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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,2. Nürnberg, 1679.

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[Spaltenumbruch] Er thäte auch/ dem Kleider Pracht/ starcken Einhalt: weil er muste/ daß man dadurch viel Gelds verunnüze/ und darum auf alle Weise und Unweise trachten müste/ Geld zu gewinnen. Er liesse auch ein SCtum oder Rahtsverlaß durch den Senat hervor geben/ des Innhalts/ daß alle Urtheile über Malefitz-Personen 10 Tage lang solten hinterzogen werden: dannenhero Pilatus dazumal straff-fällig gewesen/ der über JEsum Christum das Urtheil und die Execution in einem halben Tag ergehen lassen.

Seine Gedult und Sanftmut. Durch böse Nachreden ließe er sich nicht erzürnen/ und verachtete solche mit eben der Antwort/ die er obbesagter massen von Kaiser Augusto empfangen. Der Grammaticus Diogenes, auf welche Art von Philosophen er viel gehalten/ als er bey ihm zusprechen wollen/ ließe ihm durch seinen Knaben sagen/ Er solte erst am siebenden Tag wiederkehren. Diesen Schimpf ließe er ungerochen/ erwiederte ihm aber solchen/ als er nach Rom vor die Thür seines Palastes kame/ ihn zu sprechen/ indem er dem stoltzen Gröbling herunter sagen ließe/ er solte erst nach sieben Jahren sich wieder anmelden.

Seine Laster. Nachdem er endlich auf den Thron sich fäst gesezet/ begunte er die Larve abzuziehen/ und die Laster hervor zu legen/ die er seither verstellet. In dem Laster der Trinksucht verharrete er so ämsig/ daß/ wer mit ihm am längsten sauffen konte/ dadurch zu hohen Ehren gelangte. Er brachte es auch hoch mit der Unzucht/ sonderlich auf der Insel Capreae, von der er auch den Namen eines Bocks bekommen: und musten öfters nackete Weibsbilder bey der Tafel aufwarten/ da dann Wein und Venus gute Gesellschaft gemacht. Da er auch zuvor der Schmeicheley spinnfeind gewesen/ liebte er lezlich dieselbe zum höchsten. Er glaubte auch allem/ was man ihm vorbrachte/ und hegte die Verleumder.

Nach dem Tod seiner Söhne/ da auch Germanicus sein WahlSohn in Syrien gestorben/ kehrte er sich ganz um/ und ließe von L. Ael. Sejano, seinem Mignon oder Liebling/ sich bereden/ um Er weicht aus Rom. Ruhe willen aus Rom nach Campanien zu entweichen. Diß geschahe im 11 Jahr seiner Regirung. Sejanus sein Liebling. Sejanus, der etliche Jahre dem Kaiser gleich/ verehret worden/ und viel edle Römer hinrichten lassen/ ward endlich/ auf dessen Befehl A. C. 31 schmählichst getödtet/ mit seiner ganzen Freundschaft/ auch die Tochter/ ehe man sie erseuffet/ vom Henker zur Huren gemacht.

Er wird ein Wüterich. Tiberius ward hiernächst und in seinen lezten Jahren/ ein grausamer Wüterich. Kein Tag vergienge/ der nicht vom Blut der Verurtheilten roht geworden. Jederman dorfte den andern anklagen/ und dem ward geglaubet. Niemand dorfte weinen/ bey Hinrichtung der Unschuldigen. Die geringste That/ auch nur ein Wort muste man mit dem Leben büssen. Den Anklägern und falschen Zeugen/ ward reichlich gelohnet. In der Insel[Spaltenumbruch] Capreae, ließe er in seiner Gegenwart die Verdamten über die Felsen abstürzen/ da sie unten von Schiffleuten mit Rudern und Prügeln erschlagen wurden. Er schonte auch nicht seiner Verwandten/ und ließe seines Bruder- und WahlSohns Germanici Söhne Tiberium und Drusum, neben ihrer Mutter Agrippina, im Gefängnis sterben. Gegen seiner eigenen Mutter/ hat er vorher auch sich ganz undankbar erwiesen. Es hatte einer einem Todten ins Ohr gesaget/ er solte dem verstorbenen Kaiser Augusto die Post bringen/ daß seine Legata oder Vermächtnise noch nicht ausgerichtet wären: diesem ließe er sein Legat gleich auszahlen/ und ihn darauf hinrichten/ und befahle ihm/ er solte diese Botschaft dem Augusto selber überbringen. So gar wahr ist/ was Plato sagt/ daß ein Menschenblut gekostet/ zu einem reissend- und rasenden Wolf werde. Es ward deswegen zu seiner Schmach/ diß distichon geschrieben:

Fastidit vinum, quia jam sitit iste cruo-
rem:

tam bibit hunc avide, quam bibit an-
te merum.

