Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

Jn den Steinkohlenschichten sind sie enthal-
ten selbst noch in einer Höhe von 15000 Fuß.
Dicotelidonen |: Eichen, Buchen :| sind aber
hier vollkommen ausgeschlossen von der
Versteinerung. -

3. Vorlesung, 10. November 1827

Geognosie, Meteorologie u. Physiologie
der Pflanzen haben mich den größten Theil
meines Lebens beschäftigt u. so hoffe ich
in diesen Gegenständen mich so deutlich
zu mache, daß auch die mit mindern Vorkennt-
nissen
meinen Vorträgen folgen können:

Umhüllung der Erde.
Unsere Erde wird von einer tropfbar-
u. von einer elastisch flüßigen Hülle um-
[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]geben
. Die äußere Rinde besteht aus
heterogenen Steinschichten. Diese Heteroge-
nität ist zweifach, einestheils mechanisch,
oder dinamisch, anderntheils chemisch. Die
Substanz selbst ist einfach, wie Kalk-
thonschiefer od. zusammengesetzt. Ein kon-
stantes Zusammensein einer Steinschicht bildet
eine Gebirgsart u. eine Gruppen dersel-
ben heißen Formationen. Diese sind
auf dem ganzen Erdball gleich oder
wiederkehrend, wie dieß zuerst der
unsterbliche Werner dargethan hat.
[unleserliches Material]Die Formationen bilden eine Reihe von

Jn den Steinkohlenſchichten ſind ſie enthal-
ten ſelbſt noch in einer Höhe von 15000 Fuß.
Dicotelidonen |: Eichen, Buchen :| ſind aber
hier vollkom̃en ausgeſchloſſen von der
Verſteinerung. –

3. Vorlesung, 10. November 1827

Geognoſie, Meteorologie u. Phyſiologie
der Pflanzen haben mich den größten Theil
meines Lebens beſchäftigt u. ſo hoffe ich
in dieſen Gegenſtänden mich ſo deutlich
zu mache, daß auch die mit mindern Vorkeñt-
niſſen
meinen Vorträgen folgen köñen:

Umhüllung der Erde.
Unſere Erde wird von einer tropfbar-
u. von einer elaſtiſch flüßigen Hülle um-
[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]geben
. Die äußere Rinde beſteht aus
heterogenen Steinſchichten. Dieſe Heteroge-
nität iſt zweifach, eineſtheils mechaniſch,
oder dinamiſch, anderntheils chemiſch. Die
Subſtanz ſelbſt iſt einfach, wie Kalk-
thonſchiefer od. zuſam̃engeſetzt. Ein kon-
ſtantes Zuſam̃enſein einer Steinſchicht bildet
eine Gebirgsart u. eine Gruppen derſel-
ben heißen Formationen. Dieſe ſind
auf dem ganzen Erdball gleich oder
wiederkehrend, wie dieß zuerſt der
unſterbliche Werner dargethan hat.
[unleserliches Material]Die Formationen bilden eine Reihe von

