[1527]
Neue Rheinische Zeitung
Organ der Demokratie.
No 271. Köln, Freitag, den 13. April 1849.
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Vierteljähriger Abonnementspreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. ‒ Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Hovas, 3 Rue Jean Jacques Rousseau.
Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet. ‒ Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis. ‒ Nur frankirte Briefe werden angenommen. ‒ Expedition in Aachen bei Ernst ter Meer; in Düsseldorf bei F. W. Schmitz, Burgplatz; in Köln Unter Hutmacher Nro. 17.
Berliner Briefe und Zeitungen sind uns heute gänzlich ausgeblieben.
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Uebersicht.
Deutschland. Köln. (Zur schlesischen Milliarde; Schutzgeld. [Schluß]). Schwelm. (Das schwarz-weiße Krähwinkel). Schleswig-Holstein. (Vom Kriegsschauplatz. ‒ Die deutsche Flotte). Kassel. (Entschädigung eines politischen Gefangenen).
Großbritannien. London. (Englischer Handel und Industrie. ‒ Erster Abschnitt der jetzigen Parlamentssession).
Ungarn. (Vom Kriegsschauplatz. ‒ Windischgrätziger Kommentar zur octroyirten Verfassung).
Italiell. Turin. (Entwaffnung Novaras. ‒ Die Scheußlichkeiten in Brescia. ‒ Nachrichten aus Genua). Mailand. (Das Schicksal Brescias. ‒ Neuer Orden an Radetzky).
Französische Republik. Paris. (Die alten Richter. ‒ Propaganda auf dem Lande. ‒ Vermischtes. ‒ National-Versammlung).
Deutschland.
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[ * ] Köln, 12. April.
(Schluß des Artikels in Nr. 270.) In Nr. 270 dieses Blattes ist eine der Annehmlichkeiten des schlesischen Raubritterthums ‒ das Schutzgeld beleuchtet, aber noch nicht erschöpft worden. Es bedarf hierzu noch einiger Nachträge.
Wie wir gesehen, preßten die gottbegnadeten Ritter unter dem Vorwande, sich praenumerando Deckung für etwaige Kriminalkosten zu verschaffen, aus den Inliegern, dem ärmsten Theile der ländlichen Bevölkerung, eine Steuer aus, deren Höhe in Betracht des jährlichen Verdienstes des Inlieger als wahrhnft enorm und im Vergleich zu den Abgaben des gnädigen Herrn an den Staat als eine der schaamlosesten Plündereien, selbst unter den vielen ähnlichen Segnungen der christlich-germanischen Sonne bezeichnet werden muß.
Schutzgeld heißt diese Steuer, weil der Arme dafür eventuell den Schutz genießt, in's Zucht- oder Korrektionshaus aufgenommen zu werden, ohne dafür bezahlen zu dürfen. Schutz in einem andern Sinne gewährt dieses Blutgeld freilich den gutsherrlichen Geldbeuteln; es hilft sie in Verbindung mit allen übrigen Feudalabgaben und Leistungen des Landmannes vor Ebbe schützen oder die eingetretene wieder ausfüllen.
Mit Recht frägt sich der arme Inlieger, der mit seiner ganzen Familie von einem Jahresverdienst von 60-80 Thlr. leben und davon 1/2 Thlr. Klassensteuer an den Staat und 1-2 Thaler Schutzgeld in die Tasche des gnädigen Herrn entrichten muß: wie viel denn letzterer jährlich zu zahlen hätte, wenn auch von dessen Einkommen blos die gleichen Prozente erhoben würden? Der Herr Ritter würde dabei kaum einen merklichen Abbruch an seiner Mastung verspüren. Denn von 10,000, 50,000, 100,000 Thlr. etc. jährlichem Einkommen könnte er immerhin jährlich resp. 166 2/3, 831 1/3, 1666 2/3 Thlr. Schutzgeld seinerseits entrichten, ohne daß irgend eins seiner Dominialvergnügen merklich beeinträchtigt würde, während eine Familie bei 60-80 Thlr. jährlichem Einkommen schon die Abgabe eines Groschen empfindet und dafür Nothwendiges entbehrt.
Allein der Herr Ritter zahlt seinerseits nicht blos kein Schutzgeld, sonderm empfängt, vom Schutzgelde des Inliegers ganz abgesehen, noch aus den Staatskassan Schutz und Geld. Eine große Anzahl dieser gnädigen Herren zieren anfänglich „Mein herrliches Kriegsheer“, nehmen dann in den besten Jahren Abschied mit anmuthiger Pension, schlagen diese zum Einkommen aus ihren Rittergütern, erhalten nebstdem zur Erziehung der gnädigen Fräulein Töchter, sofern diese nicht etwa in ein adliches Stift gethan werden, „Erziehungsgelder“ aus den Steuern des armen Volkes und was den männlichen Nachwuchs betrifft, so wird er frühzeitig in die Kadettenanstalten gethan und ebenfalls auf Kosten des Volkes ‒ und mit welchen Kosten! ‒ erzogen. Ein andrer Theil der Patrimonialherrn steht im Civildienste des Staats oder hat sich ebenfalls mit Pension zurückgezogen und genießt im Uebrigen derselben Vorsorge von oben herab.
Naive Leute werden nach alle dem vielleicht glauben, daß die Herren Ritter nun auch wirklich etwa entstehende Kriminalkosten aus ihren pränumerando gefüllten Beuteln bezahlen? Solch' naiver Glaube wird an der ritterlichen Spekulation völlig zu Schanden. Es sind uns aus den zwanziger wie aus spätern Jahren her eine Menge Fälle bekannt, wo die ritterliche Unverschämtheit nicht bloß jährlich von den Inliegern das Schutzgeld erhob, sondern bei entstehenden Untersuchungs- und Gefängnißkosten, die geliebten Dorfinsassen zur Tragung theils von 1/8, theils von 1/4, ja, in mehrern Dörfern von 2/3 der Kosten zu zwingen wußte.
Konnten denn die Dorfinsassen nicht Einsprache thun? Gewiß. Nur Schade, daß ihnen dies nichts half. Hier Raubritter, dort Raubritter, oder Leute, die in ihrem Interesse wirkten: konnte da den Gemeinden etwas anderes passiren, als, nach dem beliebten Preußen-Ausdruck, ab- und zur Ruhe verwiesen zu werden?
Es blieb der Weg des Prozesses übrig. Aber beim Himmel! wer das altpreußische Rechtsverfahren, den altpreußischen Richterstand ‒ diese ärgste aller jemals auf der Welt gewesenen Land- und Volksplagen ‒ mit dem Landrecht und den hinter ihm aufgehäuften Hunderttausenden von Verordnungen, Deklarationen, Rescripten etc. auch nur einmal in der Nähe gesehen und beobachtet hat: der wird überzeugt sein, daß eine Gemeinde der Verzweiflung schon sehr nahe sein mußte, ehe sie zu solchem Wagstück sich entschloß.
Genug, die Spekulativsten unter der schlesischen Ritterschaft zwangen die Gemeinden zum Mittragen jener Kosten und so hatte der Inlieger außer dem Schutzgelde jetzt noch einmal unter der Rubrik „Gemeindeausgaben“ für den raubritterlichen Herrn Schutz- oder Jurisdictionsgeld zu entrichten.
Bei der Frage, wie viel das schlesische Landvolk von seinen Raubrittern zurückzufordern, wieviel es an „Entschädigung“ für erlittene Prellerei und Plünderung bloß in den letzten 30 Jahren zu beanspruchen hat, ist demnach, wie wir gesehen, jene zahlreiche Klasse des ländlichen Proletariats ‒ die Klasse der Inlieger ‒ sehr stark betheiligt. Das bloß in den letzten 30 Jahren an die Raubritter gezahlte Schutzgeld bildet in der schlesischen Milliarde ein Item von vielen Millionen.
Bisher war die ländliche Bevölkerung in ihren Interessen getrennt. Die Einen hatten sich abgelöst und kümmerten sich wenig um die, welche noch roboten mußten; der Hofegärtner des einen Dorfes frug wenig nach dem Schicksal des Hofegärtners in einem andern; der große und wohlhabende Bauer trug kein Mitleid mit dem Inlieger, der unter der Last des Schutzgeldes seufzte u. s. w. Die Trennung wurde von der Ritterschaft und der Beamtenwelt gern gesehen und befördert.
Die auf's Neu erwachte Beutegier der Raubritterschaft, die im Jahre 1849 nach „Entschädigung“ für „wohlerworbene Rechte“ umherbrüllt, als wenn's kein Jahr 1848 gegeben und als wenn auf den Augen des Landmannes noch die alten Schuppen lägen, die er doch bei der ersten Entfesselung seiner Hände wenigstens theilweise entfernte: dieses ritterliche Entschädigungsgebrüll hat der Trennung des Landvolks nach verschiedenen Intressen und Klassen gegenüber den gutsherrlichen Verhältnissen ein Ende gemacht.
Das Landvolk hat jetzt gemeinsames Interesse: Rückforderung des ritterlichen Raubes, Entschädigung für das, was aus dem bäuerlichen Beutel in den gutsherrlichen hinübergepreßt, wie für das, was von den Herren Rittern an Klassen-, Grund- und andern Steuern und Abgaben entweder gar nicht oder zu wenig entrichtet worden ist.
Künftighin wird das schlesische Landvolk durch das ganze Land nur Eine Fahne schwingen, und auf ihr wird stehen:
Volle Entschädigung für die raubritterlichen Prellereien der letzten 30 Jahre;
Rückzahlung der 300 Millionen aus den gottbegnadeten Geldsäcken der hohen und niedern Ritterschaft!
