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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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N001
Die Goldseifen, welche in der Nähe von Beresowsk N002
bearbeitet werden, liegen alle entweder unmittelbar N003
auf dem Boden in welchem die goldführenden Gänge N004
aufsetzen, oder ganz in der Nähe desselben. Es sind N005
ihrer eine grosse Menge; wir besuchten nur einige N006
derselben, die ich hier der Reihe nach aufführen will.

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1. Das Seifenwerk Perwopawlowsk. Es ist N002
1 3/5 Werste von Beresowsk entfernt, und war erst in N003
diesem Jahre zu bearbeiten angefangen. Es liegt in N004
nordwestlicher Richtung von Beresowsk auf dem lin- N005
ken Ufer der Beresowka und, wie das Seifenwerk N006
Schabrowskoi, in einer Ebene oder einer fast unmerk- N007
lichen Mulde. Der abgebaute Raum hatte, wie dort, N008
das Ansehen eines breiten flachen Grabens, der 150 N009
Lachter lang und 10 bis 25 Lachter breit war. N010
Seine Längenerstreckung ging von W. nach O., das N011
Seifengebirge war also quer über dem Granit der N012
Goldgänge gelagert, wurde jedoch nicht bis zu diesem N013
abgebaut, da es unmittelbar über ihm nicht hinreichend N014
goldhaltig befunden worden war. Die Lage, welche N015
allein verwaschen wurde, hatte eine Mächtigkeit von N016
9 --18 Zoll, und wurde noch von einer 7--14 Zoll N017
mächtigen nicht bauwürdigen Lage bedeckt. Die erstere N018
war aber sehr reich, und enthielt im Durchschnitt ausser N019
den grössern Stücken, die sich noch zuweilen in ihr fan- N020
den, 3 Solotnik Gold in 100 Pud. Ein solches grösseres N021
Stück von einem Gewichte von 94 Sol. hatte man kurze N022
Zeit vor unserer Ankunft auf der Wäsche gefunden.

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Der Goldsand hatte ein lehmartiges Ansehn, und N002
bestand der Hauptsache nach aus Bruchstücken von N003
Talkschiefer, wie man diess besonders erkennen konnte, N004
wenn man die erdigen staubartigen Theile mit Was- N005
ser abgespühlt hatte. Der Talkschiefer enthielt kleine N006
Krystalle von Eisenglanz und rhomboedrische Höhlun- N007
lungen, die mit Eisenocher ausgefüllt waren, glich also N008
vollkommen dem Talkschiefer von der Preobraschens- N009
kischen Grube. Nächst den Bruchstücken von Talk-

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Die Goldseifen, welche in der Nähe von Beresowsk N002
bearbeitet werden, liegen alle entweder unmittelbar N003
auf dem Boden in welchem die goldführenden Gänge N004
aufsetzen, oder ganz in der Nähe desselben. Es sind N005
ihrer eine grosse Menge; wir besuchten nur einige N006
derselben, die ich hier der Reihe nach aufführen will.

N001
1. Das Seifenwerk Perwopawlowsk. Es ist N002
1 3/5 Werste von Beresowsk entfernt, und war erst in N003
diesem Jahre zu bearbeiten angefangen. Es liegt in N004
nordwestlicher Richtung von Beresowsk auf dem lin- N005
ken Ufer der Beresowka und, wie das Seifenwerk N006
Schabrowskoi, in einer Ebene oder einer fast unmerk- N007
lichen Mulde. Der abgebaute Raum hatte, wie dort, N008
das Ansehen eines breiten flachen Grabens, der 150 N009
Lachter lang und 10 bis 25 Lachter breit war. N010
Seine Längenerstreckung ging von W. nach O., das N011
Seifengebirge war also quer über dem Granit der N012
Goldgänge gelagert, wurde jedoch nicht bis zu diesem N013
abgebaut, da es unmittelbar über ihm nicht hinreichend N014
goldhaltig befunden worden war. Die Lage, welche N015
allein verwaschen wurde, hatte eine Mächtigkeit von N016
9 —18 Zoll, und wurde noch von einer 7—14 Zoll N017
mächtigen nicht bauwürdigen Lage bedeckt. Die erstere N018
war aber sehr reich, und enthielt im Durchschnitt ausser N019
den grössern Stücken, die sich noch zuweilen in ihr fan- N020
den, 3 Solotnik Gold in 100 Pud. Ein solches grösseres N021
Stück von einem Gewichte von 94 Sol. hatte man kurze N022
Zeit vor unserer Ankunft auf der Wäsche gefunden.

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Der Goldsand hatte ein lehmartiges Ansehn, und N002
bestand der Hauptsache nach aus Bruchstücken von N003
Talkschiefer, wie man diess besonders erkennen konnte, N004
wenn man die erdigen staubartigen Theile mit Was- N005
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Krystalle von Eisenglanz und rhomboedrische Höhlun- N007
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[227/0261] N001 Die Goldseifen, welche in der Nähe von Beresowsk N002 bearbeitet werden, liegen alle entweder unmittelbar N003 auf dem Boden in welchem die goldführenden Gänge N004 aufsetzen, oder ganz in der Nähe desselben. Es sind N005 ihrer eine grosse Menge; wir besuchten nur einige N006 derselben, die ich hier der Reihe nach aufführen will. N001 1. Das Seifenwerk Perwopawlowsk. Es ist N002 1 3/5 Werste von Beresowsk entfernt, und war erst in N003 diesem Jahre zu bearbeiten angefangen. Es liegt in N004 nordwestlicher Richtung von Beresowsk auf dem lin- N005 ken Ufer der Beresowka und, wie das Seifenwerk N006 Schabrowskoi, in einer Ebene oder einer fast unmerk- N007 lichen Mulde. Der abgebaute Raum hatte, wie dort, N008 das Ansehen eines breiten flachen Grabens, der 150 N009 Lachter lang und 10 bis 25 Lachter breit war. N010 Seine Längenerstreckung ging von W. nach O., das N011 Seifengebirge war also quer über dem Granit der N012 Goldgänge gelagert, wurde jedoch nicht bis zu diesem N013 abgebaut, da es unmittelbar über ihm nicht hinreichend N014 goldhaltig befunden worden war. Die Lage, welche N015 allein verwaschen wurde, hatte eine Mächtigkeit von N016 9 —18 Zoll, und wurde noch von einer 7—14 Zoll N017 mächtigen nicht bauwürdigen Lage bedeckt. Die erstere N018 war aber sehr reich, und enthielt im Durchschnitt ausser N019 den grössern Stücken, die sich noch zuweilen in ihr fan- N020 den, 3 Solotnik Gold in 100 Pud. Ein solches grösseres N021 Stück von einem Gewichte von 94 Sol. hatte man kurze N022 Zeit vor unserer Ankunft auf der Wäsche gefunden. N001 Der Goldsand hatte ein lehmartiges Ansehn, und N002 bestand der Hauptsache nach aus Bruchstücken von N003 Talkschiefer, wie man diess besonders erkennen konnte, N004 wenn man die erdigen staubartigen Theile mit Was- N005 ser abgespühlt hatte. Der Talkschiefer enthielt kleine N006 Krystalle von Eisenglanz und rhomboedrische Höhlun- N007 lungen, die mit Eisenocher ausgefüllt waren, glich also N008 vollkommen dem Talkschiefer von der Preobraschens- N009 kischen Grube. Nächst den Bruchstücken von Talk-

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/261>, abgerufen am 25.04.2024.