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Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.

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oder Kriegs-Bau-Kunst.
mit man sich derselben zum Außfallen gebrauchen könne. Vor allen Dingen aber
sol in einer Festung Geld verhanden seyn/ damit die Soldaten jhre Zahlung/
und dadurch Muth zu fechten bekommen. Also weil in geschlossenen Festungen
leichtlich Kranckheiter entstehen/ so sol es auch nicht an Artzney und Aertzen man-
geln. Wie denn nicht minder rin guter Vorrath an Getreidig/ Mehl/ Saltz/
Holtz/ Butter/ Bier/ Wein und dergleichen Nothwendigkeiten vorhanden seyn
soll. Jn den Zeughäusern sol ebenermassen an allerhand Geschütz/ Büchsen und
andern Gewehre/ item, An Pulver/ Bley/ Kugeln/ Schweffel/ Pech/ Hartz &c.
so wohl auch in den Zimmer-Häusern/ an verfertigten Sturm-Pfählen/ Pali-
saden/ Friesischen Reutern/ Baw-Holtz/ Brettern und allerhand Schantz- Zeu-
ge kein Mangel seyn. Weil auch das Wasser in den Festungen nicht zu entbehren/
so muß man Fleiß anwenden/ daß dasselbe bey des Feindes Ankunfft erhalten
werden möge/ zumahl wenn etwa zugleich eine Mühle davon getrieben wird.
Dafern aber dasselbe also beschaffen/ daß es von dem Feind abgeschnitten wer-
den könte/ so muß man die Brunnen in gute Obacht nehmen/ und dieselbe wo sie
eingangen repariren, an statt der Wasser-Mühlen aber/ viel Hand- und Roß-
Mühlen zur Hand schaffen/ damit an den mahlen/ dessen man in einer Festung
nicht entbehren kan/ kein Mangel vorfalle.

CAPUT III.

Von Proportion der Winckel und Lineen in grossen Royal/ wie auch
unterschiedlicher 14. Modis und Manieren, solche zu fortificiren aus unter-
schiedlichen/ Autoribus zusammen gesuchet/ mit angehengten Vnterricht wie sich auch in den
kleinen Royal recht zu verhalten/ und eine gute proportion zu treffen &c.

oder Kriegs-Bau-Kunſt.
mit man ſich derſelben zum Außfallen gebrauchen koͤnne. Vor allen Dingen aber
ſol in einer Feſtung Geld verhanden ſeyn/ damit die Soldaten jhre Zahlung/
und dadurch Muth zu fechten bekommen. Alſo weil in geſchloſſenen Feſtungen
leichtlich Kranckheiter entſtehen/ ſo ſol es auch nicht an Artzney und Aertzen man-
geln. Wie denn nicht minder rin guter Vorrath an Getreidig/ Mehl/ Saltz/
Holtz/ Butter/ Bier/ Wein und dergleichen Nothwendigkeiten vorhanden ſeyn
ſoll. Jn den Zeughaͤuſern ſol ebenermaſſen an allerhand Geſchuͤtz/ Buͤchſen und
andern Gewehre/ item, An Pulver/ Bley/ Kugeln/ Schweffel/ Pech/ Hartz &c.
ſo wohl auch in den Zimmer-Haͤuſern/ an verfertigten Sturm-Pfaͤhlen/ Pali-
ſaden/ Frieſiſchen Reutern/ Baw-Holtz/ Brettern und allerhand Schantz- Zeu-
ge kein Mangel ſeyn. Weil auch das Waſſer in den Feſtungen nicht zu entbehren/
ſo muß man Fleiß anwenden/ daß daſſelbe bey des Feindes Ankunfft erhalten
werden moͤge/ zumahl wenn etwa zugleich eine Muͤhle davon getrieben wird.
Dafern aber daſſelbe alſo beſchaffen/ daß es von dem Feind abgeſchnitten wer-
den koͤnte/ ſo muß man die Brunnen in gute Obacht nehmen/ und dieſelbe wo ſie
eingangen repariren, an ſtatt der Waſſer-Muͤhlen aber/ viel Hand- und Roß-
Muͤhlen zur Hand ſchaffen/ damit an den mahlen/ deſſen man in einer Feſtung
nicht entbehren kan/ kein Mangel vorfalle.

CAPUT III.

Von Proportion der Winckel und Lineen in groſſen Royal/ wie auch
unterſchiedlicher 14. Modis und Manieren, ſolche zu fortificiren aus unter-
ſchiedlichen/ Autoribus zuſammẽ geſuchet/ mit angehengten Vnterricht wie ſich auch in den
kleinen Royal recht zu verhalten/ und eine gute proportion zu treffen &c.

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[107/0119] oder Kriegs-Bau-Kunſt. mit man ſich derſelben zum Außfallen gebrauchen koͤnne. Vor allen Dingen aber ſol in einer Feſtung Geld verhanden ſeyn/ damit die Soldaten jhre Zahlung/ und dadurch Muth zu fechten bekommen. Alſo weil in geſchloſſenen Feſtungen leichtlich Kranckheiter entſtehen/ ſo ſol es auch nicht an Artzney und Aertzen man- geln. Wie denn nicht minder rin guter Vorrath an Getreidig/ Mehl/ Saltz/ Holtz/ Butter/ Bier/ Wein und dergleichen Nothwendigkeiten vorhanden ſeyn ſoll. Jn den Zeughaͤuſern ſol ebenermaſſen an allerhand Geſchuͤtz/ Buͤchſen und andern Gewehre/ item, An Pulver/ Bley/ Kugeln/ Schweffel/ Pech/ Hartz &c. ſo wohl auch in den Zimmer-Haͤuſern/ an verfertigten Sturm-Pfaͤhlen/ Pali- ſaden/ Frieſiſchen Reutern/ Baw-Holtz/ Brettern und allerhand Schantz- Zeu- ge kein Mangel ſeyn. Weil auch das Waſſer in den Feſtungen nicht zu entbehren/ ſo muß man Fleiß anwenden/ daß daſſelbe bey des Feindes Ankunfft erhalten werden moͤge/ zumahl wenn etwa zugleich eine Muͤhle davon getrieben wird. Dafern aber daſſelbe alſo beſchaffen/ daß es von dem Feind abgeſchnitten wer- den koͤnte/ ſo muß man die Brunnen in gute Obacht nehmen/ und dieſelbe wo ſie eingangen repariren, an ſtatt der Waſſer-Muͤhlen aber/ viel Hand- und Roß- Muͤhlen zur Hand ſchaffen/ damit an den mahlen/ deſſen man in einer Feſtung nicht entbehren kan/ kein Mangel vorfalle. CAPUT III. Von Proportion der Winckel und Lineen in groſſen Royal/ wie auch unterſchiedlicher 14. Modis und Manieren, ſolche zu fortificiren aus unter- ſchiedlichen/ Autoribus zuſammẽ geſuchet/ mit angehengten Vnterricht wie ſich auch in den kleinen Royal recht zu verhalten/ und eine gute proportion zu treffen &c.

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Zitationshilfe: Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/119>, abgerufen am 25.04.2024.