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[ 104 ] Schwelm, 10. April.
Wer das Preußenthum in seiner tragikomischen Gestalt schauen will, der muß nach Schwelm kommen, der „treuesten Stadt unter den treuen.“ Da ist alles durch und durch schwarzweiß bis zu den Pfählen auf Aeckern und Wiesen. Der naheliegende rothe Berg ist allen längst ein Greuel und Abscheu und wird mit Nächstem einen schwarzweißen Anstrich erhalten. Wer es wagt, hier öffentlich seine Meinung gegen die allein seligmachende preußische Politik zu äußern, wird sofort faust- und standrechtlich mißhandelt. Diese drollige schwarzweiße Schwelmer Berserkerwuth hat sich wieder recht glanzvoll gezeigt, als die Nachricht von der königlich preußischen Kaiserwahl hieher gelangte. Da waren die lang genährten Hoffnungen und Erwartungen aller erfüllt, der neue deutsche Messias war geboren! Noch des Nachts 12 Uhr poltert ein preußischer Heißsporn an Thüren und Fenstern des Redakteurs des Schwelmer Beobachters, der jetzt auch politisirt, die frohe Botschaft noch schnell über Nacht zu drucken. Am andern Morgen wird der neue Kaiser beläutet bis zum späten Abend; am Mittag rennt alles zum Bahnhofe, die Frankfurter Kaiserfabrikanten zu bewillkommen, welche hier durchreisen sollten, und zieht natürlich stumm und mit langer Nase wieder ab. Ueberall wurden jetzt deutsche Fahnen aufgesteckt, die vorher hier förmlich geächtet waren. Man sah aber nimmer nur eine deutsche neben zwei preußischen, um das Aufgehen Deutschlands in Preußen anzudeuten. Auf allen Straßen und Gassen hört man das Zauberlied: „Ich bin ein Preuße etc.“ Gasthöfe und Wirthshäuser tragen auf ihren Schildern die Inschrift: Friedrich Wilhelm I., Kaiser der Deutschen. War lieblich und rührend anzuschauen! Eine Petition aus der Umgegend an den König, die Wahl anzunehmen, trug schon die Aufschrift: Adresse an Se. Majestät Friedrich Wilhelm I., Kaiser der Deutschen. Als diese verballhornisirte Majestät im vorigen Jahre zum Kölner Dombaufeste durch Schwelm kam, war alles schwarzweiß gekleidet und geschmückt- Deutsche Kokarden wurden, wo man sie etwa erblickte, von der ehrsamen heldenmüthigen Bürgerwehr mit Bajonetten herabgestochen. Als dieselbe Preußische Majestät Kaiser der Deutschen werden sollte, figurirten die deutschen Kokarden an allen Mützen und Hüten. Wer wird nun die Schwelmer trösten, da das Elderaldo eines preußisch-deutschen Kaisers mit einem Male verschwunden, und der Hochbegnadete das Frankfurter Angebinde großmüthig abzulehnen geruht hat. Eine Thräne des Mitleids für dieses Krähwinkel des Schwarzweißthums.
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Edition: [Friedrich Engels: Vom Kriegsschauplatz – Die deutsche Flotte, vorgesehen für: MEGA2, I/9. ]
[ * ] Schleswig-Holstein.
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V. Wie und in welch Manier der fromme König Friedericus Wilhelmus der viert in der hilligen Statt van Cöllen emppfangen und zum Keyser gekrönet werden müßt:
„Also steht aber geschrieben in der Cronica van der hilligen Stat van Coellen“: In dem-selven Jair 1479 des eyrsten Dages nae sent Albains dach, dat is op sent Albinus dach der zu sent Panthaleon rest bynnen Coellen, quam den Rijn aff zo schiff konynck Maximilianus zo Coellen mit synre huysfrauwen des herzogen Doichter van Meylan ind mit anderen fursten ind heren. Ind waren sere cirlichen intfangen van den 4 orden mit cruyzen ind vanen. Ind quam an der Dranckgassen an dat lant. Ind ware sere cirlichen intfangen van den Bürgermeysteren ind dem Raede der Stat Coellen. Ind dan waren bereit zwey gehymmelz, ind under dem eyrsten ginck de koninck ind den leyten eyn Buschoff van Coellen ind eyn Buschoff von Mentz. Ind dat gehemlz droegen die zwene Burgermeister van Coellen mit etzlichen van Raede. Ind vur dem gehymmelz dae der konynck under ginck, ginck eyn grois schare van Grenen Ritteren ind anderen Edelingen. Ind vur den Pipffen ind mancherley spiell. Dessgelijchen gingen ouch vur nae furstlicher wijss dye trompetter. Hart nae dem konynge volgende die konyngynne underen yrem gehymmelz, ind der volgenden nae vill koestliger jonffrauwen. Ind gingen also zo samen die Dranckgass op durch sent Marien greden kyrchen in den Doym. Ind dae sanck men Te Deum laudamus. Ind van dan gingen Sy zo voiff ouer der Doymhoff ind vur der hogen smitten hyn ind vur den Mynre broderen hyn bis in syn herberge by sent Cololumben. Item quamen mit der konygyune in Coellen vill dye der Stat verwijst waren.
Item op den anderen Dach, as de konyuck komen was, do schenckde die Stat van Coellen dem konynge 7 wagen haueren. Item 7 wagen wijns. Item 6 Offen, dair zo mirkliche Visch ind anders. Ind der konynck mit den fursten laegen zo Coellen 6 Dage. Ind alle Dage wart der wijn geschenckt mit den kannen, dem konynck ind den fursten ouch ezligen Greuen des konyncks ind ander fursten. Item als men op brechen soulde, nemelich op unser lieuer vrauwen Dach Visitationis, dae schickte der Rait van Coellen den Burgermeister ind andere zo dem konynge ind schenckden eme 2 filueren kannen gantz ouergulde yecklich haldende 2 quart ind 1 pynt. Ind in den kannen eyn summe van gulden. Ind desseluen gelijchs der konynginnen 2 silueren ouergulden kannen ouch etzlige gelt dair in.
Und solches steht geschrieben in der Cronica van der hilligen Stat von Coellen.
Sintemalen und obschon dieser Einzug hochselichlichen Keysers Maximiliani nun zwaren nicht der Einzug zu dero Krönung war, so mögt jeder weisse Man doch leichtlich darauß ersehen und abstrahiren, in welch Manier unser König und zukünfftiger Keyser zu seyner Krönung in Coellen zierlich und pomphaft demnächst zu empfangen wär.
Um indeß den des Geists Schwachen und des Witz und Spiritus mangelnden die nothdürfftig Idee darüber zu ertheillen, lassen wir nunmehro folgen, was uns selbsten vom heiligen Geist darob ist offenbaret worden.
Wir sagen also erstlich, daß bei Ihrer Mayst. der Statt Coellen Annäherung: urplötzlich die Erd erdröhnen muß nicht nur von dem Gethön sämptlicher Glocken, sondern vornemblich von dem allmechtigen und erschröcklichen Gebrüll der Donnerbüchssen, als da seynd Feldschlangen, Karthaunen, und sonderlich Nachtigallen, so man ihr's lieblichen Gesangs wegen, schon zu Georg von Frundsbergs Zeitt die kleiner Stück Geschütz benennet.
Seynd aber Himmel und Erd von diesem Gethön und Gebrüll erzittert, da verffügen sich hinauß vor die Statt die 290 Churfürsten, alias Volcksvertretter, so in Franckfurt in ihrer 196sten Sitzung am 18 Märtii, des Jahrs 1849, den frommen König Friedericus Wilhelmus zu einem Keyser der Teutschen erwöhlet. Gemächlich folgen ihnen die Gesantten aller teutschen Lande, viel edle Herren Grawen, Rittern und Botschäffter der freyen Stätt. Item der hilligen Statt Coellen wohlehrbarer Magistratus, tragend auf rothsamptenen Kyssen die Schlüssel dieses hochrühmlichen Orts.
Den Strom Rein passirt und Cölln genüber in Deutz arrivirt an der Ambuschür des Spurwegs, so den König auß der fernen Statt Berlin auff Cölln einhergebracht, sehen sie alsbald, glantzend von Gold und Silber, den königlichen Zug und steigen von ihrer Pferd Rücken zur Erd und verrichten die gebührend Reverentz.
Wiederumb erschallt nun Gethön und Gebrüll von Glocken und Karthaunen und der Sohn Zews, der edel Churfürst Gaggern tritt in den Vordergrund um eine Red zu haltten; hat aber kaum den Mund eröffnet, als Ihre Mayst sagt, es wär schon gut und dem Roß die Sporrn in die Seitten rennend, sampt Gefolg, königlich lächelnd, hinweg sprengt ‒ die 290 Churfürsten hinterdrein.
Bereit stehn aber alsbald die Dampfschiff der teutschen Flott, so Ihre Mayst. vom rechten auff das linke Ufer in die heilige Statt Cölln hinüberversetzen. Huldreich empfängt Ihre Mayst die Reverentz vieler Generäl und Haubtleut des heiligen römischen Reichs trefflichen Kriegsheers, darunder Sie vornemblich den Kommandant der heiligen Statt Cölln bewillkommt, groß und mechtiglich dastehend wie ein Gebirg auff zween dicken basaltenen Seulen.
