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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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N001
mich Herr Karelin, dass er Niemanden kenne, der N002
sie auf diese Weise im Hagel eingeschlossen gesehen N003
habe. Man hat sie auf einem beackerten Felde bei N004
dem Dorfe Lewaschowka an der Belaja in der Nähe N005
von Sterlitamak auf einem Flächenraum von etwa 200 N006
Lachtern im Umkreise an einem sehr heissen Tage N007
und nach einem bedeutenden Hagelschlage gefunden, N008
ohne sie zuvor an dieser Stelle gesehen zu haben, N009
und vermuthete wohl nur deshalb, dass sie mit dem N010
Hagel, oder in demselben eingeschlossen, nieder- N011
gefallen wären. Da nun auch in ihrer chemi- N012
schen Zusammensetzung kein Grund für die Annahme N013
eines meteorischen Ursprungs vorhanden ist, so scheint N014
es mir mehr als nur wahrscheinlich zu sein, dass N015
diese angeblichen Aerolithe keine Aerolithe sind 1).

N001
Was uns vor allem in der Nähe von Orenburg N002
interessirte, war der grosse Ilezkische Salzstock in N003
der Steppe zwischen dem Ural und seinem Neben- N004
flusse, dem Ilek. Um ihn zu besichtigen, machten wir N005
daher schon am folgenden Tage, wenig begünstigt N006
von dem Wetter, das den ganzen Tag über regnicht N007
und kalt war, eine Exkursion dorthin, und hatten uns N008
dabei der Gesellschaft des Herrn Zolldirectors Susch- N009
koff wie auch des Herrn Vicepräsidenten v. Pe- N010
rowski aus Petersburg zu erfreuen, der, auf einer N011
Reise begriffen, zufällig mit uns in Orenburg zusam- N012
mengetroffen war.

N001
Das Ilezkische Salzwerk, oder, wie es amtlich N002
genannt wird, Ilezkaja Saschtschita (die Ilezkische N003
Schutzwehr) liegt 68 Werste südlich von Orenburg. N004
Der Weg dahin führt noch durch 3 Stationen, ist aber N005
sonst höchst einförmig, zumal jetzt, wo die Steppe N006
ganz verdorrt war. Um 1 Uhr kamen wir in dem

[footnote reference] [footnote reference]
[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Eines Quarzstückes mit mehreren schönen Goldkrystallen aus N002
den Gruben von Beresowsk, das ich ebenfalls der Güte des Herrn N003
Karelin verdanke, habe ich schon oben Th. 1 S. 106 beschrieben.

N001
mich Herr Karelin, dass er Niemanden kenne, der N002
sie auf diese Weise im Hagel eingeschlossen gesehen N003
habe. Man hat sie auf einem beackerten Felde bei N004
dem Dorfe Lewaschowka an der Belaja in der Nähe N005
von Sterlitamak auf einem Flächenraum von etwa 200 N006
Lachtern im Umkreise an einem sehr heissen Tage N007
und nach einem bedeutenden Hagelschlage gefunden, N008
ohne sie zuvor an dieser Stelle gesehen zu haben, N009
und vermuthete wohl nur deshalb, dass sie mit dem N010
Hagel, oder in demselben eingeschlossen, nieder- N011
gefallen wären. Da nun auch in ihrer chemi- N012
schen Zusammensetzung kein Grund für die Annahme N013
eines meteorischen Ursprungs vorhanden ist, so scheint N014
es mir mehr als nur wahrscheinlich zu sein, dass N015
diese angeblichen Aërolithe keine Aërolithe sind 1).

N001
Was uns vor allem in der Nähe von Orenburg N002
interessirte, war der grosse Ilezkische Salzstock in N003
der Steppe zwischen dem Ural und seinem Neben- N004
flusse, dem Ilek. Um ihn zu besichtigen, machten wir N005
daher schon am folgenden Tage, wenig begünstigt N006
von dem Wetter, das den ganzen Tag über regnicht N007
und kalt war, eine Exkursion dorthin, und hatten uns N008
dabei der Gesellschaft des Herrn Zolldirectors Susch- N009
koff wie auch des Herrn Vicepräsidenten v. Pe- N010
rowski aus Petersburg zu erfreuen, der, auf einer N011
Reise begriffen, zufällig mit uns in Orenburg zusam- N012
mengetroffen war.

N001
Das Ilezkische Salzwerk, oder, wie es amtlich N002
genannt wird, Ilezkaja Saschtschita (die Ilezkische N003
Schutzwehr) liegt 68 Werste südlich von Orenburg. N004
Der Weg dahin führt noch durch 3 Stationen, ist aber N005
sonst höchst einförmig, zumal jetzt, wo die Steppe N006
ganz verdorrt war. Um 1 Uhr kamen wir in dem

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[204/0222] N001 mich Herr Karelin, dass er Niemanden kenne, der N002 sie auf diese Weise im Hagel eingeschlossen gesehen N003 habe. Man hat sie auf einem beackerten Felde bei N004 dem Dorfe Lewaschowka an der Belaja in der Nähe N005 von Sterlitamak auf einem Flächenraum von etwa 200 N006 Lachtern im Umkreise an einem sehr heissen Tage N007 und nach einem bedeutenden Hagelschlage gefunden, N008 ohne sie zuvor an dieser Stelle gesehen zu haben, N009 und vermuthete wohl nur deshalb, dass sie mit dem N010 Hagel, oder in demselben eingeschlossen, nieder- N011 gefallen wären. Da nun auch in ihrer chemi- N012 schen Zusammensetzung kein Grund für die Annahme N013 eines meteorischen Ursprungs vorhanden ist, so scheint N014 es mir mehr als nur wahrscheinlich zu sein, dass N015 diese angeblichen Aërolithe keine Aërolithe sind 1). N001 Was uns vor allem in der Nähe von Orenburg N002 interessirte, war der grosse Ilezkische Salzstock in N003 der Steppe zwischen dem Ural und seinem Neben- N004 flusse, dem Ilek. Um ihn zu besichtigen, machten wir N005 daher schon am folgenden Tage, wenig begünstigt N006 von dem Wetter, das den ganzen Tag über regnicht N007 und kalt war, eine Exkursion dorthin, und hatten uns N008 dabei der Gesellschaft des Herrn Zolldirectors Susch- N009 koff wie auch des Herrn Vicepräsidenten v. Pe- N010 rowski aus Petersburg zu erfreuen, der, auf einer N011 Reise begriffen, zufällig mit uns in Orenburg zusam- N012 mengetroffen war. N001 Das Ilezkische Salzwerk, oder, wie es amtlich N002 genannt wird, Ilezkaja Saschtschita (die Ilezkische N003 Schutzwehr) liegt 68 Werste südlich von Orenburg. N004 Der Weg dahin führt noch durch 3 Stationen, ist aber N005 sonst höchst einförmig, zumal jetzt, wo die Steppe N006 ganz verdorrt war. Um 1 Uhr kamen wir in dem [footnote reference] [footnote reference] [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Eines Quarzstückes mit mehreren schönen Goldkrystallen aus N002 den Gruben von Beresowsk, das ich ebenfalls der Güte des Herrn N003 Karelin verdanke, habe ich schon oben Th. 1 S. 106 beschrieben.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/222>, abgerufen am 28.03.2024.