Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676.

Bild:
<< vorherige Seite

se in soliditate aeternit atis figat. Ergo ora, stude,
patere, certa, labora aeternitati: vive DEO, vi-
ve coelo, vive aeternitati.
Wir Menschen sollen
und müssen in allen Lebens Arten unser Vor-
haben und endliches Absehen wol beobachten/
und ob wir wol in diser Zeitlichkeit und in die-
sem unseren kurtzen kümmerlichen Leben/ vielen
flüchtigen/ vergänglichen Händeln uns nicht
können entziehen/ und allesamt in einem eite-
len Leben/ und darin vorfallenden unvermeid-
lichen Lebens Arten und sündlichen unreinen
Lebens Werken begriffen/ so ist und bleibet
doch auch bei dem geringsten Thun und Lassen/
die sichere beste Lebens Kunst/ sich allemahl
dabei zur erfolgenden Ewigkeit sich also bezei-
gen/ also gedenken/ also verhalten/ daß man
wider das Gewissen muhtwillig nicht handele/
was man GOtte und dem Nechsten schuldig/
immer mit betrachte/ und alles also auf den
festen Grund der Ewigkeit mit einrichte. Der
HErr Christus zielet selbst dahin/ da Er Joh.
XIII. v.
17. sagt: So ihr solches wisset/ seelig
seid ihr/ so ihrs thut.

Dieses nun ist auch bei allen verächtlichen/
kümmerlichen und geringsten Lebens Arten
allhier eine Seeligkeit/ nemlich ein Anfang
und ein Grund zur künftigen waren Seeligkeit/

sich
A v

ſe in ſoliditate æternit atis figat. Ergò ora, ſtude,
patere, certa, labora æternitati: vive DEO, vi-
ve cœlo, vive æternitati.
Wir Menſchen ſollen
und muͤſſen in allen Lebens Arten unſer Vor-
haben und endliches Abſehen wol beobachten/
und ob wir wol in diſer Zeitlichkeit und in die-
ſem unſeren kurtzen kuͤmmerlichen Leben/ vielen
fluͤchtigen/ vergaͤnglichen Haͤndeln uns nicht
koͤnnen entziehen/ und alleſamt in einem eite-
len Leben/ und darin vorfallenden unvermeid-
lichen Lebens Arten und ſuͤndlichen unreinen
Lebens Werken begriffen/ ſo iſt und bleibet
doch auch bei dem geringſten Thun und Laſſen/
die ſichere beſte Lebens Kunſt/ ſich allemahl
dabei zur erfolgenden Ewigkeit ſich alſo bezei-
gen/ alſo gedenken/ alſo verhalten/ daß man
wider das Gewiſſen muhtwillig nicht handele/
was man GOtte und dem Nechſten ſchuldig/
immer mit betrachte/ und alles alſo auf den
feſten Grund der Ewigkeit mit einrichte. Der
HErꝛ Chriſtus zielet ſelbſt dahin/ da Er Joh.
XIII. v.
17. ſagt: So ihr ſolches wiſſet/ ſeelig
ſeid ihr/ ſo ihrs thut.

Dieſes nun iſt auch bei allen veraͤchtlichen/
kuͤmmerlichen und geringſten Lebens Arten
allhier eine Seeligkeit/ nemlich ein Anfang
und ein Grund zur kuͤnftigen waren Seeligkeit/

