[1547]
Neue Rheinische Zeitung
Organ der Demokratie.
N 274. Köln, Dienstag, den 17. April. 1849.
@typejExpedition
@facs1547
Vierteljähriger Abonnementspreis in Köln 1 Thlr. 7 1/2 Sgr., bei allen preußischen Postanstalten 1 Thlr. 17 Sgr. ‒ Im Auslande wende man sich: in Belgien an die betreffenden Postanstalten; in London an W. Thomas, 21 Catherine-Street, Strand; in Paris an W. Thomas, 38 Rue Vivienne, und an A. Hovas, 3 Rue Jean Jacques Rcusseau.
Insertionen werden mit 18 Pf. die Petitzeile oder deren Raum berechnet. ‒ Auskunft, Annahme und Abgabe chiffrirter Briefe gratis. ‒ Nur frankirte Briefe werden angenommen. ‒ Expedition in Aachen bei Ernst ter Meer; in Düsseldorf bei F. W. Schmitz, Burgplatz; in Köln Unter Hutmacher Nro. 17.
@typecontents
@facs1547
Uebersicht.
Deutschland. Aachen. (Baron v. Maltitz.) Soest. (Mißtrauens-Votum an Bodelschwingh.) Berlin. (Klatsch. ‒ Zweite Kammer.) Wien. (Vermischtes. ‒ Truppenverminderung. ‒ Standrechtsvergnügen.) Dessau. (Demokratischer Wahlsieg.) Erfurt. (Soldatenexcesse. ‒ Belagerungsfreundliche Adresse.) Aus Baden. (Der Prozeß Bornstedt.)
Ungarn. Vom Kriegsschauplatze.
Italien. Genua. (Der Kampf der Republikaner.) Parma. (Oestreichische Wirtschaft.) Neapel. (Drei Dekrete. ‒ Sizilisches.) Triest. (Die sardinische Flotte.)
Franz. Republik. Paris. (Manifest des „National“, des „Berges“ und des Hrn. Guizot. ‒ Vermischtes. ‒ National-Versammlung.)
Donaufürstenthümer. Jaffy. (Censur. ‒ Vermischtes.)
Deutschland.
@xml:id#ar274_001
@typejArticle
@facs1547
[ 067 ] Aachen, 15. April.
Der königlich preußische Direktor des hiesigen Gefangnenhauses, Herr Baron v. Maltitz, Hochwohlgeboren, ist seit einigen Tagen flüchtig geworden. Vor etwa 18 Jahren kam er hierhin, nackt und blos, wie das sehr oft mit preußischen Baronen der Fall ist, und ward mit der Verwaltung des Gefangnenhauses betraut. Sein etatsmäßiges Gehalt betrug etwa 600 Thlr. nebst freier Wohnung, wovon ein Beamter mit Familie sich nicht bereichern kann. Schon in den ersten Jahren seiner Dienstführung bemerkte man eine ungewöhnliche Zunahme des v. Maltitz'schen Vermögens, er kaufte Häuser, richtete sich ein wie ein Lord und gab Soirées wie ein Herzog. Natürlich steckten nur die Herren der hochlöblichen Regierung die Füße unter seinen Tisch, die andrerseits, als seine Curatoren, fortwährend eingehende wohlbegründete Beschwerden über die Amtsführung des opulenten Mündels großmüthig zu beseitigen wußten. Dies Beseitigen ging so weit, daß vor jetzt zehn Jahren, bei einer, durch höchst erhebliche Anklagen hervorgerufenen extraordinären Revision, sämmtliche in Betracht kommende Rechnungsbücher des v. Maltitz ‒ mirabile dictu ‒ plötzlich verschwunden waren, wofür die hochlöbliche Regierung ‒ mirabilius dictu ‒ den v. Maltitz mit einem disziplinarischen Verweise zu belegen geruhete. Das war Alles! Die Sache behielt ihren Fortgang, und Herr v. Maltitz kaufte inzwischen sieben Häuser, womit er in seinen heimathlichen Gauen eine kleine Stadt gründen könnte. Diese Besitzthümer sind auf seine Schwägerin eingeschrieben, eine arme Offizierstochter, die aus milden Stiftungen lebte.
In der ganzen Stadt und Umgegend war es längst offenkundig, daß v. Maltitz mit den Arbeitern und Arbeiten der Anstalt die schmählichste Wirthschaft trieb, daß er nach allen Richtungen hin betrog und unterschlug, daß unter andern der jetzt nach Arnsberg vertriebene Ober-Regierungsrath Bartels, preislichen Andenkens, sein ganzes kostbares Mobilar aus den Werkstätten der Gefangnen-Anstalt in eigenthümlicher Verrechnungsweise bezogen, u. dgl. m.; ‒ nur die hochlöbliche Regierung wußte nichts, denn Hr. v. Maltitz gehörte zu dem heulenden, frommen schwarzen Weißthume, war ein spezifischer Preuße, und ‒ es ließ sich mit ihm leben. Trotz alledem und alledem brach zuletzt, nach sehr vielen ostensiblen Demonstrationen, die Volksstimme durch und die Hochlöbliche mußte bongré malgré eine Untersuchung einleiten, die mit einem Male so bedenklich erschien, daß man sie den Händen der heiligen Justiz überantwortete. Alsbald, und zwar am 7. d. M., wurde darauf ein Verhaftsbefehl gegen v. Maltitz erlassen, der unbewacht in seiner, vom Gefangnenhause getrennten Wohnung verblieb bis zum 11., wo er es dann für zweckdienlich fand, das Weite zu suchen. Man sagt, er habe sich in die Arme seines Vetters, des Ministers v. Ladenberg, geflüchtet. Auch dürfte sich vielleicht Hansemann seiner annehmen, der noch jüngst seinen Schwager, den hier dreimal fallirten Woll- und Champagnerhändler Weise nach Berlin berief, um ihn in der königlich preußischen Finanzpartie anzustellen.
@xml:id#ar274_002
@typejArticle
@facs1547
[ X ] Soest, 12. April.
Unser Abgeordneter zur zweiten Kammer, Herr v. Bodelschwingh, erläßt im hiesigen Wochenblatte häufig Anfragen an seine Wähler. Seine Aufsätze sind meistens religiösen Inhalts. Es scheint aber, daß unsere Wahlmänner mit den Anweisungen dieses Staatsmannes auf den Himmel nicht mehr zufrieden sein wollen. Sicher ist, daß Herr v. Bodelschwingh aus dem hiesigen Wahlkreise ein starkes Mißtrauens-Votum erhalten hat, welches eine Masse Unterschriften von Wahlmännern und Urwählern enthielt.
@xml:id#ar274_003
@typejArticle
@facs1547
[ * ] Berlin, 14. April.
Die Gerüchte einer Pallastrevolution, welche die Abdankung des Königs herbeiführen und den Prinzen von Preußen an seine Stelle setzen würde, greifen immer mehr um sich. Wir wären also nach unserer Revolution glücklich dahin gelangt, wo die Türken schon lange stehen.
‒ Während der Osterferien haben die meisten Abgeordneten Gelegenheit gehabt ihren Mandanten Rechenschaft zu geben. Wir halten es für unnöthig auf diese Thätigkeit der Herren einzugehen und bemerken nur, daß unter Andern der Graf Ziethen in Breslau die ganze Linke für Anarchisten erklärt hat. Blinder Ziethen; glückliche Linke!
@xml:id#ar274_004
@typejArticle
@facs1547
[ * ] Berlin, 14. April.
Sitzung der zweiten Kammer.
Der Präsident Grabow läßt ein Schreiben des Staatsministeriums verlesen, worin dasselbe weitläufig auseinandersetzt, daß es sich nicht veranlaßt fühle, auf den Beschluß der Kammer einzugehen und den Mitgliedern derselben Portofreiheit für alle Sachen bis zu fünf Pfund zu bewilligen. In einer beiliegenden Denkschrift setzt das Ministerium seine Gründe auseinander. ‒ Der Präsident Grabow ersucht nun die Abgeordneten, ihren Kommittenten anzuzeigen, daß dieselben, im Falle sie Petitionen u. dgl. einsenden wollen solche per Adresse des Präsidiums zu senden haben. Ebenso wenn die Abgeordneten Briefe und Aktenstücke, welche schwerer als zwei Loth sind, zu versenden haben, können dieselbe im Präsidium zur Beförderung abgegeben werden.
Ein zweites Schreiben des Ministeriums bringt eine Erwiderung auf den gegen die Gerichtsorganisation angenommenen Evelt'schen Antrag, den das Ministerium ebenfalls nicht berücksichtigen kann, da es den Grundsatz festhalten müsse, nur kollegialische Gerichte mit wenigstens fünf Richtern ferner bestehen zu lassen.
Hierauf werden folgende dringende Anträge verlesen, und nachdem sie ausreichende Unterstützung gefunden, an verschiedene Kommissionen zur schleunigen Berichterstattung überwiesen.
1) Sperling (Insterburg) und Genossen:
„Daß fortan die Stadt Gumbinnen bei Veranlagung der Servissteuer zu den Städten zweiter Klasse gezählt, und ihr der durch die unrichtige und nicht gesetzliche Klassifikation zur ersten Klasse vom Jahre 1817 ab mit jährlich 1055 Thlr. zu viel abgezahlte Betrag aus Staatsfonds erstattet werde.“
2)Pflücker und Genossen. Die Kammer wolle beschließen:
1) eine Aufforderung an das Ministerium für alle wegen politischer, seit dem 18. März 1848 verübten Verbrechen und Vergehen gerichtlich, militärgerichtlich, ehrengerichtlich oder im Disziplinarwege Verurtheilte bei des Königs Majestät die Begnadigung und beziehungsweise Rehabilitirung zu beantragen;
2) ein Gesetz, wie folgt:
§. 1.
Alle wegen politischer, in der Zeit vom 18. März 1848 bis 26. Februar 1849 verübter Verbrechen und Vergehen eingeleiteten gerichtlichen, militärgerichtlichen, ehrengerichtlichen und Disziplinar-Untersuchungen und Vor-Untersuchungen sind niederzuschlagen.
§. 2.
Wegen politischer, in der Zeit vom 18. März 1848 bis 25. Februar 1849 verübter Verbrechen und Vergehen findet keine gerichtliche, militärgerichtliche, ehrengerichtliche oder Disziplinar-Untersuchung weiter Statt.
Motive:
Die Erfolglosigkeit des in der Adresse an des Königs Majestät gestellten Amnestiegesuchs und dringende Mahnungen aus allen Landestheilen wegen schleuniger Erledigung einer, über das Wohl und die Ruhe von Tausenden von Familien entscheidenden Frage, sprechen für die Dringlichkeit des vorstehenden Antrages.
Der Justizminister Simons nimmt das Wort: In den Motiven dieses Antrages ist von der Erfolglosigkeit des in der Adresse an des Königs Majestät gestellten Amnestiegesuchs die Rede. Dies veranlaßt mich zu der Erklärung, daß damals sogleich an alle Gerichte und Staatsprokuratoren die Aufforderung abgegangen, eine Liste aller, seit dem 18. März v. J. Verurtheilten und wegen politischen Verbrechen in Untersuchung Befindlichen, schleunigst einzusenden und dabei zu bemerken, welche von ihnen sich zu einer ganzen oder theilweisen Begnadigung eignen würden.
3) Schulze (Delitzsch) und Genossen:
„Daß sofort eine besondere Kommission von 21 Mitgliedern zur Untersuchung der Arbeiter-Verhältnisse gebildet werde, welche, unter Benutzung der einschlagenden Petitionen, der Kammer Vorschläge über Abhülfe des drückenden Nothstandes der arbeitenden Klassen zu machen habe.“
4) Dieselben:
„Daß die Staatsregierung aufzufordern sei, das Gesetz, de dato Frankfurt d n 27. Dezember 1848, betreffend die Grundrechte des deutschen Volkes nebst dem dazu gehörigen Einführungsgesetze vom gleichen Tage in die Gesetzsammlung für die preußischen Staaten aufzunehmen.“
Knauth und Genossen:
„Die Geschäftsordnung dahin zu ändern, daß die Wahl des Präsidenten und der Vicepräsidenten in je vier Wochen erneuert wird.“
Hierauf wird die Debatte über § 1 des Plakatengesetzes eroffnet. Ebertz spricht gegen und Ulrich für den Entwurf.
