Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700.

Bild:
<< vorherige Seite
Grete. Ach Er hat keine gewisse Zeit/ manch-
mahl steht Er flugs umb 1. umb 2. Uhr
auff/ und wenn denn seine Leute nicht
gleich mit allard seyn/ so begeußt Er sie
über und über mit Wasser.
Courage. Je nun/ ich dancke/ Gretgen/ daß du
mir deines Grafens sein Schlaf-Zimmer
gezeiget hast/ ich wil nun auch gohen/ und
mich ein wenig in die Boye legen/ damit
ich morgen frühe fein bey Zeite aufslehen
kan/ und mit meinem Herrn recht nüch-
terner Weise noch einmahl von dem
Consense reden.
Grete. Ey gieb du Ihm nur gute Worte/
und bitte Ihn/ ich weiß/ Er wirds zu
frieden seyn.
Courage. Je nu/ nu/ ich wil meinen besten Ste-
cher dran setzen/ kan ichs in Güte so weit
bey ihm bringen/ wohl gut/ wo nicht/ so
muß ich Ihn doch beym Könige verkla-
gen. Schlaff wohl/ Gretgen.
Grete. Schlaff wohl/ Courage, und sage mir
morgen fein bey Zeiten Antwort wieder.
Courage. Es soll geschehen/ gute Nacht.
Grethe. Gute Nacht. (Gehen ab.)
Es wird eine schläfferige Music gehöret/ und
nach Endigung derselben
23. Aufftritt.
Thomas.
Siehe da! steht doch des Herrn Gra-
fen seine Schlaf-Stube gar offen. Ich
wil ja nicht hoffen/ daß irgend ein Dieb
bey
F 7
Grete. Ach Er hat keine gewiſſe Zeit/ manch-
mahl ſteht Er flugs umb 1. umb 2. Uhr
auff/ und wenn denn ſeine Leute nicht
gleich mit allard ſeyn/ ſo begeußt Er ſie
uͤber und uͤber mit Waſſer.
Courage. Je nun/ ich dancke/ Gretgen/ daß du
mir deines Grafens ſein Schlaf-Zim̃er
gezeiget haſt/ ich wil nun auch gohẽ/ und
mich ein wenig in die Boye legen/ damit
ich morgen fꝛuͤhe fein bey Zeite aufſlehen
kan/ und mit meinem Herrn recht nuͤch-
terner Weiſe noch einmahl von dem
Conſenſe reden.
Grete. Ey gieb du Ihm nur gute Worte/
und bitte Ihn/ ich weiß/ Er wirds zu
frieden ſeyn.
Courage. Je nu/ nu/ ich wil meinen beſten Ste-
cher dran ſetzen/ kan ichs in Guͤte ſo weit
bey ihm bringen/ wohl gut/ wo nicht/ ſo
muß ich Ihn doch beym Koͤnige verkla-
gen. Schlaff wohl/ Gretgen.
Grete. Schlaff wohl/ Courage, und ſage mir
morgen fein bey Zeiten Antwort wieder.
Courage. Es ſoll geſchehen/ gute Nacht.
Grethe. Gute Nacht. (Gehen ab.)
Es wird eine ſchlaͤfferige Muſic gehoͤret/ und
nach Endigung derſelben
23. Aufftritt.
Thomas.
