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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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N001
II. Gebirgsarten des Ural.

N001
In der folgenden Uebersicht sind die Gebirgsarten N002
in die 3 jetzt üblichen Klassen eingetheilt, in nep- N003
tunische, metamorphische und vulkanische 1). N004
Von den neptunischen sind nur wenige zu erwähnen, N005
denn der Ural fängt eigentlich erst da an, wo diese N006
aufhören und in die metamorphischen übergehen. Er N007
ist ein langes, schmales Meridiangebirge 2), das aus N008
mehreren ziemlich parallelen Gebirgszügen besteht, N009
die oft längere Zeit nebeneinander fortlaufen, dann N010
abwechselnd abfallen und sich wieder erheben. Diese N011
Züge sind grösstentheils nur die nach parallelen Li- N012
nien emporgerichteten Schichten des metamorphischen N013
Gebirges, welche von dem wie auf grossen Gangspal- N014
ten hervorgebrochenen vulkanischen Gebirge beglei- N015
tet oder durchschnitten werden. Auf dem metamor- N016
phischen Gebirge folgt ost- und westwärts das nep-

[footnote reference] [footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Letztere im weiteren Sinne des Worts, die älteren vulkani- N002
schen, oder sogenannten plutonischen Gebirgsarten, die am Ural al- N003
lein vorkommen, mit eingerechnet. N004
2) Die Länge des Ural beträgt, wie Hr. v. Humboldt bemerkt *), N005
über 500 geographische Meilen, wenn man als seine südliche Verlän- N006
gerung die Hochebene des Ust-Urt in dem Isthmus der Truchmenen N007
zwischen dem Aral-See und dem Kaspischen Meere und als seine nörd- N008
liche Fortsetzung die Berge von Novaja-Semla betrachtet. Diese N009
Länge kommt dem Theile der Anden von der Magellan-Strasse bis N010
zu dem Busen von Arica oder der ganzen Breite Europas von der N011
Südspitze des Peloponnes bis zum Cap Nord gleich.
[footnote reference] N001
*) Asie centrale B. I S. 412.
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II. Gebirgsarten des Ural.

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In der folgenden Uebersicht sind die Gebirgsarten N002
in die 3 jetzt üblichen Klassen eingetheilt, in nep- N003
tunische, metamorphische und vulkanische 1). N004
Von den neptunischen sind nur wenige zu erwähnen, N005
denn der Ural fängt eigentlich erst da an, wo diese N006
aufhören und in die metamorphischen übergehen. Er N007
ist ein langes, schmales Meridiangebirge 2), das aus N008
mehreren ziemlich parallelen Gebirgszügen besteht, N009
die oft längere Zeit nebeneinander fortlaufen, dann N010
abwechselnd abfallen und sich wieder erheben. Diese N011
Züge sind grösstentheils nur die nach parallelen Li- N012
nien emporgerichteten Schichten des metamorphischen N013
Gebirges, welche von dem wie auf grossen Gangspal- N014
ten hervorgebrochenen vulkanischen Gebirge beglei- N015
tet oder durchschnitten werden. Auf dem metamor- N016
phischen Gebirge folgt ost- und westwärts das nep-

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1) Letztere im weiteren Sinne des Worts, die älteren vulkani- N002
schen, oder sogenannten plutonischen Gebirgsarten, die am Ural al- N003
lein vorkommen, mit eingerechnet. N004
2) Die Länge des Ural beträgt, wie Hr. v. Humboldt bemerkt *), N005
über 500 geographische Meilen, wenn man als seine südliche Verlän- N006
gerung die Hochebene des Ust-Urt in dem Isthmus der Truchmenen N007
zwischen dem Aral-See und dem Kaspischen Meere und als seine nörd- N008
liche Fortsetzung die Berge von Novaja-Semla betrachtet. Diese N009
Länge kommt dem Theile der Anden von der Magellan-Strasse bis N010
zu dem Busen von Arica oder der ganzen Breite Europas von der N011
Südspitze des Peloponnes bis zum Cap Nord gleich.
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[531/0549] N001 II. Gebirgsarten des Ural. N001 In der folgenden Uebersicht sind die Gebirgsarten N002 in die 3 jetzt üblichen Klassen eingetheilt, in nep- N003 tunische, metamorphische und vulkanische 1). N004 Von den neptunischen sind nur wenige zu erwähnen, N005 denn der Ural fängt eigentlich erst da an, wo diese N006 aufhören und in die metamorphischen übergehen. Er N007 ist ein langes, schmales Meridiangebirge 2), das aus N008 mehreren ziemlich parallelen Gebirgszügen besteht, N009 die oft längere Zeit nebeneinander fortlaufen, dann N010 abwechselnd abfallen und sich wieder erheben. Diese N011 Züge sind grösstentheils nur die nach parallelen Li- N012 nien emporgerichteten Schichten des metamorphischen N013 Gebirges, welche von dem wie auf grossen Gangspal- N014 ten hervorgebrochenen vulkanischen Gebirge beglei- N015 tet oder durchschnitten werden. Auf dem metamor- N016 phischen Gebirge folgt ost- und westwärts das nep- [footnote reference] [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Letztere im weiteren Sinne des Worts, die älteren vulkani- N002 schen, oder sogenannten plutonischen Gebirgsarten, die am Ural al- N003 lein vorkommen, mit eingerechnet. N004 2) Die Länge des Ural beträgt, wie Hr. v. Humboldt bemerkt *), N005 über 500 geographische Meilen, wenn man als seine südliche Verlän- N006 gerung die Hochebene des Ust-Urt in dem Isthmus der Truchmenen N007 zwischen dem Aral-See und dem Kaspischen Meere und als seine nörd- N008 liche Fortsetzung die Berge von Novaja-Semla betrachtet. Diese N009 Länge kommt dem Theile der Anden von der Magellan-Strasse bis N010 zu dem Busen von Arica oder der ganzen Breite Europas von der N011 Südspitze des Peloponnes bis zum Cap Nord gleich. [footnote reference] N001 *) Asie centrale B. I S. 412. N001 34*

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Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 531. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/549>, abgerufen am 29.03.2024.