Kirchmann: Was nützt es, wenn ich auch noch so klar die Ungerechtigkeit des Entwurfs und die Unschädlichkeit der Plakate beweise, die Herrn auf dieser Seite werden sich nicht davon überzeugen lassen; sie gleichen den Kindern, welchen man mathematisch das Unbegründete ihrer Gespensterfurcht auseinandersetzt, die sich aber dennoch sogar am Tage fürchten. Die Plakate haben hier im vorigen Jahre nie Aufregung hervorgebracht. Die Aufregung und Excesse hatten einen ganz anderen Grund. Der große Zug am 13. Mai vor das Hotel des Ministers Camphausen war nicht eine Folge der Plakate, sondern der Zurückberufung des Prinzen von Preußen. Der Zeughaussturm ist ebenso nicht durch Plakate, sondern durch die Verschiffung von Gewehren aus dem Zeughause und nicht gehaltene Versprechungen der allgemeinen Volksbewaffnung.… Wenn der Herr Minister Frankreich uns als Beispiel aufstellt, so spricht dies gerade gegen ihn. Die revolutionären Bewegungen vermehren sich trotz des Plakatenverbots, während wir England und Amerika mit ihrer Plakatenfreiheit ganz ruhig sehen. Demnach wirken die Plakate mit zur Beruhigung.
Nachdem der Berichterstatter noch die Debatte rekapitulirt hat, kommt man zur Abstimmung.
Jung zieht sein Amendement zu § 1 zurück.
Die namentliche Abstimmung über § 1 erfolgt, derselbe wird mit 162 gegen 148 Stimmen verworfen.
Graf Arnim (persönliche Bemerkung): Bezugnehmend auf eine Bemerkung eines frühern Redners, müsse er bemerken, daß er von seinen Wählern in Prenzlau eine Petition erhalten, welche bittet, den Belagerungszustand nicht vor Annahme dieser Gesetze aufzuheben. Er sei freilich nicht von der demokratischen Partei gewählt, welche heute eine Petition im entgegengesetzten Sinne einbrachte.
Die Debatte über § 2 wird eröffnet.
Borchardt kommt jedoch nochmals auf § 1 zurück, indem er die vom Minister gestern und heute vorgebrachten Gründe, was die rheinische Gesetzgebung betrifft, widerlegt.
Der Justizminister sucht ihn zu widerlegen.
Jung spricht für sein Amendement, welches die bisher noch bestehenden Bestimmungen des Gewerbegesetzes, wonach das Gewerbe der Buchhändler, Buchdrucker etc. einer polizeilichen Erlaubniß bedarf und der Hausirhandel mit Druckschriften verboten ist, aufgehoben werden sollen.
Meusebach für den § 2 des Entwurfs.
Wollheim: Die bisherigen Redner haben über diesen Paragraphen nur als Gewerbegesetz gesprochen, es ist aber ein rein politisches Gesetz. Wäre dies nicht der Fall, so müßten diese Vorlagen ins Gewerbegesetz oder Landespolizeigesetz aufgenommen werden. Daß es aber ein rein politisches Gesetz ist, sehen wir schon daraus, daß es von den Ministern als nothwendig und dringend bezeichnet ist.
Minister Manteuffel: Dies Gesetz, dessen § 1 Sie eben verworfen haben, halte ich allerdings zur Erhaltung der Ruhe und Ordnung für nothwendig. Wegen Mangel an betreffenden Gesetzen haben wir diese vorgelegt. Das Land hat sie von uns verlangt. Nicht aus Mangel an Gesetzen soll Anarchie entstehen und demnach haben wir auch bisher mit Gottes Hülfe die nöthigen Gesetze erlassen und wir glauben mit Zustimmung des ganzen Landes.
Der Schluß der Debatte wird angenommen und man kommt zur Abstimmung. Jungs Amendement wird verworfen und § 2, welcher lautet:
„Wer auf öffentlichen Straßen zur Verbreitung im Publikum bestimmte Druckschriften oder bildliche Darstellungen verkaufen oder vertheilen, oder das Anheften derselben gewerbmäßig betreiben will, bedarf dazu einer Erlaubniß der Ortspolizeibehörde und muß den Erlaubnißschein, in welchem sein Name ausgedrückt ist, bei sich führen. Die Erlaubniß kann aus den Gründen zurückgenommen werden, aus welchen nach der allgemeinen Gesetzgebung die Entziehung gewerblicher Konzessionen erfolgt.“ (Der Entwurf der Regierung hatte statt des letzten Satzes: „Die Erlaubniß kann jederzeit zurückgezogen werden.)
mit 157 gegen 152 Stimmen angenommen.
Der § 3, lautend:
„Zuwiderhandlungen wieder die vorstehenden Vorschriften ziehen polizeiliche Ahndung bis zu 50 Thlr. Geldbuße, im Unvermögensfalle bis 6 Wochen Gefängniß nach sich,“
wird angenommen.
Schluß der Sitzung.
@xml:id#ar274_005
@typejArticle
@facs1547
[ G. ] Erfurt, 13. April.
Vor einigen Tagen fand hier wieder ein von Soldaten verübter Tumult statt, bei welchen die abscheulichsten Gewaltthätigkeiten an einem Bierbrauerbesitzer, da dieser die Ruhestörungen Seitens der Soldaten nicht zugeben wollte, verübt wurden. Die Excedenten sind allerdings verhaftet und zur Untersuchung gezogen worden, indessen wird ihrer wohl nur ein mildes Urtheil warten, da die Mißhandlungen von Soldaten an Bürgern verübt, bekanntlich eben nicht strenge geahndet werden. Unsere Beamten und Junker haben eine Petition wegen Fortdauer de Belagerungszustandes gemacht und dafür die Unterschriften einiger anderer hundert Bewohner erschlichen, um so die Regierung und die Kammer zu täuschen. Spaßhaft ist dabei, daß sich zu diesen Unterschriften auch etwa 30 unserer Bürgerschützen verleiten ließen, welche um die nämliche Zeit eine Petition an den Kommandanten gerichtet hatten, daß ihnen endlich ihre Privatwaffen zurück gegeben werden möchten. Sie wurden natürlich abschläglich beschieden. Ihre Bitte um Fortdauer des Belagerungszustandes soll dagegen wahlgefälliger aufgenommen worden sein. ‒ Alle Privatwaffen der Bürger Erfurts befinden sich noch in den Festungs-Magazinen.
@xml:id#ar274_006
@typejArticle
@facs1547
[ * ] Wien, 12. April.
Auf die letzte preußische Circularnote in Betreff der Frankfurter Kaiserfabrikation antwortet die östreichische Regierung, daß sie der Ausführung der in jener preußischen Note ausgesprochenen Absichten ihre Zustimmung nicht ertheilen, noch viel weniger dieselben befördern kann. Die Nationalversammlung in Frankfurt habe durch die Wahl eines Erbkaisers ihre Vollmacht überschritten und durch ihre Permanenzerklärung den Boden des Rechts verlassen. „Für uns“, heißt es an einer Stelle der k. k. Antwort, „besteht die Nationalversammlung nicht mehr und kann daher weder auf Anordnungen hinsichtlich einer neu zu bildenden provisorischen Centralgewalt Einfluß üben, noch einen Antheil an Verhandlungen zum Behufe einer Vereinbarung über das von ihr selbst für abgeschlossen erklärte Verfassungswerk nehmen.“ Weiter heißt es dann: „Sollte demnach der Erzherzog-Reichsverweser, an welchen von Seiten Sr. Majestät des Kaisers eine dringende Aufforderung ergangen ist, sein Amt noch fortzuführen, bis auf gesetzlichem Wege für die Leitung der deutschen Angelegenheiten Vorsorge getroffen sein wird, diesem Wunsche aus unvorhergesehenen Gründen nicht zu entsprechen vermögen, müßten wir gegen die Uebernahme und Ausübung dieser Gewalt durch Eine der deutschen Regierungen allein, entschiedene Einsprache erheben und darauf bestehen, daß sie in einer Weise organisirt werde, welche sämmtlichen Regierungen eine gerechte Vertretung zu sichern im Stande wäre.“
Da unter diesen Umständen mit der National-Versammlung keine weitere Verhandlung über das Verfassungswerk gepflogen werden kann, die Centralgewalt aber in ihrer Eigenschaft als eine rein exekutive Behörde hiezu nicht berufen wäre, und Se. Majestät der Kaiser an dem bereits ausgesprochenen Grundsatze festhalten müssen, Sich und Ihre Staaten der von einem andern Deutschen Fürsten gehandhabten Centralgewalt nicht unterordnen zu können, wir demnach auf der von Preußen aufgestellten Grundlage auch mit dessen Bevollmächtigten, wie mit jenen anderer Deutschen Fürsten in Frankfurt nicht zu unterhandeln vermögen, sind wir nicht in der Lage der an uns ergangenen Einladung zu entsprechen, und einen Bevollmächtigten zu den daselbst beabsichtigten Verhandlungen zu entsenden!“
Ueber die Ereignisse vor Pesth herrscht unter der hiesigen Bevölkerung eine unbeschreibliche Spannung, die sich um so mehr noch mit jedem Augenblicke steigert, als die Regierung auch nicht ein Wörtchen über den Stand der Dinge in Ungarn laut werden läßt. Gestern Abend hatte sich eine große Menschenmasse vor der Staatsdruckerei angehäuft, um das Erscheinen eines neuen Bülletins abzuwarten. Allein nach langem, langem Harren mußte die Menge sich entfernen, da ihr erklärt wurde, daß kein Bülletin ausgegeben werde!!
Die Zahl der „Vertrauten,“ feiner Ausdruck für geheime Polizeispione, beläuft sich für Wien auf bereits mehr als 6000.
Das Verbot, rothe Kleidungsstücke etc. zu tragen, wird auf's Strengste durchgeführt.
Dienstmädchen wurden festgehalten, weil sie rothe Korallen und [1548] rothe Tücher oder ein rothes Bändchen oder Schleife trugen und erst nachdem man sie dieser gefährlich-stummen „Abzeichen“ beraubt, wieder freigelassen.
@xml:id#ar274_007
@typejArticle
@facs1548
[ 221 ] Wien, 10. April.
Beim Gouverneur Welden war eine Versammlung der Vorstände der verschiedenen Bürgerwehrskörper, welche befragt wurden, ob sie bei einer bedeutenden Verringerung der Belagerungsgarnison für die Aufrechthaltung der Ruhe ‒ und gesetzlichen ‒ Ordnung zu bürgen im Stande seien, da zur „Vernichtung (!) der ungarischen Rebellenhaufen“ die Entsendung einer bedeutenden Heeresmacht nach Ungarn dringend nothwendig scheine. Die Antwort der Vorstände lautete sehr natürlich und wahrheitsgemäß, daß sie für nichts, für gar nichts zu bürgen im Stande seien. Trotzdem gehen nun allnächtlich ganz in der Stille immer neue Truppentheile von hier nach Ungarn ab. Das Volk aber, das von den kaiserlichen Mordhunden decimirte Volk, hört mit wilder Freude die Nachrichten von dem immer weiteren Vordringen der Ungarn, Nachrichten, welche sich, trotz Standrechtsbülletins und Polizeisperre, wie ein Lauffeuer still und geschäftig durch die ganze Hauptstadt verbreiten. Der Rachedurst des Wiener Volkes ist durch die fortwährenden Begnadigungen zu Pulver und Blei auf die erfreulichste Höhe gestiegen, und wenn die Arbeiter unter den Bajonetten ihrer Henker bisher auch ihre Wuth niederhielten, so wird ein Sieg der Ungarn bei Pesth das Signal zu einem neuen Kampf in Wien geben, gegen welchen die früheren eine süße Schäfer-Idylle sein werden. Wenn Sie die finstern, verschlossenen Mienen sähen, mit denen sich die Proletarier seit den unaufhörlichen Hinrichtungen tragen, Sie würden wissen, wie es hier im Volke kocht und gährt. Das Volk wird bei einer neuen Revolution nicht in die Fehler der ersten zurückfallen; es wird keinen feigen Gemeinderath zur „Vereinbarung“ mit seinem kaiserlichen Henker nöthig haben, es wird auch keine Truppen, wie damals den gefangenen Auersperg, aus der Stadt lassen; seine Errungenschaft unter der Standrechtsperiode konzentrirt sich jetzt in dem einzigen Erfahrungssatz: die Politik der Rache!