Siehe da! ſteht doch des Herrn Gra-
fen ſeine Schlaf-Stube gar offen. Ich
wil ja nicht hoffen/ daß irgend ein Dieb
bey
F 7
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0104" n="93"/>
          <sp who="#GRE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Grete.</hi> </speaker>
            <p>Ach Er hat keine gewi&#x017F;&#x017F;e Zeit/ manch-<lb/>
mahl &#x017F;teht Er flugs umb 1. umb 2. Uhr<lb/>
auff/ und wenn denn &#x017F;eine Leute nicht<lb/>
gleich mit <hi rendition="#aq">allard</hi> &#x017F;eyn/ &#x017F;o begeußt Er &#x017F;ie<lb/>
u&#x0364;ber und u&#x0364;ber mit Wa&#x017F;&#x017F;er.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#COU">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Courage.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Je nun/ ich dancke/ Gretgen/ daß du<lb/>
mir deines Grafens &#x017F;ein Schlaf-Zim&#x0303;er<lb/>
gezeiget ha&#x017F;t/ ich wil nun auch gohe&#x0303;/ und<lb/>
mich ein wenig in die Boye legen/ damit<lb/>
ich morgen f&#xA75B;u&#x0364;he fein bey Zeite auf&#x017F;lehen<lb/>
kan/ und mit meinem Herrn recht nu&#x0364;ch-<lb/>
terner Wei&#x017F;e noch einmahl von dem<lb/><hi rendition="#aq">Con&#x017F;en&#x017F;e</hi> reden.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GRE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Grete.</hi> </speaker>
            <p>Ey gieb du Ihm nur gute Worte/<lb/>
und bitte Ihn/ ich weiß/ Er wirds zu<lb/>
frieden &#x017F;eyn.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#COU">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Courage.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Je nu/ nu/ ich wil meinen be&#x017F;ten Ste-<lb/>
cher dran &#x017F;etzen/ kan ichs in Gu&#x0364;te &#x017F;o weit<lb/>
bey ihm bringen/ wohl gut/ wo nicht/ &#x017F;o<lb/>
muß ich Ihn doch beym Ko&#x0364;nige verkla-<lb/>
gen. Schlaff wohl/ Gretgen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GRE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Grete.</hi> </speaker>
            <p>Schlaff wohl/ <hi rendition="#aq">Courage,</hi> und &#x017F;age mir<lb/>
morgen fein bey Zeiten Antwort wieder.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#COU">
            <speaker> <hi rendition="#i"> <hi rendition="#aq">Courage.</hi> </hi> </speaker>
            <p>Es &#x017F;oll ge&#x017F;chehen/ gute Nacht.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GRE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Grethe.</hi> </speaker>
            <p>Gute Nacht.</p>
            <stage> <hi rendition="#fr">(Gehen ab.)</hi> </stage><lb/>
            <stage>Es wird eine &#x017F;chla&#x0364;fferige Mu&#x017F;ic geho&#x0364;ret/ und<lb/>
nach Endigung der&#x017F;elben</stage>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">23. Aufftritt.</hi> </head><lb/>
          <sp who="#THO">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Thomas.</hi> </speaker><lb/>
            <p>Siehe da! &#x017F;teht doch des Herrn Gra-<lb/>
fen &#x017F;eine Schlaf-Stube gar offen. Ich<lb/>
wil ja nicht hoffen/ daß irgend ein Dieb<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F 7</fw><fw place="bottom" type="catch">bey</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[93/0104] Grete. Ach Er hat keine gewiſſe Zeit/ manch- mahl ſteht Er flugs umb 1. umb 2. Uhr auff/ und wenn denn ſeine Leute nicht gleich mit allard ſeyn/ ſo begeußt Er ſie uͤber und uͤber mit Waſſer. Courage. Je nun/ ich dancke/ Gretgen/ daß du mir deines Grafens ſein Schlaf-Zim̃er gezeiget haſt/ ich wil nun auch gohẽ/ und mich ein wenig in die Boye legen/ damit ich morgen fꝛuͤhe fein bey Zeite aufſlehen kan/ und mit meinem Herrn recht nuͤch- terner Weiſe noch einmahl von dem Conſenſe reden. Grete. Ey gieb du Ihm nur gute Worte/ und bitte Ihn/ ich weiß/ Er wirds zu frieden ſeyn. Courage. Je nu/ nu/ ich wil meinen beſten Ste- cher dran ſetzen/ kan ichs in Guͤte ſo weit bey ihm bringen/ wohl gut/ wo nicht/ ſo muß ich Ihn doch beym Koͤnige verkla- gen. Schlaff wohl/ Gretgen. Grete. Schlaff wohl/ Courage, und ſage mir morgen fein bey Zeiten Antwort wieder. Courage. Es ſoll geſchehen/ gute Nacht. Grethe. Gute Nacht. (Gehen ab.) Es wird eine ſchlaͤfferige Muſic gehoͤret/ und nach Endigung derſelben 23. Aufftritt. Thomas. Siehe da! ſteht doch des Herrn Gra- fen ſeine Schlaf-Stube gar offen. Ich wil ja nicht hoffen/ daß irgend ein Dieb bey F 7

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700/104
Zitationshilfe: [Reuter, Christian]: Graf Ehrenfried. 1700, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reuter_ehrenfried_1700/104>, abgerufen am 29.03.2024.