Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite
N001
Nachtrag.

N001
In dem dritten Hefte des bulletin de la societe N002
imperiale des naturalistes de Moscou von 1841, das ich N003
so eben erhalte, befindet sich die Beschreibung eines N004
neuen Minerals vom Ilmengebirge, die ich hier der N005
Vollständigkeit wegen noch nachtrage. Hermann, N006
der das Mineral beschrieben und analysirt hat, nennt N007
es Ural-Orthit.

N001
Es findet sich nur derb und nierenförmig, hin und N002
wieder mit kleinen Parthien fleischrothen Feldspaths N003
verwachsen, hat kleinmuschligen Bruch, schwarz- N004
braune Farbe, ist undurchsichtig oder nur an den äu- N005
ssersten Kanten etwas durchscheinend, und glänzend N006
von Fettglanz. Die Härte fast wie die des Feldspaths; N007
das specifische Gewicht: 3,41.

N001
Vor dem Löthrohr verändert sich das Mineral bei N002
schwachen Hitzegraden gar nicht; bei stärkeren Hitze- N003
graden schmilzt es an den Kanten zu einem blasigen N004
schwarzen Glase, wobei es zu Blumenkohl-ähnlichen N005
Verzweigungen auswächst.

N001
Im Kolben verändert es sich nicht, giebt aber N002
etwas Wasser.

N001
In Borax löst es sich in der Oxydationsflamme zu N002
einem in der Hitze gelben, nach der Abkühlung farb- N003
losen Glase auf. In der Reductionsflamme erscheint N004
die Farbe in der Hitze grünlich.

N001
Phosphorsalz greift das Mineral schwierig an; N002
doch löst es sich endlich unter Eisenreaction und mit N003
Hinterlassung von Kieselsäure auf.

N001
Der Ural-Orthit giebt ein grünlichgraues Pulver,

N001
Nachtrag.

N001
In dem dritten Hefte des bulletin de la société N002
impériale des naturalistes de Moscou von 1841, das ich N003
so eben erhalte, befindet sich die Beschreibung eines N004
neuen Minerals vom Ilmengebirge, die ich hier der N005
Vollständigkeit wegen noch nachtrage. Hermann, N006
der das Mineral beschrieben und analysirt hat, nennt N007
es Ural-Orthit.

N001
Es findet sich nur derb und nierenförmig, hin und N002
wieder mit kleinen Parthien fleischrothen Feldspaths N003
verwachsen, hat kleinmuschligen Bruch, schwarz- N004
braune Farbe, ist undurchsichtig oder nur an den äu- N005
ssersten Kanten etwas durchscheinend, und glänzend N006
von Fettglanz. Die Härte fast wie die des Feldspaths; N007
das specifische Gewicht: 3,41.

N001
Vor dem Löthrohr verändert sich das Mineral bei N002
schwachen Hitzegraden gar nicht; bei stärkeren Hitze- N003
graden schmilzt es an den Kanten zu einem blasigen N004
schwarzen Glase, wobei es zu Blumenkohl-ähnlichen N005
Verzweigungen auswächst.

N001
Im Kolben verändert es sich nicht, giebt aber N002
etwas Wasser.

N001
In Borax löst es sich in der Oxydationsflamme zu N002
einem in der Hitze gelben, nach der Abkühlung farb- N003
losen Glase auf. In der Reductionsflamme erscheint N004
die Farbe in der Hitze grünlich.

N001
Phosphorsalz greift das Mineral schwierig an; N002
doch löst es sich endlich unter Eisenreaction und mit N003
Hinterlassung von Kieselsäure auf.

