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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,2. Nürnberg, 1679.

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Seine kluge Schertzreden. Und eben diese Leutseligkeit machte/ daß immermal weise ScherzReden aus seinem Munde flossen. Als er einen Soldaten/ der von einem Stein-wurf eine grosse Narbe an der Stirn hatte/ grossprechen hörte/ strafte er ihn mit dieser Stichelrede: sihe zu/ wann du künftig aus der Schlacht fliehest/ daß du ja nicht zurück sehest! dann hiemit ward ihme verwiesen/ daß er diese Wunde in der Flucht müste empfangen haben. Eine lustige Abentheur wiederfuhr ihme mit einem Griechen/ welcher ihme/ so oft er aus seinem Palast herab gienge/ ein Epigramma überreichte. Dann/ als er seiner nicht los werden können/ schriebe er einsmals auch eines/ und liesse es ihme im herabgehen zustellen. Der Grieche lase solches/ bezeugte mit Worten und Gebärden seine Gefälligkeit/ gienge endlich hin zur Sänfte/ darinn der Kaiser gesessen/ griffe in seine Tasche/ zoge etliche Groschen heraus/ gabe sie dem Kaiser/ und sagte: E. Majest. beschencke ich hiermit nach meinem Vermögen/ hätte ich mehr/ so wolte ich auch mehr geben. Als jederman hierüber lachte/ berieffe der Kaiser seinen Seckelmeister/ und liesse dem Griechen 2500. Kronen zahlen: der hatte also wol gewuchert. Auf solche Weise glückte es auch einem Schuster zu Rom/ der einen Psittich abgerichtet den Keyser zu grüssen/ und weil der Vogel solches hart erlernet/ offtmals klagte: Opera & impensa periit. Als er nun endlich diesen Lobredner dem Kaiser zu Gesicht truge/ und derselbe ihn abwiese/ sagend; Er hätte schon viel solcher Vögel: erinnerte sich der Psittich der Klage seines Herrn/ und rieffe/ wie oben/ Mühe und Kosten ist verlohren! dieses gefiele dem Kaiser so wol/ daß er mehr/ als für der andern einen/ dafür bezahlen lassen. Als er zu Alexandria das Grab Alexandri Magni öffnen lassen/ und dessen Körper besehen/ und man ihm die Egyptische Könige auch zeigen wolte/ sagte er: Ich habe nur einen König/ und keine Todten/ zu sehen verlanget.

Seine Poetische Werke. Er hatte/ nicht allein ein Poetisches Werck/ Sicilia genannt/ das zu Suetonii Zeiten noch vorhanden gewesen/ geschrieben/ sondern auch ein Schauspiel vom Ajax zu schreiben angefangen: Welches er aber/ weil es ihm nicht wol von der Hand gehen wollen/ wieder aus der Tafel geleschet. Wie nun der Schauspielschreiber Lucius ihn einsmals fragte/ was sein Ajax machte? Gabe er ihm diese artige Antwort: Er hat sich mit einem Schwann erstochen. Dann dieser Griechische Kriegsheld/ wie Homerus von ihm schreibet/ ist endlich in sein Schwerd gefallen.

Einen lustigen Gegenhieb empfienge er von einem fremden Jüngling/ der nach Rom gekommen/ und ihm allerdings gleich sahe. Dann als er ihn zu sich kommen lassen/ und scherzweis fragte/ ob seine Mutter einmal zu Rom gewesen wäre? bekame er zur Antwort: Meine Mutter nicht/ aber wol mein Vatter. Als ein Thracischer König/ der von Antonio zu ihm übergegangen/ über der Tafel sich seiner Dienste viel berühmte/ sagte er zu einem der beysitzenden: Proditionem amo, Proditorem odi; Ich hasse einen Verrähter/ ob ich schon die Verrähterey liebe/ weil sie mir nutzet.[Spaltenumbruch] Als auch Antonius ihn auf ein Duell gefordert/ ließe er dieser Antwort sich vernehmen: Wann Antonius Lust zu sterben hat/ kan er einen Tod ohne mich wol finden. Als er einen jungen Böswicht aus dem Lager geschafft/ und derselbe klagte/ er wüste nicht/ was er seinen Eltern sagen solte/ die nach der Ursache seiner Abschaffung fragen würden/ gabe er ihm diese instruction: Sage nur/ ich habe dir nicht mehr gefallen. Von denjenigen/ die um geringer Sachen willen in grosse Gefärden sich wagten/ sagte er: Sie fischeten mit güldnen Hamen. Einem/ der unwürdig ein Geschenke von ihm begehrte/ mit einwand/ wie die Leute sagten/ er hätte etwas von ihm empfangen/ antwortete er: Laß reden/ du must es darum nicht glauben. Als er ferner bate/ der Kaiser möchte ihn doch von der Schande erretten/ die auf ihn wartete/ wann man erführe/ daß er nichts empfangen hätte/ wiese er ihn ferner also ab: Man möchte reden was man wolte/ wann nur er sich nicht bereden ließe zu glauben/ was nicht wahr wäre.

