten. Ich habe auch wohl mit Terdnitz und Kindt gesprochen; ich erinnere mich aber nicht mehr, daß solches am Tage nach der Durchkunft des Prinzen von Preußen gewesen; die Deposition des Terdnitz erscheint nach ihrem Inhalte und weil der Mann ja geständlich taub ist, ohne Gewicht.
Auf die Eröffnung, daß zufolge gerichtlichen Beschlusses wegen Beleidigung des Prinzen von Preußen gegen mich die Untersuchung eingeleitet worden, habe ich, nachdem mir der Inhalt der Akten bekannt gemacht, folgendes anzuführen:
Ich bin unschuldig und bin auch in dieser Sache nicht für überführt zu betrachten, da es an zureichenden Beweisen fehlt, weshalb ich um meine Freisprechung bitten muß. In Emmerich bestehen 2 politische Vereine und meine Gegner, namentlich die Hauptzollamts-Beamten suchen Alles auf, um mich zu verdächtigen, darum kann die Aussage des Kindt keinen Glauben verdienen.
Durch diese Beweisaufnahme ist das Verbrechen so weit erwiesen, daß die Verhängung einer außerordentlichen Strafe keinem Bedenken unterliegen kann.
Der Zeuge, Gränzaufsehen Kindt, hat die That vollständig deponirt. Die von dem Angeschuldigten gemachte Ausstellung gegen denselben, daß in Emmerich zwei politische Vereine bestehen und seine Gegner namentlich die Zollamtsbeamten Alles aufsuchen, ihn zu verdächtigen, kann die Glaubwürdigkeit dieses Zeugen durchaus nicht schwächen, dieselbe wird durch die Aussage des Terdnitz noch unterstützt.
Dieser Zeuge hat zwar durch sein Benehmen bei seiner Vernehmung den Verdacht des versuchten Meineides begründet, welcher indeß dem kompetenten Gerücht nicht fur genügend erschien, die förmliche Untersuchung einzuleiten, hierdurch wird seine ganze eidliche Deposition erheblich geschwächt.
Da der Zeuge indeß bei der Confrontation mit dem Zeugen Kindt seine schwankende Aussage damit schließt, „möglich ist es, daß Custodis sich in der bemerkten Weise geäußert, ich kann aber nur bekunden, was oben niedergeschrieben ist,“ so unterstützt, wie gesagt, diese Deposition die des Zeugen Kindt.
Das Verbrechen selbst erscheint als eine wörtliche Beleidigung des Prinzen von Preußen, der als unmittelbarer Thronfolger, im gesetzlichen Sinne als Kronprinz zu betrachten ist. Die bekundete Aeußerung, „man sollte den Prinzen von Preußen hier gleich todtgeschossen haben, dann wäre die Sache am Ende, sonst kann doch in Zeit von 14 Tagen die Welt noch auf den Kopf zu stehen kommen,“ erscheint unzweifelhaft als eine Beleidigung. Sie enthält nämlich den Vorwurf, daß der Prinz von Preußen dazu beitragen würde, die damalige politische Stellung des Landes umzustoßen (auf den Kopf zu stellen) und enthält zugleich das Urtheil, daß derselbe deshalb verdiene todtgeschossen zu werden. Die hiebei obwaltende boshafte Absicht des Angeschuldigten wird noch dadurch unterstützt, daß er in seiner Vertheidigung erklärt: „es bestehen zwei politische Parteien in Emmerich, und die Beamten seien seine Gegner.“
Nach dem allgemeinen Landrechte II Tit. 20 § 205 sollen wörtliche Injurien gegen den Kronprinzen oder andern Mitglieder der königl. Familie mit ein- bis zweijähriger Zuchthaus- oder Festungsstrafe geahndet werden.
Die verhängte sechsmonatliche Festungsstrafe erscheint deshalb dem Grade des geführten Beweises und der Stellung des Angeschuldigten im bürgerlichen Leben durchaus angemessen. (Krim-Ord. Nr. 398.) Die gesetzliche Folge dieser Verurtheilung ist auch, daß demselben die Kosten der Untersuchung zur Last gesetzt werden müsten.