Jezt/ da ihn dürst nach Blut/ ihm eckelt
vor dem Wein:

diß er so gierig trinkt/ als den zuvor/
hinein.

Er verwilderte auch dermassen in dieser Grausamkeit/ daß er Priamum den lezten Trojaner-König seelig priese/ weil er alle die seinen, überlebt hatte/ und oft gewünschet/ daß nach seinem Tode das Feuer mit der Erde sich vermischen möchte. Ein Schuster hatte einen Raben/ der den Kaiser grußen konte/ umgebracht: der muste hinwieder sterben/ und Tiberius ließe den Raben mit herrlichem Leichgepränge zu Grab tragen. Ein Historicus hatte/ noch zu Kaiser Augusti Zeiten/ Cassium und Brutum die lezte Römer genannt: der muste es iezt erst mit dem Leben bezahlen. Das Plagen in den Gefängnisen war so groß/ daß viele/ den Tod ihren Erlöser nennend/ sich selbst erwürgten. Tiberius wuste es auch/ darum sagte er von einem solchen: dieser ist meinen Händen entronnen. Als ein anderer um Förderung seines Todes bate/ ließe er ihm sagen: Er sey noch nicht Willens/ ihn also zu begnädigen.

Seine Furcht. Böse Thaten/ tragen auf dem Rucken ein böses Gewissen. Er fürchtete sich sehr vor dem Donnerwetter/ und setzte bey solcher Zeit allemal einen Lorbeerkranz auf: sich damit zu sichern vermeinend. Er machte sich zweymal auf den Weg/ nach Rom wiederzukehren: aber sein böses Gewissen/ Sein Absterben. oder die Furcht/ wolte es ihm nicht zulassen. Er war das letzte mal schon auf 7. Wälsche Meilen an der Stadt/ und sahe bereits die Mauren derselben. Aber eilends entschlosse er sich anders/ und eilte zurücke/ in die Insel wieder zu kommen: da ihn eine Schwachheit überfiele. Er verbarge aber solche/ und thäte in allem/ wie er sonst pflegte. Doch starbe er/ im Mairhof Lucilli, den 16. Martii A. C.

[Spaltenumbruch] Er thäte auch/ dem Kleider Pracht/ starcken Einhalt: weil er muste/ daß man dadurch viel Gelds verunnüze/ und darum auf alle Weise und Unweise trachten müste/ Geld zu gewinnen. Er liesse auch ein SCtum oder Rahtsverlaß durch den Senat hervor geben/ des Innhalts/ daß alle Urtheile über Malefitz-Personen 10 Tage lang solten hinterzogen werden: dannenhero Pilatus dazumal straff-fällig gewesen/ der über JEsum Christum das Urtheil und die Execution in einem halben Tag ergehen lassen.

Seine Gedult und Sanftmut. Durch böse Nachreden ließe er sich nicht erzürnen/ und verachtete solche mit eben der Antwort/ die er obbesagter massen von Kaiser Augusto empfangen. Der Grammaticus Diogenes, auf welche Art von Philosophen er viel gehalten/ als er bey ihm zusprechen wollen/ ließe ihm durch seinen Knaben sagen/ Er solte erst am siebenden Tag wiederkehren. Diesen Schimpf ließe er ungerochen/ erwiederte ihm aber solchen/ als er nach Rom vor die Thür seines Palastes kame/ ihn zu sprechen/ indem er dem stoltzen Gröbling herunter sagen ließe/ er solte erst nach sieben Jahren sich wieder anmelden.

Seine Laster. Nachdem er endlich auf den Thron sich fäst gesezet/ begunte er die Larve abzuziehen/ und die Laster hervor zu legen/ die er seither verstellet. In dem Laster der Trinksucht verharrete er so ämsig/ daß/ wer mit ihm am längsten sauffen konte/ dadurch zu hohen Ehren gelangte. Er brachte es auch hoch mit der Unzucht/ sonderlich auf der Insel Capreae, von der er auch den Namen eines Bocks bekommen: und musten öfters nackete Weibsbilder bey der Tafel aufwarten/ da dann Wein und Venus gute Gesellschaft gemacht. Da er auch zuvor der Schmeicheley spinnfeind gewesen/ liebte er lezlich dieselbe zum höchsten. Er glaubte auch allem/ was man ihm vorbrachte/ und hegte die Verleumder.

