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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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hier die Schriften von Bode nicht nenne, so geschieht dies
nicht, dassweil ich seine ausgebreiteten Verdienste für die Wissen-
schaft verkentne, sondern weil seine Werke sich auf einen
ganz speziellen Zweig, auf die Kentnis des gestirnten Him-
mels beziehn.

v. Hof. Geschichte der durch Überlieferungen nachgewiesenen
Veränderungen der Erdoberfläche, 2 Bde. 1820-24. ein vortrefliches
Werk: dem man in keiner Sprache etwas gleichstellen kann.

Ukert mathematische und physische Erdbeschreibung der
Griechen und Römer. 1816-21.

Schneider eclogeae physicae. für das Alterthum.


Wenn wir bei den Alten wahrnehmen, dass sie nie den Ein-
flus betrachtet haben, den der Anblik der unbelebten Natur
auf den Menschen machtausübt, so komt dies nur daher, dass der
Mensch und das Studium desselben ihnen das Höchste und
Einzige schien. Die Naturbetrachtung scheint den Indo-germani-
schen Stämmen eigenthümlich zu sein. Doch finden wir auch einzelne
Beispiele davon bei den Alten. Plinius hat uns eine schöne Beschreibung

hier die Schriften von Bode nicht nenne, so geschieht dies
nicht, dassweil ich seine ausgebreiteten Verdienste für die Wissen-
schaft verkentne, sondern weil seine Werke sich auf einen
ganz speziellen Zweig, auf die Kentnis des gestirnten Him-
mels beziehn.

v. Hof. Geschichte der durch Überlieferungen nachgewiesenen
Veränderungen der Erdoberfläche, 2 Bde. 1820–24. ein vortrefliches
Werk: dem man in keiner Sprache etwas gleichstellen kann.

Ukert mathematische und physische Erdbeschreibung der
Griechen und Römer. 1816–21.

Schneider eclogeae physicae. für das Alterthum.


Wenn wir bei den Alten wahrnehmen, dass sie nie den Ein-
flus betrachtet haben, den der Anblik der unbelebten Natur
auf den Menschen machtausübt, so komt dies nur daher, dass der
Mensch und das Studium desselben ihnen das Höchste und
Einzige schien. Die Naturbetrachtung scheint den Indo-germani-
schen Stämmen eigenthümlich zu sein. Doch finden wir auch einzelne
Beispiele davon bei den Alten. Plinius hat uns eine schöne Beschreibung

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[48r/0099] hier die Schriften von Bode nicht nenne, so geschieht dies nicht, dassweil ich seine ausgebreiteten Verdienste für die Wissen- schaft verkentne, sondern weil seine Werke sich auf einen ganz speziellen Zweig, auf die Kentnis des gestirnten Him- mels beziehn. v. Hof. Geschichte der durch Überlieferungen nachgewiesenen Veränderungen der Erdoberfläche, 2 Bde. 1820–24. ein vortrefliches Werk: dem man in keiner Sprache etwas gleichstellen kann. Ukert mathematische und physische Erdbeschreibung der Griechen und Römer. 1816–21. Schneider eclogeae physicae. für das Alterthum. Wenn wir bei den Alten wahrnehmen, dass sie nie den Ein- flus betrachtet haben, den der Anblik der unbelebten Natur auf den Menschen machtausübt, so komt dies nur daher, dass der Mensch und das Studium desselben ihnen das Höchste und Einzige schien. Die Naturbetrachtung scheint den Indo-germani- schen Stämmen eigenthümlich zu sein. Doch finden wir auch einzelne Beispiele davon bei den Alten. Plinius hat uns eine schöne Beschreibung

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Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 48r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/99>, abgerufen am 25.04.2024.