Alldieweil hat aber das Schiff den Strom durchforcht und Ihre Mayst. steygen jezt am Drankgassenthor an dem selven Ort an's [Fortsetzung]
[1528]
[Deutschland]
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Edition: [Friedrich Engels: Vom Kriegsschauplatz – Die deutsche Flotte, vorgesehen für: MEGA2, I/9. ]
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
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@facs1528
[ 15 ] Kassel, 10. April.
In der Versammlung der Stände rief neulich das Gesuch des Dr. med. Eichelberg zu Marburg um eine Entschädigung wegen der widerrechtlichen Schärfung seiner 11jährigen Festungshaft, eine längere Debatte hervor. Diese Beschwerde war so begründet, daß selbst Hr. Nebelthau, ein Reaktionär vom reinsten Vollblut, sich für eine Entschädigung von 4000 Thalern aussprach. Here Kerbel verlangte für Eichelberg eine Pension von 200 Thlr., aber der Professor v. Sybel docirte: 4000 Thaler seien mehr, als eine jährliche Pension von 200 Thlr. Selbst der Ritter v. Eschwege war für 4000 Thaler. Da aber bekam die Debatte eine eigenthümliche Wendung durch des Krautjunkers v. Geyso Bemerkung: „man dürfe in keinem Falle revolutionären Bestrebungen Vorschub leisten, politische Verbrechen, namentlich solche, die republikanischer Natur seien und sich gegen das Bestehende vergingen, müßten schärfere Strafe leiden, als alle andere, da gäbe es keine Amnestie! Lieber wolle er das Geld zum Fenster hinauswerfen, als Verbrecher damit unterstützen.“ Das war denn doch den Bierbrauern und Bäckermeistern zu arg, und so genehmigten sie „eventuell“ die 4000 Thaler Entschädigung für die furchtbaren Quälereien und die im monarchischen Gefängniß absichtlich zerstörte Gesundheit des 11 Jahre lang in politischer Kerkerhaft festgehaltenen Dr. Eichelberg.
Großbritannien.
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@facs1528
[ X ] London, 10. April.
Der „Economist“, in seiner Nummer vom 7. April, führt Buch über die Ereignisse des Jahres 1848, d. h. über den Reinertrag derselben für die englische Bourgeoisie. Die Rechnung fällt befriedigend aus, und vom augenblicklichen Profit berauscht, erscheint auch die Zukunft den kühlen Denkern Altengland's im Frühlingssonnenschein. Der vielerfahrene „Economist“ vergißt nur, daß nach den Krisen von 1825, 1830, 1840 nicht mehr und nicht minder Prosperitätszeiten kamen, wie jetzt nach der Krise von 1846/47, daß diesen Prosperitätszeiten aber immer ausgedehntere und gefahrdrohendere Krisen auf dem Fuße nachfolgten. Und diesmal wird die Krise zusammenfallen mit allgemeinem Krieg nach Außen und offen entwickeltem Klassenkampf im Innern.
Hören wir einstweilen den kommerziellen Dithyramb des „Economist“. Wir werden uns die große Freiheit nehmen, seine breitspurigen und selbstzufrieden sich ausspinnenden Phrasen auf ein Minimum zusammenzuziehen.
England, sagte er, hat in der Ueberwindung der Gefahren des verflossenen Jahres die sanguinischsten Hoffnungen übertroffen. Der Friede im eignen Hause gesichert — der Krieg nach Außen vermieden. Das Kapital, durch die Unsicherheit im Auslande alarmirt, ist in unser Land in einem beständigen Strome das ganze Jahr hindurch zurückgeflossen, die Konsols sind gestiegen von 80 auf 93, der Geldzug für kommerzielle Unternehmungen ist in 18 Monaten von 8 pCt. auf 2 1/2 pCt. gefallen. Zu keiner andern Periode war unser Land so sehr das Centrum der Industrie und des Handels, nicht allein wegen der hier gebotenen größern Sicherheit, sondern vielleicht mehr noch (c'est ça) wegen der Leichtigkeit, welche überströmendes und wohlfeiles Kapital den Kaufleuten bietet, die Vorschüsse zu machen, welche die überseeischen Consignateurs von Europa verlangen. Von der andern Seite hat allerdings die Nachfrage auf dem europäischen Kontinente abgenommen, dagegen eine ungewöhnliche Ausfuhr von Lebensmitteln nach Großbritannien stattgefunden. Diese Umstände haben großen Ueberfluß und niedrigen Preis der Lebensmittel auf der Insel hervorgerufen. Zu keiner Zeit konnte dies dem Gemeinwesen gelegener kommen als gerade in diesem revolutionslustigen Jahre. Einzelne Individuen haben allerdings dadurch gelitten. Diese aber mögen bedenken, was aus ihnen geworden wäre, wenn das Jahr 1848 unter entgegengesetzten Umständen uns überrascht hätte.
Die letzten diplomatischen Phrasen des „Economist“ heißen zu deutsch: Die große Einfuhr von Getreide und Vieh in England und der daher erfolgende niedrige Preis der Agrikulturprodukte, hat den Landbauinteressen England's einen empfindlichen Stoß versetzt. Die Landlords jedoch und Pächter mögen überlegen, was aus ihnen geworden wäre, wenn das Jahr 1848 mit Theuerung der Lebensmittel in England zusammengefallen wäre!
Der kaltblütige „Economist“ vergißt nur, daß die Einfuhr von Getreide und Vieh nach Großbritannien, kein ausnahmsweises, auf das Jahr 1848 beschränktes Faktum ist, sondern jetzt nach Aufhebung der Schutzzölle jährlich zunehmen, den „Sonderinteressen“ der Landlords und der gesammten Landbaubevölkerung jährlich empfindlichere Stöße versetzen und die Wehen der nächsten kommerziellen Krise in einer bisher ungeahnten Weise erschweren wird.
Kehren wir zum Dithyramb zurück.
Die tropischen Produkte, — Zucker, Kaffee, Thee —, Rohmaterialien jeder Art — Wolle, Baumwolle, Silber, Flachs —, fremde Manufakturwaaren, namentlich französische und indische Seidenzeuge, das Vieh und Getreide des europäischen Kontinents, — alles hat seinen Weg zu diesem Lande gefunden in Quantitäten, wie sie von keiner früheren Periode erreicht worden sind. Die folgende Tabelle zeigt die Quantitäten, der tropischen Produkte, die in den zwei ersten Jahren des gegenwärtigen Jahrs eingeführt worden sind in Vergleichung mit dem Import derselben Produkte der korrespondirenden Perioden in den Jahren 1847 und 1848.
Einfuhr vom 5. Januar bis zum 5. März.
1847.1848.1849.
KaffePfd.1,468,395.1,145,747.4,185,343.
Cacao46,282.108,052.1,114,829.
Thee4,880,124.6,588,513.8,535,259.
ZuckerCtr.686,331.528,152.687,626.
Die Mehr-Einfuhr dieser tropischen Produkte rührt nicht von den englischen Kolonien, sondern von den übrigen Tropenländern her. So der Thee. Die englischen Kolonien haben nur ihr bisheriges Quantum an Zucker und Kaffee eingeführt. Die Ausfuhr aus Ostindien hat dagegen sehr zugenommen.
Wir geben jetzt die Einfuhrtabelle für die Hauptprodukte in der korrespondirenden Periode der Jahre 1847, 1848 und 1849.
1847.1848.1849.
FlachsCtr.45,282. 57,109.59,231.
Hanf 28,753.64,673.47,445.
Baumwolle556,791.524,132.1,063,788.
Rohseide Pfd.389,162.337,254.604,375.
Dublirte Seide44,191.27,152.90,994.
Wolle3,127,301.3,148,765.4,173,150.
Am merkwürdigsten in dieser Tabelle ist, daß die englische Einfuhr gerade in den Rohstoffen den größten Zuwachs zeigt, die man hauptsächlich auf dem Kontinent bearbeitet und speziell in Frankreich. Z. B. die Seide. Unsere Einfuhr der Rohseide hat zugenommen: von 337,254 Pfd. auf 604,373 Pfd., und die der dublirten Seide von 27,152 auf 90,994 Pfd. Die Dublirfabriken in Frankreich und Italien, welche früher für kontinentale Manufakturen arbeiteten, arbeiten nun für die unseres Landes. Was nun die Baumwolleinfuhr betrifft, so ist sie von den 524,132 Ctrn. des letzten Jahres auf 2,063,788 Ctr. gewachsen. Durch unsere neuesten Nachrichten aus den Vereinigten Staaten wissen wir, daß während bei dem üppigen Wuchs dieses Jahres im Ganzen 972,000 Ballen exportirt worden sind, während im vorigen Jahre nur 683,000 exportirt wurden, Frankreich in diesem Jahre nur 155,000 Ballen importirt hat, während es im vorigen Jahre 196,000 Ballen importirte. Unser Land dagegen hat gegen 392,000 Ballen im Jahre 1848, in diesem Jahre (1849) 675,000 Ballen aus den Vereinigten Staaten importirt. Auch die Einfuhr der Seidenwaaren aus Ostindien und Europa hat bedeutend zugenommen.
Die Einfuhr der geistigen Getränke hat sehr gegen das Jahr 1848 zugenommen, obgleich nie mehr davon und zu niedrig. Preisen in England selbst produzirt wurde.
Importirt vom 5. Januar bis zum 5. März.
1847.1848.1849.
RumGalonen.284,546.612,227.729,042.
Branntwein151,473.203,313. 364,052.
Genever 49,518.20,562. 36,403.
Totalsummein Galonen485,537.836,102.1,129,497.
