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Käsbohrer, Sebastian [i. e. Johann Gottfried Pahl]: Vernunft- und schriftmäßiges Schutz- Trutz- und Vertheidigungs-Libell für den Wirtembergischen Adel, gegen die demokratischen und jakobinischen Belialssöhne unserer Zeit. Waldangelloch und Leipzig [Stuttgart], 1797.

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Wahrheit in die Augen, so würden sie sich gewis weder schämen, noch fürchten, es ohne Verhüllung ihrer Personen zu verkünden. Nur der berüchtigte Professor Spittler zu Göttingen, der längst als ein religiöser Ketzer bekannt ist, und in seinen historischen Büchern sich zum Advokaten aller Häretiker und Schismatiker, von den Nikolaiten bis auf Lessing herab, aufwirft, erröthete nicht, seinen Namen auf die Scharteke zu setzen, worinn er seine hochweise Stimme über die neueste Lage unseres Landes ertheilet. Daraus erhellet aber weiter nichts, als daß er unter den revolutionairen Philosophastern, die leider! Wirtemberg auch hervorgebracht hat, wie es Tollbeere und Giftschwämme hervorbringt, der frechste und unverschämteste ist. Was läßt sich auch erwarten von einem Manne, der so wenig Devotion für die zweyte Person in der Gottheit hat, daß er seine Kirchengeschichte mit der Blasphemie anfangen

Wahrheit in die Augen, so würden sie sich gewis weder schämen, noch fürchten, es ohne Verhüllung ihrer Personen zu verkünden. Nur der berüchtigte Professor Spittler zu Göttingen, der längst als ein religiöser Ketzer bekannt ist, und in seinen historischen Büchern sich zum Advokaten aller Häretiker und Schismatiker, von den Nikolaiten bis auf Lessing herab, aufwirft, erröthete nicht, seinen Namen auf die Scharteke zu setzen, worinn er seine hochweise Stimme über die neueste Lage unseres Landes ertheilet. Daraus erhellet aber weiter nichts, als daß er unter den revolutionairen Philosophastern, die leider! Wirtemberg auch hervorgebracht hat, wie es Tollbeere und Giftschwämme hervorbringt, der frechste und unverschämteste ist. Was läßt sich auch erwarten von einem Manne, der so wenig Devotion für die zweyte Person in der Gottheit hat, daß er seine Kirchengeschichte mit der Blasphemie anfangen

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[16/0016] Wahrheit in die Augen, so würden sie sich gewis weder schämen, noch fürchten, es ohne Verhüllung ihrer Personen zu verkünden. Nur der berüchtigte Professor Spittler zu Göttingen, der längst als ein religiöser Ketzer bekannt ist, und in seinen historischen Büchern sich zum Advokaten aller Häretiker und Schismatiker, von den Nikolaiten bis auf Lessing herab, aufwirft, erröthete nicht, seinen Namen auf die Scharteke zu setzen, worinn er seine hochweise Stimme über die neueste Lage unseres Landes ertheilet. Daraus erhellet aber weiter nichts, als daß er unter den revolutionairen Philosophastern, die leider! Wirtemberg auch hervorgebracht hat, wie es Tollbeere und Giftschwämme hervorbringt, der frechste und unverschämteste ist. Was läßt sich auch erwarten von einem Manne, der so wenig Devotion für die zweyte Person in der Gottheit hat, daß er seine Kirchengeschichte mit der Blasphemie anfangen

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Zitationshilfe: Käsbohrer, Sebastian [i. e. Johann Gottfried Pahl]: Vernunft- und schriftmäßiges Schutz- Trutz- und Vertheidigungs-Libell für den Wirtembergischen Adel, gegen die demokratischen und jakobinischen Belialssöhne unserer Zeit. Waldangelloch und Leipzig [Stuttgart], 1797, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_libell_1797/16>, abgerufen am 23.04.2024.