äusserte der grosse Linnaeus in 2 Abhandlungen: de telluris habitabilis incremento und de coloniis plantarum. Cook's Reisen trugen, fast ohne es zu wissen, viel zur Geographie der Pflanzen bei. So glaubte Forster in der südlichen Hemisphäre dieselben Spezies zu finden, wie in der nördlichen z. B. die Ra- nunculaceen: es waren aber diejenige, welche wir weiter unten mit dem Namen der: ersezenden Arten belegen werden.
Schon Adanson am Senegal hatte ein Gefühl davon, dass nicht alle Arten in allen Zonen gleichmässig vertheilt sind: dass z. B. die Umbelliferen fast ganz in den Tropen fehlen pp. So lange man indessen an künstlichen Systemen hing, kon- te man keine klare Einsicht in die Geographie der Pflan- zen gewinnen; und so war es auch mit dem Linnaeischen System: die Zahl der Staubfäden ist zufällig: man hat daher angefangen, mehr die Analogie der Form und innern Beschaf- fenheit aufzusuchen.
Der Name der Wissenschaft existirte viel früher als sie selbst. Am frühesten hat ihn der DrMenzel aus Fürstenwalde ausgesprochen in einer unedirten Flora von Japan. Später Bernardin de St
äusserte der grosse Linnaeus in 2 Abhandlungen: de telluris habitabilis incremento und de coloniis plantarum. Cook’s Reisen trugen, fast ohne es zu wissen, viel zur Geographie der Pflanzen bei. So glaubte Forster in der südlichen Hemisphäre dieselben Spezies zu finden, wie in der nördlichen z. B. die Ra- nunculaceen: es waren aber diejenige, welche wir weiter unten mit dem Namen der: ersezenden Arten belegen werden.
Schon Adanson am Senegal hatte ein Gefühl davon, dass nicht alle Arten in allen Zonen gleichmässig vertheilt sind: dass z. B. die Umbelliferen fast ganz in den Tropen fehlen pp. So lange man indessen an künstlichen Systemen hing, kon- te man keine klare Einsicht in die Geographie der Pflan- zen gewinnen; und so war es auch mit dem Linnaeischen System: die Zahl der Staubfäden ist zufällig: man hat daher angefangen, mehr die Analogie der Form und innern Beschaf- fenheit aufzusuchen.
Der Name der Wissenschaft existirte viel früher als sie selbst. Am frühesten hat ihn der DrMenzel aus Fürstenwalde ausgesprochen in einer unedirten Flora von Japan. Später Bernardin de St
<TEI><text><body><divn="1"><divtype="session"n="55"><p><pbfacs="#f0692"n="344v"/>
äusserte der grosse <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118573349 http://d-nb.info/gnd/118573349">Linnaeus</persName> in 2 Abhandlungen: de telluris<lb/>
habitabilis incremento und de coloniis plantarum. <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118522027 http://d-nb.info/gnd/118522027">Cook</persName>’s<lb/>
Reisen trugen, fast ohne es zu wissen, viel zur Geographie der<lb/>
Pflanzen bei. So glaubte <persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118534432 http://d-nb.info/gnd/118534432">Forster</persName> in der südlichen Hemisphäre<lb/>
dieselben Spezies zu finden, wie in der nördlichen <choice><orig>zB.</orig><regresp="#CT">z. B.</reg></choice> die Ra-<lb/>
nunculaceen: es waren aber diejenige, welche wir weiter unten<lb/>
mit dem Namen der: ersezenden Arten belegen werden.</p><lb/><p>Schon <persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116244186 http://d-nb.info/gnd/116244186">Adanson</persName> am Senegal hatte ein Gefühl davon, dass<lb/>
nicht alle Arten in allen Zonen gleichmässig vertheilt sind:<lb/>
dass z. B. die Umbelliferen fast ganz in den Tropen fehlen <choice><orig>pp</orig><regresp="#CT">pp.</reg></choice><lb/>
So lange man indessen an künstlichen Systemen hing, kon-<lb/>
te man keine klare Einsicht in die Geographie der Pflan-<lb/>
zen gewinnen; und so war es auch mit dem <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118573349 http://d-nb.info/gnd/118573349">Linnae</persName>ischen<lb/>
System: die Zahl der Staubfäden ist zufällig: man hat daher<lb/>
angefangen, mehr die Analogie der Form und innern Beschaf-<lb/>
fenheit aufzusuchen.</p><lb/><p>Der Name der Wissenschaft existirte viel früher als sie selbst. Am<lb/>
frühesten hat ihn der D<hirendition="#sup #u">r</hi><persNameresp="#CT"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116885890 http://d-nb.info/gnd/116885890">Menzel</persName> aus Fürstenwalde ausgesprochen<lb/>
in einer unedirten Flora von Japan. Später <persNameresp="#SB"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118604945 http://d-nb.info/gnd/118604945">Bernardin de S<hirendition="#sup #u">t</hi><lb/></persName></p></div></div></body></text></TEI>
[344v/0692]
äusserte der grosse Linnaeus in 2 Abhandlungen: de telluris
habitabilis incremento und de coloniis plantarum. Cook’s
Reisen trugen, fast ohne es zu wissen, viel zur Geographie der
Pflanzen bei. So glaubte Forster in der südlichen Hemisphäre
dieselben Spezies zu finden, wie in der nördlichen zB. die Ra-
nunculaceen: es waren aber diejenige, welche wir weiter unten
mit dem Namen der: ersezenden Arten belegen werden.
Schon Adanson am Senegal hatte ein Gefühl davon, dass
nicht alle Arten in allen Zonen gleichmässig vertheilt sind:
dass z. B. die Umbelliferen fast ganz in den Tropen fehlen pp
So lange man indessen an künstlichen Systemen hing, kon-
te man keine klare Einsicht in die Geographie der Pflan-
zen gewinnen; und so war es auch mit dem Linnaeischen
System: die Zahl der Staubfäden ist zufällig: man hat daher
angefangen, mehr die Analogie der Form und innern Beschaf-
fenheit aufzusuchen.
Der Name der Wissenschaft existirte viel früher als sie selbst. Am
frühesten hat ihn der Dr Menzel aus Fürstenwalde ausgesprochen
in einer unedirten Flora von Japan. Später Bernardin de St
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 344v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/692>, abgerufen am 28.03.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.