Die Einfuhr der Agrikulturprodukte ist verhältnißmäßig noch bedeutender. Einmal hatten wir eine Erndte unter dem Durchschnittsertrag, sowohl der Qualität als Quantität nach, während auswärts Güte und Ueberfluß zusammenfielen. Dann waren in Folge des Aufhörens der durch das Gesetz von 1846 auferlegten Uebergangszölle große Verschiffungen gemacht worden. Die Einfuhr von Agrikulturprodukten übersteigt daher bei weitem die jedes frühern Jahres.
Importirt vom 5. Januar bis zum 5. März.
Vieh von allen Sorten.
184711,243Stück.
18487,384
184912,724
Mundvorrath in Centnern.
1847.1848.1849.
Speck3,23612,44847,916
Gesalzenes Rindfleisch24,17322,39263,743
Frisches Rindfleisch10011
Schinken2,0323891,218
Andres Fleisch38955141
Schweinefleisch23,6938,68938,522
TotalsummeCtr. 53,272.44,873151,550
Butter, Käse und Eier.
1847.1848.1849.
Butter24,88821,07130,174Ctr.
Käse46,59744,53446,958
Totalsumme71,48565,60577,132
1847.1848.1849.
Eier (Stück)5,076,4452,197,94112,327,152
Der Zuwachs im Import des Mundvorraths beträgt das dreifache, der in derselben Periode von 1848 eingeführten Quantität. Die außerordentliche Zunahme in der Einfuhr von Eiern, soll ihren Grund haben in der verminderten Nachfrage, die nach französischen Eiern in Paris stattfand.
Die Getreideeinfuhr verhält sich, wenn wir das importirte Mehl ebenfalls auf Quarters Getreide reduziren und das aus dem Zollvorschluß auf dem einheimischen Markt eingegangene Getreide einrechnen:
Importirt vom 5. Januar bis zum 5. März.
Quarter.1847.1848.1849.
Getreide aller Art913,290452,9602,062,972
Mehl auf Qu. Getreide red.305,96176,778324,881
1,219,051528,7342,387,853
Was die Exportation britischer Manufakturen betrifft, so stellt sich folgendes Verhältniß heraus:
Vom 5. Januar bis zum 5. März ausgeführt:
1847Pfd. St.6,524,217.
1848Pfd. St.6,824,980.
1849Pfd. St.7,029,478.
In den zwei ersten Monaten von 1849 hat also die Ausfuhr englischer Manufakturen um ungefähr 200,000 Pfd. St. zugenommen, verglichen mit Januar und Februar 1848 und um ungefähr 500,000 Pfd. St. verglichen mit 1847.
Der „Economist“ schließt mit folgenden Ausbrüchen von Bürgerpathos:
„Vertrauen und Kredit sind hier gänzlich wieder hergestellt. Das Kapital hat in diesem Lande seinen Centralsitz aufgeschlagen und mit ihm ein großer Theil der Gesammtproduktion des Weltmarkts. Ueberfluß und Wohlfeilheit aller Artikel, wie sie zu keiner frühern Periode bekannt waren, resultirten daher. Die unmittelbarsten Bedürfnisse, wie die Comforts und Luxusartikel waren zu keiner Periode so leicht zu erhalten. Beschäftigung, besonders in allen Hauptsitzen unserer Nationalindustrie, ist leicht zu erhalten. Das, was die besten Männer ein Jahr zuvor am heißesten für Englands Geschick erfleht, hat sich verwirklicht.“
Die Sprache des Oekonomisten überrascht uns nicht. In allen blühenden Cpochen des englischen Handels hat er eine ähnliche Sprache geführt, oft eine Woche vor dem Ausbruch der neuen Krise.
In seiner eigenen Darstellung zeigen sich allerlei Symptome eines herannahenden Ungewitters. Z. B. das Steigen der englischen Consols von 80 auf 93 beweist nicht nur das Vertrauen auf den Fortbestand des politischen status quo, sondern eben so sehr die Entwerthung der Ländereien — eine natürliche Folge der freien Einfuhr von Getreide und der sehr erleichterten Einfuhr von Vieh und Fleisch. Mit dem Preiß der Agrikulturprodukte sinkt die Grundrente und mit ihr der Bodenpreiß.
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@facs1528
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@facs1528
[Fortsetzung] lant, wo auch Keyser Maximilian mit seyner Haußfrauw weyland den Fuß zur Erd gesetzt. Wiederumb fingen Nachtigalle, Schlangen und Karthaunen brüllend ein schön Terzett.
Und nun beginnt, wovon Keyser Caroli V Krönungszug in Aach nur eine leis entfernt Idee gebracht; ja, es beginnt der Krönungszug des frommsten Königs durch die heilige Statt Cölln.
Voran der Erz-Engel des heiligen Römischen Reichs, Wrangel, gleichend dem Haubtmann von Capernaum, mit 10Tausend deß heil. röm. Reichs Lanzknechten, so Ihrer Mayst. Schlachten schlagen zu Wasser und zu Land. Alle zierlich behelmbt, mit schwartz-weißen und mit schwartz-röthlich-güldnen Fahnen, trommetend und pauckend.
Hierauff unter Anfführung des sehr tapffern Kriegsmanns, so genannt Peucker, des heil. röm. Reichs übrige Beyern, plinde Hessen, Wirtemberger, Lippe Bückebürger et caetera, theils zu Roß, theils zu Fuß, bunt gekleidet, mit zierlichen Fähnlein, dazu sehr durstig. Denen folgt der Magistratus der Statt Cölln, in schwartzen hispanischen Gewändern, güldine Ketten am Hals und auf den wohlmeinenden Köpffen Birretter von Sampt, ziemblich feierlich. Nach ihnen seynd aber erschienen deß heil. röm. Reichs ausgezeichnete Menschen, als da seynd Schrifftgelahrte, Künstler Pinsel und Musicy, darunder zu erwähnen Schellingius, der Philosophus in Christo; Schadow, der unsern Herrn Gott schon bei Lebzeitten abkonterfeyt und Cornelius, von dem geschrieben steht: Cacatum non est pictum, Seynd auch Minnesänger mit untergelauffen, arm Leut, so für wenig Gelt viel thun, selbst um eine Kanne Wein; der heiligen Cölln Stattpoeten dann und zahme Scribenten, so früher under der Preß zu stillen weichen Gemüthern hinabgetrückt.
Nun aber kompt das Hoffgesind des Königs, alle ansehnliche Amptleuth, Officiati, und Befelshaber durch Ihrer Mayst. Landen, darauß dann allererst zu sehen ware Königliche Reichthumb, Pracht und Herrlichkeit, und seynd deren nicht under 2000 gewesen, Kammerdiener, Küchen-Meister, Bratenwender, Kapaunstopffer und so ferner. Dabei ist auch bemercket worden Herr Manteuffel, so sich berühmt gemacht, durch seinen Namen, als nicht im Kalender steht; Brandenburg, von dem die Geschicht den Schnurrenbart bewahren wird durch alle Jahrhundert, und Bodelschwingh so seiner Zeit eine gewaltsame Verwirrnuß in deß Marggrawen Finanzien angericht und am 18 Martii anno 1848 urplötzlich und wundersamb aus dero Staatskanzlei entschwunden. Seynd auch erschienen einige abgedanckt Ministern, kümmerlich einherwandelnd wie pensionirte Pudel nach einem allgemeinen Land-Regen, oder gleich Komedy-Spielern so von den groben Bauern durchgeprügelt zu einer Kirchweih. Tief-trauwrige Gesicht schneidend wie Genies so die Welt verkennt, seynd sie den andern gefolgt und haben böße Buben sich fast sehr lustig über sie gemacht. Einige des heiligen römischen Reichs berittene Lanzknecht haben den Schluß dieser Kolonn gebildt, deren etlicher Pferds Decken von seinem gewircktem Golt, ringsumbher mit güldinen Schelgern, trugen übergüldte Lantzen und inmitten seynd geritten 12 mit Trompetten und Hörpaucken, so unauffhörlich geblasen und gespielet.
Hiernach wurden gesehen etliche Gutschen voller Geist- und Weltlichen Königlichen Mayst. Bewandten glantzend von Golt und Silber. Nach folgten hierauff zwölff Trommetter, und nach denen drey Reutter mit deß Reichs Adler gezieret, welche under das arme Volck ohne Underlaß papiren Gelt geworffen, damit die nach ihnen folgende Cleriscy raum hatte durchzugehen. Dann hierauff seynd kommen Se. Erzbischöffliche Gn. Joannes von Geissel, nicht zu verwechseln mit Etzel, so sich dünkelhaft die Geissel Gotts genannt, auch Leo und Neander, so nicht zu verwechseln mit Hero und Leander, sodann Hengstenbergius der Sohn Habakuck des Propheten, benebst Eichhorn der Reichslitanei Auctor und Bunsen dem Ritter, von dem da geschrieben steht, daß er einziehen werde zu Cölln auf einem einäugig, zottig Gaul aus Engelland so in seines Lands Sprach heißet Welsch-Pony. Sankt Ladenberg, des heil. röm. Reichs leibhaftiger Kultus-Minister trägt aber das Haupt des H. Caroli Magni und etliche andre Reliquien. Nach ihnen kommen 200 Haztschiers und Herolde.