Nach dem Tod seiner Söhne/ da auch Germanicus sein WahlSohn in Syrien gestorben/ kehrte er sich ganz um/ und ließe von L. Ael. Sejano, seinem Mignon oder Liebling/ sich bereden/ um Er weicht aus Rom. Ruhe willen aus Rom nach Campanien zu entweichen. Diß geschahe im 11 Jahr seiner Regirung. Sejanus sein Liebling. Sejanus, der etliche Jahre dem Kaiser gleich/ verehret worden/ und viel edle Römer hinrichten lassen/ ward endlich/ auf dessen Befehl A. C. 31 schmählichst getödtet/ mit seiner ganzen Freundschaft/ auch die Tochter/ ehe man sie erseuffet/ vom Henker zur Huren gemacht.

Er wird ein Wüterich. Tiberius ward hiernächst und in seinen lezten Jahren/ ein grausamer Wüterich. Kein Tag vergienge/ der nicht vom Blut der Verurtheilten roht geworden. Jederman dorfte den andern anklagen/ und dem ward geglaubet. Niemand dorfte weinen/ bey Hinrichtung der Unschuldigen. Die geringste That/ auch nur ein Wort muste man mit dem Leben büssen. Den Anklägern und falschen Zeugen/ ward reichlich gelohnet. In der Insel[Spaltenumbruch] Capreae, ließe er in seiner Gegenwart die Verdamten über die Felsen abstürzen/ da sie unten von Schiffleuten mit Rudern und Prügeln erschlagen wurden. Er schonte auch nicht seiner Verwandten/ und ließe seines Bruder- und WahlSohns Germanici Söhne Tiberium und Drusum, neben ihrer Mutter Agrippina, im Gefängnis sterben. Gegen seiner eigenen Mutter/ hat er vorher auch sich ganz undankbar erwiesen. Es hatte einer einem Todten ins Ohr gesaget/ er solte dem verstorbenen Kaiser Augusto die Post bringen/ daß seine Legata oder Vermächtnise noch nicht ausgerichtet wären: diesem ließe er sein Legat gleich auszahlen/ und ihn darauf hinrichten/ und befahle ihm/ er solte diese Botschaft dem Augusto selber überbringen. So gar wahr ist/ was Plato sagt/ daß ein Menschenblut gekostet/ zu einem reissend- und rasenden Wolf werde. Es ward deswegen zu seiner Schmach/ diß distichon geschrieben:

Fastidit vinum, quia jam sitit iste cruo-
rem:

tàm bibit hunc avidè, quàm bibit an-
te merum.

Jezt/ da ihn dürst nach Blut/ ihm eckelt
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diß er so gierig trinkt/ als den zuvor/
hinein.

Er verwilderte auch dermassen in dieser Grausamkeit/ daß er Priamum den lezten Trojaner-König seelig priese/ weil er alle die seinen, überlebt hatte/ und oft gewünschet/ daß nach seinem Tode das Feuer mit der Erde sich vermischen möchte. Ein Schuster hatte einen Raben/ der den Kaiser grußen konte/ umgebracht: der muste hinwieder sterben/ und Tiberius ließe den Raben mit herrlichem Leichgepränge zu Grab tragen. Ein Historicus hatte/ noch zu Kaiser Augusti Zeiten/ Cassium und Brutum die lezte Römer genannt: der muste es iezt erst mit dem Leben bezahlen. Das Plagen in den Gefängnisen war so groß/ daß viele/ den Tod ihren Erlöser nennend/ sich selbst erwürgten. Tiberius wuste es auch/ darum sagte er von einem solchen: dieser ist meinen Händen entronnen. Als ein anderer um Förderung seines Todes bate/ ließe er ihm sagen: Er sey noch nicht Willens/ ihn also zu begnädigen.