@xml:id#ar274_008
@typejArticle
@facs1548
[ 221 ] Wien, 11. April.
Da sich am Charsamstage bei der Auferstehungsfeierlichkeit am Stephansplatze, Graben, Kohlmarkte etc. sehr viele junge Männer mit rothen Halsbinden, und sonst etwas burschikoser Kleidung zeigten, besonders viele Frauen und Mädchen auffallend mit deutschen Schleifen geziert erschienen, so überraschte uns schon Ostermontag Abends eine Kundmachung vom Gouverneur Welden, welche „in Erwägung, daß sich viele böswillige Buben erfrechen, rothe und deutsche Farben als Abzeichen ihrer Gesinnung zu tragen, sowohl diese Abzeichen bei Männern und Frauen als auch jede auffallende(!) Tracht der Kleidung mit standrechtlicher Behandlung bedroht. Unter Beziehung dieser neuen Standrechtskategorie der „auffallenden“ Tracht wurden auch bereits im Laufe des heutigen Tages zahlreiche Verhaftungen an Männern und Frauen vorgenommen.
Das Militär ergeht sich ungestört in den erfreulichsten Bestialiäten. In der Vorstadt Wieden, Favorittenstraße, tranken sich 3 Grenadiere in einer Kneipe einen nicht ungewöhnlichen Branntweinrausch an, und forderten dann statt der Bezahlung noch obendrein Geld vom Wirthe. Als derselbe ihnen dies verweigerte, stachen sie ihn ohne Weiteres nieder, und stürmten sodann auf die Straße fort, mit gezogenenSäbel nalles niedermetzelnd, was ihnen begegnete. Auf diese Weise kamen sie an der Karlskirche am Glacis an. Eine Patrouille, ebenfalls Stockczechen, und nach den böhmischen Flüchen der 3 Betrunkenen glaubend, sie wären von den ihnen nachfolgenden Civilisten insultirt, stachen mit dem Bajonnete noch 2 Civilisten nieder. Unter den Verwundeten war ein Beamter des Hofkriegsrathes, welchem der Kopf gespaltet wurde.
@xml:id#ar274_009
@typejArticle
@facs1548
Triest, 9. April.
Gestern früh war der Schnelldämpfer „Trieste“ schon von seiner Sendung nach Ancona mit den beiden Piemontesischen Stabsoffizieren zurück gekehrt. Albini scheint dieses Mal gehorchen zu wollen und ist mit seiner ganzen Flotte nach ‒ Venedig gesegelt, wie er sagt, um 2 seiner, dort befindlichen Schiffe herauszubekommen. Die Anconitaner wollten die Flotte nicht fort lassen und droheten sogar auf dieselbe zu schießen, Albini antwortete ihnen hierauf, er werde in diesem Falle Ancona beschießen. Diese Drohungen reduzirten sich zuletzt auf die Flüche und Verwünschungen von Tausenden von Menschen, die auf dem Molo von Ancona zusammengedrängt waren.
@xml:id#ar274_010
@typejArticle
@facs1548
[ 062 ] [ 062 ] Dessau, 13. April.
Das „Eldorado“ der kleinbürgerlichen Konstitutions-Demokratie ist nun noch auf mindestens zwei Jahre gesichert, ‒ wenn nichts dazwischen kömmt. Die Wahlen für den ersten (ordentlichen) Landtag sind in diesen Tagen vor sich gegangen und ihr Ergebniß ist: Von 22 gewählten Abgeordneten 19 Demokraten und 3 Reaktionäre. Es war der erste Versuch mit direkten Urwahlen in Deutschland. Die Bourgeoispartei hat eine vollständige Niederlage erlitten. Die Betheiligung an den Wahlen war bedeutend; in keinem Wahlbezirke waren weniger als zwei Drittel der stimmberechtigten Wähler erschienen. Die „gemäßigte Partei der Bürger“, wie sich die Wucherer und Krämer bescheiden selbst nennen, machte die gewaltigsten Anstrengungen gegen die „lausigen Kanaillen von Demokraten“ und ‒ fiel mit allen ihren Kandidaten gegen die letztern durch. Das Resultat ist natürlich, daß diese Honetten wieder um Abschaffung der „Pöbelwahlen“ schreien. Daß der Chef der gesammten Landesverwaltung gegen einen jüdischen Schullehrer, ein Regierungsrath gegen einen Seifensieder, der große Abgeordnete in Frankfurt, Pannier, gegen ein armes Dorfschulmeisterlein durchfallen würden, hatten die Bourgeois nicht geträumt. Trefflich hat sich das Volk benommen. Wenn man Euch bestechen will, sagte ein Arbeiter zu mehreren andern, so nehmt so viel ihr kriegen könnt und stimmt wie ihr wollt. Ein Pfaffe warnte einen Bauer vor dem Pf. Stein „der wolle die Republik“. Der Bauer antwortete: „So, dann will ich den Stein.“ Frappant sind namentlich die ungeheuern Majoritäten, die die demokratischen Kandidaten auf dem Lande erhalten haben. Der Eine hat 440 von 480, der andere 360 von 415, ein dritter 375 von 392 Stimmen. Im Köthenschen sind die Mitglieder der äußersten Linken (vom ersten Landtage) sämmtlich wieder gewählt, die meisten in mehren Bezirken; Einer, Wolter, sogar in vier. Und doch würde man sich täuschen, wenn man glaubte, die republikanische Bewegung habe in Anhalt Boden gefaßt. Von den Gewählten geht praktisch kein Einziger über unsere Verfassung hinaus. Es wäre bei der Olmütz-Potsdamer Octroyirungsgeilheit auch unnütze Mühe. Jedenfalls ist durch diese Wahlen wenigstens der Bestand des Ministeriums Hadicht-Köppe auf weitere zwei Jahre gesichert.
@xml:id#ar274_011
@typejArticle
@facs1548
[ 103 ] Aus dem Badischen, Mitte April.
In geheimer Sitzung des Urtheilssenats des Hofgerichts zu Freiburg ist nun am 10. d. glücklich entschieden worden, daß der Hoch- und Landesverrathsprozeß gegen Bornstedt und Fickler erst am 2. Mai Vormittags 9 Uhr in öffentlicher Gerichtssitzung vor dem Geschwornengericht des Oberrheinkreises zu Freiburg beginnen soll. Gegen 100 Zeugen sind vorgeladen; die Verhandlungen werden also mindestens 8 Tage dauern. Eigenthümlich ist, daß die badische Justiz sich nicht geschämt hat, förmlich als Polizeispione in Straßburg öffentlich durchgeprügelte und durch den Unwillen des Volkes aus der Stadt getriebene Individuen, wie den Holzhändler Ernst Völblin, und den elenden Maler Julius Adelmann aus Karlsruhe als Belastungszeugen gegen Bornstedt und den Studenten Weber von der Pariser Legion vorzuladen. Dem berüchtigten Holzhändler Völblin wurden in Straßburg durch die Bürger die Fenster eingeworfen; das Volk hatte ihm dabei noch jene Justiz zugedacht, welche es an dem bezahlten Renegaten und Polizeispion Rauschenplatt versuchte, diesem vielseitigen Subjekt, welcher u. A. einen Heidelberger Professorengehalt mit einer Frankfurter Polizeistelle vereinigt. Rauschenplatt, der ehemalige Gesinnungsgenosse von Mazzini vom jungen Europa her, wagte es auch nicht, sich in Heidelberg bei der Liste der vorlesenden Professoren mit einem Kollegium einschreiben zu lassen, weil selbst die servilsten Studenten und preußischen Junker, welche sich noch an dieser Universität unter dem Vorwande des Studirens herumtrieben, diesen ehemals mit seinem Jakobinismus prahlenden Verräther mit Steinen und Koth empfangen haben würden. Die Exdemagogen, welche in den dreißiger Jahren die Schweiz bewohnten, werden sich noch erinnern, wie Rauschenplatt zu denen gehörte, welche damals ein Todesurtheil gegen den preußischen Flüchtling und geheimen Spion L. aussprechen und durch den Flüchtling G. in B. vollziehen ließen. Und dieser selbe mörderische Pendant Heinzens ist jetzt privilegirter und patentirter Reichsspion und wird von dem Beutelschneiderministerium Beck in einer beiderseitig gleich ehrenvollen Weise in geheimen Missionen verwendet.
Durch einen andern oben genannten Polizei-Agenten des Ministers Beck, Namens Julius Adelmann aus Karlsruhe sind viele deutsche Flüchtlinge selbst den französischen Behörden in Straßburg verdächtigt worden. Der Name dieses Unglücklichen, so wie der des Holzhändlers Ernst Völblin, welcher sich aus Straßburg nach Offenburg flüchten mußte, verdienen überall an den Pranger gestellt zu werden.
Unter den Zeugen, welche in dem Fickler-Bornstedt'schen Prozesse von politischem Interesse sein werden, befindet sich auch der Professor Welcker, wohlbezahlter Bundestagsgesandter in Frankfurt und Erfinder der unsterblichen preußischen Kaiserkomödie; ferner eine Menge zweideutiger süddeutscher Republikaner, wie Bürgermeister Hoctlin, Dekan Muenzer und andere, welche bei dem ersten Aufstande trotz Ihres bestimmten Versprechens im Augenblicke des Handelns feig zurücktraten und selbst verriethen. Die Zahl der Zeugen beläuft sich auf beinahe hundert, gegen Bornstedt viele Wurtembergische Soldaten, Unteroffiziere und der Hauptmann Lipp vom 6ten Infan-terie-Regiment, welcher bei Rossenbach mit dem tapfersten der Freischaarenführer, Reinhard Schimmelpenning einen Zweikampf ehrenhaft bestand. Auch eine badische Hofkreatur, der Kammerherr und Jesuit, Baron von Landenberg, erscheint als Zeuge gegen die Pariser Legion, weil die Mitglieder der Legion angeblich auf seinem Schlosse nicht blos Waffen, sondern sogar einige Kasten Cigarren, Pfeifen und Hemden in Beschlag nahmen. Uebrigens wird der Prozeß noch manches Interessante zu Tage fördern; Bornstedt will unter Andern die ganze Erbärmlichkeit der Puppe Herwegh demaskiren. ‒ Aus Mannheim erfahren wir, daß Amalie Struve in Kurzem freigelassen wird. ‒ Den Gefangenen, welche vor das Schwurgericht kommen sollen, hat das Hofgericht in Freiburg in einer amtlichen Eröffnung verboten, vor Gericht in den roth-seidnen Halstuchern u. s. w. zu erscheinen, welche ihnen der Mannheimer Frauen-Verein Concordia gesendet hatte. Das Hofgericht erklärt wörtlich, daß solche „rothe Abzeichen die Absicht andeuten, die badische Regierung und den Großherzog öffentlich zu verhöhnen!“ Das Hofgericht und der Großherzog theilen diesen Zorn gegen die rothe Farbe mit den Ochsen und den Putern.
Französische Republik.
@xml:id#ar274_012
@typejArticle
@facs1548
[ 12 ] Paris, 14. April.
