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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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Von der Geographie der Elektrizität.

Dies schliest sich sehr gut an die TLehre von der Temperatur
und der Feuchtigkeitsbildung an. Die Elektrizität giebt Wärme
und Licht, und [unleserliches Material - 1 Wort fehlt] steht in Wechselwirkung mit dem ele-
ktrischen Zustande der Erde; im starren Erdkörper erscheint sie
als Magnetismus, in der Athmosphäre als elektrische Spannung:
im ersten Falle bringt sie vielleicht mehr Wärme hervor, im 2ten bil-
det sie das Erd- oder Polarlicht.

Die Elektrizität kann durch 4-5 Mittel erregt werden, die sich
vielleicht mit der Zeit alle auf Eins werden zurükführen lassen.
1, durch Reibung, und dies ist wahrscheinlich nur eine Temperatur-
veränderung. 2, durch Dampfbildung. 3, durch chemische Verän-
derungen, neuerlich bewiesen durch Becquerels schöne Versuche, d[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]er
mit einer Magnetnadel kleine Quantitäten von Säuren entdekte.
4, durch Kontakt, worauf die Erfindung der Voltaschen Säule gegrün-
det ist. 5, auf eine geheimnisvolle Weise im organischen Leben
verbreitet, in den elektrischen Fischen am meisten. Bei den Gymno-
ten von 5-6 Fus Länge, die ich untersuchte, und mit denen es mir
sogar gelang, Pferde zu tödten, hat man es sonderbar gefunden,

Von der Geographie der Elektrizität.

Dies schliest sich sehr gut an die TLehre von der Temperatur
und der Feuchtigkeitsbildung an. Die Elektrizität giebt Wärme
und Licht, und [unleserliches Material – 1 Wort fehlt] steht in Wechselwirkung mit dem ele-
ktrischen Zustande der Erde; im starren Erdkörper erscheint sie
als Magnetismus, in der Athmosphäre als elektrische Spannung:
im ersten Falle bringt sie vielleicht mehr Wärme hervor, im 2ten bil-
det sie das Erd- oder Polarlicht.

Die Elektrizität kann durch 4–5 Mittel erregt werden, die sich
vielleicht mit der Zeit alle auf Eins werden zurükführen lassen.
1, durch Reibung, und dies ist wahrscheinlich nur eine Temperatur-
veränderung. 2, durch Dampfbildung. 3, durch chemische Verän-
derungen, neuerlich bewiesen durch Becquerels schöne Versuche, d[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]er
mit einer Magnetnadel kleine Quantitäten von Säuren entdekte.
4, durch Kontakt, worauf die Erfindung der Voltaschen Säule gegrün-
det ist. 5, auf eine geheimnisvolle Weise im organischen Leben
verbreitet, in den elektrischen Fischen am meisten. Bei den Gymno-
ten von 5–6 Fus Länge, die ich untersuchte, und mit denen es mir
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[329r/0661] Von der Geographie der Elektrizität. Dies schliest sich sehr gut an die TLehre von der Temperatur und der Feuchtigkeitsbildung an. Die Elektrizität giebt Wärme und Licht, und _ steht in Wechselwirkung mit dem ele- ktrischen Zustande der Erde; im starren Erdkörper erscheint sie als Magnetismus, in der Athmosphäre als elektrische Spannung: im ersten Falle bringt sie vielleicht mehr Wärme hervor, im 2 bil- det sie das Erd- oder Polarlicht. Die Elektrizität kann durch 4–5 Mittel erregt werden, die sich vielleicht mit der Zeit alle auf Eins werden zurükführen lassen. 1, durch Reibung, und dies ist wahrscheinlich nur eine Temperatur- veränderung. 2, durch Dampfbildung. 3, durch chemische Verän- derungen, neuerlich bewiesen durch Becquerels schöne Versuche, d_er mit einer Magnetnadel kleine Quantitäten von Säuren entdekte. 4, durch Kontakt, worauf die Erfindung der Voltaschen Säule gegrün- det ist. 5, auf eine geheimnisvolle Weise im organischen Leben verbreitet, in den elektrischen Fischen am meisten. Bei den Gymno- ten von 5–6 Fus Länge, die ich untersuchte, und mit denen es mir sogar gelang, Pferde zu tödten, hat man es sonderbar gefunden,

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 329r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/661>, abgerufen am 25.04.2024.