Anfang seines Wachstums. Ehe er/ wie hernach geschehen/ den Römischen Reichsthron in Ruhe gesetzet/ muste er fünff Kriege aus der Hand spielen. Als sein Vetter oder Wahlvatter Kaiser Julius ermordet worden/ befande er sich zu Apollonia am Jonischen Meer/ dahin ihn derselbe/ im Vorsatze des Parthischen Kriegs/ und zur Hohschule vorangesendet. Als er nun dessen Tod/ und daß er von ihm zum Erben seiner Güter und Namens wäre benennt worden/ erfahren/ und die nächste Legionen ihm ihre Hülfe anboten/ machte er sich gleich auf/ damals Ehr-Vorzeichen. neunzehenjährig/ kame nach Rom/ und nennte sich Caesarn/ nach C. Julio. Also konte man sagen/ er sey aus der Schule auf den Thron gesprungen: massen bey seinem Einzug ein liechter Kreiß um die Sonne/ nachmals auch drey Sonnen erschienen/ die aber nach und nach in eine sich zusammen gethan/ womit der Triumvirat und endlich seine Monarchie geweissaget worden.

Sein erster Krieg mit Antonio. Antonius, damaliger Consul, würdigte ihn kaum der Ansprache/ und machte wider ihn viel Anschläge: und als er auch gegen dem Senat sich gar herrisch anstellte/ ward Octavio anbefohlen/ die alte Legionen wider ihn zusammen zu führen. Also zoge er/ mit den beyden Burgermeistern Hirtio und Pansa, nach Mutina, darinn D. Brutus von Antonio belägert wurde: Den er ausschluge/ und schändlich fliehen machte/ wiewol die beyde Burgermeister darüber ihr Leben verlohren. Nach diesem traten Octavius, Antonius und M. Lepidus zusammen/ machten ein Triumvirat, und Sein und Antonii und Lepidi Triumvirat. theilten unter sich das Reich der Römer: Da Antonius Asiam, Lepidus Africam und Octavius Caesar Europam zu regiren bekame. Dieser Friede machte vielen Rittern und Ratsherren die Köpfe abspringen/ darunter auch Cicero gewesen/ der Antonium mit der Zunge sehr verfolgt hatte.

Der Philippische Krieg mit Cassio und Bruto. Octavius hatte hierbey auch zu wege gebracht/ daß man die Ermorder Kaisers Julii geächtet: Die er dann mit Antonio bekrieget/ und in Macedonien/ bey der Stadt Philippi, das Heer

