Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869.

Bild:
<< vorherige Seite
[stolz] weil ich der Prinz Schnudi bin, so befehle
ich, daß mir diese Amalie vorgeführt werde!
Edelfels.
Allsogleich werde ich es der Prinzessin melden. (ab.)
Kasperl.
Jetzt hört Alles auf! Jch halt's net aus! Jch
verlier' meinen Verstand, wenn ich noch eine Portion
hab! -- Aber das Fruhstuck, das Fruhstuck! der
Kaffee, der Schnaps! -- Jch verweiß mich gar
nimmer! Juhe! Juhe! Jetzt muß ich mich erst wie-
der a bißl in's Bett legen!

(springt mit beiden Füssen ins Bett und zieht die Vorhänge zu.)
Prinz tritt hinter der Wand hervor, Edelfels zur Thür herein.
Prinz (leise zu Edelfels.)
Er liegt im Bett. Spielen Sie ihre Rolle fort.
Jch bin der Hofleibarzt.
Edelfels.
Jch verstehe. [Laut] Guten Morgen, Herr Leibarzt.
Prinz.
Ebenfalls, Herr Hofmarschall. Seine Durchlaucht
sind doch nicht unwohl? ich wollte eben nachfragen,
weil der Prinz sein Gemach noch nicht verlassen
haben.

[Kasperl guckt zwischen den Gardinen heraus]
[ſtolz] weil ich der Prinz Schnudi bin, ſo befehle
ich, daß mir dieſe Amalie vorgeführt werde!
Edelfels.
Allſogleich werde ich es der Prinzeſſin melden. (ab.)
Kasperl.
Jetzt hört Alles auf! Jch halt’s net aus! Jch
verlier’ meinen Verſtand, wenn ich noch eine Portion
hab! — Aber das Fruhſtuck, das Fruhſtuck! der
Kaffee, der Schnaps! — Jch verweiß mich gar
nimmer! Juhe! Juhe! Jetzt muß ich mich erſt wie-
der a bißl in’s Bett legen!

(ſpringt mit beiden Füſſen ins Bett und zieht die Vorhänge zu.)
Prinz tritt hinter der Wand hervor, Edelfels zur Thür herein.
Prinz (leiſe zu Edelfels.)
Er liegt im Bett. Spielen Sie ihre Rolle fort.
Jch bin der Hofleibarzt.
Edelfels.
Jch verſtehe. [Laut] Guten Morgen, Herr Leibarzt.
Prinz.
Ebenfalls, Herr Hofmarſchall. Seine Durchlaucht
ſind doch nicht unwohl? ich wollte eben nachfragen,
weil der Prinz ſein Gemach noch nicht verlaſſen
haben.

[Kasperl guckt zwiſchen den Gardinen heraus]
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#KASPERL_LAR">
            <p>
              <pb facs="#f0274" n="270"/>
            </p>
            <stage>[&#x017F;tolz]</stage>
            <p>weil ich der Prinz Schnudi bin, &#x017F;o befehle<lb/>
ich, daß mir die&#x017F;e Amalie vorgeführt werde!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#EDE">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Edelfels.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>All&#x017F;ogleich werde ich es der Prinze&#x017F;&#x017F;in melden.</p>
            <stage>(ab.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#KASPERL_LAR">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kasperl.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Jetzt hört <hi rendition="#g">Alles</hi> auf! Jch halt&#x2019;s net aus! Jch<lb/>
verlier&#x2019; meinen Ver&#x017F;tand, wenn ich noch eine Portion<lb/>
hab! &#x2014; Aber das Fruh&#x017F;tuck, das Fruh&#x017F;tuck! <hi rendition="#g">der</hi><lb/>
Kaffee, <hi rendition="#g">der</hi> Schnaps! &#x2014; Jch verweiß mich gar<lb/>
nimmer! Juhe! Juhe! Jetzt muß ich mich er&#x017F;t wie-<lb/>
der a bißl in&#x2019;s Bett legen!</p><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c">(&#x017F;pringt mit beiden Fü&#x017F;&#x017F;en ins Bett und zieht die Vorhänge zu.)<lb/>
Prinz tritt hinter der Wand hervor, Edelfels zur Thür herein.</hi> </stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PRINZ">
            <speaker> <hi rendition="#b">Prinz</hi> </speaker>
            <stage>(lei&#x017F;e zu Edelfels.)</stage><lb/>
            <p>Er liegt im Bett. Spielen Sie ihre Rolle fort.<lb/><hi rendition="#g">Jch</hi> bin der Hofleibarzt.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#EDE">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Edelfels.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Jch ver&#x017F;tehe.</p>
            <stage>[Laut]</stage>
            <p>Guten Morgen, Herr Leibarzt.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PRINZ">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Ebenfalls, Herr Hofmar&#x017F;chall. Seine Durchlaucht<lb/>
&#x017F;ind doch nicht unwohl? ich wollte eben nachfragen,<lb/>
weil der Prinz &#x017F;ein Gemach noch nicht verla&#x017F;&#x017F;en<lb/>
haben.</p><lb/>
            <stage> <hi rendition="#c">[Kasperl guckt zwi&#x017F;chen den Gardinen heraus]</hi> </stage>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[270/0274] [ſtolz] weil ich der Prinz Schnudi bin, ſo befehle ich, daß mir dieſe Amalie vorgeführt werde! Edelfels. Allſogleich werde ich es der Prinzeſſin melden. (ab.) Kasperl. Jetzt hört Alles auf! Jch halt’s net aus! Jch verlier’ meinen Verſtand, wenn ich noch eine Portion hab! — Aber das Fruhſtuck, das Fruhſtuck! der Kaffee, der Schnaps! — Jch verweiß mich gar nimmer! Juhe! Juhe! Jetzt muß ich mich erſt wie- der a bißl in’s Bett legen! (ſpringt mit beiden Füſſen ins Bett und zieht die Vorhänge zu.) Prinz tritt hinter der Wand hervor, Edelfels zur Thür herein. Prinz (leiſe zu Edelfels.) Er liegt im Bett. Spielen Sie ihre Rolle fort. Jch bin der Hofleibarzt. Edelfels. Jch verſtehe. [Laut] Guten Morgen, Herr Leibarzt. Prinz. Ebenfalls, Herr Hofmarſchall. Seine Durchlaucht ſind doch nicht unwohl? ich wollte eben nachfragen, weil der Prinz ſein Gemach noch nicht verlaſſen haben. [Kasperl guckt zwiſchen den Gardinen heraus]

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/274
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 3. München, 1869, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein03_1869/274>, abgerufen am 16.04.2024.