Endlich tritt auch der National mit seinem Manifeste auf. Und was ist der Inhalt dieses Manifestes? Der National preis't sich den Wählern, und den Wählern seine Constitution an. Der National will gewählt werden. Welcher National? Der National von 1834? Nein; der National von 1848; der National des Cavaignac, und der Cavaignac des National. Gut. Was sind seine Titel? Die Republik und die Constitution, beide, angeblich, von ihm begründet. Auch gut! Und was hat die Republik und die Constitution den Franzosen gebracht? Die Verjagung der Könige und die Organisation des öffentlichen Beistandes! Die Verjagung der Könige; das ist offenbar die Anerkennung der Republik. Der National, wie sich von selbst versteht, erkennt die Republik an, die Cavaignac'sche Republik, und greift das Manifest der Rue Poitiers an, weil die Rue Portier mit keinem einzigen Worte der Republik erwähnt, und den Cavaignac bereits aus der Liste der Wahlkandidaten gestrichen hat. Mit der Rue Poitiers haben National und Cavaignac völlig gebrochen. Aber was ist zu thun mit der demokratisch-sozialen Partei? Der National erwähnt ihrer mit keinem Worte, und deßungeachtet schmiegte er sich bereits dieser Partei an. Die Constitution bewilligt die «assistance», das heißt, den Bettelbeistand; die demokratisch-soziale Partei verlangt «le droif au travail», das Recht auf Arbeit, das heißt, die Anwaltschaft auf Arbeit: und der National, der die Constitution so zu sagen verfaßt und in der Kammer durchgebracht hat, dringt auf Organisation des öffentlichen Beistandes. Der organisirte Beistand aber, ist das etwas anderes als eine Concession, die der National dem Recht auf Arbeit macht, als das Geständniß, daß die Rue Poitiers ihn sammt seiner Constitution und seinem versprochenen „Beistande“ soviel wie möglich entfernt halten will?
Wie ganz anders die Montagne! sie spricht sich geradezu gegne die Constitution aus; sie ist zu der Erkenntniß gelangt, daß Paris gerade es ist, welches in Mailand, in Pesth, in Wien, Warschau und Berlin gebrandschatzt wird: sie dringt daher vor allen Dingen auf bewaffnete Intervention, und in Betreff der innern Politik auf das Recht auf Arbeit, welches sie obenanstellt. Die Zurückzahlung der Fünfundvierzigcentimensteuer ist nur eine Umschreibung der Zurückforderung der Milliarde, und auch hierin tritt sie dem National schnurstracks entgegen, der weder des Einen noch des Andern gedenkt. Wir haben also außer dem Programm der social-demokratischen Partei noch ein besonderes Manifest der Montagne. In diesem Manifest erklärt der Berg, daß er kein Wahlcomite konstituiren werde. So wie die Partei des National unendliche Konzessionen dem Berge macht, ohne daß der Berg sich zur Reciprocität veranlaßt sieht, so ist der Berg seinerseits wieder genöthigt, eben so große Konzessionen der Volkspartei, dem eigentlichen Proletariate zu machen, den Anhängern von Raspail, Blanqui und Barbès, um seine Chancen bei der bevorstehenden Wahl nicht zu verlieren. Die Politik der konstituirenden Versammlung ist in diesem vom ganzen Berge unterschriebenen Manifeste gehörig gewürdigt: „Sie war schwach nach Außen, und heftig, grausam nach Innen.“ Woraus bestand die Kammer? Aus Korkmännern, die, nachdem sie durch die Revolution in den Abgrund geschleudert waren, wieder an die Oberfläche des Wassers zu schwimmen kamen, weil die Männer der Revolution vergessen hatten, ihnen ein Gewicht unter die Füße zu binden. Welch ein Glück übrigens, daß diese Kammer nun zu Ende ist: am Vorabende ihrer Auflösung wird darüber diskutirt, ob man den obgedachten Pairs und Kammerherren eine Pension, die geringste von 24,000 Fr., fortan noch zahlen soll, und der Finanzminister sieht hierin eine Menschlichkeitsfrage. Zu Paris sind 300,000 Proletarier dem Elende Preis gegeben; aber diese haben das Unglück, nicht so „interessant“ zu sein, wie Leute, die den Marschall Ney haben niederschießen lassen, und die von dem Auslande bezahlt werden! Die Kammer, mit einer kleinen Reduktion, hat die Pension diesen Elenden fernerhin bewilligt. „Heraus mit der Milliarde“! „Nieder mit den Windischgrätz's“, so ertönt es bereits außerhalb der Kammer, und die Kammer bleibt taub!
Die erfreulichste Erscheinung ist ohne Zweifel das Manifest des Hrn. Guizot: Zehn Seiten Aergerniß für Hrn. Thiers! Welch ein Schlag für die Rue Poitiers! „Guizot à ses amis!« Also Guizot hat Freunde außer der Rue Poitiers, und die Rue Poitiers, mit Duvergier de Haurannne sehen in Herrn Guizot einen Feind „ihrer Freunde!“ Guizot will „heilen,“ und „wenn meine Freunde meine Anwesenheit in der Kammer für nützlich halten, so bin ich bereit.“ Guizots Freunde sitzen in der Rue Poitiers, und Thiers sitzt unter ihnen! „Es handelt sich nicht darum, eine gewisse äußere Satisfaktion der Nothwendigkeit des Einverständnisses zwischen allen Männern der Ordnung zu geben, und dann unter dem Mantel dieses großen Friedens die Zerwürfnisse, alle großen und kleinen Kriege fortzusetzen!“ Guizot ist ein Tölpel geworden, ungeachtet aller Feinheit seiner Sprache, ungeachtet der schlauen Sprachwendung, mit welcher er auf seine Stellung zu der Rue Poitiers hinweist. Für Guizot giebt es keine andern „großen Kriege“ als der Krieg mit Thiers! Die alte Marotte tritt als fixe Idee zum Vorschein. Der Krieg zwischen Thiers und Guizot; die Wahlbewegung und der Kampf in Italien hat für ihn keine andere Bedeutung. „Die Ordnung ist tiefer angegriffen, als man glaubt; es kömmt in diesem Augenblick hauptsächlich darauf an, daß die Partei der Ordnung sich organisirt. Alle Welt sagt das; aber wenige wissen, was diese Worte bedeuten und erheischen. Die Ordnung ist angegriffen von passionirten, unermüdlichen unersättlichen Revolutionairen.“
Als die Rue Poitiers über die Kandidatur des Hrn. Guizot befregt wurde, da waren es die Herren Thiers und Berryer, welche die superbe Erklärung der Neutralität vorschoben und so Guizot auf eine glänzende Weise abfahren ließen. Wie antwortet Guizot darauf?
„Die Annährungen stellen sich von selbst zu Wege, man möge sie suchen oder nicht, man möge sie eingestehn oder verschweigen.“ Also immer Thiers und immer Thiers!
Den Thiers „abzufertigen“ und die Ordnung herzustellen ‒ das ist der ganze Inhalt des Manifestes. „Das Publikum, heißt es im Manifeste, weiß dieses, und in seinem großen Instinkte, handelt es ganz konsequent mit diesem Prinzip. Warum hat das Publikum den General Cavaignac nicht zum Präsidenten erwählt? Hat der General Cavaignac nicht zu Gunsten der Ordnung die entscheidenste Schlacht gewonnen? Der General Cavaignac ist ein honorabler Mann; aber der General Cavaignac, sei es durch die Persönlichkeit seiner Freude, oder auch durch seine eigene Persönlichkeit, erschien dem Volke nicht als das Repräsentant der Ordnung. Keineswegs undankbar, aber klar und hell schauend hat das Volk sich von ihm abgewandt, um sich in Masse um einen Namen zu gruppiren, der ihm als das Symbol der Ordnung und der Macht im Gedächtnisse geblieben ist.“ Guizot lobt Napoleon, und schlägt auf Cavaignac und meint alle Welt, und Thiers in's besondere! Aber wie lobt Guizot den Napoleon?
„Drie ersten Regierungen haben in Frankreich existirt; das Kaiserreich, die Restauration und die Monarchie von 1830; alle drei, die gedauert, haben die Begriffe von Ordnung dem Volke leguirt“. Diese drei Regierungen sind „ernst“ gewesen; die jetzige Regierung ist keine ernste! Von der Republik kein Wort. Guizot bereut seine früher befolgte Politik nicht; er giebt zu, daß er Fehler begangen haben kann; aber im Ganzen sei sie gut gewesen, gut für den Fortschritt und die Ordnung. Guizot's Manifest ist die Tölpelhaftigkeit, in der reinsten Sprache ausgedrückt. Es ist von Brompton aus datirt, aus derselben Vorstadt London's, wo Harncy wohnt, und den Northern Star redigirt.
@xml:id#ar274_013
@typejArticle
@facs1548
Paris, 14. April.
Keine Journale aus Genua, Florenz, Rom und Neapel.
‒ Alle Morgenblätter wiederholen die angeblich telegraphische Depesche von der Capitulation Genua's. „Temps“ fügt hinzu: Wir fürchten, daß an dem Tage (11.), wo die Lantarmora'schen Truppen in die Stadt treten sollten, noch Ströme von Blut flossen.
Graf v. Randwyck überreichte dem Präsidenten der Republik die Papiere, welche den Thronwechsel im Haag anzeigen.
Gleichzeitig hatte Hr. von Thoun und Gioberti die Ehre, von Drouyn de Lhuys in das Elisée geführt zu werden.
‒ Gestern hat sich Ledru-Rollin mit dem durch seine Arroganz genügend bekannten Legitimisten Denjoy geschossen. Nach dem ersten fruchtlosen Pistolengange erklärten die Zeugen: Felix Pyat, Baraguay d'Hilliers, Joly und v. Lauffat, die Ehre gerächt und der Kampf wurde eingestellt.
Das Duell hatte in der jüngsten Wahlpolizeidebatte seinen Anlaß.
‒ E. Raspail, der sich verborgen hält, hat den berüchtigten Point zwei Mal vergebens gefordert. Die Zeugen desselben lehnen jedoch jede Genugthung mit den Waffen ab und wollen laut der Erklärung eines Ehrenraths in den heutigen Morgenblättern die Rache dem Pariser Zuchtgerichte überlassen.
‒ Der Pariser Affissenhof verurtheilte gestern den „Peuple“ in der Person des Geranten Duchene abermals zu fünf Jahren Gefängniß und 6000 Franken Geldstrafe ‒ par defaut.
‒ Der Pariser Gerichtshof hat die Volksbank versiegeln lassen.
‒ General Pelet Chef des Generalstabes und ehemaliger Adjutant Masséna's, protestirt im Courrier Français gegen die Aechtheit der jüngst im Buchhandel erschienenen Memoiren aus den Feldzügen des Marschalls Masséna.
‒ Der Ausschuß, den die Nationalversammlung zur Begutachtung des Faucherschen Antrages rücksichtlich des Preßgesetzes niedersetzte, soll sich für eine Herabsetzung der Journal-Caution auf die Hälfte des bisherigen Betrages, also für eine Caution von 12000 Frk. (statt 24000 Frk.) ausgesprochen haben, doch können wir diese erfreuliche Nachricht nicht verbürgen.
‒ Aus Lyon nichts Neues. Es wäre denn die Entrüstung der dortigen konservativen Organe über die Ausweisung eines preuß. Prinzen aus Genf.
‒ Aus Marseille sahen wir keine Journale.
‒ Dem Vernehmen nach arbeitet man im Ministerium an dem Plane einer systematischen Proletarier-Uebersiedlung nach den Colonieen Guadeloupe und Martinique, wie dies im vorigen Jahre nach Algerien der Fall war.
‒ Der Moniteur veröffentlicht heute die Liste der unterstützten Schriftsteller. Wir erblicken darunter auffallend viele Namen deutschen Ursprungs.Etwa auch Hrn. Benedey und den Juden Carpelles, Korrespondenten der Köln. Ztg.? Wir ersuch[e]n das Korrespondenzbüreau um Mittheilung der Namen.[Die Red.]
