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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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dort vorkommt; da es aber für die Vervollständigung N002
der magnetischen Beobachtungen von Wichtigkeit war, N003
in Kyschtimsk, dem nördlichsten Punkte unserer Exkur- N004
sion, auch die Inklination der Magnetnadel zu bestim- N005
men, und es bei der für unsere weitern Pläne schon N006
vorgerückten Jahreszeit nicht rathsam war, länger als N007
einen Tag in Kyschtimsk zu verweilen, so zog Herr N008
von Humboldt es vor, den heutigen Tag zur Beob- N009
achtung der Magnetnadel 1) und zur Besichtigung des N010
Hüttenwerkes zu bestimmen, während ich die Exkur- N011
sion nach Barsowskoi mit Herrn Hofmann, der so N012
gütig war sich zur Begleitung anzubieten, allein N013
übernahm.

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Das Seifenwerk Barsowskoi ist von Kyschtimsk N002
12 Werste in nördlicher Richtung, und von dem Hüt- N003
tenwerke Kaslinsk, zu dessen Bezirke es gehört 2), N004
15 Werste in südlicher Richtung entfernt. Von dich- N005
tem Tannenwald rings umgeben, durch welchen auch N006
der ganze Weg hindurchführt, liegt es in dem flachen N007
Thale der Barsowka, eines kleinen Flusses, der sich N008
in den See Bukagan ergiesst. Das Thal ist ein Quer- N009
thal, denn es hat ein Streichen in der sechsten Stunde, N010
und steht rechtwinklig auf den Schichten des unter N011
dem Seifengebirge anstehenden Gesteins; doch sind N012
die Höhen, die das Thal einschliessen, nur ganz un- N013
bedeutend, wie auch der Weg selbst nach dem Sei- N014
fenwerke fast in ebener Richtung fortgeht.

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Das Seifengebirge wird nicht bis zu dem darun- N002
ter liegenden Gesteine abgebaut, doch tritt dasselbe N003
an mehreren Stellen hervor; es ist ein Gneiss, ganz

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[footnote reference] N001
1) Herr v. Humboldt fand an diesem Tage die Neigung der N002
Magnetnadel 68° 45',9. N003
2) Ausser dem Seifenwerke Barsowskoi gehört hierher noch das N004
Seifenwerk Gornoretschinskoi, 14 Werste im W. von Kaslinsk, und N005
20 kleinere Seifenwerke, die alle seit dem Jahre 1822 in Betrieb N006
gekommen sind, und mit den obigen Hauptseifenwerken bis Mitte N007
des Jahres 1829 54 Pud 9 Pfund Gold geliefert haben.

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dort vorkommt; da es aber für die Vervollständigung N002
der magnetischen Beobachtungen von Wichtigkeit war, N003
in Kyschtimsk, dem nördlichsten Punkte unserer Exkur- N004
sion, auch die Inklination der Magnetnadel zu bestim- N005
men, und es bei der für unsere weitern Pläne schon N006
vorgerückten Jahreszeit nicht rathsam war, länger als N007
einen Tag in Kyschtimsk zu verweilen, so zog Herr N008
von Humboldt es vor, den heutigen Tag zur Beob- N009
achtung der Magnetnadel 1) und zur Besichtigung des N010
Hüttenwerkes zu bestimmen, während ich die Exkur- N011
sion nach Barsowskoi mit Herrn Hofmann, der so N012
gütig war sich zur Begleitung anzubieten, allein N013
übernahm.

