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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837.

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248.
Der größre Bruder soll die kleinern überwachen,
Und diese sollen ihn zu ihrem Vorbild machen.
So tritt er halb und halb schon an des Vaters Statt,
Die ihnen er vielleicht einst zu vertreten hat.

249.
So mancher klagt, und sagt, daß ihn die Welt verkennt;
Doch kann er sagen wol, daß er sich selber kennt?
Kennst du dich nicht, woran erkennst du mein Verkennen?
Wer nicht verkannt will seyn, muß erst sich selbst erkennen.

248.
Der groͤßre Bruder ſoll die kleinern uͤberwachen,
Und dieſe ſollen ihn zu ihrem Vorbild machen.
So tritt er halb und halb ſchon an des Vaters Statt,
Die ihnen er vielleicht einſt zu vertreten hat.

249.
So mancher klagt, und ſagt, daß ihn die Welt verkennt;
Doch kann er ſagen wol, daß er ſich ſelber kennt?
Kennſt du dich nicht, woran erkennſt du mein Verkennen?
Wer nicht verkannt will ſeyn, muß erſt ſich ſelbſt erkennen.

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[148/0158] 248. Der groͤßre Bruder ſoll die kleinern uͤberwachen, Und dieſe ſollen ihn zu ihrem Vorbild machen. So tritt er halb und halb ſchon an des Vaters Statt, Die ihnen er vielleicht einſt zu vertreten hat. 249. So mancher klagt, und ſagt, daß ihn die Welt verkennt; Doch kann er ſagen wol, daß er ſich ſelber kennt? Kennſt du dich nicht, woran erkennſt du mein Verkennen? Wer nicht verkannt will ſeyn, muß erſt ſich ſelbſt erkennen.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 2. Leipzig, 1837, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane02_1837/158>, abgerufen am 29.03.2024.