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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837.

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208.
Das Sprichwort sagt: Wenn sich der Fuchs in seinem Bau
Verschanzet, und verschließt die Pforten recht genau,
Und davor steht der Löw' und droht mit grimmem Streich,
So ist der Schwache drin dem Starken draußen gleich.

209.
Wenn einer hat genug, soll er nach mehr nicht streben;
Allein das schwere ist genug zu haben eben.
Nie hat genug ein Mann an dem was er gewann,
So lang er denkt, daß er noch mehr gewinnen kann.
Kaum die Betrachtung hemmt sein thörichtes Beginnen,
Daß, wer viel hat, mehr kann verlieren als gewinnen.

208.
Das Sprichwort ſagt: Wenn ſich der Fuchs in ſeinem Bau
Verſchanzet, und verſchließt die Pforten recht genau,
Und davor ſteht der Loͤw' und droht mit grimmem Streich,
So iſt der Schwache drin dem Starken draußen gleich.

209.
Wenn einer hat genug, ſoll er nach mehr nicht ſtreben;
Allein das ſchwere iſt genug zu haben eben.
Nie hat genug ein Mann an dem was er gewann,
So lang er denkt, daß er noch mehr gewinnen kann.
Kaum die Betrachtung hemmt ſein thoͤrichtes Beginnen,
Daß, wer viel hat, mehr kann verlieren als gewinnen.

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[125/0135] 208. Das Sprichwort ſagt: Wenn ſich der Fuchs in ſeinem Bau Verſchanzet, und verſchließt die Pforten recht genau, Und davor ſteht der Loͤw' und droht mit grimmem Streich, So iſt der Schwache drin dem Starken draußen gleich. 209. Wenn einer hat genug, ſoll er nach mehr nicht ſtreben; Allein das ſchwere iſt genug zu haben eben. Nie hat genug ein Mann an dem was er gewann, So lang er denkt, daß er noch mehr gewinnen kann. Kaum die Betrachtung hemmt ſein thoͤrichtes Beginnen, Daß, wer viel hat, mehr kann verlieren als gewinnen.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane02_1837/135>, abgerufen am 19.04.2024.