‒ Der Moniteur bringt uns den Wochenbericht der großen Bank vom 5. zum 12. April. In dieser Epoche ist der Pariser Wechselverkehr von 51,695,883 Frs. 86 Cent. abermals auf 50,292,321 Frs. 76 Cent. gesunken, und die Ziffer der leidenden Papiere auf 7,103,543 Frs. 34 Cent. stehen geblieben.
‒ Auch Bugeaud tritt unter die Buschklepper, die den Sozialismus zunächst auf literarischem Wege bekämpfen. Die sämmtlichen conservativen Blätter verkünden mit vollen Backen den Verkauf einer Broschüre:
„Le Socialisme et le travail en commun, vom Marschall Bugeaud, Herzog von Isly.“ 100 Exemplare für 8 Franken (einzeln 2 Sous.)
‒ In Lyon ras't die Gerichtsgewalt gegen die sozialistische Zeitungspresse nicht minder als hier in Paris.
[1549]
Peuple Souverain und Le Republicain sind nicht nur verfolgt, ondern sogar wie weiland La Presse von Cavaignac eingesiegelt worden.
Huber richtet heute aus der Conciergerie im Journal „Revolution“ eine erste Widerlegung der Monnier'schen Verdächtigungen.
‒ Dr. Lacambre, der mit Hülfe der Schwester Blanqui's aus dem Gefängniß entwich, ist gestern vom zweiten Kriegsgericht in contumaciam zur Deportation wegen Complicität am Junisturme verurtheilt worden. Die Deportation zieht bekanntlich den politisch-bürgerlichen Tod nach sich.
‒ Vom Bischof Dupuch ist eine Broschüre zu Gunsten der Befreiung Abd-el-Kader's aus seiner Gefangenschaft im Schlosse St. Amboise erschienen.
‒ General Aupick, unser Vertreter in Konstantinopel, dringt auf Verstärkung unseres dortigen Geschwaders, in Voraussicht auf die Ereignisse, die sich am Bosphor zu bereiten scheinen.
‒ Guizot erläßt aus Brompton den 6. April unter der bescheidenen Ueberschrift: «M. Guizot à ses amis» eine Art Wahlmanifest, mit dem Sie die Debats morgen überraschen werden. Cavaignac ist darin ein homme honorable genannt und die Nothwendigkeit vollständiger Einheit aller Konservationen dargethan. Hr. Guizot sieht übrigens den Klassenkampf mit Riesenschritten herannahen.
‒ Temps vom 13. April erzählt einen Plan der Bewohner der Reunion's- (Bourbon) Insel, Madagascar zu republikanisiren. Der Gouverneur der englischen Moriz-Insel habe sich dem Unternehmen energisch widersetzt und sei deshalb mit den französischen Inselverwaltern Sarda-Carriga und Fevries-Desponites in Zank gerathen.
‒ Die Journale aus Rom, Florenz und Genua fehlen in Paris wieder.
‒ Aus Turin vom 9. April erhalten wir das letzte Bülletin Lamarmora's, welches vom Laternenthore bei Genua daiirt ist. Es trägt das Datum 6. April. Ein Bombardement der Stadt hatte nicht stattgefunden. Nur Hohlkugeln wurden aus den Haubitzen in die Stadt geschleudert; dagegen war das Gewehr- und Kartätschenfeuer sehr stark. Am 6. Nachmittags wurde ein Waffenstillstand geschlossen, der bis zum 8 Nachmittags 2 Uhr dauern sollte. Inzwischen reiste eine Deputation nach Turin ab, die wirklich hier eintraf und vom König empfangen wurde. Man kennt die Bedingungen des Waffenstillstandes. (S. die gestrige Nummer). Victor Emanuel will von der allgemeinen Amnestie nur 12 Insurgentenhäupter und alle Deserteure ausnehmen (!!), so wie die Privatverbrecher etc. Damit der Genueser Gemeinderath diese Antwort gehörig überlege und sich Lamarmora's halbtodte Truppen sammeln und erholen können, wurde der Waffenstillstand bis morgen (10.), Mittags 2 Uhr, verlängert. Lamarmora fürchtet einn Bauernaufstand im Rücken.
National-Versammlung. Sitzung vom 14. April. Lamoriciere, einer der Vicepräsidenten, eröffnet die Sitzung mit dem Schlage 12 Uhr. Die Gallerien sind zahlreich mit Damen besetzt, weil sie auf die Viktor Considerant'schen Expektoratin[unleserlicher Text]en, über die Staatsgefahr, neugierig.
An der Tagesordnung befindet sich jedoch zunächst die Erneuerung der Präsidentenwahl.
Das Geheime Skrutinium wird eröffnet.
Nachdem dies vollendet, schreitet das Haus zur Fortsetzung des Skrutiniums fur die Staatsräthe.
Dasselbe dauert bis 2 Uhr. Die Huissiers tragen die Urnen wieder in einen Rebensaal und die eigentliche Sitzung beginnt.
Lamoriciere verliest eine Menge Urlaubsgesuche. (Bewilligt.)
Considerant erscheint auf der Bühne, um seine Interpellationen an den Minister des Innern zu richten. (Ah! Ah!)
Stimmen rechts: Warten Sie doch noch. Es ist ja kein Minister auf seinem Platze!
Links: Sprechen Sie! Sprechen Sie!
Considerant: Meine Interpellaiionen sind in der That nicht persönlicher Natur; sie richten sich nicht an diese oder jene Person des Ministeriums, sie beziehen sich vielmehr auf die Gefahren, welche die Gesellschaft umlagern. (Ah! Ah!) Ich werde so gedrängt wie möglich sein. (Sehr schön!) Glauben Sie nicht, daß ich indessen in Einer Sitzung darlegen werde, was ich früher in vier Sitzungen darzulegen beabsichtigte. (Hohngelächter.)
Stimmen links: Tagesordnung!
Considerant: Leon Faucher, gegenwärtig noch nicht auf seinem Platze, hat den Socialismus eine Pest genannt und ihn als Quelle aller Gefahren dargestellt. Sein akademisches und offizielles Ansehen mag groß sein. (Lärm.) Aber erlauben Sie mir, Ihnen zu beweisen, daß eben nur durch gehörige Anwendung des Socialismus allein die Union und Prosperität hergestellt werden kann …
Stimmen rechts: Tagesordnung!
Considerant: Mein Socialismus ist ein Socialismus des Friedens, der friedlichen Staatsformation u. s. w. (Unterbrechung durch starkes Ah! Ah!) Zunächst will ich die Grundlage der Gesellschaft beleuchten. Der Redner tritt nun in eine Beleuchtung des feudalen Staatsgebäudes und kommt zu dem Schlusse, daß in der heutigen gesellschaftlichen Ordnung Anarchie herrsche. Der Redner beweist diese Anarchie vorzüglich in der Industrie, in der Stellung des Kapitals, gegenüber der Arbeit; untermischt mit dem bekannten Concurrenzjammer u.s.w. Aus dieser Anarchie müssen bald Bürgerkrieg (Klassenkampf) entspringen: den wolle er vermeiden. Hier zieht der Redner ein Heft, in rothes Marokin gebunden, hervor und beginnt Phalansterianismus zu lesen. (Allgemeines Stöhnen im Saale. Viele Glieder verlassen ihre Plätze.)
Lamoriciere: Ich benutze diese Gährung, die den Redner am Fortfahren hindert, um Ihnen das Präsidialwahlresultat mitzutheilen. Es stimmten 622 Glieder. Davon erhielten Marrast 417 und Dufaure 95 Stimmen. Mithin proklamire ich Marrast wieder zum Präsidenten!
Considerant liest jetzt fort unter allgemeinem Geplauder und bei leeren Bänken und schließt endlich mit folgendem Vorschlage: „Leihen Sie mir 12 bis 1600 Hektaren Landes, um ein Phalansterium (an den Thoren von Paris?) anzulegen und Ihnen meine Theorien zu verwirklichen. Sie (der Staat) tragen die Kosten und wenn diese Probe nicht gelingt, so können Sie mich mein Lebenlang in das Narrenhaus zu Charenton einschließen. (Olympisches Gelächter.) Diese Kosten werden nicht so hoch kommen, als das Ministerium gegen den Socialismus vergeudet (!). Folgen Sie meinem Rathe nicht, so prophezeihe ich Ihnen, daß Sie 1850 nicht erreichen, ohne die alte Gesellschaft in einem Meer voll Feuer und Blut untergehen zu sehen. (Agitation.)
Was uns (Fourieristen) betrifft, so werden wir fortfahren, durch die Feder, das Wort und die Predikation zu wirken. Ich trage auf Errichtung eines Fortschritts- oder Experience-Ministeriums an, das in 2 Divisionen zerfiele, von denen sich die Eine mit Prüfung aller industriellen, die Zweite mit Lösung der socialen Fragen und Propositionen zu beschäftigen habe. Der Conseilpräsident ist mit Ausführung dieses Entwurfs beauftragt. (Hohngelächter.)
Desjobert folgt dem erschöpften Phalansterianer auf der Bühne. Die Gesellschaft sei auf die Religion, Familie und das Eigenthum gebaut und wolle und dürfe sich in keine Kaserne (Phalansterium) einsperren lassen. (Beifall zur Rechten.)
Considerant will antworten.
Lamoriciere: Erlauben Sie, daß ich die hinzugewählten Staatsrathsglieder proklamire. Es erhielten die nöthige Majorität: Tournouer, Chasseloup, Laubat, Elie Loysel und Lasteyrie.
Considerant widerlegt den Desjobert. Man habe alle Neuerer für Narren gehalten. Er weist auf Newton hin. (Genug! Genug!)
Taillefer citirt die verunglückten Versuche der Phalansterianer und Communisten in Algerien zum Jubel der Rechten.
Pierre Leroux entgegnet, daß diese Versuche unter den gegebenen Verhältnissen mißglücken mußten und obgleich er keineswegs mit den Ansichten Considerant's übereinstimme (Ah! Ah!), so unterstütze er doch den gemachten Antrag. Der Redner weist auf das Beispiel des Ideenkriegs des vorigen Jahrhunderts und hält eine feurige Rede zu Gunsten der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.
Die Versammlung verräth aber die größte Ungeduld und trennt sich um 6 Uhr ohne alles Votum.
Italien.
@xml:id#ar274_014
@typejArticle
@facs1549
[ * ] Die Turiner Journale vom 10. bringen abermals nicht das geringste Neue über Genua; alle Verbindungen waren unterbrochen, und von einer Uebergabe zu jener Stunde weniger als je die Rede. Die Pariser telegraphische Depesche, von welcher wir gestern sprachen, ist zwar hierdurch noch nicht erledigt; nach ihr sollte es erst am 10. sein, daß La Marmora in die Ruinen der „pacificirten“ Stadt eingezogen wäre.
Aus Venedig erhalten wir dagegen wichtige Neuigkeiten. Die Verrätherei Karl Alberts in dem piemontesischen Krieg, weit entfernt die Venetianer in dem Kampf gegen die Oesterreicher zu entmuthigen, hat dieselben vielmehr zum wüthendsten Widerstand entflammt. Am 2. April theilte Manin der Repräsentantenversammlung die Kriegsnachrichten mit, und fragte, ob sie zur Fortsetzung ihres heroischen Widerstandes entschlossen sei. Die Assemblée antwortete mit folgendem Dekret:
„Im Namen Gottes und des Volkes, die Repräsentantenversammlung des venetianischen Staates beschließt mit Stimmeneinhelligkeit: Venedig leistet den Oesterreichern bis zum Aeußersten Widerstand; der Präsident Manin ist zu diesem Zweck mit unbeschränkter Gewalt bekleidet.“
In Toscana hat sich die Assemblée in ihrer Sitzung vom 3. April bis zum 15. vertagt, nachdem sie vorher dem Präsidenten Guerrazzi ausgedehnte Vollmachten ertheilt, und ihn zur Emittirung von neuen Bons im Betrage von 2 Millionen ermächtigt hatte.
