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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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Er kommt von dem Rosenhurste her, an welchen die h. Maria die Windeln aufgehangen, bei der Flucht nach Aegypten. Je länger er blüht, um so fruchtbarer wird das Jahr. Auf Island wird erzählt, dass man früher den Vogelbeerbaum (reynir), welcher auch der heilige Baum genannt wird, in der Christnacht an allen Zweigen mit brennenden Lichtern besetzt gefunden habe, welche nicht erloschen, mochte der Wind auch noch so stark wehen.1) Maurer will in diesem Baume, kaum begründet, das Vorbild des Christbaumes erkennen. In einer hessischen Sage bei Wolf, Nr. 214, steht bei dem Flecken Trebur in dem Mersheimer Feld ein Apfelbaum, welcher alle Jahr in der Christnacht Aepfel trug, die durch ihre verschiedene Grösse die Fruchtbarkeit oder Unfruchtbarkeit des kommenden Jahres verkündeten. In einer Stunde hat der Baum Keime, Blüthen und Früchte bekommen. Eine elsässische Sage lässt auch den Hopfen in der Christnacht zwischen 11 und 12 also hervorsprossen. Eine solche Blüthe der Christnacht ist die maurerische Akazie über dem Grabe des Hiram; möge sie niemals verdorren und stets die schönsten und reichsten Zeiten bringen!!!



1) Maurer, isländische Volkssagen, S. 148 ff.

Er kommt von dem Rosenhurste her, an welchen die h. Maria die Windeln aufgehangen, bei der Flucht nach Aegypten. Je länger er blüht, um so fruchtbarer wird das Jahr. Auf Island wird erzählt, dass man früher den Vogelbeerbaum (reynir), welcher auch der heilige Baum genannt wird, in der Christnacht an allen Zweigen mit brennenden Lichtern besetzt gefunden habe, welche nicht erloschen, mochte der Wind auch noch so stark wehen.1) Maurer will in diesem Baume, kaum begründet, das Vorbild des Christbaumes erkennen. In einer hessischen Sage bei Wolf, Nr. 214, steht bei dem Flecken Trebur in dem Mersheimer Feld ein Apfelbaum, welcher alle Jahr in der Christnacht Aepfel trug, die durch ihre verschiedene Grösse die Fruchtbarkeit oder Unfruchtbarkeit des kommenden Jahres verkündeten. In einer Stunde hat der Baum Keime, Blüthen und Früchte bekommen. Eine elsässische Sage lässt auch den Hopfen in der Christnacht zwischen 11 und 12 also hervorsprossen. Eine solche Blüthe der Christnacht ist die maurerische Akazie über dem Grabe des Hiram; möge sie niemals verdorren und stets die schönsten und reichsten Zeiten bringen!!!



1) Maurer, isländische Volkssagen, S. 148 ff.
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[788/0808] Er kommt von dem Rosenhurste her, an welchen die h. Maria die Windeln aufgehangen, bei der Flucht nach Aegypten. Je länger er blüht, um so fruchtbarer wird das Jahr. Auf Island wird erzählt, dass man früher den Vogelbeerbaum (reynir), welcher auch der heilige Baum genannt wird, in der Christnacht an allen Zweigen mit brennenden Lichtern besetzt gefunden habe, welche nicht erloschen, mochte der Wind auch noch so stark wehen. 1) Maurer will in diesem Baume, kaum begründet, das Vorbild des Christbaumes erkennen. In einer hessischen Sage bei Wolf, Nr. 214, steht bei dem Flecken Trebur in dem Mersheimer Feld ein Apfelbaum, welcher alle Jahr in der Christnacht Aepfel trug, die durch ihre verschiedene Grösse die Fruchtbarkeit oder Unfruchtbarkeit des kommenden Jahres verkündeten. In einer Stunde hat der Baum Keime, Blüthen und Früchte bekommen. Eine elsässische Sage lässt auch den Hopfen in der Christnacht zwischen 11 und 12 also hervorsprossen. Eine solche Blüthe der Christnacht ist die maurerische Akazie über dem Grabe des Hiram; möge sie niemals verdorren und stets die schönsten und reichsten Zeiten bringen!!! 1) Maurer, isländische Volkssagen, S. 148 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 788. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/808>, abgerufen am 29.03.2024.