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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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Boden eine mehr oder weniger dicke Salzlage haben. N002
Zu den bedeutendsten Salzseen gehört der berühmte N003
Elton-See, der im 49. Grade, in der Breite von N004
Dubowka an der Wolga und etwa 100 Werste von N005
derselben entfernt liegt. Er hat einen Umfang von 47 N006
Wersten, und aus ihm findet die grösste Salzgewin- N007
nung statt 1). Ferner der Baskuntschatskische N008
Salzsee oder Bogdo See, der einige 70 Werst im N009
S. des vorigen, und der Wolga daher bei ihrer in N010
dieser Breite schon veränderten südöstlichen Richtung N011
näher als der vorige gelegen ist; er hat nur 40 Werst N012
im Umfang, ist also kleiner als der Eltonsee, enthält N013
aber am Boden eine dickere Salzlage als dieser; und N014
endlich der Inderskische Salzsee, der in Rücksicht N015
der Breite zwischen beiden, aber schon auf der Ost- N016
seite der Steppe, einige Werste jenseits des Uralflus- N017
ses liegt, und wie der Baskuntschatskische See 40 N018
Werste im Umfange hat. Zu den ausgedehntesten N019
Salzpfützen gehören die Chaki im Südwesten der N020
Rynpeski, eigentlich mehrere nebeneinander liegende N021
Pfützen, die bei hohem Wasser zusammen eine Aus- N022
dehnung von 100 und einigen 20 Wersten in der N023
Richtung von NW. nach SO. haben, und die Salz- N024
pfütze Torlo Kum oder Katmas im N. der Ryn- N025
peski; hierzu sind aber auch die beiden nebenein- N026
ander liegenden Seen Kamysch Samara zu rechnen, N027
im Osten des Vorigen und etwa 120 Werste vom N028
Ural entfernt, da dieselben nur im Frühjahr hohes N029
Wasser haben, im Sommer aber ebenfalls sehr ein- N030
trocknen, so dass ihr Wasser dann nicht mehr trink- N031
bar ist. Sie haben beide eine von N. nach S. lang- N032
gezogene Gestalt, und bestehen eigentlich aus einer N033
grossen Menge einzelner durch Canäle verbundener N034
Bassins, die sehr schilfreiche Ufer haben. Sie enthal-

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Von diesem See ist weiter unten eine ausführliche Beschrei- N002
bung gegeben.

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Boden eine mehr oder weniger dicke Salzlage haben. N002
Zu den bedeutendsten Salzseen gehört der berühmte N003
Elton-See, der im 49. Grade, in der Breite von N004
Dubowka an der Wolga und etwa 100 Werste von N005
derselben entfernt liegt. Er hat einen Umfang von 47 N006
Wersten, und aus ihm findet die grösste Salzgewin- N007
nung statt 1). Ferner der Baskuntschatskische N008
Salzsee oder Bogdo See, der einige 70 Werst im N009
S. des vorigen, und der Wolga daher bei ihrer in N010
dieser Breite schon veränderten südöstlichen Richtung N011
näher als der vorige gelegen ist; er hat nur 40 Werst N012
im Umfang, ist also kleiner als der Eltonsee, enthält N013
aber am Boden eine dickere Salzlage als dieser; und N014
endlich der Inderskische Salzsee, der in Rücksicht N015
der Breite zwischen beiden, aber schon auf der Ost- N016
seite der Steppe, einige Werste jenseits des Uralflus- N017
ses liegt, und wie der Baskuntschatskische See 40 N018
Werste im Umfange hat. Zu den ausgedehntesten N019
Salzpfützen gehören die Chaki im Südwesten der N020
Rynpeski, eigentlich mehrere nebeneinander liegende N021
Pfützen, die bei hohem Wasser zusammen eine Aus- N022
dehnung von 100 und einigen 20 Wersten in der N023
Richtung von NW. nach SO. haben, und die Salz- N024
pfütze Torlo Kum oder Katmas im N. der Ryn- N025
peski; hierzu sind aber auch die beiden nebenein- N026
ander liegenden Seen Kamysch Samara zu rechnen, N027
im Osten des Vorigen und etwa 120 Werste vom N028
Ural entfernt, da dieselben nur im Frühjahr hohes N029
Wasser haben, im Sommer aber ebenfalls sehr ein- N030
trocknen, so dass ihr Wasser dann nicht mehr trink- N031
bar ist. Sie haben beide eine von N. nach S. lang- N032
gezogene Gestalt, und bestehen eigentlich aus einer N033
grossen Menge einzelner durch Canäle verbundener N034
Bassins, die sehr schilfreiche Ufer haben. Sie enthal-

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[220/0238] N001 Boden eine mehr oder weniger dicke Salzlage haben. N002 Zu den bedeutendsten Salzseen gehört der berühmte N003 Elton-See, der im 49. Grade, in der Breite von N004 Dubowka an der Wolga und etwa 100 Werste von N005 derselben entfernt liegt. Er hat einen Umfang von 47 N006 Wersten, und aus ihm findet die grösste Salzgewin- N007 nung statt 1). Ferner der Baskuntschatskische N008 Salzsee oder Bogdo See, der einige 70 Werst im N009 S. des vorigen, und der Wolga daher bei ihrer in N010 dieser Breite schon veränderten südöstlichen Richtung N011 näher als der vorige gelegen ist; er hat nur 40 Werst N012 im Umfang, ist also kleiner als der Eltonsee, enthält N013 aber am Boden eine dickere Salzlage als dieser; und N014 endlich der Inderskische Salzsee, der in Rücksicht N015 der Breite zwischen beiden, aber schon auf der Ost- N016 seite der Steppe, einige Werste jenseits des Uralflus- N017 ses liegt, und wie der Baskuntschatskische See 40 N018 Werste im Umfange hat. Zu den ausgedehntesten N019 Salzpfützen gehören die Chaki im Südwesten der N020 Rynpeski, eigentlich mehrere nebeneinander liegende N021 Pfützen, die bei hohem Wasser zusammen eine Aus- N022 dehnung von 100 und einigen 20 Wersten in der N023 Richtung von NW. nach SO. haben, und die Salz- N024 pfütze Torlo Kum oder Katmas im N. der Ryn- N025 peski; hierzu sind aber auch die beiden nebenein- N026 ander liegenden Seen Kamysch Samara zu rechnen, N027 im Osten des Vorigen und etwa 120 Werste vom N028 Ural entfernt, da dieselben nur im Frühjahr hohes N029 Wasser haben, im Sommer aber ebenfalls sehr ein- N030 trocknen, so dass ihr Wasser dann nicht mehr trink- N031 bar ist. Sie haben beide eine von N. nach S. lang- N032 gezogene Gestalt, und bestehen eigentlich aus einer N033 grossen Menge einzelner durch Canäle verbundener N034 Bassins, die sehr schilfreiche Ufer haben. Sie enthal- [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Von diesem See ist weiter unten eine ausführliche Beschrei- N002 bung gegeben.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/238>, abgerufen am 18.04.2024.