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Diesen Schimpf ließe er ungerochen/ erwiederte ihm aber solchen/ als er nach Rom vor die Thür seines Palastes kame/ ihn zu sprechen/ indem er dem stoltzen Gröbling herunter sagen ließe/ er solte erst nach sieben Jahren sich wieder anmelden. Seine Gedult und Sanftmut. Nachdem er endlich auf den Thron sich fäst gesezet/ begunte er die Larve abzuziehen/ und die Laster hervor zu legen/ die er seither verstellet. In dem Laster der Trinksucht verharrete er so ämsig/ daß/ wer mit ihm am längsten sauffen konte/ dadurch zu hohen Ehren gelangte. Er brachte es auch hoch mit der Unzucht/ sonderlich auf der Insel Capreae, von der er auch den Namen eines Bocks bekommen: und musten öfters nackete Weibsbilder bey der Tafel aufwarten/ da dann Wein und Venus gute Gesellschaft gemacht. Da er auch zuvor der Schmeicheley spinnfeind gewesen/ liebte er lezlich dieselbe zum höchsten. Er glaubte auch allem/ was man ihm vorbrachte/ und hegte die Verleumder. Seine Laster.Nach dem Tod seiner Söhne/ da auch Germanicus sein WahlSohn in Syrien gestorben/ kehrte er sich ganz um/ und ließe von L. Ael. Sejano, seinem Mignon oder Liebling/ sich bereden/ um Ruhe willen aus Rom nach Campanien zu entweichen. Diß geschahe im 11 Jahr seiner Regirung. Sejanus, der etliche Jahre dem Kaiser gleich/ verehret worden/ und viel edle Römer hinrichten lassen/ ward endlich/ auf dessen Befehl A. C. 31 schmählichst getödtet/ mit seiner ganzen Freundschaft/ auch die Tochter/ ehe man sie erseuffet/ vom Henker zur Huren gemacht. Er weicht aus Rom. Sejanus sein Liebling. Tiberius ward hiernächst und in seinen lezten Jahren/ ein grausamer Wüterich. Kein Tag vergienge/ der nicht vom Blut der Verurtheilten roht geworden. Jederman dorfte den andern anklagen/ und dem ward geglaubet. Niemand dorfte weinen/ bey Hinrichtung der Unschuldigen. Die geringste That/ auch nur ein Wort muste man mit dem Leben büssen. Den Anklägern und falschen Zeugen/ ward reichlich gelohnet. In der Insel Capreae, ließe er in seiner Gegenwart die Verdamten über die Felsen abstürzen/ da sie unten von Schiffleuten mit Rudern und Prügeln erschlagen wurden. Er schonte auch nicht seiner Verwandten/ und ließe seines Bruder- und WahlSohns Germanici Söhne Tiberium und Drusum, neben ihrer Mutter Agrippina, im Gefängnis sterben. Gegen seiner eigenen Mutter/ hat er vorher auch sich ganz undankbar erwiesen. Es hatte einer einem Todten ins Ohr gesaget/ er solte dem verstorbenen Kaiser Augusto die Post bringen/ daß seine Legata oder Vermächtnise noch nicht ausgerichtet wären: diesem ließe er sein Legat gleich auszahlen/ und ihn darauf hinrichten/ und befahle ihm/ er solte diese Botschaft dem Augusto selber überbringen. So gar wahr ist/ was Plato sagt/ daß ein Menschenblut gekostet/ zu einem reissend- und rasenden Wolf werde. Es ward deswegen zu seiner Schmach/ diß distichon geschrieben: Er wird ein Wüterich. Fastidit vinum, quia jam sitit iste cruo- rem: tàm bibit hunc avidè, quàm bibit an- te merum. Jezt/ da ihn dürst nach Blut/ ihm eckelt vor dem Wein: diß er so gierig trinkt/ als den zuvor/ hinein. Er verwilderte auch dermassen in dieser Grausamkeit/ daß er Priamum den lezten Trojaner-König seelig priese/ weil er alle die seinen, überlebt hatte/ und oft gewünschet/ daß nach seinem Tode das Feuer mit der Erde sich vermischen möchte. Ein Schuster hatte einen Raben/ der den Kaiser grußen konte/ umgebracht: der muste hinwieder sterben/ und Tiberius ließe den Raben mit herrlichem Leichgepränge zu Grab tragen. Ein Historicus hatte/ noch zu Kaiser Augusti Zeiten/ Cassium und Brutum die lezte Römer genannt: der muste es iezt erst mit dem Leben bezahlen. Das Plagen in den Gefängnisen war so groß/ daß viele/ den Tod ihren Erlöser nennend/ sich selbst erwürgten. Tiberius wuste es auch/ darum sagte er von einem solchen: dieser ist meinen Händen entronnen. Als ein anderer um Förderung seines Todes bate/ ließe er ihm sagen: Er sey noch nicht Willens/ ihn also zu begnädigen. Böse Thaten/ tragen auf dem Rucken ein böses Gewissen. Er fürchtete sich sehr vor dem Donnerwetter/ und setzte bey solcher Zeit allemal einen Lorbeerkranz auf: sich damit zu sichern vermeinend. Er machte sich zweymal auf den Weg/ nach Rom wiederzukehren: aber sein böses Gewissen/ oder die Furcht/ wolte es ihm nicht zulassen. Er war das letzte mal schon auf 7. Wälsche Meilen an der Stadt/ und sahe bereits die Mauren derselben. Aber eilends entschlosse er sich anders/ und eilte zurücke/ in die Insel wieder zu kommen: da ihn eine Schwachheit überfiele. Er verbarge aber solche/ und thäte in allem/ wie er sonst pflegte. Doch starbe er/ im Mairhof Lucilli, den 16. Martii A. C. Seine Furcht. Sein Absterben.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,2. Nürnberg, 1679, S. [II (Skulptur), S. 34]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0202_1679/46>, abgerufen am 25.04.2024.