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Schaumann, Johann Christian Gottlieb: Psyche oder Unterhaltungen über die Seele. Bd. 1. Halle, 1791.

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doch diesen Theil des Körpers, wie schon oben er-
innert worden, als die nothwendige Bedingung
der Gemeinschaft zwischen Seele und Körper an-
sehen. --

Anhang zur ersten Unterhaltung
über die
physiologische Beschaffenheit
des Gehirns

und
den Mechanismus der Empfindung.

Das Gehirn, welches wir eben als denjenigen
Theil des Körpers kennen gelernt haben, ohne
welchen die Seele in dem Menschen nicht wirksam
seyn kann, ist ein unter der Hirnschaale einge-
schlossenes, markigtes und unelastisches Eingewei-
de, das sich außer andern hier nicht so merkwür-
digen Eintheilungen in die gelbliche, röthliche oder
aschfarbige Rinde, welche sehr weich und zart ist,
und in das Mark theilt, welches beym neugebor-
nen Kinde röthlich, sonst aber weiß, mit vielen
arteriösen, einfachen und gradlinichten Gefäßen
durchwirkt, und fester, auch an Masse stärker,
als die Rinde ist. Eine Fortsetzung des Gehirn-
marks ist das Rückenmark, eine sehr weiche, mar-

kigte

doch dieſen Theil des Koͤrpers, wie ſchon oben er-
innert worden, als die nothwendige Bedingung
der Gemeinſchaft zwiſchen Seele und Koͤrper an-
ſehen. —

Anhang zur erſten Unterhaltung
uͤber die
phyſiologiſche Beſchaffenheit
des Gehirns

und
den Mechanismus der Empfindung.

Das Gehirn, welches wir eben als denjenigen
Theil des Koͤrpers kennen gelernt haben, ohne
welchen die Seele in dem Menſchen nicht wirkſam
ſeyn kann, iſt ein unter der Hirnſchaale einge-
ſchloſſenes, markigtes und unelaſtiſches Eingewei-
de, das ſich außer andern hier nicht ſo merkwuͤr-
digen Eintheilungen in die gelbliche, roͤthliche oder
aſchfarbige Rinde, welche ſehr weich und zart iſt,
und in das Mark theilt, welches beym neugebor-
nen Kinde roͤthlich, ſonſt aber weiß, mit vielen
arterioͤſen, einfachen und gradlinichten Gefaͤßen
durchwirkt, und feſter, auch an Maſſe ſtaͤrker,
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marks iſt das Ruͤckenmark, eine ſehr weiche, mar-

kigte
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[12/0036] doch dieſen Theil des Koͤrpers, wie ſchon oben er- innert worden, als die nothwendige Bedingung der Gemeinſchaft zwiſchen Seele und Koͤrper an- ſehen. — Anhang zur erſten Unterhaltung uͤber die phyſiologiſche Beſchaffenheit des Gehirns und den Mechanismus der Empfindung. Das Gehirn, welches wir eben als denjenigen Theil des Koͤrpers kennen gelernt haben, ohne welchen die Seele in dem Menſchen nicht wirkſam ſeyn kann, iſt ein unter der Hirnſchaale einge- ſchloſſenes, markigtes und unelaſtiſches Eingewei- de, das ſich außer andern hier nicht ſo merkwuͤr- digen Eintheilungen in die gelbliche, roͤthliche oder aſchfarbige Rinde, welche ſehr weich und zart iſt, und in das Mark theilt, welches beym neugebor- nen Kinde roͤthlich, ſonſt aber weiß, mit vielen arterioͤſen, einfachen und gradlinichten Gefaͤßen durchwirkt, und feſter, auch an Maſſe ſtaͤrker, als die Rinde iſt. Eine Fortſetzung des Gehirn- marks iſt das Ruͤckenmark, eine ſehr weiche, mar- kigte

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Zitationshilfe: Schaumann, Johann Christian Gottlieb: Psyche oder Unterhaltungen über die Seele. Bd. 1. Halle, 1791, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schaumann_psyche01_1791/36>, abgerufen am 28.03.2024.