Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
in so feinen Theilen eingesprengt ist, dass man ihn mit N002
dem Auge nicht erkennen kann. Vor dem Löthrohre N003
schmilzt das Gestein nur schwer und an den Kanten N004
zu einem olivengrünen blasigen Glase; im Kolben ge¬ N005
glüht, giebt es Wasser, und verliert im Platintiegel N006
über der Spirituslampe geglüht 2,44 pCt. an Gewicht, N007
ohne aber dabei sein Ansehen merklich zu verändern, N008
daher ungeachtet der ziemlich beträchtlichen Menge N009
das Wasser doch nicht als wesentlich betrachtet wer¬ N010
den kann. In Chlorwasserstoffsäure bildet das Gestein N011
auch nach längerer Zeit keine Gallerte: es verändert N012
ebenfalls sein Ansehen gar nicht, und die Säure wird N013
nur etwas grün von aufgelöstem Eisen gefärbt, das N014
wahrscheinlich von dem eingemengten Magneteisenerze N015
herrührt.

N001
Aus allem diesen ergiebt sich wohl, dass das N002
Gestein kein Basalt, sondern nur ein dunkler Augit- N003
porphyr ist. Diess scheint auch schon aus seinem N004
Vorkommen hervorzugehen, denn der Basalt pflegt da, N005
wo er sich findet, nie auf einen einzigen Ort beschränkt N006
zu sein, und stets in mehreren Kuppen in der Gegend N007
anzustehen, während nicht allein in der Umgebung N008
von Kisylsk, sondern auch am ganzen übrigen Ural N009
gar kein Ort bekannt ist, wo sich noch Basalt ge¬ N010
funden hätte; er findet sich eben so wenig auch im N011
Altai, und kommt, nachdem man ihn in Schlesien ver¬ N012
lassen hat, im Osten fortgehend, nicht früher als jen¬ N013
seits Irkutzk vor,aber hier wieder recht charakteristisch N014
und häufig. Am Ural wird der Basalt durchaus von N015
den Gesteinen ersetzt, die man mit dem Namen Grün¬ N016
stein zu bezeichnen pflegt, die aber hier auch in gros¬ N017
ser Menge und Mannigfaltigkeit vorkommen.

N001
Das basaltähnliche Gestein wird von einem Man¬ N002
delsteine begleitet, der in einer lichte röthlichgrauen, N003
dichten und harten Grundmasse eine Menge kleiner N004
runder oder länglicher Räume einschliesst, die mit N005
Chalcedon und Kalkspath ausgefüllt sind; wie aber

N001
in so feinen Theilen eingesprengt ist, dass man ihn mit N002
dem Auge nicht erkennen kann. Vor dem Löthrohre N003
schmilzt das Gestein nur schwer und an den Kanten N004
zu einem olivengrünen blasigen Glase; im Kolben ge¬ N005
glüht, giebt es Wasser, und verliert im Platintiegel N006
über der Spirituslampe geglüht 2,44 pCt. an Gewicht, N007
ohne aber dabei sein Ansehen merklich zu verändern, N008
daher ungeachtet der ziemlich beträchtlichen Menge N009
das Wasser doch nicht als wesentlich betrachtet wer¬ N010
den kann. In Chlorwasserstoffsäure bildet das Gestein N011
auch nach längerer Zeit keine Gallerte: es verändert N012
ebenfalls sein Ansehen gar nicht, und die Säure wird N013
nur etwas grün von aufgelöstem Eisen gefärbt, das N014
wahrscheinlich von dem eingemengten Magneteisenerze N015
herrührt.

N001
Aus allem diesen ergiebt sich wohl, dass das N002
Gestein kein Basalt, sondern nur ein dunkler Augit- N003
porphyr ist. Diess scheint auch schon aus seinem N004
Vorkommen hervorzugehen, denn der Basalt pflegt da, N005
wo er sich findet, nie auf einen einzigen Ort beschränkt N006
zu sein, und stets in mehreren Kuppen in der Gegend N007
anzustehen, während nicht allein in der Umgebung N008
von Kisylsk, sondern auch am ganzen übrigen Ural N009
gar kein Ort bekannt ist, wo sich noch Basalt ge¬ N010
funden hätte; er findet sich eben so wenig auch im N011
Altai, und kommt, nachdem man ihn in Schlesien ver¬ N012
lassen hat, im Osten fortgehend, nicht früher als jen¬ N013
seits Irkutzk vor,aber hier wieder recht charakteristisch N014
und häufig. Am Ural wird der Basalt durchaus von N015
den Gesteinen ersetzt, die man mit dem Namen Grün¬ N016
stein zu bezeichnen pflegt, die aber hier auch in gros¬ N017
ser Menge und Mannigfaltigkeit vorkommen.

