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Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839.

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74.
Thu's, willst du Gutes thun, und frage kein Orakel;
Des edlen Mannes Herz ist Gottes Tabernakel.

75.
Der Esel stolpert gleich, wenn er geht unbeladen;
Darum belad' ihn nur, daß er nicht nehme Schaden!

76.
Der Bettler hat zu Nacht im Haus kein beßres Licht
Als Mondschein -- beßres hat doch auch der Reiche nicht.

77.
Verachte nicht den Staub, der dir den Weg verdeckt;
Weißt du, in diesem Staub was für ein Reuter steckt!

78.
Wenn überm Raube sich entzwein der Diebe Schaaren,
Dann kommt der Ehrliche zu den gestohlnen Waaren.

74.
Thu's, willſt du Gutes thun, und frage kein Orakel;
Des edlen Mannes Herz iſt Gottes Tabernakel.

75.
Der Eſel ſtolpert gleich, wenn er geht unbeladen;
Darum belad' ihn nur, daß er nicht nehme Schaden!

76.
Der Bettler hat zu Nacht im Haus kein beßres Licht
Als Mondſchein — beßres hat doch auch der Reiche nicht.

77.
Verachte nicht den Staub, der dir den Weg verdeckt;
Weißt du, in dieſem Staub was fuͤr ein Reuter ſteckt!

78.
Wenn uͤberm Raube ſich entzwein der Diebe Schaaren,
Dann kommt der Ehrliche zu den geſtohlnen Waaren.

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[81/0091] 74. Thu's, willſt du Gutes thun, und frage kein Orakel; Des edlen Mannes Herz iſt Gottes Tabernakel. 75. Der Eſel ſtolpert gleich, wenn er geht unbeladen; Darum belad' ihn nur, daß er nicht nehme Schaden! 76. Der Bettler hat zu Nacht im Haus kein beßres Licht Als Mondſchein — beßres hat doch auch der Reiche nicht. 77. Verachte nicht den Staub, der dir den Weg verdeckt; Weißt du, in dieſem Staub was fuͤr ein Reuter ſteckt! 78. Wenn uͤberm Raube ſich entzwein der Diebe Schaaren, Dann kommt der Ehrliche zu den geſtohlnen Waaren.

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Zitationshilfe: Rückert, Friedrich: Die Weisheit des Brahmanen. Bd. 6. Leipzig, 1839, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rueckert_brahmane06_1839/91>, abgerufen am 28.03.2024.