N001
Der Ural-Orthit giebt ein grünlichgraues Pulver,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0621" xml:id="img_0619" n="619"/>
      </div>
      <div>
        <head><lb n="N001"/>
Nachtrag.</head>
        <p><lb n="N001"/>
In dem dritten Hefte des bulletin de la société             <lb n="N002"/>
impériale des naturalistes de Moscou von 1841, das ich             <lb n="N003"/>
so eben erhalte, befindet sich die Beschreibung eines             <lb n="N004"/>
neuen Minerals vom Ilmengebirge, die ich hier der             <lb n="N005"/>
Vollständigkeit wegen noch nachtrage. Hermann,             <lb n="N006"/>
der das Mineral beschrieben und analysirt hat, nennt             <lb n="N007"/>
es Ural-Orthit.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Es findet sich nur derb und nierenförmig, hin und             <lb n="N002"/>
wieder mit kleinen Parthien fleischrothen Feldspaths             <lb n="N003"/>
verwachsen, hat kleinmuschligen Bruch, schwarz-             <lb n="N004"/>
braune Farbe, ist undurchsichtig oder nur an den äu-             <lb n="N005"/>
ssersten Kanten etwas durchscheinend, und glänzend             <lb n="N006"/>
von Fettglanz. Die Härte fast wie die des Feldspaths;             <lb n="N007"/>
das specifische Gewicht: 3,41.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Vor dem Löthrohr verändert sich das Mineral bei             <lb n="N002"/>
schwachen Hitzegraden gar nicht; bei stärkeren Hitze-             <lb n="N003"/>
graden schmilzt es an den Kanten zu einem blasigen             <lb n="N004"/>
schwarzen Glase, wobei es zu Blumenkohl-ähnlichen             <lb n="N005"/>
Verzweigungen auswächst.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Im Kolben verändert es sich nicht, giebt aber             <lb n="N002"/>
etwas Wasser.</p>
        <p><lb n="N001"/>
In Borax löst es sich in der Oxydationsflamme zu             <lb n="N002"/>
einem in der Hitze gelben, nach der Abkühlung farb-             <lb n="N003"/>
losen Glase auf. In der Reductionsflamme erscheint             <lb n="N004"/>
die Farbe in der Hitze grünlich.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Phosphorsalz greift das Mineral schwierig an;             <lb n="N002"/>
doch löst es sich endlich unter Eisenreaction und mit             <lb n="N003"/>
Hinterlassung von Kieselsäure auf.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Der Ural-Orthit giebt ein grünlichgraues Pulver,</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[619/0621] N001 Nachtrag. N001 In dem dritten Hefte des bulletin de la société N002 impériale des naturalistes de Moscou von 1841, das ich N003 so eben erhalte, befindet sich die Beschreibung eines N004 neuen Minerals vom Ilmengebirge, die ich hier der N005 Vollständigkeit wegen noch nachtrage. Hermann, N006 der das Mineral beschrieben und analysirt hat, nennt N007 es Ural-Orthit. N001 Es findet sich nur derb und nierenförmig, hin und N002 wieder mit kleinen Parthien fleischrothen Feldspaths N003 verwachsen, hat kleinmuschligen Bruch, schwarz- N004 braune Farbe, ist undurchsichtig oder nur an den äu- N005 ssersten Kanten etwas durchscheinend, und glänzend N006 von Fettglanz. Die Härte fast wie die des Feldspaths; N007 das specifische Gewicht: 3,41. N001 Vor dem Löthrohr verändert sich das Mineral bei N002 schwachen Hitzegraden gar nicht; bei stärkeren Hitze- N003 graden schmilzt es an den Kanten zu einem blasigen N004 schwarzen Glase, wobei es zu Blumenkohl-ähnlichen N005 Verzweigungen auswächst. N001 Im Kolben verändert es sich nicht, giebt aber N002 etwas Wasser. N001 In Borax löst es sich in der Oxydationsflamme zu N002 einem in der Hitze gelben, nach der Abkühlung farb- N003 losen Glase auf. In der Reductionsflamme erscheint N004 die Farbe in der Hitze grünlich. N001 Phosphorsalz greift das Mineral schwierig an; N002 doch löst es sich endlich unter Eisenreaction und mit N003 Hinterlassung von Kieselsäure auf. N001 Der Ural-Orthit giebt ein grünlichgraues Pulver,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/621
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 619. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/621>, abgerufen am 24.04.2024.