Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite

heftet seyn, damit der Schutz bei dem Aufwin-
den allerwärts gleich hoch von dem Boden aufge-
zogen werde.

Die Friction, die bei dem Aufziehen des Schuz-
zes in den Nuthen entsteht, ist hier von keinem
erheblichen Belange; wer solche inzwischen konnen
lernen will, mag Herrn Hofrath Kästners Hy-
drodynamik, und andere dahin einschlagenden
Schriften nachlesen.

§. 175.
Rechen.

Noch ein Stück, das mit den Fluthbetten in
Verbindung steht, ist der Rechen. Er besteht
aus einer Menge zwischen Stützen dicht neben
einander gestellter hölzerner Stäbe, die unten und
oben in Holz eingelassen sind, daß sie sich nicht be-
wegen und von dem Wasser mit fortgeführt wer-
den können. Stehen die Stäbe senkrecht, so heißt
das alsdann ein stehender Rechen, im Ge-
gensatze des liegenden, bei welchem die Stäbe schief
gegen eine horizontal Ebne, (z. E. gegen das Was-
ser) gestellt sind, wo sie alsdann mehr liegen als
stehen. Man bringt die Rechen gewöhnlich vor
den Eingang der Fluthbette, und sie sollen dazu
dienen, den Durchgang der größern Fische durch
das Fluthbette zu verhindern, wenn die Wasser
im Teiche durch solches abziehen. Ihre Figur ist
eigentlich willkührlich; doch macht man sie entwe-

der

heftet ſeyn, damit der Schutz bei dem Aufwin-
den allerwaͤrts gleich hoch von dem Boden aufge-
zogen werde.

Die Friction, die bei dem Aufziehen des Schuz-
zes in den Nuthen entſteht, iſt hier von keinem
erheblichen Belange; wer ſolche inzwiſchen konnen
lernen will, mag Herrn Hofrath Kaͤſtners Hy-
drodynamik, und andere dahin einſchlagenden
Schriften nachleſen.

§. 175.
Rechen.

Noch ein Stuͤck, das mit den Fluthbetten in
Verbindung ſteht, iſt der Rechen. Er beſteht
aus einer Menge zwiſchen Stuͤtzen dicht neben
einander geſtellter hoͤlzerner Staͤbe, die unten und
oben in Holz eingelaſſen ſind, daß ſie ſich nicht be-
wegen und von dem Waſſer mit fortgefuͤhrt wer-
den koͤnnen. Stehen die Staͤbe ſenkrecht, ſo heißt
das alsdann ein ſtehender Rechen, im Ge-
genſatze des liegenden, bei welchem die Staͤbe ſchief
gegen eine horizontal Ebne, (z. E. gegen das Waſ-
ſer) geſtellt ſind, wo ſie alsdann mehr liegen als
ſtehen. Man bringt die Rechen gewoͤhnlich vor
den Eingang der Fluthbette, und ſie ſollen dazu
dienen, den Durchgang der groͤßern Fiſche durch
das Fluthbette zu verhindern, wenn die Waſſer
im Teiche durch ſolches abziehen. Ihre Figur iſt
eigentlich willkuͤhrlich; doch macht man ſie entwe-

