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Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822.

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Albrecht Dürer.

Ein günstiges Geschick bewahrte uns recht an-
ziehende Notizen über die Eltern und die Jugend
des großen edlen Meisters, von seiner eignen Hand
niedergeschrieben, und ich freue mich um so mehr,
mit seinen eignen Worten diese seinem Andenken
gewidmeten Blätter beginnen zu können, da er selbst
in ihrer rührenden treuherzigen Einfalt gleichsam
wie lebend vor uns steht, fromm und gut, einfach,
Gott ergeben und arbeitsam, wie er es war und
blieb, bis an sein Ende.

"Jch Albrecht Dürer, der jüngere, hab zu-
"sammengetragen aus meines Vaters Schriften,
"von wannen er gewesen sey, wie er herkommen
"und blieben, und geendet seliglich, Gott sey ihme
"und uns gnädig, Amen."

Anno 1524.

"Albrecht Dürer der ältere ist aus seinem Ge-
"schlecht geboren im Königreich zu Hungarn, nicht
"fern von einem Städtlein, genannt Jula, acht
"Meilen Wegs weit unter Wardein, aus einem


Albrecht Duͤrer.

Ein günſtiges Geſchick bewahrte uns recht an-
ziehende Notizen über die Eltern und die Jugend
des großen edlen Meiſters, von ſeiner eignen Hand
niedergeſchrieben, und ich freue mich um ſo mehr,
mit ſeinen eignen Worten dieſe ſeinem Andenken
gewidmeten Blätter beginnen zu können, da er ſelbſt
in ihrer rührenden treuherzigen Einfalt gleichſam
wie lebend vor uns ſteht, fromm und gut, einfach,
Gott ergeben und arbeitſam, wie er es war und
blieb, bis an ſein Ende.

„Jch Albrecht Dürer, der jüngere, hab zu-
„ſammengetragen aus meines Vaters Schriften,
„von wannen er geweſen ſey, wie er herkommen
„und blieben, und geendet ſeliglich, Gott ſey ihme
„und uns gnädig, Amen.“

Anno 1524.

„Albrecht Dürer der ältere iſt aus ſeinem Ge-
„ſchlecht geboren im Königreich zu Hungarn, nicht
„fern von einem Städtlein, genannt Jula, acht
„Meilen Wegs weit unter Wardein, aus einem

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[221/0233] Albrecht Duͤrer. Ein günſtiges Geſchick bewahrte uns recht an- ziehende Notizen über die Eltern und die Jugend des großen edlen Meiſters, von ſeiner eignen Hand niedergeſchrieben, und ich freue mich um ſo mehr, mit ſeinen eignen Worten dieſe ſeinem Andenken gewidmeten Blätter beginnen zu können, da er ſelbſt in ihrer rührenden treuherzigen Einfalt gleichſam wie lebend vor uns ſteht, fromm und gut, einfach, Gott ergeben und arbeitſam, wie er es war und blieb, bis an ſein Ende. „Jch Albrecht Dürer, der jüngere, hab zu- „ſammengetragen aus meines Vaters Schriften, „von wannen er geweſen ſey, wie er herkommen „und blieben, und geendet ſeliglich, Gott ſey ihme „und uns gnädig, Amen.“ Anno 1524. „Albrecht Dürer der ältere iſt aus ſeinem Ge- „ſchlecht geboren im Königreich zu Hungarn, nicht „fern von einem Städtlein, genannt Jula, acht „Meilen Wegs weit unter Wardein, aus einem

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Zitationshilfe: Schopenhauer, Johanna: Johann van Eyck und seine Nachfolger. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1822, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schopenhauer_eyck01_1822/233>, abgerufen am 28.03.2024.