Aus diesen Gründen mußte wie geschehen erkannt werden.
(gez.) v. Hansen. Jagemann. Faricé. Windhorn.
Herr Kaufmann Custodis erhält vorstehend die verlangte Abschrift.
Emmerich, den 5. März 1849.
Königl. Land- und Stadtgericht.
An
den Herrn Kaufmann Otto Custodis hier.
@xml:id#ar246b_005
@typejArticle
@facs1373
In Nro. 239 Ihrer Zeitung wird in einer Correspondenz aus Leipzig Eins der „Häupter der Demokratie“, der „kühne Bayard“ Hexamer angegriffen und von ihm Allerlei gefabelt, daß er sich hier aufhalte, wie „ein versteckter chinesischer Kaiser“, daß er 200,000 Thlr. heirathe, so vorsichtig sei, wie preußische Geheimräthe und sich doch — fürchte“, daß er „das Tageslicht nicht sehe und nur einzelne Vertraute die Ehre genießen, in's verschlossene Zimmer vor den bebenden Herren gerufen zu werden“. Außerdem beehrt ihn der Corr. mit dem Titel „demokratischer Pfuscher“.
Wir wissen nichts von diesen Fabeln, haben vielmehr den Bürger Hexamer sehr häufig im Tageslicht spazieren gehend gesehen, haben sehr oft mit ihm gesprochen, in seiner Wohnung, in Wirthshäusern, auf der Straße u. s. w. Der Corr. hat sich diese Fabeln à la „Neue Preußische Zeitung“ aufbinden lassen, oder hat sie in seinem Zorne darüber niedergeschrieben, daß er vielleicht einmal das Zimmer des Bürgers Hexamer verschlossen gefunden hat. So viel wir wissen, hat Hexamer sein Zimmer zuweilen verschlossen, um in seinen Arbeiten nicht gestört zu werden. Jeder von hier würde unter ähnlichen Umständen dasselbe thun.
Ein Neu Preußisches Zeitungsmährchen ist auch die Erzählung von 200,000 Thlrn. welche der glückliche Bürger Hexamer „heirathen“ soll.
Hexaemer hält sich gegenwärtig nicht mehr in Leipzig auf, er könnte von dem Angriffe des Correspondenten vielleicht nichts erfahren. Wir halten uns deßhalb für verpflichtet, zu erklären, daß der Angriff gegen Hexamer nur Unwahrheiten enthält und können dafür noch mehrere Gewährsmänner bringen. Dem Angegriffenen stellen wir anheim, wie er gegen die Behauptung, daß er „sich fürchte“ und ein „demokratischer Pfuscher“ sei, selbst auftreten und sich Genugthuung verschaffen will.
Zugleich mit dieser Erklärung haben wir ähnliche den Redaktionen der demokratischen Blätter zugehen lassen, um so viel wir vermögen, einen Mann vor ungerechten Verläumdungen in Schutz zu nehmen, der die Achtung Aller genießt, die ihn kennen.
Leipzig 10. März.
Ludwig Schneck. Buchhändler. C. H. Hassenstein. Professor.
C. H. Hoßfeld. Buchdruckereibesitzer. B. Ottendorfer.
Meteorologische Beobachtungen.
gap: insignificant [1374]
Handelsnachrichten.
gap: insignificant
@typejAnnouncements
@facs1374
@typejAn
@facs1374
Schifffahrts-Anzeige.
Köln, 13. März 1849.
In Ladung.
Nach Ruhrort bis Emmerich J. Linkewitz. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr Chr. Königsfeld. Nach Andernach und Neuwied Peter Gies und Jac. Schilowski. Nach Koblenz, der Mosel, der Saar und Luxemburg Jos. Zeiler. Nach der Mosel, der Saar und nach Trier M. Zens. Nach Bingen H. Leineweber. Nach Mainz Ant Bender. Nach dem Niedermain Ph. Würges. Nach dem Mittel- und Obermain Pet. Schön. Nach Heilbronn H. Bechert. Nach Kannstadt und Stuttgart Pet. Kühnle. Nach Worms u. Mannheim A. J. Brillmeyer und J. B. Mundschenk.