[ * ] In Ermangelung neuer Nachrichten über das Schicksal Genua's theilen wir unsern Lesern nach dem „National“ ein Tagebuch über den früheren Kampf mit. Man wird aus dieser zusammenhängenden, detaillirten Darstellung am besten ein Bild von dem beispiellosen Heldenmuth der Genuesischen Republikaner und der Energie und Entschlossenheit ihres kuhnen Führers Avezzana erhalten.
„Genua, 4. April, 11 Uhr Abends.
„Nach ihrem schamlosen Bruch des von dem General Azarta unterzeichneten Waffenstillstandes konnten die Piemontesischen Truppen kaum ihren Ruckzug noch bewerkstelligen; als sie die Thore der Stadt gewonnen hatten, stießen sie jedoch auf die Division La Marmora, welche sich am Abend vorher von Ponte-Decimo bis auf einige Meilen (deren 4 auf eine deutsche gehen) der Stadt genähert hatten. Es scheint, daß in dem Augenblick, als die Piemontesen aus der Stadt flohen, La Marmora selbst auf einer Recognoscirung bei San-Pietro-d'Arena, vor dem Stadtthore Genua's auf der Turiner Seite, angekommen war.
„Als die provisorische Regierung von diesem verrätherischen Akt der Piemontesen Kenntniß erhielt, der in der That ohne Beispiel in der Kriegsgeschichte dasteht, so erließ sie ein Dekret, worin sie nach Erzählung der Vorfalle erklärte, die Beamten der früheren Regierung, welche die Stadt hatten verlassen wollen, nunmehr als Geißeln zurückzuhalten.
„Zu gleicher Zeit erschienen noch zwei andere Proklamationen, die eine an die Bewohner der beiden Küsten, welche zur Theilnahme am Widerstand aufgefordert, die andere an die Seesoldaten von Genua und den beiden Küsten, welche zur Rüstung der Kriegsschiffe nach dem See-Arsenal beordert wurden.
„Diese verschiedenen, von Avvezzana, Morchio und Reta unterzeichneten Dekrete waren eben erschienen, als sich gegen 2 3/4 Uhr, in der Richtung von Sant-Pietro-d'Arena ein starkes Gewehrfeuer hören ließ; in allen Quartiers wurde Generalmarsch geschlagen, die Sturmglocke läutete und die Alarmkanone, welche von Minute zu Minute von den schwimmenden Batterien und dem Seearsenal tönte, rief die ganze innere Stadt zu den Waffen. Bald wurde auch eine lebhafte Kanonade unter dem Musketenfeuer laut, und im Augenblick wo ich diese Zeilen schreibe (Mitternacht) dauert der Kampf noch immer fort. Der General La Marmora, unterstützt von den Truppen, welche so schamlos den Waffenstillstand verletzten, hat einen heftigen Angriff auf eines der äußern Forts (Tenaglia) gemacht und dasselbe nach dem mörderischsten Kampf mit Sturm genommen. 800 Tirailleure sind bis gegen das Fort San-Benigno vorgedrungen, eine feste Position zwischen Sant-Pietro-d'Arena und der inneren Vertheidigungslinie. Hier wurden sie auf das Wüthendste angegriffen, auf der einen Seite von dem Volk, welches San-Pietro-d'Arena besetzt hält, auf der andern von der Nationalgarde, welche das Laternenthor und die innere Linie vertheidigt. Bis zum Augenblick konnten sie, wie ich höre, noch nicht vertrieben werden. Gleichwohl ist ihre Stellung nicht zu behaupten, und unter der mörderischen Kanonade von der Laterne, der inneren Ringmauer und San-Pietro-d'Arena kann ihnen ihr verzweifelter Versuch theuer zu stehen kommen. Wenn aber auch selbst die ganze Linie der Forts in die Hände der Feinde fiele, sind immer die innere Linie, die Stadtthore, öffentlichen Plätze, Straßen und Häuser dermaßen verbarrikadirt, daß ein erfolgreicher Widerstand nicht zu den Unmöglichkeiten gehört.
„Ich habe Ihnen gestern von Monstre-Barrikaden aus Schifferkähnen geschrieben. Ich erzählte Ihnen, wie dies begeisterte Volk ie Kanonen in seinen Armen auf die steilsten Punkte trug. Heute kam die Reihe an die Baumwollenballen, und ich glaube nicht zu übertreiben, wenn ich Ihnen sage, daß mehr als 600 dieser Ballen zum Barrikadendienst verwendet wurden.
Die Energie der Kämpfer geht über alle Beschreibung. Selbst Frauen sah ich mit der Flinte zu der allgemeinen Vertheidigung eilen. Gestern ließ der General die Hafenarbeiter zusammenrufen. „Ihr müßt euch bewaffnen, um das Vaterland zu vertheidigen,“ sagte er zu ihnen. Die Arbeiter fragten, ob es ernstliche Gefahr gebe. „Noch nicht,“ antwortete Avezzana. „Nun,“ sagten die Proletarier, „so laßt uns heute noch unser Brod verdienen, morgen wollen wir im Feuer stehen.“ Und seit heute Morgen sind diese braven Arbeiter überall die Vordersten im Kampfe, und widerstehen in diesem Augenblick noch immer den verdoppelten Angriffen der feindlichen Armee.
„Vorgestern Abend versuchte ein Major der Carabiniers sich verkleidet in die Stadt einzuschleichen. Erkannt und als Spion auf frischer That ertappt, wurde er im Angesicht von 21 Leichen, sämmtlich Opfer der Piemontesischen Barbarei vom 31. März, erschossen. Diese Strafe erscheint Ihnen vielleicht schrecklich; erinnern Sie sich aber, wie Washington in einem ähnlichen Falle ebenso gehandelt hat.
„Sie wissen indeß nicht, daß gerade die Carabiniers durch ihre Infamie vom 31. dem Volke furchtbar im Gedächtniß geblieben sind. An diesem Tage zog ihnen das Volk mit dem Rufe: „Es lebe die Freiheit! Es lebe die Armee!“ entgegen. Die Carabiniers antworteten mit dem Rufe: „Es lebe das Volk! Es lebe Genua!“ Das Volk, ohne Mißtrauen, näherte sich ihrer Kaserne, und jetzt gaben die Elenden plötzlich ein Pelotonfeuer auf die wehrlosen, vertrauensvollen Bürger. Die Wuth und der Rachedurst gegen diese Mörder ist nicht mehr als gerecht.
„Die fremden Konsuln sind entrüstet über den schmachvollen Verrath der Piemontesen, welche in offenem Bruch des Waffenstillstandes die Feindseligkeiten wieder eröffneten. Morgen um 5 Uhr früh soll eine Deputation an den General La Marmora abgehen. In diesem Augenblick, 1 Uhr Nachts, läßt die Kanonade nach. Am Abend hieß es, daß 500 Polen von Livorno kämen. Der Himmel wird unsere große Sache und die Aufopferung des Volkes krönen!
„5. April, 6 1/2 Uhr Morgens.
„Um fünf Uhr hat der Kampf wieder begonnen. Gestern Abend oder vielmehr heute Nacht wurde das Fort della Tanaglia vom Volke wieder genommen. Die Sturmglocke läutet, die Kanonen donnern; die ganze Stadt läuft zu den Waffen. Wie dich höre, ist ein Trupp Polen und Franzosen angekommen, und hat sich sofort in die ersten Reihen des Volkes gestellt. In diesem Augenblick (7 Uhr) haben sich 800 Tirailleurs (Bersaglieri), welche das Fort San-Benigno besetzt hielten, einen Weg gebahnt und rücken durch die Laternenstraße und die San-Teodorostraße bis zu dem Pallast Doria vor, d. h. ungefähr 500 Metres vom Centrum der Stadt. Eine schwimmende Batterie des Palais ist in ihrer Gewalt. Sie haben eine Kanone davon gegen das See-Arsenal gerichtet, welches ihnen den wüthendsten Widerstand leistet. Zwanzig Metres weiter gegen das Innere der Stadt befinden sich die Plätze Doria und della Acquaverdo, in welche die beiden Hauptvertheidigungslinien des Volks auslaufen: die Balbistraße und die Karl-Albert-Straße Auf diese zwei Punkte concentrirt sich die Hauptvertheidigung. Die Straßen sind mit Barrikaden befestigt und von Kanonen und einem kampfbegeisterten Volke geschützt. Das Fort della Tanaglia, welches über der Straße San-Teodoro hängt und das See-Arsenal kreuzen ihr Feuer über die Angreifenden. Die kleine Laterne antwortet in gleicher Weise dem Fort San-Benigno. Die Sturmglocke läutet ununterbrochen und auf allen Punkten der Linie tönt eine furchtbare Kanonade.
9 3/4 Uhr. Ich habe mich mit allen Franzosen auf den französischen Kriegsdämpfer „Le Tonnerre“ begeben. Die Kanonade dauert unausgesetzt fort.
(Fortsetzung folgt.)
@xml:id#ar274_015
@typejArticle
@facs1549
[ * ] Neapel, 4. April.
Drei Dekrete sind von der Regierung erlassen worden, von denen eins immer mehr als das andre der sogenannten „Constitution“ ins Gesicht schlägt. Das eine verordnet die Erhebung der von den Kammern nicht bewilligten Grundsteuer; das zweite knebelt die Presse in einer Art, wie das neueste Preßgesetz der östreichischen Standrechtsregierung in Verbindung mit dem Manteufel'schen Gesetzentwurf es nur immer vermögen; das dritte setzt Kriegsgerichte ein, um über Militär- wie Civilpersonen abzuurtheilen.
Mit diesen 3 Dekreten verschwindet denn auch der bisher noch bestandene Schatten einer Verfassung. Was das Preßgesetz anlangt, so kommt es einer gewaltsamen Unterdrückung des Journalismus, in so weit er nicht durch und durch amtlich auftritt, gleich.
Alle Herausgeber und Redakteure haben beschlossen, ihre Blätter in 14 Tagen, wo das Dekret in Wirksamkeit tritt, aufhören zu lassen ‒ das Einzige, was ihnen auch in der That übrig bleibt. So wird Neapel bald in der von der Regierung ersehnten stygischen Finsterniß fortvegetiren.
Am 29. März kam die englische und französische Flotte von Palermo zurück. Von einem franz. Marine-Offizier, der in Palermo den Stand der Dinge zu erforschen den Auftrag erhielt, erfuhr ich Folgendes:
Der Enthusiasmus des Volkes kenne keine Gränzen, auf seiner Fahrt durch die Stadt war er unaufhörlich von Haufen umgeben, deren einhelliger Ruf lautete: „guerra! guerra!“ (Krieg, Krieg!) Die Masse bestand darauf, daß der Offizier seinen Hut abnehme und riefe: „Es lebe die Freiheit, es liebe Sizilien!“ „Sie gehen nach Neapel: sagen Sie Ferdinand, daß wir seine Soldaten in Stücke hauen und braten werden!“ so lautete die Anrede die aus einem Haufen heraus an ihn gerichtet wurde. Der Offizier machte einen kurzen Abstecher ins Land hinein.
Er begegnete zwei Korps, jedes 2000 Mann stark, mit 40 Geistlichen an der Spitze, die unter Absingung von Freiheitsliedern Palermo zu Hilfe zogen. Aus allen Richtungen strömten bewaffnete Bauern nach der Hauptstadt. Es sind in der Stadt 10,000 Piken, jede 6 Fuß lang, unter diejenigen vertheilt worden, für welche die Feuerwaffen nicht auslangten. Auch 300 entschlossene Engländer haben sich zu einem Korps gebildet und werden unter dem Titel „Milizia Inglese“ an dem Freiheitskampfe Theil nehmen. Die Artillerie der Sizilianer soll, wie mir der Offizier versicherte, vortrefflich bedient sein. Die Armee beträgt 50,000 Mann und vermehrt sich täglich.
