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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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Gränzen nach Höhe und Breite bestimter gezogen haben, vorzüglich
ist dies durch die Auffindung der Bergpalmen geschehn. Die baum-
artigen Farrenkräuter finden sich bis zu einer Höhe von
400-800 Toisen: dennoch beträgt die mittlere Temperatur dieser
Gegend 14°-17° R. (während die von Berlin nur 7° beträgt)
sie gehn bis nach Madeira unter 33° Nordbreite, dagegen
findet sich auf der südlichen Halbkugel die Diksonia ant-
arctica (auch ein baumartiges Farrenkraut) bis auf Van
Diemensland unter 42° Süd Breite. Die mittlere Tempera-
tur von Madeira, welche wir sehr genau durch Herrn von
Buch
's Untersuchungen kennen, ist immer noch 16° R.;
von Diemensland kaum 10° R., also nicht viel von dem Klima
von Mailand verschieden. Das baumartige Schilf, welches
oft in den Versteinerungen vorkomt, geht nur bis zu einer
Höhe von 800-900 Toisen, und braucht eine Temperatur von
15° R. - Von den Bergpalmen verdienen besonders 3 unsre
Aufmerksamkeit. 1, die Wachspalme, Ceroxylon anguicola andicola,?

Gränzen nach Höhe und Breite bestimter gezogen haben, vorzüglich
ist dies durch die Auffindung der Bergpalmen geschehn. Die baum-
artigen Farrenkräuter finden sich bis zu einer Höhe von
400–800 Toisen: dennoch beträgt die mittlere Temperatur dieser
Gegend 14°–17° R. (während die von Berlin nur 7° beträgt)
sie gehn bis nach Madeira unter 33° Nordbreite, dagegen
findet sich auf der südlichen Halbkugel die Diksonia ant-
arctica (auch ein baumartiges Farrenkraut) bis auf Van
Diemensland unter 42° Süd Breite. Die mittlere Tempera-
tur von Madeira, welche wir sehr genau durch Herrn von
Buch
’s Untersuchungen kennen, ist immer noch 16° R.;
von Diemensland kaum 10° R., also nicht viel von dem Klima
von Mailand verschieden. Das baumartige Schilf, welches
oft in den Versteinerungen vorkomt, geht nur bis zu einer
Höhe von 800–900 Toisen, und braucht eine Temperatur von
15° R. – Von den Bergpalmen verdienen besonders 3 unsre
Aufmerksamkeit. 1, die Wachspalme, Ceroxylon anguicola andicola,?

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[95r/0193] Gränzen nach Höhe und Breite bestimter gezogen haben, vorzüglich ist dies durch die Auffindung der Bergpalmen geschehn. Die baum- artigen Farrenkräuter finden sich bis zu einer Höhe von 400–800 Toisen: dennoch beträgt die mittlere Temperatur dieser Gegend 14°–17° R. (während die von Berlin nur 7° beträgt) sie gehn bis nach Madeira unter 33° Nordbreite, dagegen findet sich auf der südlichen Halbkugel die Diksonia ant- arctica (auch ein baumartiges Farrenkraut) bis auf Van Diemensland unter 42° Süd Breite. Die mittlere Tempera- tur von Madeira, welche wir sehr genau durch Hrn. von Buch’s Untersuchungen kennen, ist immer noch 16° R.; von Diemensland kaum 10° R., also nicht viel von dem Klima von Mailand verschieden. Das baumartige Schilf, welches oft in den Versteinerungen vorkomt, geht nur bis zu einer Höhe von 800–900 Toisen, und braucht eine Temperatur von 15° R. – Von den Bergpalmen verdienen besonders 3 unsre Aufmerksamkeit. 1, die Wachspalme, Ceroxylon anguicola andicola, ?

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 95r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/193>, abgerufen am 29.03.2024.