Ferner: Nach Rotterdam Capt. Haasters, Köln Nr. 22.
Nach Amsterdam Capt. Peer, Köln Nr. 13.
Rheinhöhe: 8′ 9″. Köln. Pegel.
@typejAn
@facs1374
Civilstand der Stadt Köln.
Den 6. und 7. März. 1849.
Geburten.
Josephina, T. v. Heinr. Felten, Schuhm., Mühlenb. — Louise, T. v. Heinr. Schmedinghoff, Maschinenarb., Magdalenastr. — Anna Maria, T. v. Gust. Stuckart, Pion-Feldwebel, Hahnenstr. — Christ, T. v. Anton Sartory, Büchsenm., St. Apernstr. — Adelh, T. v. Laur. Brischke, Steinh., kl. Griechenm. — Franc. Joseph., T. v Jos Jansen, Schlosserm., Josephstr. — Peter, S. v. Joh. Bocklemünd, Schuster, Glockenring. — Anna, T. v. Franz Kirschbaum, Tischlerm, unter Kranenb. — Barthol., S. v. Paul Bechem, Schneider, Sterneng. — Ther, T v. Herm. Bellonais, Kfm., am alten Ufer. — Paul Hub., S. v. Norb. Mohr, Bäcker, unter Taschenm. — Ein unehel. Mädchen.
Jacob, S. v. Heinr. Otto, Tagl., Löhrg. — Gust. Adolph, S. v. Karl Theod. Kassel, Fabrik-Maschinist, Weichserhof. — Margar., T. v. Adolph Hafen, Steindr., Poststr. — Doroth., T. v. Joh. Rosen, Dachdeckerges., Kupferg. — Joh., S. v. Mich. Neu, Schmid, Maximinenstr — Heinr., T. v. Heinr. Wessel, Schifffahrts-Secretär, Plankg. — Heinr., S v. Jos. Rechtmann, Tabakspinner, Carthäuserhof. — Joh., S. v. dem verstorb Casp. Theod. Everh. König, Kappenm., Hochstr. — Drei unehel. Mädchen.
@typejAn
@facs1374
Bekanntmachung.
Zur Beschäftigung von städtischen Arbeitern sollen nachfolgende Parzellen aus der Ville: 40 Morgen in dem Commenderiebusch bei Hürth; 20 Morgen am Zitterwald bei Fischenich; 60 Morgen am Neuenbusche bei Brühl gerodet, und diese Arbeit dem Wenigstfordernden in Verding gegeben werden. Das Heft der Bedingungen, welches gleichzeitig den den städtischen Arbeitern zu bewilligenden Preis per Morgen feststellt, liegt von Mittwoch Morgen dem 14. d. Mts. ab zu Jedermanns Einsicht auf dem Oberbürgermeister-Amte offen. Versiegelte Submissionen mit der Aufschrift versehen „Rodung in der Ville“ werden bis Freitag Morgen 11 Uhr, angenommen und alsdann eröffnet.
Köln, den 12. März 1849.
Der kommissarische Oberbürgermeister, Gräff.
@typejAn
@facs1374
Gerichtlicher Verkauf.
Am 17. März 1849, Vormittags 10 Uhr, wird der Unterzeichnete auf dem Apostelnmarkte zu Köln, eine Parthie Tapeten, Tische, Stühle, Kommoden, Schränke, Bettstellen etc., gegen baare Zahlung öffentlich meistbietend verkaufen.
Der Gerichtsvollzieher, Simons.
@typejAn
@facs1374
Versteigerung.
Am Freitag den 16. März 1849, Vormittags 11 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, verschiedene Hausmobilien, als: Tisch, Stühle, Sopha, Ofen, Spiegel und ein sechsoktaviges Klavier, gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.
Der Gerichtsvollzieher Clören.
@typejAn
@facs1374
Versteigerung.