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Seine kluge Schertzreden. Und eben diese Leutseligkeit machte/ daß immermal weise ScherzReden aus seinem Munde flossen. Als er einen Soldaten/ der von einem Stein-wurf eine grosse Narbe an der Stirn hatte/ grossprechen hörte/ strafte er ihn mit dieser Stichelrede: sihe zu/ wann du künftig aus der Schlacht fliehest/ daß du ja nicht zurück sehest! dann hiemit ward ihme verwiesen/ daß er diese Wunde in der Flucht müste empfangen haben. Eine lustige Abentheur wiederfuhr ihme mit einem Griechen/ welcher ihme/ so oft er aus seinem Palast herab gienge/ ein Epigramma überreichte. Dann/ als er seiner nicht los werden können/ schriebe er einsmals auch eines/ und liesse es ihme im herabgehen zustellen. Der Grieche lase solches/ bezeugte mit Worten und Gebärden seine Gefälligkeit/ gienge endlich hin zur Sänfte/ darinn der Kaiser gesessen/ griffe in seine Tasche/ zoge etliche Groschen heraus/ gabe sie dem Kaiser/ und sagte: E. Majest. beschencke ich hiermit nach meinem Vermögen/ hätte ich mehr/ so wolte ich auch mehr geben. Als jederman hierüber lachte/ berieffe der Kaiser seinen Seckelmeister/ und liesse dem Griechen 2500. Kronen zahlen: der hatte also wol gewuchert. Auf solche Weise glückte es auch einem Schuster zu Rom/ der einen Psittich abgerichtet den Keyser zu grüssen/ und weil der Vogel solches hart erlernet/ offtmals klagte: Opera & impensa periit. Als er nun endlich diesen Lobredner dem Kaiser zu Gesicht truge/ und derselbe ihn abwiese/ sagend; Er hätte schon viel solcher Vögel: erinnerte sich der Psittich der Klage seines Herrn/ und rieffe/ wie oben/ Mühe und Kosten ist verlohren! dieses gefiele dem Kaiser so wol/ daß er mehr/ als für der andern einen/ dafür bezahlen lassen. Als er zu Alexandria das Grab Alexandri Magni öffnen lassen/ und dessen Körper besehen/ und man ihm die Egyptische Könige auch zeigen wolte/ sagte er: Ich habe nur einen König/ und keine Todten/ zu sehen verlanget.

Seine Poetische Werke. Er hatte/ nicht allein ein Poetisches Werck/ Sicilia genannt/ das zu Suetonii Zeiten noch vorhanden gewesen/ geschrieben/ sondern auch ein Schauspiel vom Ajax zu schreiben angefangen: Welches er aber/ weil es ihm nicht wol von der Hand gehen wollen/ wieder aus der Tafel geleschet. Wie nun der Schauspielschreiber Lucius ihn einsmals fragte/ was sein Ajax machte? Gabe er ihm diese artige Antwort: Er hat sich mit einem Schwann erstochen. Dann dieser Griechische Kriegsheld/ wie Homerus von ihm schreibet/ ist endlich in sein Schwerd gefallen.

Einen lustigen Gegenhieb empfienge er von einem fremden Jüngling/ der nach Rom gekommen/ und ihm allerdings gleich sahe. Dann als er ihn zu sich kommen lassen/ und scherzweis fragte/ ob seine Mutter einmal zu Rom gewesen wäre? bekame er zur Antwort: Meine Mutter nicht/ aber wol mein Vatter. Als ein Thracischer König/ der von Antonio zu ihm übergegangen/ über der Tafel sich seiner Dienste viel berühmte/ sagte er zu einem der beysitzenden: Proditionem amo, Proditorem odi; Ich hasse einen Verrähter/ ob ich schon die Verrähterey liebe/ weil sie mir nutzet.[Spaltenumbruch] Als auch Antonius ihn auf ein Duell gefordert/ ließe er dieser Antwort sich vernehmen: Wann Antonius Lust zu sterben hat/ kan er einen Tod ohne mich wol finden. Als er einen jungen Böswicht aus dem Lager geschafft/ und derselbe klagte/ er wüste nicht/ was er seinen Eltern sagen solte/ die nach der Ursache seiner Abschaffung fragen würden/ gabe er ihm diese instruction: Sage nur/ ich habe dir nicht mehr gefallen. Von denjenigen/ die um geringer Sachen willen in grosse Gefärden sich wagten/ sagte er: Sie fischeten mit güldnen Hamen. Einem/ der unwürdig ein Geschenke von ihm begehrte/ mit einwand/ wie die Leute sagten/ er hätte etwas von ihm empfangen/ antwortete er: Laß reden/ du must es darum nicht glauben. Als er ferner bate/ der Kaiser möchte ihn doch von der Schande erretten/ die auf ihn wartete/ wann man erführe/ daß er nichts empfangen hätte/ wiese er ihn ferner also ab: Man möchte reden was man wolte/ wann nur er sich nicht bereden ließe zu glauben/ was nicht wahr wäre.

