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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.

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44.
Wenn dich Gethanes freut, so magst du fröhlich ruhn
Und freut dichs nicht, so mußt du etwas Neues thun.
Nie möge gar zu sehr dich ein Gethanes freuen,
Weil rechte Freude doch nur ist im Thun vom Neuen.

45.
Sind denn der Körner durch die weggefegte Spreue
Geworden mehr, daß dich ihr Anblick mehr erfreue?
Nein, Körnlein selber sind wol mit der Spreu entlaufen;
Was aber blieb ist nun ein reiner Körnerhaufen.

44.
Wenn dich Gethanes freut, ſo magſt du froͤhlich ruhn
Und freut dichs nicht, ſo mußt du etwas Neues thun.
Nie moͤge gar zu ſehr dich ein Gethanes freuen,
Weil rechte Freude doch nur iſt im Thun vom Neuen.

45.
Sind denn der Koͤrner durch die weggefegte Spreue
Geworden mehr, daß dich ihr Anblick mehr erfreue?
Nein, Koͤrnlein ſelber ſind wol mit der Spreu entlaufen;
Was aber blieb iſt nun ein reiner Koͤrnerhaufen.

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[163/0173] 44. Wenn dich Gethanes freut, ſo magſt du froͤhlich ruhn Und freut dichs nicht, ſo mußt du etwas Neues thun. Nie moͤge gar zu ſehr dich ein Gethanes freuen, Weil rechte Freude doch nur iſt im Thun vom Neuen. 45. Sind denn der Koͤrner durch die weggefegte Spreue Geworden mehr, daß dich ihr Anblick mehr erfreue? Nein, Koͤrnlein ſelber ſind wol mit der Spreu entlaufen; Was aber blieb iſt nun ein reiner Koͤrnerhaufen.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane01_1836/173>, abgerufen am 19.04.2024.