Am Samstag den 17. März 1849, Vormittags 10 Uhr, sollen auf dem Markte zu St. Aposteln in Köln, ein Mühlenkarrenpferd, gegen gleich baare Zahlung versteigert werden.
Der Gerichtsvollzieher Clören.
@typejAn
@facs1374
♏ Neueste Nachricht!
Aus sicherer Quelle erfahren wir so eben, daß Ehren-Schwanbeck von jetzt an als Mouchard die demokrati-Vereine Kölns besuchen wird.
Ein feierlicher Empfang nebst Abgang wird ihn hoffentlich das erstemal treffen!
@typejAn
@facs1374
Warnung an alle Bürger Kölns.
Bei der nunmehr vor sich gehenden Reorganisation der Bürgerwehr scheint es darauf abgesehen zu sein, wieder einen neuen Verrath am Volke zu begehen; indem wie wir hören, der, mit der Auflage der Liste am hiesigen Rathhause beschäftigte Beamte, den sich meldenden Bürgern Köln's die Mittheilung macht, wie schon so unzählige Reklamationen gegen den Eintritt in die Bürgerwehr stattgefunden hätten, ferner räth er Ihnen, nur frühzeitig zu reklamiren, gegen die Errichtung der Bürgerwehr, weil diese der Stadt mindestens 60,000 Thlr. kosten würde. Jeder vernünftige Mann, wird einsehen, daß man nichts anders bezwecken will, als die allgemeine Volksbewaffnung, wieder weg-octroyren zu lassen, um so in Berlin die kontrerevolutionen Pläne um so leichter in Ausführung bringen zu können, was nicht so leicht gelingen wird, wenn die gesammten Staatsbürger von 24 bis 50 Jahren mit den Waffen in der Hand, ihre errungenen Rechte zu wahren, dastehen. Einmal ist durch Verrath Euch, Bürger! das Gewehr aus der Hand genommen worden, bleibt wach, damit Ihr des Anrechts darauf, nicht auch verlustig werdet.
@typejAn
@facs1374
Die Neue Kölnische Zeitung für Bürger, Bauern und Soldaten, ein demokratisch-sociales Blatt, wird auch im nächsten Vierteljahr fortfahren, zur Aufklärung des arbeitenden Volks und zur Vertretung seiner Interessen nach Kräften zu wirken. Sie erscheint täglich mit Ausnahme des Montags, und kostet bei allen Preußischen Postämtern vierteljährig 22 1/2 Sgr. Zum frühzeitigen Abonnement auf das mit dem 1. April beginnende Vierteljahr ladet ein der Herausgeber, Fritz Auneke.
@typejAn
@facs1374
Bürgerwehr.
Seit einigen Tagen liegen auf dem Rathhause die Listen der Bürgerwehrpflichtigen Bürger Kölns zur Einsicht offen. — Wie bei der Anfertigung der Urwählerlisten, so hat es sich auch hierbei herausgestellt, daß man viele Bürger aus dem sogenannten „mittlern Stande“, welche zufällig Demokraten sind, vergessen (?) hat, in diese Listen aufzunehmen.
Um diesem Uebelstande abzuhelfen, ist es nothwendig, daß ein Jeder sich zum Rathhause begiebt, um die Listen einzusehen und findet er sich nicht in dieselben aufgenommen, beim Oberbürgermeister Klage führt!
@typejAn
@facs1374
Demokratisches Bankett.
Zur Feier d[e]r vorigjährigen März-Revolution.
am 18. dies. Monats, Nachmittags 5 Uhr, im festlich dekorirten und erleuchteten Saale des Bürgers J. Hilgers in Solingen.
Die Gesänge, welche an der Kasse zu haben sind, werden durch ein ausgezeichnetes Musikkorps begleitet. Entree 1 Sgr.
Solingen, den 11. März 1849.
Das Fest-Comite.