N001
Das basaltähnliche Gestein wird von einem Man¬ N002
delsteine begleitet, der in einer lichte röthlichgrauen, N003
dichten und harten Grundmasse eine Menge kleiner N004
runder oder länglicher Räume einschliesst, die mit N005
Chalcedon und Kalkspath ausgefüllt sind; wie aber

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0201" xml:id="img_0199" n="183"/>
        <p><lb n="N001"/>
in so feinen Theilen eingesprengt ist, dass man ihn mit             <lb n="N002"/>
dem Auge nicht erkennen kann. Vor dem Löthrohre             <lb n="N003"/>
schmilzt das Gestein nur schwer und an den Kanten             <lb n="N004"/>
zu einem olivengrünen blasigen Glase; im Kolben ge¬             <lb n="N005"/>
glüht, giebt es Wasser, und verliert im Platintiegel             <lb n="N006"/>
über der Spirituslampe geglüht 2,44 pCt. an Gewicht,             <lb n="N007"/>
ohne aber dabei sein Ansehen merklich zu verändern,             <lb n="N008"/>
daher ungeachtet der ziemlich beträchtlichen Menge             <lb n="N009"/>
das Wasser doch nicht als wesentlich betrachtet wer¬             <lb n="N010"/>
den kann. In Chlorwasserstoffsäure bildet das Gestein             <lb n="N011"/>
auch nach längerer Zeit keine Gallerte: es verändert             <lb n="N012"/>
ebenfalls sein Ansehen gar nicht, und die Säure wird             <lb n="N013"/>
nur etwas grün von aufgelöstem Eisen gefärbt, das             <lb n="N014"/>
wahrscheinlich von dem eingemengten Magneteisenerze             <lb n="N015"/>
herrührt.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Aus allem diesen ergiebt sich wohl, dass das <lb n="N002"/>
Gestein kein Basalt, sondern nur ein dunkler Augit-             <lb n="N003"/>
porphyr ist. Diess scheint auch schon aus seinem <lb n="N004"/>
Vorkommen hervorzugehen, denn der Basalt pflegt da,             <lb n="N005"/>
wo er sich findet, nie auf einen einzigen Ort beschränkt             <lb n="N006"/>
zu sein, und stets in mehreren Kuppen in der Gegend             <lb n="N007"/>
anzustehen, während nicht allein in der Umgebung             <lb n="N008"/>
von Kisylsk, sondern auch am ganzen übrigen Ural             <lb n="N009"/>
gar kein Ort bekannt ist, wo sich noch Basalt ge¬             <lb n="N010"/>
funden hätte; er findet sich eben so wenig auch im             <lb n="N011"/>
Altai, und kommt, nachdem man ihn in Schlesien ver¬             <lb n="N012"/>
lassen hat, im Osten fortgehend, nicht früher als jen¬             <lb n="N013"/>
seits Irkutzk vor,aber hier wieder recht charakteristisch             <lb n="N014"/>
und häufig. Am Ural wird der Basalt durchaus von             <lb n="N015"/>
den Gesteinen ersetzt, die man mit dem Namen Grün¬             <lb n="N016"/>
stein zu bezeichnen pflegt, die aber hier auch in gros¬             <lb n="N017"/>
ser Menge und Mannigfaltigkeit vorkommen.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Das basaltähnliche Gestein wird von einem Man¬             <lb n="N002"/>
delsteine begleitet, der in einer lichte röthlichgrauen,             <lb n="N003"/>
dichten und harten Grundmasse eine Menge kleiner             <lb n="N004"/>
runder oder länglicher Räume einschliesst, die mit <lb n="N005"/>
Chalcedon und Kalkspath ausgefüllt sind; wie aber</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[183/0201] N001 in so feinen Theilen eingesprengt ist, dass man ihn mit N002 dem Auge nicht erkennen kann. Vor dem Löthrohre N003 schmilzt das Gestein nur schwer und an den Kanten N004 zu einem olivengrünen blasigen Glase; im Kolben ge¬ N005 glüht, giebt es Wasser, und verliert im Platintiegel N006 über der Spirituslampe geglüht 2,44 pCt. an Gewicht, N007 ohne aber dabei sein Ansehen merklich zu verändern, N008 daher ungeachtet der ziemlich beträchtlichen Menge N009 das Wasser doch nicht als wesentlich betrachtet wer¬ N010 den kann. In Chlorwasserstoffsäure bildet das Gestein N011 auch nach längerer Zeit keine Gallerte: es verändert N012 ebenfalls sein Ansehen gar nicht, und die Säure wird N013 nur etwas grün von aufgelöstem Eisen gefärbt, das N014 wahrscheinlich von dem eingemengten Magneteisenerze N015 herrührt. N001 Aus allem diesen ergiebt sich wohl, dass das N002 Gestein kein Basalt, sondern nur ein dunkler Augit- N003 porphyr ist. Diess scheint auch schon aus seinem N004 Vorkommen hervorzugehen, denn der Basalt pflegt da, N005 wo er sich findet, nie auf einen einzigen Ort beschränkt N006 zu sein, und stets in mehreren Kuppen in der Gegend N007 anzustehen, während nicht allein in der Umgebung N008 von Kisylsk, sondern auch am ganzen übrigen Ural N009 gar kein Ort bekannt ist, wo sich noch Basalt ge¬ N010 funden hätte; er findet sich eben so wenig auch im N011 Altai, und kommt, nachdem man ihn in Schlesien ver¬ N012 lassen hat, im Osten fortgehend, nicht früher als jen¬ N013 seits Irkutzk vor,aber hier wieder recht charakteristisch N014 und häufig. Am Ural wird der Basalt durchaus von N015 den Gesteinen ersetzt, die man mit dem Namen Grün¬ N016 stein zu bezeichnen pflegt, die aber hier auch in gros¬ N017 ser Menge und Mannigfaltigkeit vorkommen. N001 Das basaltähnliche Gestein wird von einem Man¬ N002 delsteine begleitet, der in einer lichte röthlichgrauen, N003 dichten und harten Grundmasse eine Menge kleiner N004 runder oder länglicher Räume einschliesst, die mit N005 Chalcedon und Kalkspath ausgefüllt sind; wie aber

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/201
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/201>, abgerufen am 24.04.2024.