Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite

erblickt. Wenn nun diese Sünden auch nur
diese einzige traurige Folge haetten, so ist
diese einz!ge traurige Folge so schrecklich,
dass man laut darüber klagen und alle Men-
schenfreunde anflehen muss, zur Abstellung
dieses Uebels das Jhrige beyzutragen: Denn
diese einzige traurige Folge ist die Mutter
einer sehr zahlreichen Nachkommenschaft,
die der Mutter durchgaengig aehnlich sieht.

So würde ich philosophiren, wenn
ich über die Natur dieser Vergehungen
nachdaechte.

Man lese folgende Documente, und
zeige mir dann wo ich geirret, oder die Sa-
che übertrieben habe.

I.

Ueberhaupt glaube ich, dass das einzige
Mittel, um sich von dieser Gewohnheit zu hei-
len, das sey, dem ersten Fluge der Einbildungs-
kraft zu wehren. Widersetzt man sich nicht

dem
(C 2)

erblickt. Wenn nun dieſe Sünden auch nur
dieſe einzige traurige Folge hætten, ſo iſt
dieſe einzǃge traurige Folge ſo ſchrecklich,
daſs man laut darüber klagen und alle Men-
ſchenfreunde anflehen muſs, zur Abſtellung
dieſes Uebels das Jhrige beyzutragen: Denn
dieſe einzige traurige Folge iſt die Mutter
einer ſehr zahlreichen Nachkommenſchaft,
die der Mutter durchgængig æhnlich ſieht.

So würde ich philoſophiren, wenn
ich über die Natur dieſer Vergehungen
nachdæchte.

Man leſe folgende Documente, und
zeige mir dann wo ich geirret, oder die Sa-
che übertrieben habe.

I.

Ueberhaupt glaube ich, daſs das einzige
Mittel, um ſich von dieſer Gewohnheit zu hei-
len, das ſey, dem erſten Fluge der Einbildungs-
kraft zu wehren. Widerſetzt man ſich nicht

dem
(C 2)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0045" n="35"/>
erblickt. Wenn nun die&#x017F;e Sünden auch nur<lb/>
die&#x017F;e einzige traurige Folge hætten, &#x017F;o i&#x017F;t<lb/>
die&#x017F;e einz&#x01C3;ge traurige Folge &#x017F;o &#x017F;chrecklich,<lb/>
da&#x017F;s man laut darüber klagen und alle Men-<lb/>
&#x017F;chenfreunde anflehen mu&#x017F;s, zur Ab&#x017F;tellung<lb/>
die&#x017F;es Uebels das Jhrige beyzutragen: Denn<lb/>
die&#x017F;e einzige traurige Folge i&#x017F;t die Mutter<lb/>
einer &#x017F;ehr zahlreichen Nachkommen&#x017F;chaft,<lb/>
die der Mutter durchgængig æhnlich &#x017F;ieht.</p><lb/>
          <p>So würde ich philo&#x017F;ophiren, wenn<lb/>
ich über die Natur die&#x017F;er Vergehungen<lb/>
nachdæchte.</p><lb/>
          <p>Man le&#x017F;e folgende Documente, und<lb/>
zeige mir dann wo ich geirret, oder die Sa-<lb/>
che übertrieben habe.</p><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">I.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">U</hi>eberhaupt glaube ich, da&#x017F;s das einzige<lb/>
Mittel, um &#x017F;ich von die&#x017F;er Gewohnheit zu hei-<lb/>
len, das &#x017F;ey, dem <hi rendition="#i">er&#x017F;ten</hi> Fluge der Einbildungs-<lb/>
kraft zu wehren. Wider&#x017F;etzt man &#x017F;ich nicht<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">(C 2)</fw><fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[35/0045] erblickt. Wenn nun dieſe Sünden auch nur dieſe einzige traurige Folge hætten, ſo iſt dieſe einzǃge traurige Folge ſo ſchrecklich, daſs man laut darüber klagen und alle Men- ſchenfreunde anflehen muſs, zur Abſtellung dieſes Uebels das Jhrige beyzutragen: Denn dieſe einzige traurige Folge iſt die Mutter einer ſehr zahlreichen Nachkommenſchaft, die der Mutter durchgængig æhnlich ſieht. So würde ich philoſophiren, wenn ich über die Natur dieſer Vergehungen nachdæchte. Man leſe folgende Documente, und zeige mir dann wo ich geirret, oder die Sa- che übertrieben habe. I. Ueberhaupt glaube ich, daſs das einzige Mittel, um ſich von dieſer Gewohnheit zu hei- len, das ſey, dem erſten Fluge der Einbildungs- kraft zu wehren. Widerſetzt man ſich nicht dem (C 2)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/45
Zitationshilfe: Salzmann, Christian Gotthilf: Ueber die heimlichen Sünden der Jugend. Leipzig, 1785, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/salzmann_suenden_1785/45>, abgerufen am 29.03.2024.