Anfang seines Wachstums. Ehe er/ wie hernach geschehen/ den Römischen Reichsthron in Ruhe gesetzet/ muste er fünff Kriege aus der Hand spielen. Als sein Vetter oder Wahlvatter Kaiser Julius ermordet worden/ befande er sich zu Apollonia am Jonischen Meer/ dahin ihn derselbe/ im Vorsatze des Parthischen Kriegs/ und zur Hohschule vorangesendet. Als er nun dessen Tod/ und daß er von ihm zum Erben seiner Güter und Namens wäre benennt worden/ erfahren/ und die nächste Legionen ihm ihre Hülfe anboten/ machte er sich gleich auf/ damals Ehr-Vorzeichen. neunzehenjährig/ kame nach Rom/ und nennte sich Caesarn/ nach C. Julio. Also konte man sagen/ er sey aus der Schule auf den Thron gesprungen: massen bey seinem Einzug ein liechter Kreiß um die Sonne/ nachmals auch drey Sonnen erschienen/ die aber nach und nach in eine sich zusammen gethan/ womit der Triumvirat und endlich seine Monarchie geweissaget worden.

Sein erster Krieg mit Antonio. Antonius, damaliger Consul, würdigte ihn kaum der Ansprache/ und machte wider ihn viel Anschläge: und als er auch gegen dem Senat sich gar herrisch anstellte/ ward Octavio anbefohlen/ die alte Legionen wider ihn zusammen zu führen. Also zoge er/ mit den beyden Burgermeistern Hirtio und Pansa, nach Mutina, darinn D. Brutus von Antonio belägert wurde: Den er ausschluge/ und schändlich fliehen machte/ wiewol die beyde Burgermeister darüber ihr Leben verlohren. Nach diesem traten Octavius, Antonius und M. Lepidus zusammen/ machten ein Triumvirat, und Sein und Antonii und Lepidi Triumvirat. theilten unter sich das Reich der Römer: Da Antonius Asiam, Lepidus Africam und Octavius Caesar Europam zu regiren bekame. Dieser Friede machte vielen Rittern und Ratsherren die Köpfe abspringen/ darunter auch Cicero gewesen/ der Antonium mit der Zunge sehr verfolgt hatte.

Der Philippische Krieg mit Cassio und Bruto. Octavius hatte hierbey auch zu wege gebracht/ daß man die Ermorder Kaisers Julii geächtet: Die er dann mit Antonio bekrieget/ und in Macedonien/ bey der Stadt Philippi, das Heer