Diesen aber vorbeigegangenen erhebt sich ein schröcklich Gedräng, Tosen, und Jauchzen unter dem gemeinen Volck und erscheint auf einen triumphirlichen Wagen, gezogen von zwölff teutschen Jungfrauwen, das alt Kind, der Vatter Arndt, im teutschen Rock, mit offener Brust, umgeklappten Vattermördern, und die weissen Haar bekräntzet mit Eichenlaub. Singend das schöne Lied: „Was ist des teutschen Vatterland?“ und schlagend mit blutger Hand die Harffen. Ihm aber folgen der Churfürst, Antiquarius libraris Bassermann, Unterstaats-Sekretarius; der Churfürst und Crevelder Wechsler von Beckerath, des heil. röm. Seckelmeister; Churfürst Mohl, des heil. röm. Reichs Justitz Minister, so sich fürnemblich im Ampt ausgezeichnet, in des Lebens und der Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski Auctor gerichtlicher Verffolgung; endlich wiederumb zween untergeordnet Staatssecretarii, als da seynd Mathy und Mevissen. Dann aber passiren die führnehmbsten der andern Churfürsten, der Essigschwamb Dahlmann, der geringe Litteratus Biedermann, der unfundirt Beseler, der arm Reimschmidt Jordan, und des heil. röm. Reichs Gesantter gen Oesterreich, Welcker, so noch von dem Fußtritt hincket, als er in des heil. röm. Reichs wichtiger Angelegenheit und Obliegen empfahn zu Ollmütz, benebst von Soiron: Auriga cerevisialis.
Darauff seynd aber gefolgt, mehrere Churfürsten, so sich letzter Zeit aus ihres Herzens Verderbnuß zum bessern bekehret, nemblich die Gebrüder Simoni von Breslau, des Reichs Kanarienvöglein Rösler Schulmeister von Oels und der unglücklich Temme, so im Zuchthauß zu einem weichen Menschen ward, da die Engel im Himmel davor gelobet seynd. Unterschiedliche Churfürsten teutscher Nation seynd diesem gefolgt biß daß der Under Marschalck des H. Röm. Reichs, von Radowitz, erscheint, und vor Ihr Mayst. trägt ein außgezogenes Schwerd.
Also nun endlich wird gesehen, von dem der Poet [Fortsetzung]
[1529]
[Großbritannien]
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@facs1529
[Fortsetzung] Das Sinken des Geldzins auf 2 1/2 Proz. ist das sicherste Zeichen, daß die Spekulation bald in ihrer „Sündenblüthe“ stehen und die Produktion alle rationnellen Gränzen übersteigen wird. Juli bis September 1849 spätestens steht eine neue Krise in England bevor, die um so akuter werden wird, als 1) niemals in so großem Verhältnisse die überseeischen Länder den Hauptmarkt Englands bildeten; 2) die Einfuhr von fremdem Getreide und Vieh jetzt regelmäßig und stets zunehmend nicht nur die commercielle Krise verschärfen wird, sondern auch eine gleichzeitige Agrikulturkrise vorbereitet; 3) die diesmalige englische Krise und die mit ihr verbundene Arbeiterbewegung in den Industrie- und Agrikulturdistrikten mit großen europäischen Zuckungen zusammen fallen möchte.
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@facs1529
[ * ] London, 10.April.
Mit den Osterferien ist für's Parlament die gewöhnliche Pause eingetreten, durch welche der erste Akt der Session abgeschlossen und den Parlamentsmitgliedern wie den Beobachtern derselben ein Respirium zum Nachdenken — wenn sich damit unsere sogenannten Volksvertreter überhaupt befassen wollten — und zur Kritik gegeben. Die „Daily News“ benutzen in einem leitenden Artikel diesen Zwischenraum zu einer Rückschau auf die diesjährigen parlamentarischen Heldenthaten.
„Mehr als 2 Monate,“ heißt es darin, „sind seit Eröffnung des Parlaments verflossen. Der vom Königthum rezitirte Prolog versprach wenig Angenehmens oder Erregendes. Allein so mager auch das königliche Prognostikon war, die Darstellung des Stücks ist noch unendlich magrer ausgefallen. Neun Wochen sind vorüber und mit Ausnahme der herkömmlichen Geldvoten für die laufenden Ausgaben ist nichts dauerhaft Nützliches oder Ehrenvolles geschehen. Es sind so viele zweideutige, unheilvolle Projekte auf's Tapet gekommen, daß zur Diskussion andrer Gegenstände keine Zeit blieb. Die Bill wegen des Parlaments-Eides (Emancipation der Juden) wurde zwar in den ersten 14 Tagen zum ersten Mal verlesen, seitdem aber ist sie verschollen und wird auch wahrscheinlich vor vielen Wochen nicht wieder zur Sprache kommen. Dann wurde auch die Abschaffung der Navigationsgesetze von den Ministern vorgebracht und der ministerielle Plan 3 Nächte lang debattirt. Aber selbst diese höchst wichtige Bill hat vergebens auf die 3te Lesung im Unterhause gewartet, obgleich die Lords jeden Abend sich versammelten, plauderten, sich langweilten und vertagten, ohne etwas zu thun zu haben.
Ohne Lord Stanley's aufkochende Berührung der Colonialangelegenheiten und Aberdeen's Angriffe auf Palmerston's auswärtige Politik wäre das Oberhaus in den Verdacht gerathen, ganz und gar mit politischer Katalepsie behaftet zu sein.
Außer diesem Wenigen ist wörtlich auch nicht einmal der Versuch gemacht worden, einen Gegenstand zu behandeln, an dem das englische Volk sich irgend mit Interesse hätte betheiligen können.
Freilich haben Cobden, Hume und Andere sich bemüht, die Aufmerksamkeit auf die Dringlichkeit zeitgemäßer Reformen hinzulenken. Da sie aber hierbei die vereinigten Vorurtheile der 3 aristokratischen Fractionen — des linken Centrums, des rechten Centrums und der äußersten Rechten — herausforderten, so fielen ihre Versuche ins Wasser und haben nur den Leuten außerhalb des Parlaments Gelegenheit gegeben, über die enge Verbindung zwischen politischer Freiheit und politischer Oekonomie ernstlicher als bisher nachzudenken. Was den Rest anlangt, so hat Bright die ganze bisherige parlamentarische Thätigkeit als eine einzige lange, stets wieder vertagte Debatte über die Lage Irlands richtig bezeichnet. Drei klägliche Maßregeln: kläglich ihrer Idee, ihrem Zweck und ihrer Wirksamkeit nach — haben die Stapelartikel für diese unverantwortliche Zeitverschwendung geliefert. Es waren dies: erneuerte Aufhebung der Habeas Corpus-Acte; Gewährung einer neuen Unterstützungssumme von 50,000 Pf. und endlich die Supplementar-Armensteuer-Bill. Wahrlich niemals haben Staatsärzte für einen so schrecklichen Fall chronischer Krankheit, die durch akute Zufälle verschlimmert ist, so jämmerliche und lächerlich unwirksame Recepte verschrieben. Die beiden ersten Maßregeln sind angenommen worden und die letztgedachte wird man wohl auch durchschleppen, wenn nicht im Oberhause die Monteagles und Sligos aus dem Whiglager sich mit den Stanley's und Downshires auf der Tory-Seite zur Verwerfung derselben verbinden.… Viel länger kann indeß zum Glück der bisherige Zustand nicht mehr andauern.“
Ungarn.
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@facs1529
Edition: [Friedrich Engels: Vom Kriegsschauplatz – Windischgrätziger Kommentar zur oktroyierten Verfassung, vorgesehen für: MEGA2, I/9. ]
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@typejArticle
@facs1529
Edition: [Friedrich Engels: Das Gerücht von der Vernichtung der Aufständischen, vorgesehen für: MEGA2, I/9. ]
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Französische Republik.
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@facs1529
[ 43 ] Paris, 10. April.
Heute wird vor den Assisen abermals ein Preßprozeß gegen „le Peuple“ und gegen die Ledru-Rollinsche „Révolution démocratique et sociale“ verhandelt. Die Revolution soll hier zum zweiten, Peuple dagegen zum achten Mal vor denselben Geschwornen erscheinen, und bei dem besonderen Wohlwollen, welches diese auserlesenen Jünger der privilegirten Henkerkaste bisher für die demokratische Presse an den Tag legten, ist es nicht zu verwundern, wenn das letztere Journal sich der Mühe des Erscheinens entziehen und eine Verurtheilung par defaut erwarten zu wollen erklärt. Nach der schmachvollen Verurtheilung des Feuilletonisten Louis Menard ist es erklärlich, daß endlich „le Peuple“ die Jury und wo möglich auch die Richter zu wechseln wünscht. In der Hauptsache wird begreiflicher Weise nichts hierdurch geändert. Unter Odilon-Faucher kann es keine anderen Richter als verwitterte Kreuzspinnenbeamte des Königthums geben, und für den Peuple bleibt es gleich, ob der Präsident Desparbés bei den nächsten Assisen vielleicht durch Hrn. Patarrieu-Lafosse ersetzt wird, diesen alten General-Advokaten der „moralischen Mitschuld“ bei einigen zwanzig republikanischen Tendenzprozessen, welcher sich nicht schämte, in der famosen Briefgeschichte die Tugend des emigrirten Louis Philipp zu vertheidigen. Diese Herrschaft der royalistischen Gesetzpolizisten verdankt die Republik der ersten revolutionären Ohnmacht der provisorischen Regierung, welche die Guillotine für politische Verbrecher abschaffte und die richterlichen Henker der Gefangenen des Mont-Saint-Michel und der Republikaner vom Kloster St. Mery in Amt und Würden ließ.