@typejAn
@facs1374
Die Kölnische Zeitung macht sich über die Urwähler-Versammlung vom Sonntage lustig. Sie meint, die Versammlung habe ausgesehen als wolle sie sagen „diem perdidi“, d. h. „dieser Tag ist ein verlorner.“ Niemand wird mit der braven Tante Josephina über die ihr eigenthümliche Auffassungsweise hiesiger Ereignisse rechten wollen. Im vorliegenden Falle kann man um so weniger verlangen, daß die Tante ganz klaren Sinnes war, als sie an demselben mit der Polizei Brüderschaft getrunken hat. Es ist wirklich wahr; Hr. Dr. Schwanbeck hat am vergangenen Sonntage mit Herrn Polizei-Inspektor Brendamour, dem Großmeister des Maltheserordens bei Reicharz in der Herzogsstraße Schmollis getrunken. Die Köln. Ztg. braucht für sich gewiß nicht zu sagen „diem perdidi“. Wir wünschen Herrn Schwanbeck Alles Glück zu seiner neuen Laufbahn. DuMont, Schwanbeck und Brendamour! ein liebliches Kleeblatt!
@typejAn
@facs1374
Unter Goldschmidt Nro. 17 werden in der Beilage zu Nro. 244 der „N. Rh. Ztg.“ 6 Schustergesellen gesucht. Wir fragen den Sucher der Gesellen, wie es kommt, daß 6 Gesellen auf einmal gesucht werden? Wir verlangen eine deutliche Antwort, warum 5 Gesellen bei Ihnen die Arbeit auf einmal eingestellt haben?
Im widrigen Falle werden wir so frei sein, die Sache, so wie sie uns zu Ohren gekommen ist, der Oeffentlichkeit zu übergeben.
Schließlich warnen wir jeden Schuhmachergesellen, nicht bei dem Bewußten, Nro. 17 unter Goldschmidt, in Arbeit zu gehen, d. h. wer die Ordnung liebt.
@typejAn
@facs1374
Filial-Club Nro. 4.
Sonntag, 5 Uhr Nachmittags, hält der Filial-Club Nro. 4 seine Sitzung bei Much, Gastwirth zum rothen Ochsen auf dem Thurnmarkt.
Das Comite.
@typejAn
@facs1374
Ein durchaus erfahrener oberländischer Bäckergeselle wird gesucht. St. Apernstraße 20-22.
@typejAn
@facs1374
Das größte und älteste Kleider-Magazin der Stadt Köln von Abraham Emanuel Schildergasse Nr. 60, Herzogstraßen-Ecke unterhält beständig eine sehr große Auswahl geschmackvoll und solide gearbeiteter Anzüge, für jede Saison und zu den bekannten billigen aber festen Preisen.
NB. Für Auswanderer, welche größere Parthien kaufen, wird ein besonderer Rabatt vergütet.
@typejAn
@facs1374
Janus.
Lebens- und Pensions-Versicherungs-Gesellschaft in Hamburg Grund-Kapital: Eine Million Mark Banko.
Die Gesellschaft versichert gesunde und nicht gesunde Personen.
Nachschüsse können von den bei dieser Gesellschaft Versicherten nie verlangt werden.
Um ein Kapital von Tausend Thalern zu versichern, sind für die Dauer der Versicherung stets gleichbleibend, monatlich nur zu entrichten, wenn der Versichernde beim Eintritt alt ist
25.
1 Thlr. 20 1/2 Sgr.
30.
1 Thlr. 27 1/2 Sgr.
35.
2 Thlr. 6 Sgr.
40.
2 Thlr. 16 1/2 Sgr.
50 Jahre.
3 Thlr. 12 1/2 Sgr.
Leibrenten-Versicherungen, Wittwen-Pensionen und Aussteuer-Versicherungen werden unter außergewöhnlich billigen Bedingungen abgeschlossen.
Prospekte gratis bei Franz Saart, Haupt-Agent des „Janus“ Maria-Ablaß-Platz Nr. 6 in Köln.
@typejAn
@facs1374
Avis an Herrn Brandenburg-Manteuffel!
Triumph, er ist jetzt ganz unser! Dr. Schwanbeck, ein Jüngling von unscheinbarem Aeußern, aber trefflicher Gesinnung, ist von unserm Propagandisten Brendamour unserm Bunde zugeführt worden.