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          <p xml:id="p910.4"><note place="right">Anfang seines Wachstums.</note> Ehe er/ wie hernach geschehen/ den Römischen Reichsthron in Ruhe gesetzet/ muste er fünff Kriege aus der Hand spielen. Als sein Vetter oder Wahlvatter <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-628 http://d-nb.info/gnd/118518275 http://viaf.org/viaf/100227925">Kaiser <hi rendition="#aq">Julius</hi></persName> ermordet worden/ befande er sich zu <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1784 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7016987">Apollonia</placeName></hi> am <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1451">Jonischen Meer</placeName>/ dahin ihn derselbe/ im Vorsatze des Parthischen Kriegs/ und zur Hohschule vorangesendet. Als er nun dessen Tod/ und daß er von ihm zum Erben seiner Güter und Namens wäre benennt worden/ erfahren/ und die nächste <hi rendition="#aq">Legionen</hi> ihm ihre Hülfe anboten/ machte er sich gleich auf/ damals <note place="right">Ehr-Vorzeichen.</note> neunzehenjährig/ kame nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName>/ und nennte sich <hi rendition="#aq">Caesarn</hi>/ nach <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-628 http://d-nb.info/gnd/118518275 http://viaf.org/viaf/100227925">C. Julio</persName></hi>. Also konte man sagen/ er sey aus der Schule auf den Thron gesprungen: massen bey seinem Einzug ein liechter Kreiß um die Sonne/ nachmals auch drey Sonnen erschienen/ die aber nach und nach in eine sich zusammen gethan/ womit der <hi rendition="#aq">Triumvirat</hi> und endlich seine Monarchie geweissaget worden.</p>
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          <p xml:id="p910.6"><note place="right">Der Philippische Krieg mit <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1547 http://d-nb.info/gnd/118746200 http://viaf.org/viaf/25397785">Cassio</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1326 http://d-nb.info/gnd/118516361 http://viaf.org/viaf/63975332">Bruto</persName></hi>.</note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-316 http://d-nb.info/gnd/118505122 http://viaf.org/viaf/18013086">Octavius</persName></hi> hatte hierbey auch zu wege gebracht/ daß man die Ermorder <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-628 http://d-nb.info/gnd/118518275 http://viaf.org/viaf/100227925">Kaisers <hi rendition="#aq">Julii</hi></persName> geächtet: Die er dann mit <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-321 http://d-nb.info/gnd/118503529 http://viaf.org/viaf/88759462">Antonio</persName></hi> bekrieget/ und in <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-515 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7001349">Macedonien</placeName></hi>/ bey der Stadt <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-813 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7010789">Philippi</placeName>,</hi> das Heer
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[[II (Skulptur), S. 29]/0039] Und eben diese Leutseligkeit machte/ daß immermal weise ScherzReden aus seinem Munde flossen. Als er einen Soldaten/ der von einem Stein-wurf eine grosse Narbe an der Stirn hatte/ grossprechen hörte/ strafte er ihn mit dieser Stichelrede: sihe zu/ wann du künftig aus der Schlacht fliehest/ daß du ja nicht zurück sehest! dann hiemit ward ihme verwiesen/ daß er diese Wunde in der Flucht müste empfangen haben. Eine lustige Abentheur wiederfuhr ihme mit einem Griechen/ welcher ihme/ so oft er aus seinem Palast herab gienge/ ein Epigramma überreichte. Dann/ als er seiner nicht los werden können/ schriebe er einsmals auch eines/ und liesse es ihme im herabgehen zustellen. Der Grieche lase solches/ bezeugte mit Worten und Gebärden seine Gefälligkeit/ gienge endlich hin zur Sänfte/ darinn der Kaiser gesessen/ griffe in seine Tasche/ zoge etliche Groschen heraus/ gabe sie dem Kaiser/ und sagte: E. Majest. beschencke ich hiermit nach meinem Vermögen/ hätte ich mehr/ so wolte ich auch mehr geben. Als jederman hierüber lachte/ berieffe der Kaiser seinen Seckelmeister/ und liesse dem Griechen 2500. Kronen zahlen: der hatte also wol gewuchert. Auf solche Weise glückte es auch einem Schuster zu Rom/ der einen Psittich abgerichtet den Keyser zu grüssen/ und weil der Vogel solches hart erlernet/ offtmals klagte: Opera & impensa periit. Als er nun endlich diesen Lobredner dem Kaiser zu Gesicht truge/ und derselbe ihn abwiese/ sagend; Er hätte schon viel solcher Vögel: erinnerte sich der Psittich der Klage seines Herrn/ und rieffe/ wie oben/ Mühe und Kosten ist verlohren! dieses gefiele dem