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Das Seifenwerk Barsowskoi ist von Kyschtimsk N002
12 Werste in nördlicher Richtung, und von dem Hüt- N003
tenwerke Kaslinsk, zu dessen Bezirke es gehört 2), N004
15 Werste in südlicher Richtung entfernt. Von dich- N005
tem Tannenwald rings umgeben, durch welchen auch N006
der ganze Weg hindurchführt, liegt es in dem flachen N007
Thale der Barsowka, eines kleinen Flusses, der sich N008
in den See Bukagan ergiesst. Das Thal ist ein Quer- N009
thal, denn es hat ein Streichen in der sechsten Stunde, N010
und steht rechtwinklig auf den Schichten des unter N011
dem Seifengebirge anstehenden Gesteins; doch sind N012
die Höhen, die das Thal einschliessen, nur ganz un- N013
bedeutend, wie auch der Weg selbst nach dem Sei- N014
fenwerke fast in ebener Richtung fortgeht.

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Das Seifengebirge wird nicht bis zu dem darun- N002
ter liegenden Gesteine abgebaut, doch tritt dasselbe N003
an mehreren Stellen hervor; es ist ein Gneiss, ganz

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1) Herr v. Humboldt fand an diesem Tage die Neigung der N002
Magnetnadel 68° 45',9. N003
2) Ausser dem Seifenwerke Barsowskoi gehört hierher noch das N004
Seifenwerk Gornoretschinskoi, 14 Werste im W. von Kaslinsk, und N005
20 kleinere Seifenwerke, die alle seit dem Jahre 1822 in Betrieb N006
gekommen sind, und mit den obigen Hauptseifenwerken bis Mitte N007
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[148/0166] N001 dort vorkommt; da es aber für die Vervollständigung N002 der magnetischen Beobachtungen von Wichtigkeit war, N003 in Kyschtimsk, dem nördlichsten Punkte unserer Exkur- N004 sion, auch die Inklination der Magnetnadel zu bestim- N005 men, und es bei der für unsere weitern Pläne schon N006 vorgerückten Jahreszeit nicht rathsam war, länger als N007 einen Tag in Kyschtimsk zu verweilen, so zog Herr N008 von Humboldt es vor, den heutigen Tag zur Beob- N009 achtung der Magnetnadel 1) und zur Besichtigung des N010 Hüttenwerkes zu bestimmen, während ich die Exkur- N011 sion nach Barsowskoi mit Herrn Hofmann, der so N012 gütig war sich zur Begleitung anzubieten, allein N013 übernahm. N001 Das Seifenwerk Barsowskoi ist von Kyschtimsk N002 12 Werste in nördlicher Richtung, und von dem Hüt- N003 tenwerke Kaslinsk, zu dessen Bezirke es gehört 2), N004 15 Werste in südlicher Richtung entfernt. Von dich- N005 tem Tannenwald rings umgeben, durch welchen auch N006 der ganze Weg hindurchführt, liegt es in dem flachen N007 Thale der Barsowka, eines kleinen Flusses, der sich N008 in den See Bukagan ergiesst. Das Thal ist ein Quer- N009 thal, denn es hat ein Streichen in der sechsten Stunde, N010 und steht rechtwinklig auf den Schichten des unter N011 dem Seifengebirge anstehenden Gesteins; doch sind N012 die Höhen, die das Thal einschliessen, nur ganz un- N013 bedeutend, wie auch der Weg selbst nach dem Sei- N014 fenwerke fast in ebener Richtung fortgeht. N001 Das Seifengebirge wird nicht bis zu dem darun- N002 ter liegenden Gesteine abgebaut, doch tritt dasselbe N003 an mehreren Stellen hervor; es ist ein Gneiss, ganz [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Herr v. Humboldt fand an diesem Tage die Neigung der N002 Magnetnadel 68° 45',9. N003 2) Ausser dem Seifenwerke Barsowskoi gehört hierher noch das N004 Seifenwerk Gornoretschinskoi, 14 Werste im W. von Kaslinsk, und N005 20 kleinere Seifenwerke, die alle seit dem Jahre 1822 in Betrieb N006 gekommen sind, und mit den obigen Hauptseifenwerken bis Mitte N007 des Jahres 1829 54 Pud 9 Pfund Gold geliefert haben.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/166>, abgerufen am 19.04.2024.