Die Unabsetzbarkeit der Richter mag ein vortreffliches Princip sein unter der Monarchie. Mit der Revolution, welche die monarchischen Traditionen und Vereinbarungsphrasen bis auf die letzte Wurzel auszurotten hat, hört indeß auch die monarchische Unverletzlichkeit der Beamten auf. Und mit welchem Recht wollte die provisorische Regierung der Republik jene Schurken wieder aufdrängen, welche unter der Restauration das königliche Gottesgnadenthum gegen die bürgerliche Opposition, und unter Louis-Philippe das Bürgerkönigthum achtzehn Jahre lang gegen die legitime Gottesgnadenschaft vertheidigten? Mit welchem Recht sollte die Unabsetzbarkeit der Beamten, welche die Republik achtzehn Jahre lang als ein Verbrechen gegen die Staatsordnung zurückstießen, höher stehen als die „höchste Staatsordnung“, die Unabsetzbarkeit der Dynastie? Unter der constitutionellen Monarchie ist die Unabsetzbarkeit der Beamten als ein Gegengewicht der Unabsetzbarkeit des Königs zu acceptiren; mit der Unabsetzbarkeit des Königs aber hat auch die constitutionelle Farce der Unabsetzbarkeit der Beamten ihr Ende, und die Revolution kann nur durch die Wegräumung der letzten Helfershelfer der Monarchie ihre eigne Existenz behaupten.
Der „Peuple“ sieht die Fehler ein, welche die provisorische Regierung hier begangen hat. Ist es zu verwundern, wenn alte Instruktionswürmer unter der Republik gewagt haben, den Juni-Insurgenten die Theilnahme an den Kämpfen von 1832, 1834 und selbst vom Februar als erschwerenden Umstand in die Akten zu schreiben? Guizot und Duchatel mogten von der Nationalversammlung billig der Strenge der alten, royalisten Corruptionsgerichte entzogen werden; die demokratische Revolution aber wird, wenn ihre Stunde geschlagen hat, nicht zum zweitenmal die „erschwerenden Umstände“ Odilon-Fauchers und der würdigen Männer des „National“ mit dem Mantel der Anarchie bedecken.
N. S. Soeben erfahre ich das Resultat der beiden Preßprozesse, welches den besten Beleg zu dem Gesagten bietet. Der Gerant des „Peuple“, welcher nicht erschien, wurde par defaut abermals zu dreijährigem Gefängniß und 6000 Fr. Geldbuße, Delescluze von der Revolution democratique et sociale, welcher die Verhandlung acceptirte, zu fünfjährigem Gefängniß und zu 10,000 Fr. Buße verurtheilt!
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@typejArticle
@facs1529
[ * ] Paris, 10. April.
Die democratische Wahlagitation in den Departements gewinnt immer mehr Boden. In Lyon, der Arbeiterstadt, zittern die Behörden bereits vor dem Erfolg der Wahlschlacht, die diesmal nicht um die „honette Republik“, sondern zwischen Monarchisten und Rothen geliefert wird, und Polizei-Agenten haben bereits zum achten Mal und ohne bessern Erfolg als früher die Sitzungen des Lyoner „demokratischen Central-Wahlcomite's für das Rhone-Departement“ zu sprengen versucht. In Villefranche hat die Einwohnerschaft ebenfalls ein Wahlcomite berufen, welches sich mit dem Lyoner Central-Departement-Comite in Verbindung gesetzt hat. In Nantes ist von den Proletariern ein Wahl-Rappel an die Bauern des untern Loire-Departements erlassen worden, worin dieselben unter dem Aufruf: La patrie est en danger! aufgefordert werden, Männer aus dem Volk, Bauern oder Arbeiter, welche als Feinde der Privilegien bekannt sind, in die Legislative zu senden: — „Leute, die wie der burgundische Bauer und Volksrepräsentant Joigneaux sagte, Horn an den Händen haben.“ In Châlonssur-Saône hat ein Congreß von Delegirten sämmtlicher demokratischen Wahlkomite's des Departements stattgefunden, wo man [Fortsetzung]
@typejFeuilleton
@facs1529
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@facs1529
[Fortsetzung] sagt: Rerum certa salus terrarum Gloria Caesar. Und haben Ihre Mayst. in aller Magnificentz mit güldin und silberen Rüstungen, und darüber mit einem silberen Triumphirlichen Kleid, und Birret sampt auffhabenden Plümlein angethan fröhlich gesessen auf einem köstlichen generosen Pferd mit gleichmäßigen silberen Deck behangen.
An der rechten Hand hat geritten der Sohn Zews, der edel Churfürst Gaggern, an der linken der muthig Ritter, Churfürst Finck, doch also, daß Ihre Mayst. etwan voran geritten.
Nach oder hinder Ihre Mayst. folgten das H. Röm. Reichs-Esels Kinnbacken Simbson, des H. Röm. Reichs Ertztruchsessen aus dem alt-kölnischen Geschlechte der Klütsch und des H. Röm. Reichs Ertzmundschenken, der heilig Trink-Rath Thybus, zusampt den Legaten aller teutschen Reich.
Vatter Jahn bettelt hinterdrein, und trägt des H. Röm. Reichs Rasier-Messer, darmit sich jüngst der alte Keyser Barbarossa in der Tieffe des Berges Kyffhäußer, den Bart rasirt, als er die Kunde vernahm, daß endlich die keyserloß schröckliche Zeit vorüber, und darmit auch Vatter Jahn sich den Bart kürtzen wird, auff daß nicht die Raben des Berges Kyffhäußer, so nun davonfliegen, sich in dieses Bartes Verwildernuß einnisten mögten, bis in alle Ewigkeit seliglich amen.
Die gantze Prozession aber schlossen zuletzt der hilligen Statt Köln tappfere Funcken, gekleidet in roth und weiß, als da seynd die Farben der Statt und deß rothen und weißen Weins, so man viel in Cölln geneußt; auch trugen sie Helleparthen und zierlich und phantastisch verbrämt Hoßenlätz.
Der gantze Zug hat sich aber in den Dom bewegt, wo der fröhliche Gesang: Te Deum laudamus, auff's stattlichst musiciret und gesungen worden.
Des andern Tags ist die Krönung in aller Magnificentz für sich gegangen und hat man darnacher, in gemäß der güldin Bull, Keyser Caroli des vierten pomphafft uns sehr prächtiglich das Krönungsfestmahl gehalten auff dem alten Saal Gürzenich.
Am 3 Tag hat aber der Churfürst, der edel Gaggern, Sohn Zews, öffentlich proklamirt, König Friedericum Wilhelmum vor einen Römischen Keyser zu schelten und zu halten.
[1530]
[Französische Republik]
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@facs1530
[Fortsetzung] sich über die Maßregeln der Bauernpropaganda vereinigte. In Dax hat das demokratische Wahlkomite vorspielweise bereits seine Uebermacht bewiesen, indem es bei der Wahl eines Nationalgarden-Commandanten einen seiner eignen Führer gegen die vereinigten Anstrengungen der Blauen und Weißen durchsetzte. Aehnliche Nachrichten laufen aus dem Jura, Dordogne, Ardennen, Doubs, Isere ein.
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@facs1530
Paris, 10. April.
Der Moniteur enthält die Anzeige, daß Changarnier zum Großoffizier der Ehrenlegion ernannt worden ist.
‒ Lagrange (vom Berge) ist nicht todt, sondern, wie man uns berichtet, auf dem Wege der Besserung.
Auch Thiers sei von seiner Cholerine wieder hergestellt.
‒ Aus Perpiguan schreibt man vom 6. April, daß der Graf Montemolin an der Gränze in dem Augenblick verhaftet worden, wo er, von den königl. Truppen verfolgt, sich auf franz. Gebiet flüchtete. S. M. sitzt in der Citadelle von Perpignan.
‒ Raspail, Barbès, Blanqui und die übrigen Maiverurtheilten sind in Doullens angekommen und bewohnen einen von demjenigen Theile der Festungsgebäude getrennten Flügel, in welchem eine starke Zahl Juniverurtheilter sitzt.
‒ Temps meint, Oestreich habe den Engländern sämmtliche italienischen Kriegsgelder als Abschlagszahlung auf seine alte Napoleonsschulden abgetreten. Darum zeige sich Palmerston etwas gefügig.
‒ Boulay, Vicepräsident der Republik ‒ aufgebracht über die schnöde Art mit der gestern die Nationalversammlung seine Installations- und Repräsentationskosten verwarf ‒ hat der Nationalversammlung erklärt, daß er auf jede Besoldung verzichte.
Die Nationalversammlung hat diese Erklärung in den Papierkorb geworfen, d. h. sie ist zur Tagesordnung geschritten.
National-Versammlung. Sitzung vom 10. April. Auf den Gallerien dicht neben uns sitzt Alt-England, d. h. einige hundert der anwesenden Gäste. Jeder hält einen Saalplan in der Hand, um die Namen andächtig zu studiren. Da aber unsere Deputirten sehr beweglicher Natur sind und bald nach rechts, bald nach links fliegen, so daß ein Glied der äußersten Linken sich beim Votiren in der Mitte der Rechten befinden kann, so mag mancher Studirende den Berryer für den Lamennais, den Ledru-Rollin für den Bischof von Langres und den dicken Antony Thouret für den dünnen Denjoy halten.
An der Tagesordnung ist die Wahl der 40 Glieder des neuen Staatsrathes. Auf allen Pulten liegen gedruckte Listen. Mit dem Schlage 12 Uhr beginnt die Wahl.
Barthelemy St. Hilaire überreicht vorher seinen Bericht über das Primairunterrichtsgesetz. (Ah! Ah!)
Marrast: Ich ersuche die Glieder, 40 Namen deutlich auf einen Zettel eigenhändig zu schreiben. Jede gedruckte Liste wäre ungültig. (Ja! Ja!) Das Scrutinium bleibt bis 1 1/2 Uhr offen.
