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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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Paulus Aemilius sagt, bei Gelegenheit des Krieges gegen des Perseus,
ganz deutlich, dass die gröste Tiefe der Meere gleich sei der grös-
ten Höhe der Berge; und als von der Höhe des Olymp die Rede
ist, den man für den höchsten Berg hielt, meint er, dass die
Tiefe des Meeres eben so viel, 10 Stadien betrage, welches ungefähr
7000 Fus sind, wenn man nämlich olympische Stadien annimt. -

Von der Dichtigkeit und chemischen Beschaffenheit des Meers.

Über diesen Gegenstand ist viel gearbeitet worden, aber jemehr man
sich darum bemüht hat, um desto unklarer ist die Sache geworden.
Ich habe mich auch sehr viel damit beschäftigt, und vermuthete
eine Zone der grösten Dichtigkeit des Meeres, welche sich in
einer Kurve um die Erde zieht.

Die fixen Bestandtheile des Meeres betragen 3,5 pr. Cent. Gay-
Lussac
hat eine schöne Arbeit geliefert bei Gelegenheit der Reise
von Duperrey und Freycinet. Diese Seefahrer waren nämlich an-
gewiesen, an den verschiedensten Stellen kleine Fläschchen mit
Meerwasser zu füllen, und hierauf machte Gay-Lussac seine Ver-
suche. Auch John Davy (der Bruder des grossen Humphry) machte
Beobachtungen darüber auf seiner Reise nach Ceylon. Gay-Lussac

Paulus Aemilius sagt, bei Gelegenheit des Krieges gegen des Perseus,
ganz deutlich, dass die gröste Tiefe der Meere gleich sei der grös-
ten Höhe der Berge; und als von der Höhe des Olymp die Rede
ist, den man für den höchsten Berg hielt, meint er, dass die
Tiefe des Meeres eben so viel, 10 Stadien betrage, welches ungefähr
7000 Fus sind, wenn man nämlich olympische Stadien annimt. –

Von der Dichtigkeit und chemischen Beschaffenheit des Meers.

Über diesen Gegenstand ist viel gearbeitet worden, aber jemehr man
sich darum bemüht hat, um desto unklarer ist die Sache geworden.
Ich habe mich auch sehr viel damit beschäftigt, und vermuthete
eine Zone der grösten Dichtigkeit des Meeres, welche sich in
einer Kurve um die Erde zieht.

Die fixen Bestandtheile des Meeres betragen 3,5 pr. Cent. Gay-
Lussac
hat eine schöne Arbeit geliefert bei Gelegenheit der Reise
von Duperrey und Freycinet. Diese Seefahrer waren nämlich an-
gewiesen, an den verschiedensten Stellen kleine Fläschchen mit
Meerwasser zu füllen, und hierauf machte Gay-Lussac seine Ver-
suche. Auch John Davy (der Bruder des grossen Humphry) machte
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[249v/0502] Paulus Aemilius sagt, bei Gelegenheit des Krieges gegen des Perseus, ganz deutlich, dass die gröste Tiefe der Meere gleich sei der grös- ten Höhe der Berge; und als von der Höhe des Olymp die Rede ist, den man für den höchsten Berg hielt, meint er, dass die Tiefe des Meeres eben so viel, 10 Stadien betrage, welches ungefähr 7000 Fus sind, wenn man nämlich olymp. Stadien annimt. – Von der Dichtigkeit und chemischen Beschaffenheit des Meers. Über diesen Gegenstand ist viel gearbeitet worden, aber jemehr man sich darum bemüht hat, um desto unklarer ist die Sache geworden. Ich habe mich auch sehr viel damit beschäftigt, und vermuthete eine Zone der grösten Dichtigkeit des Meeres, welche sich in einer Kurve um die Erde zieht. Die fixen Bestandtheile des Meeres betragen 3,5 pr. Cent. Gay- Lussac hat eine schöne Arbeit geliefert bei Gelegenheit der Reise von Duperrey und Freycinet. Diese Seefahrer waren nämlich an- gewiesen, an den verschiedensten Stellen kleine Fläschchen mit Meerwasser zu füllen, und hierauf machte Gay-Lussac seine Ver- suche. Auch John Davy (der Bruder des grossen Humphry) machte Beobachtungen darüber auf seiner Reise nach Ceylon. Gay-Lussac

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 249v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/502>, abgerufen am 25.04.2024.