Ihr ergebenster General-Agent, Friedr. Wilh. v. Schnobelwitz.
@typejAn
@facs1374
Berlin: Oekonomie-Administratoren, Wirthschafts-Inspektoren, Forst- und Domänen-Beamte, Rentmeister, Sekretäre, Hauslehrer, Braumeister, Fabrikaufseher, Pharmazeuten, Buchhalter und Handlungs-Commis für Banquier-, Comptoir-, Fabrik-, Manufaktur-, Schnitt-, Material-, Reise- und sonstige Geschäfte können sehr gute und dauernde, mit hohem Gehalt verbundene Stellen erhalten und wollen sich baldigst brieflich wenden an die Agentur des Apothekers Schultz in Berlin, Alexanderstraße Nr. 63.
@typejAn
@facs1374
Der Empfang meiner neuen Pariser Chales, die ich durch besonders billige Einkäufe höchst vortheilhaft abzugeben im Stande bin, beehre ich mich hiermit ergebenst anzuzeigen.
Jos. Baum, Obenmarspforten Nr. 11.
@typejAn
@facs1374
Wohnungs-Veränderung.
Unser Lager und Comptoir befindet sich seit heute am St. Marienplatz Nr. 2 dem Englischen Hof gegenüber.
Cöln, den 1. März 1849.
A. J. Rothschild Söhne.
Leinenhandlung en gros.
@typejAn
@facs1374
Da ich vernommen, daß Herr J C. Esser zu Kreuzau die ausstehenden Forderungen, des gemeinschaftlich zwischen uns seit dem 1. Nov. 1845 unter der Firma: Esser & Krakamp bestandenen, nun faktisch aufgelösten Stärkefabrik-Geschäfts durch Herrn Jakob Frantzen zu Kreuzau einseitig, meines Widerspruchs ungeachtet, erheben läßt, so sehe ich mich veranlaßt, die Betreffenden unter dem Rechtsnachtheil doppelter Zahlung zu warnen, auf eine solche unbefugte Vollmacht hin, Zahlungen zu leisten.
Köln, den 12. März 1849. Wilh. Krakamp.
@typejAn
@facs1374
Ein Haus zu kaufen gesucht, dem Mittelpunkt der Stadt nicht zu entfernt, mittler Größe mit Hofraum. Anerbietungen unter L. G. Nr. 2 dieser Zeitung.
@typejAn
@facs1374
Segelschiffer-Angelegenheit.
Einladung zur General-Versammlung.
Die hohe Staats-Regierung hat, um die Lage der Segelschifffahrt wo möglich zu verbessern, derselben eine Unterstützung angeboten, welche dahin verwendet werden soll, ein für die Segelschifffahrt selbstständiges Schlepp-Institut einzurichten.
Um diesen Gegenstand, so wie überhaupt die Bildung einer preußischen Segelschiffer-Innung zu besprechen resp. Beschluß darüber zu fassen, damit dem Regierungs-Kommissar, Herrn Rheinschifffahrts-Inspektor Butzke, bestimmte Anträge überreicht werden können, und daß ferner ein provisorischer Vorstand gewählt werde, welcher die nöthig werdenden Unterhandlungen fortführt, wird zu Sonnabend am 24. d. M., Morgens um 8 Uhr, in Duisburg eine General-Versammlung sämmtlicher preußischer Segelschiffer anberaumt.
Genannte Schiffer werden deshalb ersucht, in dieser Versammlung zu erscheinen, damit die für den Schifferstand so wichtige Angelegenheit, wovon das ganze Wohl der Schiffer abhängt, dem Schluße näher geführt werde.
Wir glauben uns der Hoffnung hingeben zu dürfen, daß sämmtliche preußische Segelschiffer die Wichtigkeit der Zeit erkennen, und alle mit gleichem Eifer Theil nehmen werden.
Die Versammlung wird im Lokale des Herrn J. Faber Stattfinden.
Wesel, am 12 März 1849.
Der Schiffer-Verein des Niederrheins.
Massen. Adolph Balck. J. N. de Haas. J. G. Wallmann. P W. Land.