(Pause).
Um 2 Uhr erklärt Marrast das Scrutinium geschlossen und die Scrutatoren begeben sich in einen Nebensaal.
Während dort die Operation der Stimmenzählung vorgenommen wird, kehrt die Versammlung zur zweiten Debatte über die Justizreform zurück, die gestern Abend abgebrochen wurde.
Die Incompatibilität unter Advokaten desselben Gerichtssprengels hatte zwischen Victor Lefranc und Barrot eine lebhafte Debatte hervorgerufen, in Folge deren mehrere Paragraphen an die Kommission zurückgewiesen worden waren.
Senard stattet Bericht über diese Aenderungen ab, die demnächst durchgehen.
Montalembert stellt zu Artikel 50 einen Antrag.
Artikel 50 lautet:
„Zwei Monate nach Veröffentlichung dieses Gesetzes schreitet die Exekutivgewalt zur Amtseinführung der neuen Gerichtsbeamten etc.“
Montalembert schlägt den Zusatz vor:
„Bei Einführung der neuen Gerichte hat die Exekutivgewalt eine neue Instruktion an jeden der bis letzt angestellten unabsetzlichen richterlichen Beamten (Magistrate auf Lebenszeit) zu richten. Diese unabsetzbaren Beamten können nur durch Absterben geändert werden.“
Der Antragsteller begründet seinen Antrag während einer halben Stunde. Marrast unterbricht hier die Debatte und liest einen Brief des Vicepräsidenten Boulay, worin derselbe auf jede Zahlung verzichtet. (Oh! Oh!)
Clement Thomas: Der Vicepräsident darf nicht direkt mit der Versammlung korrespondiren. Er muß dies durch die Minister thun. (Ja! Ja!)
Die Versammlung kehrt zur Gerichtsdebatte zurück.
Cremieux widerlegt den Montalembert.
Cremieux wirft dem Grafen Montalembert vor, daß er vom Thema abgewichen und nach seiner gewöhnlichen Art eine Revüe aller frühern Zustände daran geknüpft habe, einzig und allein, um die Republik anzugreifen.
Baze richtet einige heftige Worte vom Büreautische aus an den Redner, die sich auf Cremieux's Vorzeit und Februar-Auftreten zu beziehen scheinen.
Cremieux ärgerlich: Gut, man wirft mir vor, daß ja auch ich k in Republikaner vom echten Schrot sei, indem ich die Regentschaft proklamirt habe! Woylan, ich will Ihnen erzählen, was sich zwischen mir und Ludwig Philipp und später in der Kammer mit der Herzogin von Orleans zugetragen. Wollen Sie es hören? (Ja! Ja!)
Der Redner erzählt die Thatsachen, die wir morgen nach dem Moniteur mittheilen wollen und schließt mit dem Antrage: man solle den Artikel 42 in seiner ursprünglichen Form annehmen.
Jules Favre und Maurat Ballange nehmen an der Debatte Theil. Sie ist entsetzlich matt.
Dieselbe wird endlich geschlossen und mit 545 gegen 88 Stimmen, die letzte und dritte Lesung der Gerichtsform, verworfen. (Gelächter.)
Ledru-Rollin (hört! hört!): Sowohl in Paris als in Lyon erlaubt sich die Polizei, die Wahlversammlungen des Volkes zu stören. Ich benachrichtige die Minister, daß ich sie morgen deshalb zur Rede stellen werde. (Stimmen rechts: Warten Sie doch bis zur Clubdebatte!) Ledru-Rollin: Es handelt sich nicht um die Clubs, sondern um die Wahlversammlungen. (Ja! Ja!)
Die Versammlung genehmigt die Interpellation.
Marrast: Das Resultat der Wahlen für den Staatsrath kann erst in einer Stunde veröffentlicht werden. (Oh! Oh!)
Also auf morgen das Resultat.
Die Versammlung geht um 6 1/4 Uhr auseinander.
Italien.
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@facs1530
[ * ] Turin, 6. April.
Auf Radetzki's Befehl müssen die Bewohner von Novara innerhalb 24 Stunden alle Waffen abliefern, widrigenfalls sie ohne Weiteres standrechtlich erschossen werden. So schaltet und waltet in piemontesischen Städten schon jetzt der Oestreicher. Dem neuen Könige Victor Emanuel ist das ganz bequem; so braucht er die Bürger seines Landes nicht selber zu entwaffnen. Die „Opinione“ berichtet ausführlich über die scheußlichen Barbareien der Oestreicher gegen Brescia. Die Häuser, in welchen sich die Bürger verschanzt hatten, wurden größtentheils von den deutschen und Gränz-Kroaten in Brand gesteckt, so daß alle darin befindliche Personen, Männer, Weiber und Kinder, verbrannt wurden. Seit 1512, wo Brescia von den Franzosen unter Gaston de Foix erstürmt wurde, hat die Stadt ähnliche Schauderthaten nicht erlebt und doch war, was bei der Erstürmung im 16. Jahrhundert geschah, noch ein Kinderspiel gegen das, dessen sich die östreichischen Bestien im Jahre 1849 fähig gezeigt haben. Aber Brescia mußte natürlich exemplarisch gezüchtigt werden! Hatte es sich nicht voriges Jahr zuerst für den Anschluß an Piemont ausgesprochen?
Außerdem waren es meist Brescianer, die das 21ste Regiment von der lombardischen Division bildeten, das sich in der Schlacht von Novara durch seine Tapferkeit so rühmlich auszeichnete. Radetzky's „Moniteur,“ die „Mailänder Zeitg.“ erzählt mit Wohlgefallen, daß die Artillerie der Citadelle von Brescia unaufhörlich „Tod und Verderben über die Stadt ausspie.“ Ein falsches Siegesbülletin, von Chrzanowski unterzeichnet, war in Brescia angeheftet worden. Es ist jetzt erwiesen, daß die Oestreicher selbst dieses falsche Bülletin fabrizirt und einige ihrer Kreaturen es angeschlagen haben, um die Brescianer zum offenen Aufstande zu provociren und dann ihre Rachegelüste zu kühlen.
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@facs1530
[ * ] Turin, 6. April.
„Il Risorgimento“ meldet, wir erhalten so eben die amtliche Kunde, daß Lamarmora das Thor von St. Thomas eingenommen hat.
(Im pariser Moniteur kieine Sylbe aus Genua. Dagegen enthalten Débats und Constitutionnel lange Berichte aus dieser Stadt, vom 5. April über die Niederlage der Republikaner und Mazziniens, wie sie dieselben nennen Die demokratischen Journale (Republique, Revolution, Vraie Republique, Peuple etc.) protestiren gegen die Sperre des genuesischen Hafens durch französische Kriegsschiffe.)
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@facs1530
Mailand.
Ueber die Einnahme der Stadt Brescia schreibt ein Korr. der N. Z. Z. Folgendes: 3200 Oestreicher unter Befehl des Baron v. Haynau sind am 1. nach einem mehrstündigen Bombardement in Brescia eingezogen, durch welches eine große Menge Häuser verbrannt wurden. ‒ Man sagt, daß die Stadt der Plünderung preisgegeben wurde und daß die Nachrichten, die ankamen, schrecklich lauten. Erst nach einem widerholten Appell brachte man es dazu, die Soldaten von der Zerstörung zurückzuhalten und sich zu versammeln. Man hat über 200 junge Leute aus der Stadt erschossen, weil sie mit den Waffen in der Hand ergriffen wurden. 130 Häuser sind verbrannt. Die Gemüther sind hier aufs Aeußerste bestürzt.
Eine Proklamation des Generallieutenant Haynau vom 2. verordnet, daß in 48 Stunden überall die kaiserlichen Wappen wieder hergestellt werden müssen. Die Stadt und Provinz Brescia hat bis 1. April 1850 eine Kontribution von 6 Millionen Zwanzigern zu zahlen, außerdem sind der Stadt insbesondere noch 300,000 Zwanzigern auferlegt, und sie hat allein den durch den letzten Aufruhr entstandenen Schaden an Regierungs- und andern Gebäuden in ihren Kosten zu ersetzten. Vom 26. März bis 6. April erhält jeder östreichiche Soldat über den Sold täglich 1 Zwanziger, die Offiziere im Verhältniß bis zum Oberbefehlshaber, der aber auf diese Kontribution verzichtet. ‒ Ueber das Schicksal der in die Empörung verflochtenen Personen ist der Entscheid in letzter Instanz dem Marschall Radetzki vorbehalten. ‒ Ein zweiter Brief aus Brescia sagt, daß in 11 Tagen des Schreckens und des Jammers die Stadt sieben Mal, darunter das letzte Mal 24 Stunden lang beschossen worden; endlich Samstag den 31. wurde die Stadt im Sturm genommen. Die Zahl der ruinirten Häuser ist sehr groß. Durch die Plünderung litten die Einwohner ohne Unterschied aufs Furchtbarste.
Neueste Nachrichten.
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@facs1530
[ * ] Frankfurt, 11. April.
Sitzung der Paulskirchner. Debatte über das Resultat der Reise der bekannten Kaiserfabrikations-Deputation. Anträge und Amendements dazu in ungeheuerlichen Massen. Schließlich wird bei namentlicher Abstimmung der Antrag von Kierulf, Vogt und Genossen, dahin lautend:
Die Nationalversammlung erklärt feierlichst vor der deutschen Nation an der in zweiter Lesung beschlossenen und verkündeten Verfassung und dem in zweiter Lesung festgestellten Wahlgesetz unwandelbar festzuhalten
mit 276 gegen 159 Stimmen angenommen.