der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0390" n="380"/>
heftet &#x017F;eyn, damit der Schutz bei dem Aufwin-<lb/>
den allerwa&#x0364;rts gleich hoch von dem Boden aufge-<lb/>
zogen werde.</p><lb/>
              <p>Die Friction, die bei dem Aufziehen des Schuz-<lb/>
zes in den Nuthen ent&#x017F;teht, i&#x017F;t hier von keinem<lb/>
erheblichen Belange; wer &#x017F;olche inzwi&#x017F;chen konnen<lb/>
lernen will, mag Herrn Hofrath <hi rendition="#g">Ka&#x0364;&#x017F;tners</hi> Hy-<lb/>
drodynamik, und andere dahin ein&#x017F;chlagenden<lb/>
Schriften nachle&#x017F;en.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 175.<lb/><hi rendition="#g">Rechen</hi>.</head><lb/>
              <p>Noch ein Stu&#x0364;ck, das mit den Fluthbetten in<lb/>
Verbindung &#x017F;teht, i&#x017F;t der <hi rendition="#g">Rechen</hi>. Er be&#x017F;teht<lb/>
aus einer Menge zwi&#x017F;chen Stu&#x0364;tzen dicht neben<lb/>
einander ge&#x017F;tellter ho&#x0364;lzerner Sta&#x0364;be, die unten und<lb/>
oben in Holz eingela&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ind, daß &#x017F;ie &#x017F;ich nicht be-<lb/>
wegen und von dem Wa&#x017F;&#x017F;er mit fortgefu&#x0364;hrt wer-<lb/>
den ko&#x0364;nnen. Stehen die Sta&#x0364;be &#x017F;enkrecht, &#x017F;o heißt<lb/>
das alsdann ein <hi rendition="#g">&#x017F;tehender Rechen</hi>, im Ge-<lb/>
gen&#x017F;atze des liegenden, bei welchem die Sta&#x0364;be &#x017F;chief<lb/>
gegen eine horizontal Ebne, (z. E. gegen das Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er) ge&#x017F;tellt &#x017F;ind, wo &#x017F;ie alsdann mehr liegen als<lb/>
&#x017F;tehen. Man bringt die Rechen gewo&#x0364;hnlich vor<lb/>
den Eingang der Fluthbette, und &#x017F;ie &#x017F;ollen dazu<lb/>
dienen, den Durchgang der gro&#x0364;ßern Fi&#x017F;che durch<lb/>
das Fluthbette zu verhindern, wenn die Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
im Teiche durch &#x017F;olches abziehen. Ihre Figur i&#x017F;t<lb/>
eigentlich willku&#x0364;hrlich; doch macht man &#x017F;ie entwe-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">der</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[380/0390] heftet ſeyn, damit der Schutz bei dem Aufwin- den allerwaͤrts gleich hoch von dem Boden aufge- zogen werde. Die Friction, die bei dem Aufziehen des Schuz- zes in den Nuthen entſteht, iſt hier von keinem erheblichen Belange; wer ſolche inzwiſchen konnen lernen will, mag Herrn Hofrath Kaͤſtners Hy- drodynamik, und andere dahin einſchlagenden Schriften nachleſen. §. 175. Rechen. Noch ein Stuͤck, das mit den Fluthbetten in Verbindung ſteht, iſt der Rechen. Er beſteht aus einer Menge zwiſchen Stuͤtzen dicht neben einander geſtellter hoͤlzerner Staͤbe, die unten und oben in Holz eingelaſſen ſind, daß ſie ſich nicht be- wegen und von dem Waſſer mit fortgefuͤhrt wer- den koͤnnen. Stehen die Staͤbe ſenkrecht, ſo heißt das alsdann ein ſtehender Rechen, im Ge- genſatze des liegenden, bei welchem die Staͤbe ſchief gegen eine horizontal Ebne, (z. E. gegen das Waſ- ſer) geſtellt ſind, wo ſie alsdann mehr liegen als ſtehen. Man bringt die Rechen gewoͤhnlich vor den Eingang der Fluthbette, und ſie ſollen dazu dienen, den Durchgang der groͤßern Fiſche durch das Fluthbette zu verhindern, wenn die Waſſer im Teiche durch ſolches abziehen. Ihre Figur iſt eigentlich willkuͤhrlich; doch macht man ſie entwe- der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/390
Zitationshilfe: Riemann, Johann Friedrich: Praktische Anweisung zum Teichbau. Für Förster, Oekonomen und solche Personen, die sich weniger mit Mathematik abgeben. Leipzig, 1798, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/riemann_teichbau_1798/390>, abgerufen am 29.03.2024.