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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.

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44.
Ein halbes Körnchen und ein ganzes hat der Tropf,
Und jedes kochet er in einem eignen Topf.

45.
Der Mangel mag dem Fleiß einmal ins Fenster schaun,
Doch zu der Thür hinein darf er sich nicht getraun.

46.
Ein schlechter Kreuzer wird vielleicht einmal zum guten,
Und gut ein schlechter Mann, doch ists nicht zu vermuthen.

47.
Wenn nicht das Kindlein schreit, die Mutter es nicht stillt;
Du mußt dich melden, wenn du etwas haben willt.

48.
Neun Tage dauert Neu's, und ist nicht neu mehr schon,
Das Alte hundert Jahr, nur älter wirds davon.

44.
Ein halbes Koͤrnchen und ein ganzes hat der Tropf,
Und jedes kochet er in einem eignen Topf.

45.
Der Mangel mag dem Fleiß einmal ins Fenſter ſchaun,
Doch zu der Thuͤr hinein darf er ſich nicht getraun.

46.
Ein ſchlechter Kreuzer wird vielleicht einmal zum guten,
Und gut ein ſchlechter Mann, doch iſts nicht zu vermuthen.

47.
Wenn nicht das Kindlein ſchreit, die Mutter es nicht ſtillt;
Du mußt dich melden, wenn du etwas haben willt.

48.
Neun Tage dauert Neu's, und iſt nicht neu mehr ſchon,
Das Alte hundert Jahr, nur aͤlter wirds davon.

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[54/0064] 44. Ein halbes Koͤrnchen und ein ganzes hat der Tropf, Und jedes kochet er in einem eignen Topf. 45. Der Mangel mag dem Fleiß einmal ins Fenſter ſchaun, Doch zu der Thuͤr hinein darf er ſich nicht getraun. 46. Ein ſchlechter Kreuzer wird vielleicht einmal zum guten, Und gut ein ſchlechter Mann, doch iſts nicht zu vermuthen. 47. Wenn nicht das Kindlein ſchreit, die Mutter es nicht ſtillt; Du mußt dich melden, wenn du etwas haben willt. 48. Neun Tage dauert Neu's, und iſt nicht neu mehr ſchon, Das Alte hundert Jahr, nur aͤlter wirds davon.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/64>, abgerufen am 25.04.2024.