@typejAn
@facs1374
Täglich frischer Maitrank und andere reine billige Weine, so wie der Saison angemessene Speisen im Pfälzerhof, Appelhof Nr. 17.
@typejAn
@facs1374
In der Möbel-Fabrik von Johann Heininger Sohn, Trankgasse 27, sind zwei schön meublirte Zimmer zu vermiethen.
@typejAn
@facs1374
Für Damen.
Neue Hauben und Hüte in jeden modernen Façons werden billigst gefertigt, so wie Hauben gewaschen und neu aufgemacht.
Sternengasse Nr. 19.
@typejAn
@facs1374
Börse bei Halin.
Zur Erinnerungsfeier der Erhebung des preußischen Volkes, wird am Sonntag den 18. März, Mittags 1 Uhr, ein großes Mittagsessen à Couvert 15 Sgr. bei mir Statt finden, wozu die Listen im Lokale offen liegen.
Abends 8 1/2 Uhr großer Festball.J. Halin.
@typejAn
@facs1374
Großer Látare- und Josephs-Ball.
in der Mailust zu Deutz.
Sonntag den 18. März.
Da der Ueberschuß der Maskenbälle zu diesem Ball verwendet wird, sind Eintrittskarten à 5 Sgr. zu haben bei Herrn Hackhausen, Herzogstraße Nr. 4, Herrn Halin in der Börse und im Ball-Lokal. An der Kasse 7 1/2 Sgr. Damen frei.
Anfang um 7 Uhr.
Die Direktion.
@typejAn
@facs1374
Donnerstagsklub.
Heute Abend Versammlung bei Hackhausen Herzogstraße.
@typejAn
@facs1374
Unser Commissions-Lager grauer Sackleinen empfehlen wir zur geneigten Abnahme bestens.
Neumeyer & Weyers, Unter Hutmacher Nr. 25.
@typejAn
@facs1374
Annonce.
Eine junge kinderlose Wittwe die in allen Handarbeiten erfahren und in der französischen Sprache bewandert ist, sucht bei einer einzelnen Dame Stelle als Gesellschafterin. Näheres auf portofreie Briefe unter Ltra. A. K. besorgt die Exp. d. Bl.
@typejAn
@facs1374
Coaks ist wieder in sehr guter Qualität vorräthig, in der Gas-Erleuchtungs-Anstalt, Buschgasse 11.
@typejAn
@facs1374
Puppentheater.
Heute:
Die Nachtsgespenster auf der Mühle.
Lustspiel in 2 Akten.
Hierauf:
Das Mädchen aus Wien.
Lustspiel von Henneschen und Bestevater in 2 Akten.
@typejAn
@facs1374
Konzessionirtes Baudeville-Theater.
Donnerstag den 15 März 1849:
Der Wirrwarr.
Lustspiel in 5 Akten von Kotzebue.
Entree 10 Sgr. wofür Getränke verabreicht werden.
Kassa-Eröffnung 6 Uhr. Anfang 7 Uhr.
Franz Stollwerk.
@typejAn
@facs1374
Theater-Anzeige.
CONCERT der Geschwister Neruda.
PROGRAMM.
1. Ouverture.
2. Concert für die Violine von de Beriot, vorgetragen von der neunjährigen Wilhelmine Neruda.
3. Reminiscences de Zampa et Fra Diavolo, Fantasie-Variationen für das Pianoforte von Chr. Voß, vorgetragen von der vierzehnjährigen Amalie Neruda.
4. Les Arpèges, Caprice für Violine, Violoncelle und Pianoforte von H. Vieuxtemps, vorgetragen von den Geschwistern Wilhelmine, dem elfjährigen Victor und Amalie Neruda.
5. Souvenir d'Amérique, Jankee doodle, Variations burlesques für Violine von Vieuxtemps, vorgetragen von Wilhelmine Neruda.
Vorher geht ein Akt aus:
Robert der Teufel.
@typeimprint
@facs1374
Der Gerant Korff.
Druck von J. W. Dietz, unter Hutmacher 17.