Kaiser so wol/ daß er mehr/ als für der andern einen/ dafür bezahlen lassen. Als er zu Alexandria das Grab Alexandri Magni öffnen lassen/ und dessen Körper besehen/ und man ihm die Egyptische Könige auch zeigen wolte/ sagte er: Ich habe nur einen König/ und keine Todten/ zu sehen verlanget. Seine kluge Schertzreden. Er hatte/ nicht allein ein Poetisches Werck/ Sicilia genannt/ das zu Suetonii Zeiten noch vorhanden gewesen/ geschrieben/ sondern auch ein Schauspiel vom Ajax zu schreiben angefangen: Welches er aber/ weil es ihm nicht wol von der Hand gehen wollen/ wieder aus der Tafel geleschet. Wie nun der Schauspielschreiber Lucius ihn einsmals fragte/ was sein Ajax machte? Gabe er ihm diese artige Antwort: Er hat sich mit einem Schwann erstochen. Dann dieser Griechische Kriegsheld/ wie Homerus von ihm schreibet/ ist endlich in sein Schwerd gefallen. Seine Poetische Werke.Einen lustigen Gegenhieb empfienge er von einem fremden Jüngling/ der nach Rom gekommen/ und ihm allerdings gleich sahe. Dann als er ihn zu sich kommen lassen/ und scherzweis fragte/ ob seine Mutter einmal zu Rom gewesen wäre? bekame er zur Antwort: Meine Mutter nicht/ aber wol mein Vatter. Als ein Thracischer König/ der von Antonio zu ihm übergegangen/ über der Tafel sich seiner Dienste viel berühmte/ sagte er zu einem der beysitzenden: Proditionem amo, Proditorem odi; Ich hasse einen Verrähter/ ob ich schon die Verrähterey liebe/ weil sie mir nutzet. Als auch Antonius ihn auf ein Duell gefordert/ ließe er dieser Antwort sich vernehmen: Wann Antonius Lust zu sterben hat/ kan er einen Tod ohne mich wol finden. Als er einen jungen Böswicht aus dem Lager geschafft/ und derselbe klagte/ er wüste nicht/ was er seinen Eltern sagen solte/ die nach der Ursache seiner Abschaffung fragen würden/ gabe er ihm diese instruction: Sage nur/ ich habe dir nicht mehr gefallen. Von denjenigen/ die um geringer Sachen willen in grosse Gefärden sich wagten/ sagte er: Sie fischeten mit güldnen Hamen. Einem/ der unwürdig ein Geschenke von ihm begehrte/ mit einwand/ wie die Leute sagten/ er hätte etwas von ihm empfangen/ antwortete er: Laß reden/ du must es darum nicht glauben. Als er ferner bate/ der Kaiser möchte ihn doch von der Schande erretten/ die auf ihn wartete/ wann man erführe/ daß er nichts empfangen hätte/ wiese er ihn ferner also ab: Man möchte reden was man wolte/ wann nur er sich nicht bereden ließe zu glauben/ was nicht wahr wäre. Ehe er/ wie hernach geschehen/ den Römischen Reichsthron in Ruhe gesetzet/ muste er fünff Kriege aus der Hand spielen. Als sein Vetter oder Wahlvatter Kaiser Julius ermordet worden/ befande er sich zu Apollonia am Jonischen Meer/ dahin ihn derselbe/ im Vorsatze des Parthischen Kriegs/ und zur Hohschule vorangesendet. Als er nun dessen Tod/ und daß er von ihm zum Erben seiner Güter und Namens wäre benennt worden/ erfahren/ und die nächste Legionen ihm ihre Hülfe anboten/ machte er sich gleich auf/ damals neunzehenjährig/ kame nach Rom/ und nennte sich Caesarn/ nach C. Julio. Also konte man sagen/ er sey aus der Schule auf den Thron gesprungen: massen bey seinem Einzug ein liechter Kreiß um die Sonne/ nachmals auch drey Sonnen erschienen/ die aber nach und nach in eine sich zusammen gethan/ womit der Triumvirat und endlich seine Monarchie geweissaget worden. Anfang seines Wachstums. Ehr-Vorzeichen. Antonius, damaliger Consul, würdigte ihn kaum der Ansprache/ und machte wider ihn viel Anschläge: und als er auch gegen dem Senat sich gar herrisch anstellte/ ward Octavio anbefohlen/ die alte Legionen wider ihn zusammen zu führen. Also zoge er/ mit den beyden Burgermeistern Hirtio und Pansa, nach Mutina, darinn D. Brutus von Antonio belägert wurde: Den er ausschluge/ und schändlich fliehen machte/ wiewol die beyde Burgermeister darüber ihr Leben verlohren. Nach diesem traten Octavius, Antonius und M. Lepidus zusammen/ machten ein Triumvirat, und theilten unter sich das Reich der Römer: Da Antonius Asiam, Lepidus Africam und Octavius Caesar Europam zu regiren bekame. Dieser Friede machte vielen Rittern und Ratsherren die Köpfe abspringen/ darunter auch Cicero gewesen/ der Antonium mit der Zunge sehr verfolgt hatte. Sein erster Krieg mit Antonio. Sein und Antonii und Lepidi Triumvirat. Octavius hatte hierbey auch zu wege gebracht/ daß man die Ermorder Kaisers Julii geächtet: Die er dann mit Antonio bekrieget/ und in Macedonien/ bey der Stadt Philippi, das Heer Der Philippische Krieg mit Cassio und Bruto.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,2. Nürnberg, 1679, S. [II (Skulptur), S. 29]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0202_1679/39>, abgerufen am 28.03.2024.