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div xml:id="Ms_germ_fol_841" next="#Ms_germ_fol_842">
        <div type="session" n="2">
          <p>
            <list>
              <item><pb facs="#f0019" n="15."/>
Jn den Steinkohlen&#x017F;chichten &#x017F;ind &#x017F;ie enthal-<lb/>
ten &#x017F;elb&#x017F;t noch in einer Höhe von 15000 Fuß.<lb/><hi rendition="#aq">Dicotelidonen</hi> |: <choice><abbr>Eich&#xFFFC;</abbr><expan resp="#BF">Eichen</expan></choice>, <choice><abbr>Buch&#xFFFC;</abbr><expan resp="#BF">Buchen</expan></choice> :| &#x017F;ind aber<lb/>
hier vollkom&#x0303;en <choice><abbr>ausge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;&#xFFFC;</abbr><expan resp="#BF">ausge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en</expan></choice> von der<lb/>
Ver&#x017F;teinerung. &#x2013;</item><lb/>
            </list>
          </p>
        </div>
        <div type="session" n="3">
          <head type="leftMargin">
            <choice>
              <orig> <hi rendition="#uu">D. 10 Novbr.</hi> </orig>
              <reg resp="#BF">3. Vorlesung, <ref target="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/gliederung"><date when="1827-11-10">10. November 1827</date></ref></reg>
            </choice>
          </head><lb/>
          <p>Geogno&#x017F;ie, <choice><orig>Metereologie</orig><reg resp="#BF">Meteorologie</reg></choice> u. Phy&#x017F;iologie<lb/>
der <choice><abbr>Pflanz&#xFFFC;</abbr><expan resp="#BF">Pflanzen</expan></choice> haben mich den größten Theil<lb/>
meines Lebens be&#x017F;chäftigt u. &#x017F;o hoffe ich<lb/>
in die&#x017F;en Gegen&#x017F;tänden mich &#x017F;o deutlich<lb/>
zu mache, <choice><abbr></abbr><expan resp="#BF">daß</expan></choice> auch die mit mindern <choice><abbr>Vorken&#x0303;t-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;&#xFFFC;</abbr><expan resp="#BF">Vorken&#x0303;t-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;en</expan></choice> meinen Vorträgen folgen kön&#x0303;en:</p><lb/>
          <p><note place="left"><hi rendition="#u">Umhüllung der Erde.</hi><lb/></note><hi rendition="#u">Un&#x017F;ere Erde wird von einer tropfbar-<lb/>
u. von einer ela&#x017F;ti&#x017F;ch flüßigen Hülle um-<lb/><del rendition="#s"><gap reason="lost" unit="chars" quantity="1"/></del>geben</hi>. Die äußere Rinde be&#x017F;teht aus<lb/>
heterogenen Stein&#x017F;chichten. Die&#x017F;e Heteroge-<lb/>
nität i&#x017F;t zweifach, eine&#x017F;theils mechani&#x017F;ch,<lb/>
oder dinami&#x017F;ch, anderntheils chemi&#x017F;ch. Die<lb/>
Sub&#x017F;tanz &#x017F;elb&#x017F;t i&#x017F;t einfach, wie Kalk-<lb/>
thon&#x017F;chiefer od. zu&#x017F;am&#x0303;enge&#x017F;etzt. Ein kon-<lb/>
&#x017F;tantes Zu&#x017F;am&#x0303;en&#x017F;ein einer Stein&#x017F;chicht bildet<lb/>
eine Gebirgsart u. <del rendition="#s">eine </del>Gruppen der&#x017F;el-<lb/>
ben heißen <choice><abbr>Formation&#xFFFC;</abbr><expan resp="#BF">Formationen</expan></choice>. Die&#x017F;e &#x017F;ind<lb/>
auf dem ganzen Erdball gleich oder<lb/>
wiederkehrend, wie dieß zuer&#x017F;t der<lb/>
un&#x017F;terbliche <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118767089 http://d-nb.info/gnd/118767089">Werner</persName></hi> dargethan hat.<lb/><subst><del rendition="#ow"><gap reason="illegible"/></del><add place="across">Die</add></subst> Formationen bilden eine Reihe von<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[15./0019] Jn den Steinkohlenſchichten ſind ſie enthal- ten ſelbſt noch in einer Höhe von 15000 Fuß. Dicotelidonen |: Eich, Buch :| ſind aber hier vollkom̃en ausgeſchloſſ von der Verſteinerung. – D. 10 Novbr. Geognoſie, Metereologie u. Phyſiologie der Pflanz haben mich den größten Theil meines Lebens beſchäftigt u. ſo hoffe ich in dieſen Gegenſtänden mich ſo deutlich zu mache, dß auch die mit mindern Vorkeñt- niſſ meinen Vorträgen folgen köñen: Unſere Erde wird von einer tropfbar- u. von einer elaſtiſch flüßigen Hülle um- _geben. Die äußere Rinde beſteht aus heterogenen Steinſchichten. Dieſe Heteroge- nität iſt zweifach, eineſtheils mechaniſch, oder dinamiſch, anderntheils chemiſch. Die Subſtanz ſelbſt iſt einfach, wie Kalk- thonſchiefer od. zuſam̃engeſetzt. Ein kon- ſtantes Zuſam̃enſein einer Steinſchicht bildet eine Gebirgsart u. eine Gruppen derſel- ben heißen Formation. Dieſe ſind auf dem ganzen Erdball gleich oder wiederkehrend, wie dieß zuerſt der unſterbliche Werner dargethan hat. _ Die Formationen bilden eine Reihe von Umhüllung der Erde.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/19
Zitationshilfe: Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 15.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/19>, abgerufen am 18.04.2024.