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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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Der Schlangenberg (Smejewskaja Gora) 1) bildet N002
einen von den umliegenden Bergen gänzlich abgeson- N003
derten Felsrücken, der sich von NW. nach SO. er- N004
streckt und in dieser Richtung eine Ausdehnung von N005
etwa 300 Lachtern hat. Seine Höhe über dem südlich N006
angränzenden Thale beträgt etwa 30 Lachter. An N007
der Ost-, Süd- und Südwestseite fällt er sehr steil N008
ab, an der Nordostseite verflächt er sich aber allmälig N009
und läuft in eine Ebene aus, auf welcher der Flecken N010
Schlangenberg ungefähr 1240 Fuss über dem Meere N011
erbaut ist. Ost-Nord-Ost von der Grube erhebt sich N012
ein domartiger Berg, die Karaulnaja Sopka oder der N013
Wachtberg, 2) welcher von dem Schlangenberge durch N014
ein mässiges Thal getrennt ist, in welchem zum Theil N015
noch die Häuser des Fleckens stehen. Es ist der N016
höchste Berg der Gegend und seine Höhe beträgt N017
nach Ledebour 2006 Fuss über dem Meere und 805 N018
Fuss über dem Platze vor der Kirche des Fleckens N019
Schlangenberg. Nördlich schliessen sich an diesen N020
Berg eine Reihe mehr gedehnterer Berge, die den N021
Flecken in einem Halbkreise umgeben, und mit einem N022
andern Bergrücken in Zusammenhang stehen, der eine N023
nordwestliche Fortsetzung des Schlangenberges mit N024
gleichem Streichen bildet. Ein anderer Bergzug zieht N025
sich auf der südöstlichen Seite parallel mit dem Schlan- N026
genberge fort, und erhebt sich mit gleicher Steilheit N027
wie der Schlangenberg auf dieser Seite. Nur ein N028
enges Thal trennt beide Bergzüge von einander, in N029
welchem ein kleiner Bach, die Smejewka genannt, N030
fliesst, welcher etwa 3 Werste von hier aus einem

[footnote reference] [footnote reference]
[footnote reference] N001
1 ) Er hat seinen Namen erhalten von der grossen Menge von N002
Schlangen, die man bei seiner Entdeckung auf ihm fand, und zu N003
deren Vertilgung man eigene Leute anstellen musste.
[footnote reference] N001
2 ) So genannt, weil auf demselben ein Wachtposten anfgestellt N002
war, als die Gegend noch von nomadisirenden Kalmücken durch- N003
schwärmt wurde.
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N001
Der Schlangenberg (Smejewskaja Gora) 1) bildet N002
einen von den umliegenden Bergen gänzlich abgeson- N003
derten Felsrücken, der sich von NW. nach SO. er- N004
streckt und in dieser Richtung eine Ausdehnung von N005
etwa 300 Lachtern hat. Seine Höhe über dem südlich N006
angränzenden Thale beträgt etwa 30 Lachter. An N007
der Ost-, Süd- und Südwestseite fällt er sehr steil N008
ab, an der Nordostseite verflächt er sich aber allmälig N009
und läuft in eine Ebene aus, auf welcher der Flecken N010
Schlangenberg ungefähr 1240 Fuss über dem Meere N011
erbaut ist. Ost-Nord-Ost von der Grube erhebt sich N012
ein domartiger Berg, die Karaulnaja Sopka oder der N013
Wachtberg, 2) welcher von dem Schlangenberge durch N014
ein mässiges Thal getrennt ist, in welchem zum Theil N015
noch die Häuser des Fleckens stehen. Es ist der N016
höchste Berg der Gegend und seine Höhe beträgt N017
nach Ledebour 2006 Fuss über dem Meere und 805 N018
Fuss über dem Platze vor der Kirche des Fleckens N019
Schlangenberg. Nördlich schliessen sich an diesen N020
Berg eine Reihe mehr gedehnterer Berge, die den N021
Flecken in einem Halbkreise umgeben, und mit einem N022
andern Bergrücken in Zusammenhang stehen, der eine N023
nordwestliche Fortsetzung des Schlangenberges mit N024
gleichem Streichen bildet. Ein anderer Bergzug zieht N025
sich auf der südöstlichen Seite parallel mit dem Schlan- N026
genberge fort, und erhebt sich mit gleicher Steilheit N027
wie der Schlangenberg auf dieser Seite. Nur ein N028
enges Thal trennt beide Bergzüge von einander, in N029
welchem ein kleiner Bach, die Smejewka genannt, N030
fliesst, welcher etwa 3 Werste von hier aus einem

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1 ) Er hat seinen Namen erhalten von der grossen Menge von N002
Schlangen, die man bei seiner Entdeckung auf ihm fand, und zu N003
deren Vertilgung man eigene Leute anstellen musste.
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[529/0563] N001 Der Schlangenberg (Smejewskaja Gora) 1) bildet N002 einen von den umliegenden Bergen gänzlich abgeson- N003 derten Felsrücken, der sich von NW. nach SO. er- N004 streckt und in dieser Richtung eine Ausdehnung von N005 etwa 300 Lachtern hat. Seine Höhe über dem südlich N006 angränzenden Thale beträgt etwa 30 Lachter. An N007 der Ost-, Süd- und Südwestseite fällt er sehr steil N008 ab, an der Nordostseite verflächt er sich aber allmälig N009 und läuft in eine Ebene aus, auf welcher der Flecken N010 Schlangenberg ungefähr 1240 Fuss über dem Meere N011 erbaut ist. Ost-Nord-Ost von der Grube erhebt sich N012 ein domartiger Berg, die Karaulnaja Sopka oder der N013 Wachtberg, 2) welcher von dem Schlangenberge durch N014 ein mässiges Thal getrennt ist, in welchem zum Theil N015 noch die Häuser des Fleckens stehen. Es ist der N016 höchste Berg der Gegend und seine Höhe beträgt N017 nach Ledebour 2006 Fuss über dem Meere und 805 N018 Fuss über dem Platze vor der Kirche des Fleckens N019 Schlangenberg. Nördlich schliessen sich an diesen N020 Berg eine Reihe mehr gedehnterer Berge, die den N021 Flecken in einem Halbkreise umgeben, und mit einem N022 andern Bergrücken in Zusammenhang stehen, der eine N023 nordwestliche Fortsetzung des Schlangenberges mit N024 gleichem Streichen bildet. Ein anderer Bergzug zieht N025 sich auf der südöstlichen Seite parallel mit dem Schlan- N026 genberge fort, und erhebt sich mit gleicher Steilheit N027 wie der Schlangenberg auf dieser Seite. Nur ein N028 enges Thal trennt beide Bergzüge von einander, in N029 welchem ein kleiner Bach, die Smejewka genannt, N030 fliesst, welcher etwa 3 Werste von hier aus einem [footnote reference] [footnote reference] [footnote reference] N001 1 ) Er hat seinen Namen erhalten von der grossen Menge von N002 Schlangen, die man bei seiner Entdeckung auf ihm fand, und zu N003 deren Vertilgung man eigene Leute anstellen musste. [footnote reference] N001 2 ) So genannt, weil auf demselben ein Wachtposten anfgestellt N002 war, als die Gegend noch von nomadisirenden Kalmücken durch- N003 schwärmt wurde. N001 34

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 529. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/563>, abgerufen am 18.04.2024.