Aus Messina wenig Nachrichten. Ein Korps der Sizilianer bei Barcelona, einige Meilen von Messina, steht unter dem Fürsten St. Rosolia, desselben, der von der bombardirenden Majestät einst in's Gesicht geschlagen wurde und für diese schmachvolle Behandlung Rache zu nehmen gedenkt.
Gerüchten zufolge soll Catania zur Uebergabe gezwungen sein; doch glauben hier nur Wenige daran.
@xml:id#ar274_016
@typejArticle
@facs1549
[ * ] Parma, 7. April.
Wimpfen hat sich trotz der Protestation des außerordentlichen sardinischen Kommissarius und trotz des Wortlautes des Waffenstillstandsvertrages d. d. Novara 26. März als Gouverneur von Parma durch Radetzki installiren lassen. Ebenso werden alle einflußreichen Stellen von Neuem nur durch Radetzkische Kreaturen besetzt.
Ungarn.
@xml:id#ar274_017_c
@typejArticle
@facs1549
Edition: [Friedrich Engels: Vom Kriegsschauplatze, vorgesehen für: MEGA2, I/9. ]
Der Inhalt dieses Artikels kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht angezeigt werden.
Donaufürstenthümer.
@xml:id#ar274_018
@typejArticle
@facs1549
Jassy, 23. März.
Die „Bukowina“ enthält folgenden Artikel:
„Wie sorgsam unsere Regierung darüber wacht, daß keine modernen Ideen in unser Fürstenthum eindringen, mag Ihnen unser Censurgesetz beweisen, dessen Punkte ich Ihnen mittheile. A) Alle fremden Zeitschriften, Journale und was immer für periodische Druckschriften sind gänzlich verboten und dürfen auf keine Weise eingeführt werden. Hievon ausgenommen sind blos die Nachstehenden, jedoch auch diese nur in so lange sie ihre Tendenz nicht ändern. Erlaubte Zeitungen aus Frankreich: 1) „Le Moniteur;“ 2) „Le Journal des Débats;“ 3) „Le Constitutionnel;“ 4) alle Modezeitungen. ‒ Aus Oesterreich (und Deutschland:) 1) „Wiener-Zeitung;“ 2) „Oesterreichischer Loyd;“ 3) „Leipziger Handelszeitung;“ 4) „Augsburger Allgemeine Zeitung.“ Diese Letztere jedoch ‒ welche auf das Verlangen des österreichischen Herrn Agenten erlaubt wird ‒ nur unter der Bedingung, daß sie kein Wort gegen Rußland, die Türkei, die Regierungen der Fürstenthümer oder „gegen die politische Existenz“ enthalte. Aus Griechenland: „die Regierungszeitung.“ Aus der Walachei: die Zeitung dieses Landes. B. Von dem Verbote sind ausgenommen die zum Gebrauche der im Fürstenthume residirenden fremden Consulen. Insbesondere aber sind strengstens verpönt: Alle n der Bukowina und Siebenbürgen erscheinenden Zeitungen, und was immer für Schriften politischen Inhalts, da sie in der Nationalsprache erscheinen. ‒ C. Von dem Verbote ausgenommen sind alle in Rußland und der Türkei erscheinenden Journale und Zeitschriften. D. Die erlaubten und unter A. bezeichneten Journale und Zeitschriften können sowohl durch die Post der k. k. österreichischen Agentie, als auch auf anderm Wege eingeführt, und ohne fernere Censur an die Abonnenten abgegeben werden; „die Allgemeine Zeitung“ von Augsburg aber darf nach den Beschränkungen, denen sie unterliegt, nur durch die k. k. österreichische Agentie bezogen werden. E. Außer den erlaubten Zeitschriften und Journalen, und außer jenen für die Herren Consulen bestimmten, sollen alle andern, wo immer sie gefunden werden, an den Grenzen oder im Innern des Landes, in den Kaffeehäusern, Buchhandlungen oder bei Privaten, konfiscirt und die Gesetzübertreter, d. i. sowohl Jene, die dieselben einführen, als auch diejenigen, bei denen sie gefunden werden, festgenommen und folgenden Strafen unterzogen werden: 1) Jedermann, bei dem eine verbotene Zeit- oder Druckschrift, oder solche Journale gefunden werden, soll mit einer Geldbuse von 50 Dukaten, und wenn er dieselben nicht leisten kann, 6monatlichem Kerker gestraft werden, in welchem Falle er selbst seine Erhaltungskosten bestreiten muß. 2) Bei wiederholter Uebertretung wird der Zahlungsfähige mit 100 Dukaten, und 6monatlichem Kerker gestraft; wer nicht zahlen kann, wird zu Einjähriger Kerkerstrafe verurtheilt; 3) die Geldstrafen werden dem Armenfonds zugewiesen.“
Zur Ergänzung der bisher aus blos 1600 Mann türkischer Turppen bestehenden Garnison von Galatz, trafen daselbst in den letzten Tagen auf zwei Dampfboten wieder 1500 Mann ein, denen eine bedeutendere Anzahl nachfolgen soll, um jedem Versuch, den man thun könnte, um ihnen die Administeration und die Aussicht über die dortigen Quarantänanstalten, die sie in ihre Hände genommen haben, zu entreißen, wirksam begegnen zu können. Am Hafen sowohl und längs des Donauufers von der Mündung des Pruth bis zum Ausflusse des Sereth stehen zahlreiche Piquete türkischer Soldaten. Zwei russische Kommissäre, welche nach Galatz gekommen waren, zur Ueberwachung der Quarantäne, wurden von dem türkischen Kommandanten mit dem Bemerken zurückgewiesen, daß ihre Mision beendigt sei, worauf sie sich mit der Drohung zurückgezogen, daß sie nächstens in zahlreicher Begleitung zurückkehren würden.
@xml:id#ar274_019
@typejArticle
@facs1549
Jassy, 26. März.
Briefe aus Konstantinopel bringen so eben die Nachricht, daß in Folge der letzen Verhandlungen der Pforte mit den Repräsentanten der fremden Mächte, betreffs der russischen Okkupation der Fürstenthümer, Hr. Titoff vom türkischen Kabinet für die Räumung der letztern eine Fristerstreckung bis zum Monat Mai verlangt habe. ‒ Die seit dem Herbst in Galatz stationirten türkischen Truppen, welche durch frische ersetzt worden sind, sind bereits nach Bukarest abgegangen. ‒ Hier behauptet man allgemein, daß dieser Tage Seitens der Pforte an unsere Regierung die Aufforderung ergangen ist, sich über die Gründe zu erklären, welche sie zur Erlassung des berüchtigten Censurgesetzes, und respektive des Verbotes der fremden Zeitungen bestimmt haben. Der Fürst soll zwei Gründe angegeben haben, und zwar erstens die Verbreitung kommunistischer Ideen, die durch die auswärtigen Zeitungen vermittelt wird, und zweitens die in diesen gegen ihn enthaltenen Angriffe. ‒ Man zweifelt, daß die Pforte diese Motive für ausreichend erachten wird, um eine so unerhörte Maßregel zu rechtfertigen.
[Redakteur en chef Karl Marx. ]
@typejReadersLetters
@facs1549
@xml:id#ar274_020
@typejArticle
@facs1549
[ * ] Bensberg, 14. April.
Die heutige „Kölnische Zeitung“ welche mir hier zu Gesicht kömmt, fährt fort, die Geschichte meiner Ausweisung aus Berlin, die sie selbst verbreitete, gegen mich auszubeuten, während sie die kurzen Berichtigungen, die ich ihr in dieser Sache übersandte, nicht nur wohlüberlegt vorenthielt, sondern dem Inhalte nach auf die schamloseste Weise verfälschte. Zugleich theilt sie ein Schreiben ihres Freundes und natürlichen Bundesgenossen, des wohlbekannten Polizei-Hinkeldey aus Berlin mit, welches ebenfalls, wie es für ihren Kram nur paßt, Unwahrheiten enthält. Ich bin nicht blos mehr wie ein Mal aus Berlin verwiesen worden, sondern die dortige Polizei hat sich auch nicht gescheut, mich obenein brutal zu mißhandeln, worüber ich das Weitere, da ich meine Akten nicht überall nachtrage, nächstens liefern werde. Das schmutzige Streben der Kölnischen jedoch, die aus nahe liegenden Gründen gerade in diesem Augenblicke eine polizeihündische Thätigkeit entwickelt, mich nach jeder Seite hin durch nichtswürdige Erdichtungen zu begeifern, glaube ich nicht anders erwiedern zu können, als dadurch, daß ich den saubern Herausgeber und die dito Redakteure der „Kölnischen Zeitung“ hiermit für „infame Kreaturen“ erkläre, bis sie meine gedachten Berichtigungen der Oeffentlichkeit übergeben.
A. Gladbach.
Die „Neue Oder-Zeiten“ hat das Programm der französischen Bergpartei aus unserer Zeitung wörtlich abgedruckt, ohne uns zu citiren. Will die „Neue Oder-Zeitung“ in der litt raschen Piraterie fortfahren, in welcher die „alte“, die „Allge. Oder-Zeitung“, in Bezug auf unser Blatt, mehrmals excellirt ha[t.]

Handelsnachrichten.
gap: insignificant
@typejAnnouncements
@facs1549
@typejAn
@facs1549
Bei J. & W. Boisserée in Köln ist so eben erschienen:
Ueber die Entwerthung d. Häuser zu Köln.
Von M. Schenk, erstem Beigeordneten des Ober-Bürgermeisteramtes.
Preis 2 1/2 Sgr.
@typejAn
@facs1549
Am siebenzehnten dieses Monats kommt wieder ein Machtwerk des öffentlichen Ministeriums an's Tageslicht. Es ist dieses eine Vorladung des Unterzeichneten, welcher am 23. Dezember v. J. vor den Assisen freigesprochen wurde, und jetzt, weil er einen fremden Namen bei seiner Verhaftung angab, vor das Zuchtpolizeigericht gefordert wird. Um recht zahlreiches Erscheinen bei diesem hochnothpeinlichen Akte wird gebeten von von C. J. Esser, Redakteur der Arbeiter-Zeitung.
@typejAn
@facs1549
Wein-Versteigerung.
Montag den 30. April d. J., Vormittags 10 Uhr und folgende Tage, werden zu Bingen im Gasthause zum „weißen Roß“, auf Anstehen der Kinder und Erben des zu Bingen verlebten Gutsbesitzers Herrn Anton Brilmayer senior abtheilungshalber die nachverzeichneten, in den besten Lagen der Gemarkungen von Bingen und Büdesheim, ‒ Scharlachberg, Mainzerweg, Eifel etc. ‒ selbstgezogenen Weine öffentlich versteigert werden als:
3Stück1842r,
6Stück1843r,
16 1/2Stück1844r,
5 1/2Stück1845r,
64Stück1846r,
34Stück1847r,
28Stück1848r,
zusammen 157 Stück oder 1177 1/2 Ohm.
Die vorzügliche Qualität der Weine des Herrn Anton Brilmayer sen. ist bekannt, und werden die Proben bei der Versteigerung und Tags vorher an den Fässern verabreicht.
Bingen, den 4. April 1849.
Dr. Gaszner, Notar.
@typejAn
@facs1549
Die Wahl für den Landkreis Köln und Mülheim hätte also am 14. dieses stattfinden sollen, aber es ging doch wieder nicht. Bis auf ein andermal. Es sind wieder Krebse gekommen.
Oder Herr Wahlkommissar! Sind etwa die Zettel wieder unter die Erbsen gerathen?
Später wird's schöner.
@typejAn
@facs1549
Immobilar-Verkauf.
