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Käsbohrer, Sebastian [i. e. Johann Gottfried Pahl]: Vernunft- und schriftmäßiges Schutz- Trutz- und Vertheidigungs-Libell für den Wirtembergischen Adel, gegen die demokratischen und jakobinischen Belialssöhne unserer Zeit. Waldangelloch und Leipzig [Stuttgart], 1797.

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einen Präsidenten vom Kanton Kocher, und einen Oberforstmeister aus Mecklenburg verschreibt, so fangen unsre Democraten ein Geschrey und einen Lermen an, als wenn der Türk auf wäre, oder als wenn die halbe Stadt im Feuer stünde. - "Wozu die Fremdlinge! Es giebt Leute genug in Lande!" - Wahr! aber könnte der Weingärtner, der Gastgeber, der Apotheker, der Kaufmann und der Oberamtmann seine Leute nicht auch im Lande haben, und doch darf sich niemand unterstehen ihm diese aufzudringen. Doch man kennt euch Vögel an euern Federn! Ihr verrathet euch überall. Ihr wollt den Herzog zu einem Sklaven machen, damit ihr Herren werdet. Die Fremdlinge soll man verbannen, damit ihr, in ihren Stellen, als Kammerherren, Generäle, Regierungsräthe, Präsidenten, und Oberforstmeister glänzen könnet. Aber da laßt euch nur den Appetit vergehen! Ich werde wohl eher Special zu Göppingen, oder Prälat

einen Präsidenten vom Kanton Kocher, und einen Oberforstmeister aus Mecklenburg verschreibt, so fangen unsre Democraten ein Geschrey und einen Lermen an, als wenn der Türk auf wäre, oder als wenn die halbe Stadt im Feuer stünde. – „Wozu die Fremdlinge! Es giebt Leute genug in Lande!“ – Wahr! aber könnte der Weingärtner, der Gastgeber, der Apotheker, der Kaufmann und der Oberamtmann seine Leute nicht auch im Lande haben, und doch darf sich niemand unterstehen ihm diese aufzudringen. Doch man kennt euch Vögel an euern Federn! Ihr verrathet euch überall. Ihr wollt den Herzog zu einem Sklaven machen, damit ihr Herren werdet. Die Fremdlinge soll man verbannen, damit ihr, in ihren Stellen, als Kammerherren, Generäle, Regierungsräthe, Präsidenten, und Oberforstmeister glänzen könnet. Aber da laßt euch nur den Appetit vergehen! Ich werde wohl eher Special zu Göppingen, oder Prälat

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[33/0033] einen Präsidenten vom Kanton Kocher, und einen Oberforstmeister aus Mecklenburg verschreibt, so fangen unsre Democraten ein Geschrey und einen Lermen an, als wenn der Türk auf wäre, oder als wenn die halbe Stadt im Feuer stünde. – „Wozu die Fremdlinge! Es giebt Leute genug in Lande!“ – Wahr! aber könnte der Weingärtner, der Gastgeber, der Apotheker, der Kaufmann und der Oberamtmann seine Leute nicht auch im Lande haben, und doch darf sich niemand unterstehen ihm diese aufzudringen. Doch man kennt euch Vögel an euern Federn! Ihr verrathet euch überall. Ihr wollt den Herzog zu einem Sklaven machen, damit ihr Herren werdet. Die Fremdlinge soll man verbannen, damit ihr, in ihren Stellen, als Kammerherren, Generäle, Regierungsräthe, Präsidenten, und Oberforstmeister glänzen könnet. Aber da laßt euch nur den Appetit vergehen! Ich werde wohl eher Special zu Göppingen, oder Prälat

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Zitationshilfe: Käsbohrer, Sebastian [i. e. Johann Gottfried Pahl]: Vernunft- und schriftmäßiges Schutz- Trutz- und Vertheidigungs-Libell für den Wirtembergischen Adel, gegen die demokratischen und jakobinischen Belialssöhne unserer Zeit. Waldangelloch und Leipzig [Stuttgart], 1797, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_libell_1797/33>, abgerufen am 28.03.2024.