Der von der Kaiserdeputation erstattete Bericht wird an einen in den Abtheilungen zu erwählenden Ausschuß von 30 Mitgliedern zur schleunigen Berichterstattung und zur Vorbereitung der Maßregeln behufs Durchführung obiger Erklärung überwiesen.
Schluß 2 1/2 Uhr. Nächste Sitzung Freitag.
[Redakteur en chef: Karl Marx ]
Handelsnachrichten.
gap: insignificant
Getreide und Oelpreise zu Köln.
gap: insignificant
Wechsel-Cours.
gap: insignificant
Geldcours.
gap: insignificant
@typejAnnouncements
@facs1530
@typejAn
@facs1530
Schifffahrts-Anzeige.
Köln, 11. April 1849.
In Ladung.
Nach Ruhrort bis Emmerich J. A. Orts. Nach Düsseldorf bis Mülheim a. d. Ruhr C. Königsfeld. Nach Andernach u. Neuwied Jac. Schilowski, Cl. Rollbach u. C. Kaiser. Nach Koblenz, der Mosel, der Saar und Luxemburg Jak. Tillmann. Nach der Mosel, der Saar u. Trier H. Bayer. Nach Bingen Wwe. Jonas. Nach Mainz Joh. Kiefer. Nach dem Niedermain C Nees. Nach dem Mittel- und Obermain C. Hegewein sen. Nach Heilbronn G A. Klee. Nach Kannstadt und Stuttgart Louis Klee Nach Worms und Mannheim Ant. Distel. und (im Sicherheitshafen) Jos. Jonas.
Ferner: Nach Rotterdam Capt. Kamps, Köln Nr. 17.
Nach Amsterdam Capt. Linkewitz, Köln Nr. 12.
Rheinhöhe: 6′ 10″. Köln. Pegel.
@typejAn
@facs1530
Civilstand der Stadt Köln.
Den 7. April 1849.
Heirathen.
Joh. Peter Caspers, Zimmergesell, v. Iversheim, und Elis. Schreiner, v. hier. ‒ Hilger Bollenrath, Kaufm., Wwr., v. Münstereifel, u. Gud Hubert. Kemper, v. Neuß. ‒ Joh. Georg Derichsweiler, Lehrer, v. Brühl, u. Josepha Pauli, v. hier.
Geburten.
Elise Wilhelm., T. v. Joh. Albert, Büchsenm., beim 16. Regt., Blankenheimerhofkas. ‒ Adelh., T. v. Herm. Jos. Neus, Schreinerm., Thieboldsg. ‒ Cath., T.v. Peter Fritzem, Gärtner, Schafenstr. ‒ Friedr. Wilh, S. v. Vict. Corn. Welter, Tapezirer, Marzellenstr. ‒ Peter, S. v. Peter Joseph Schmitz. Schlosserges. Wilhelmstr. ‒ Peter, S. v. Anton Berg, Fuhrm., Weideng. ‒ Anna Maria, T. v. Joh. Sturm, Tagl., kl. Griechenm. ‒ Franz, S.v. Heinr. Friedr. Meyer, Zimmergesell, Sachsenhausen. ‒ Herm., S. v. Aug. Nippel, Kaufm., Altenm. ‒ Agnes, T. v. Joh. Jos. Becker, Schreinerges., Burgmauer.
Sterbefälle.
Philipp. Josephina Wilhelm. Alex. Adolph. Schulten, 1 J. 13 T. alt, Achterstr. ‒ Eduard Linn, 2 J. 1 M. alt, Mittelstr. ‒ Maria Anna Koeper, geb. Piskator, 24 J. alt, Straßburgerg. ‒ Peter, Schoenau, 7 M. alt, Kämmerg. ‒ Christ. Meyer, Wwe. Hatz, 83 J alt, Cäciliensp. ‒ Bertha David, geb. Vogel, 83 J. alt, Cäciliensp. ‒ Zwei unehel. Mädchen.
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Die Sibilla Hermanns, ohne Geschäft zu Neuen-Hohlweide, in der Bürgermeisterei Merheim wohnhaft, Ehegattin des daselbst wohnenden Ackerers Theodor Hubert Pütz, hat auf Grund der erhaltenen Ermächtigung, und unter Bestellung des Unterzeichneten zu ihrem Anwalte, am gestrigen Tage gegen ihren genannten Ehegatten Theodor Hubert Pütz die Güterseperationsklage bei hiesigem Landgerichte eingelitet.
Köln, 11. April 1849.
Court, Anwalt der Klägerin.
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Janus.
Lebens- und Pensions-Versicherungs-Gesellschaft in Hamburg Grund-Kapital: Eine Million Mark Banko.
Die Gesellschaft versichert sowohl gesunde als nicht gesunde Leben unter den liberalsten Bedingungen.
Sie gestattet vierteljährige und monatliche Zahlungen.
Um ein Kapital von Tausend Thalern zu versichern, sind monatlich nur zu entrichten, wenn der Versichernde beim Eintritt alt ist:
25. 1 Thlr. 20 1/2 Sgr.
30. 1 Thlr. 27 1/2 Sgr.
35. 2 Thlr. 6 Sgr.
40. 2 Thlr. 16 1/2 Sgr.
50 Jahre. 3 Thlr. 12 1/2 Sgr.
Je früher Jemand beitritt, je billiger ist die Versicherung, da die Prämie des ersten Jahres für die ganze Dauer der Versicherung gleich bleibt.
Bei Leibrenten und Pensions-Versicherungen gewährt die Gesellschaft ausgedehntere Vortheile als sonst üblich.
Prospekte und Antragsformulare unentgeldlich bei Franz Saart, Haupt-Agent des „Janus“, Maria-Ablaß-Platz Nr. 6 in Köln.
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Ich bin für Unbemittelte Nachmittags von 2 - 4 Uhr unentgeldlich zu sprechen.
Hochstraße Nr. 43.
Dr. Leuffen, praktischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer.
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Weinversteigerung.
Montag den 16. April nächsthin, des Morgens 10 1/2 Uhr anfangend, lassen die Gutsbesitzer Kollei, Brun und Klein in Büdesheim bei Bingen am Rhein, Präsident Kollei in Kaiserslautern, Hypothekenbewahrer Brück und Advokat Lehne in Alzei, in genanntem Büdesheim, ihre nachverzeichneten in den besten Lagen der dasigen Gemarkung erzielten Weine, worunter namentlich mehrere Nummern Scharlachberger Auslese, öffentlich versteigern, nämlich:
6 Stück 1845er,
40 Stück 1846er,
40 Stück 1847er,
50 Stück 1848er,
20 Ohm rother 1846er.
Die Weine lagern zu Büdesheim in den Kellern der Versteigerer, woselbst Küfermeister Adam Krämer auch schon vor der Versteigerung an den Fässern die Proben zu verabreichen beauftragt ist.
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Täglich Großer Fischfang bei Gebrüder Wattler am Thürmchen.
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Ein gut erhaltenes, modernes Billard wird zu kaufen gesucht. Nähere Offerten bittet man unter der Chiffre A. Z an die Expedition d. Bl. einzureichen.
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Christian. Sag mir doch mal, wo man heutzutage in den schlechten Zeiten noch ein gutes, echt demokratischer Glas Bier bekommt.
Gottfried. Bei Weindorf in Caster.
Da bekommst du das pompöseste Bier im ganzen Jülicherland.
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Geräucherter Speck in Seiten à 4 1/2 Sgr. per Pfd, zu haben im Kaufhause.
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Ein sich gut rentirendes Detail-Geschäft wird zu kaufen gesucht. Offerten werden entgegen genommen. Columbastraße 1A.
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Gut erfahrene Rockarbeiter finden dauernde Arbeit, bei I H. Schulz & Cp., Columbastraße 1A.
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In einer der ersten Geschäftsstraße Kölns, Höhle Nr. 35, steht das halbe Unterhaus, für jedes Ladengeschäft geeignet, mit 7 Zimmern, Küche, Keller, Brunnen- und Regenwasser zu vermiethen. In demselben ist jetzt beinahe 4 Jahr mit dem größten Erfolge ein Modengeschäft betrieben worden, und in den übrigen Räumen des Hauses wird seit 21 Jahren ein ausgedehntes Geschäft betrieben, was einen großer Ruf genießt.
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Ein braves Dienstmädchen wird gesucht, bei C Wattler am Thürmchen.
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Aechter westfälischer Pumpernikel ist fortwährend zu haben, bei Weiler unter Gottesgnaden Nr. 9.
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Das Haus Josephplatz Nr. 7, zwischen der Severin- und Landsbergerstraße, vor 3 Jahren neu erbaut, steht zu vermiethen. Bescheid Severinstraße Nr. 121.
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Stollwerk'sches Vaudeville-Theater.
Vorläufige Anzeige.
Theater in Köln von der Stollwerkschen Gesellschaft.
Zum Erstenmale:
Die Volksadvokaten oder die Politik der Satyre.
Lustspiel in 2 Akten von Lubojatzky.
Hierauf:
Lorenz und seine Schwester.
Vaudeville-Posse in 1 Akt von Friedrich.
Franz Stollwerk.
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Theater-Anzeige.
Freitag den 13. April:
„Die Puritaner.“
Große Oper in 3 Abtheilungen. In Musik von Vincenzo Bellini.
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Herausgeber: St. Naut.
Druck von J. W. Dietz, Hutmacher Nr. 17.