Am Dienstag den 17. April c., Vormittags 11 Uhr, wird das zu Köln in der Schildergasse Nr. 48 gelegene Haus mit Hofraum und Hintergebäude vor dem Kgl. Friedensgerichte Nr. II. hierselbst, im Wege der Subhastation zum Verkaufe ausgesetzt, und dem Meistbietenden zugeschlagen werden. Das Ganze enthält einen Flächenraum von 26 Ruthen 80 Fuß. Die Kaufbedingungen liegen auf der Kanzlei des gedachten Friedensgerichts zur Einsicht offen.
C. M. Gymnich, Mandatar.
@typejAn
@facs1549
Es sind wieder eine große Auswahl Pyrmonter Gartenstühle angekommen, um auf dem nächsten Korbmarkte ausgestellt zu werden.
Näheres bei Carl Huxhagen, Heumarkt Nr. 24.
@typejAn
@facs1549
Gutta-Percha.
Riemen, Röhren, Sohlen, Brandeimer; wie Reitpeitschen, Stöcke, Schläger, Becher, Schreibzeuge, Frucht- u. Spiel-Teller, Bisquit-Körbchen, Näh-Etuis etc., letztere für Geschenke sehr geeignet, empfiehlt zur geneigten Abnahme
Die Haupt-Agentur der pat. Gutta-Percha Company in London Waidmarkt Nr. 10.
Von den Kunst-Gegenständen sind auch Waidmarkt Nr. 12 zum Verkauf ausgestellt.
@typejAn
@facs1549
An die vier ärgerlichen Urwähler von Deutz und Mülheim.
Die Welt ist Euch dankbar für die wichtige Nachricht, daß Ihr Euch bei der letzten Vorwahl geärgert habt Merkwürdig geformte Ohren aber müßt Ihr tragen, daß Ihr da einen Erzheuler wittert, wo andre Leute stets einen offenen und freisinnigen Charakter fanden. Daß dieser vermeintliche Heuler auch noch als Kandidat aufgetreten, ist zu dem eine Lüge.
Dies ohne Aerger aber zur Steuer der Wahrheit von einem demokratisch gesinnten Wahlmanne.
@typejAn
@facs1549
Herr X. X.
Sind Sie einer von den 4 Wahl-Kandidaten oder ein an die Luft gesetzter Urwähler? Herr X. X.: „Die Nachtseulen scheuen das Licht ‒ der Oeffentlichkeit“ und Sie selbst ja auch! ‒ Sie verkriechen Sich hinter die die Anonymität, um Sich nicht für sich selbst schämen zu müssen.
Spiegelberg ich kenne Dir.
@typejAn
@facs1549
In einer der ersten Geschäftsstraße Kölns, Höhle Nr. 35, steht das halbe Unterhaus, für jedes Ladengeschäft geeignet, mit 7 Zimmern, Küche, Keller, Brunnen- und Regenwasser zu vermiethen. In demselben ist jetzt beinahe 4 Jahr mit dem größten Erfolge ein Modengeschäft betrieben worden, und in den übrigen Räumen des Hauses wird seit 21 Jahren ein ausgedehntes Geschäft betrieben, was einen großer Ruf genießt.
@typejAn
@facs1549
Altenmarkt Nr. 73 ‒ sind zwei durcheinandergehende, fein möblirte Zimmer, mit schöner Aussicht zu vermiethen.
@typejAn
@facs1549
Das Haus Marzellenstraße Nr. 61 von 10 bis 12 Zimmer etc. etc., ist mit dem 1. Juni zu vermiethen. Ein Stock von 4 Zimmer ist jedoch gleich mit oder ohne Möbel zu vermiethen.
@typejAn
@facs1549
Musiker-Gesuch.
Ein guter erster Orchester-Geiger, ein guter Solo-Clarinettist, ein guter Solo-Klappenhornist und ein guter Trompeter, welcher zugleich guter Pauker sein muß, können in Dresden unter einem tüchtigen Musikchor ein vortheilhaftes Engagement finden.
Anmeldungen werden sub Adresse C. B. poste restante Dresden so schleunig als möglich erbeten.
@typejAn
@facs1549
Consignations-Lager ächter westfälischer Schinken, wie Butter in kleinen Fäßchen zu den billigsten Preisen bei Johann Heinrich Dahmen, Martinstraße Nr. 41.
@typejAn
@facs1549
Herrenkleider werden gewaschen und reparirt. Herzogstraße Nr. 11.
@typejAn
@facs1549
Einladung zum Abonnement.
Blätter der Zeit.
Je mehr der Hindernisse drohen, um so nothwendiger die Ausdauer, das Zusammenwirken aller Gleichgesinnten, aber auch um so leichter und gewisser Beide. Während der letzten Monate hat die Zahl der auswärtigen Leser dieser Blätter sich um das Dreifache vermehrt.
Probenummern sind neuerdings versandt. An alle Freunde der Wahrheit und des Rechtes ergeht hiermit die freundliche Einladung zur Theilnahme. Die „Blätter der Zeit,“ zugleich Organ der demokratischen Vereine, bieten allen Gesinnungsgenossen zur Verbrüderung die Hand.
Jeden Sonntag eine Nummer; außerdem im Laufe der Woche Beilagen, wenn das Interesse der Sache es erfordert. Zum vierteljährigen Pränumerationspreise von 15 Silbergroschen durch sämmliche Postanstalten und Buchhandlungen zu beziehen. Demokratischen Vereinen, d e sich dieserhalb mit der Expedition in Verbindung setzen wollen, wird bei Uebernahme einer größern Anzahl von Exemplaren ein namhafter Rabatt gewährt.
Mittheilungen, Beiträge oder Briefe sonstigen Inhalts sind portofrei entweder an die Redaktion (Aachen) oder unter Aufschrift: „Hrn. Dr. H. Becker, Römerthurm Nro 1 in Köln“ erbeten.
Anzeigen aller Art finden Aufnahme und Verbreitung gegen 1 Silbergroschen für die dreispaltige Petitzeile, oder deren Raum.
Aachen, den 8. April 1849.
Expedition der Blätter der Zeit.
@typejAn
@facs1549
Das so weltberühmte Schweizer-Kräuter-Oel von Carl Willer!
Ein neuer entscheidender Beweis der vortrefflichen Eigenschaften des echten „Schweizer-Kräuter-Oeles“ liefert nachstehende Abschrift des Schreibens von Herrn Heinrich Ludwig Börner in Siegen:
Herrn K. Willer im Hardthurm bei Zürich.
Siegen, den 9. Januar 1849.
Beim Anfang eines neuen Jahres ermangele ich nicht, Ihnen gegenseitig die Rechnung vom vorigen Jahre mitzutheilen. ‒ Es thut mir leid, daß das vorige Jahr kein besseres Resultat geliefert hat. Es ist bisher ungeheuer in diesem Artikel gepfuscht worden, jedoch hat es sich in letzterer Zeit gefunden, daß wieder viele, welche sich durch den Gebrauch wohlfeilerer Oele bethören lassen, wieder auf Ihr Haaröl zurückkommen.
(sign.) Heinr. Lud. Börner.
Für richtige Abschrift aus dem vorgelegten Originalbrief:
Außersihl, den 30. Januar 1849.
Der Gemeindamman, (L. S.) J. H. Gugolz.
Unterschrift und Siegel des löbl. Gemeindammannamtes Außersihl beglaubigt
Zürich, den 2. Februar 1849.
Der Bezirks-Statthalter, (L. S.) H Hotz.
Dieses Oel ist für Köln und Umgegend nur allein zu haben, das Fläschchen à 1 1/4 Thlr., das halbe à 20 Sgr. bei
J. P. Hospelt, Höhle 35.
@typejAn
@facs1549
Branntwein - Fabrikation betreffend.
Ein Branntwein- und Liqueur-Geschäft in Leipzig sucht einen unverheiratheten, vermögenden jungen Mann, welcher die Fabrikation der doppelten und einfachen Branntweine und gangbarsten Liqueure auf wohlfeilstem Wege gründlich versteht, mehrjährige praktische Uebung darin hat, jetzt eintreten und circa 1000 Thlr. baar gegen 5pCt. Verzinsung einlegen kann, wogegen ihm außer festen Einkommen eine Gewinnbetheiligung und sonst angenehme Verhältnisse zugesichert werden. Auf portofreie Briefe, Adresse D. E. Nr. 100 poste restante Leipzig, das Nähere.
@typejAn
@facs1549
Gesuch.
Ein Oeconomie-Verwalter, in dem Alter von 28 Jahren, unverheirathet, wünscht nach Nordamerika (Texas) auszuwandern. Da er jedoch mittellos und nur im Besitz des dazu nöthigen Reisegeldes dahin ist, möchte er sich so gern einer Familie die dahin auszuwandern gesonnen ist, anschließen, in der Erwartung, daß ihm eine Aussicht für sein Fortkommen dadurch dort eröffnet würde. Er verpflichtet sich etwaige Bedingungen recht gern einzugehen, wenn ihm nur dadurch ein Erwerb und Unterhalt gesichert ist.
Die besten Zeugnisse über seine Brauchbarkeit ist er aufzuweisen im Stande.
Nächst allen ökonomisch-technischen Gewerben versteht er auch die Feldmeßkunst, da er drei Jahre an der K. Sächs. Landesvermessung Theil nahm.
Geneigte Offerten werden erbeten H. W. poste restante Riesa in Sachsen.
@typejAn
@facs1549
Taubheit.
Neue Erfindung eines akustischen Instruments, welches an Wirksamkeit Alles übertrifft was bisher für die Linderung dieser Krankheit erfunden worden ist. Gebildet nach dem Ohre und unmerklich, nur ein Centimetre im Durchschnitt, wirkt dieses kleine Instrument doch so mächtig auf das Gehör, daß das mangelhafteste Gehörorgan seine Hörfunktion wieder erlangt. ‒ Auf frankirte Bestellungen bei der Post werden die Instrumente in Etui mit der gedruckten Instruktion dazu eingeschickt. Das Paar in Silber kostet 15 Franks und in Gold 30 Franks. Adressen beliebe man nach Brüssel zu richten, an Abraham, Rue neuve St. Justine Nr. 34, Faubourg de Namur.
@typejAn
@facs1549
Ganz leise Antwort auf die oft wiederholte Anfrage, die Wahl eines Abgeordneten für die Kreise Mülheim und Köln (Land) betreffend. Am 15. März a. c. gab der Minister v. Manteuffel einem Abg. das „Ehrenwort“ darauf, daß die fragliche Wahl „sofort“ vorgenommen werden solle. ‒ Des Ehrenwortes halber muß natürlich die Wahl noch lange hinausgeschoben bleiben ‒ ‒ ‒
@typejAn
@facs1549
Geräucherter Speck in Seiten à 4 1/2 Sgr. per Pfd, zu haben im Kaufhause.
@typejAn
@facs1549
Ein braves und solides Mädchen, in Handarbeit und im Ladengeschäfte erfahren, wünscht in einem ähnlichen Geschäfte oder auch bei einer stillen Familie zur Verrichtung der häuslichen Arbeiten beschäftigt zu werden.
Bescheid unter Kästen Nro. 4 u. 6.
@typejAn
@facs1549
Täglich Großer Fischfang bei Gebrüder Wattler am Thürmchen.
@typejAn
@facs1549
Täglich frischer Maitrank im „Freischützen.“
@typejAn
@facs1549
Theater in Köln.
Stollwerk'sches Vaudeville-Theater.
Dienstag den 17. April 1849: Der reisende Student oder das Donnerwetter.
Musikalisches Quodlibet in zwei Akten von Schneider.
Vorher: Müller und Miller.
Schwank in zwei Akten von Elz.
Billets sind Vormittags von 10-1 Uhr, so wie Abends an der Theater-Kasse zu haben. ‒ Auch werden bis Mittags 1 Uhr 1/2 Dutzend Billets zum Abonnementspreis ausgegeben.
Franz Stollwerk.
@typeimprint
@facs1549
Herausgeber: St. Naut.
Druck von J. W. Dietz, Hutmacher Nr. 17.