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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836.

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79.
Du gibst dir viele Müh, Unarten abzuthun,
Doch schon zu deiner Art geworden sind sie nun.
Die Art nun, solcher Art Unarten abzulegen,
Erscheint als Unart selbst, drum laß sie unterwegen.
Geartet bist du so, daß du unartig scheinst,
Grad wenn der Unart du dich zu enthalten meinst.
Geartet bist du so, daß artig du erscheinest
Nur durch Unarten, die so artig du vereinest.

79.
Du gibſt dir viele Muͤh, Unarten abzuthun,
Doch ſchon zu deiner Art geworden ſind ſie nun.
Die Art nun, ſolcher Art Unarten abzulegen,
Erſcheint als Unart ſelbſt, drum laß ſie unterwegen.
Geartet biſt du ſo, daß du unartig ſcheinſt,
Grad wenn der Unart du dich zu enthalten meinſt.
Geartet biſt du ſo, daß artig du erſcheineſt
Nur durch Unarten, die ſo artig du vereineſt.

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[190/0200] 79. Du gibſt dir viele Muͤh, Unarten abzuthun, Doch ſchon zu deiner Art geworden ſind ſie nun. Die Art nun, ſolcher Art Unarten abzulegen, Erſcheint als Unart ſelbſt, drum laß ſie unterwegen. Geartet biſt du ſo, daß du unartig ſcheinſt, Grad wenn der Unart du dich zu enthalten meinſt. Geartet biſt du ſo, daß artig du erſcheineſt Nur durch Unarten, die ſo artig du vereineſt.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 1. Leipzig, 1836, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane01_1836/200>, abgerufen am 28.03.2024.