ſich
A v
<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="dedication">
        <p><pb facs="#f0015"/><hi rendition="#aq">&#x017F;e in <hi rendition="#i">&#x017F;oliditate æternit atis</hi> figat. Ergò ora, &#x017F;tude,<lb/>
patere, certa, labora <hi rendition="#i">æternitati:</hi> vive DEO, vi-<lb/>
ve c&#x0153;lo, vive <hi rendition="#i">æternitati.</hi></hi> Wir Men&#x017F;chen &#x017F;ollen<lb/>
und mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en in allen <hi rendition="#fr">Lebens Arten</hi> un&#x017F;er Vor-<lb/>
haben und endliches Ab&#x017F;ehen wol beobachten/<lb/>
und ob wir wol in di&#x017F;er Zeitlichkeit und in die-<lb/>
&#x017F;em un&#x017F;eren kurtzen ku&#x0364;mmerlichen Leben/ vielen<lb/>
flu&#x0364;chtigen/ verga&#x0364;nglichen Ha&#x0364;ndeln uns nicht<lb/>
ko&#x0364;nnen entziehen/ und alle&#x017F;amt in einem eite-<lb/>
len Leben/ und darin vorfallenden unvermeid-<lb/>
lichen <hi rendition="#fr">Lebens Arten</hi> und &#x017F;u&#x0364;ndlichen unreinen<lb/><hi rendition="#fr">Lebens Werken</hi> begriffen/ &#x017F;o i&#x017F;t und bleibet<lb/>
doch auch bei dem gering&#x017F;ten Thun und La&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
die &#x017F;ichere be&#x017F;te Lebens Kun&#x017F;t/ &#x017F;ich allemahl<lb/>
dabei zur erfolgenden <hi rendition="#fr">Ewigkeit</hi> &#x017F;ich al&#x017F;o bezei-<lb/>
gen/ al&#x017F;o gedenken/ al&#x017F;o verhalten/ daß man<lb/>
wider das Gewi&#x017F;&#x017F;en muhtwillig nicht handele/<lb/>
was man GOtte und dem Nech&#x017F;ten &#x017F;chuldig/<lb/>
immer mit betrachte/ und alles al&#x017F;o auf den<lb/>
fe&#x017F;ten Grund der Ewigkeit mit einrichte. Der<lb/>
HEr&#xA75B; Chri&#x017F;tus zielet &#x017F;elb&#x017F;t dahin/ da Er <hi rendition="#aq">Joh.<lb/>
XIII. v.</hi> 17. &#x017F;agt: So ihr &#x017F;olches wi&#x017F;&#x017F;et/ <hi rendition="#fr">&#x017F;eelig</hi><lb/>
&#x017F;eid ihr/ &#x017F;o ihrs thut.</p><lb/>
        <p>Die&#x017F;es nun i&#x017F;t auch bei allen vera&#x0364;chtlichen/<lb/>
ku&#x0364;mmerlichen und gering&#x017F;ten <hi rendition="#fr">Lebens Arten</hi><lb/>
allhier eine <hi rendition="#fr">Seeligkeit/</hi> nemlich ein Anfang<lb/>
und ein Grund zur ku&#x0364;nftigen waren Seeligkeit/<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A v</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ich</fw><lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0015] ſe in ſoliditate æternit atis figat. Ergò ora, ſtude, patere, certa, labora æternitati: vive DEO, vi- ve cœlo, vive æternitati. Wir Menſchen ſollen und muͤſſen in allen Lebens Arten unſer Vor- haben und endliches Abſehen wol beobachten/ und ob wir wol in diſer Zeitlichkeit und in die- ſem unſeren kurtzen kuͤmmerlichen Leben/ vielen fluͤchtigen/ vergaͤnglichen Haͤndeln uns nicht koͤnnen entziehen/ und alleſamt in einem eite- len Leben/ und darin vorfallenden unvermeid- lichen Lebens Arten und ſuͤndlichen unreinen Lebens Werken begriffen/ ſo iſt und bleibet doch auch bei dem geringſten Thun und Laſſen/ die ſichere beſte Lebens Kunſt/ ſich allemahl dabei zur erfolgenden Ewigkeit ſich alſo bezei- gen/ alſo gedenken/ alſo verhalten/ daß man wider das Gewiſſen muhtwillig nicht handele/ was man GOtte und dem Nechſten ſchuldig/ immer mit betrachte/ und alles alſo auf den feſten Grund der Ewigkeit mit einrichte. Der HErꝛ Chriſtus zielet ſelbſt dahin/ da Er Joh. XIII. v. 17. ſagt: So ihr ſolches wiſſet/ ſeelig ſeid ihr/ ſo ihrs thut. Dieſes nun iſt auch bei allen veraͤchtlichen/ kuͤmmerlichen und geringſten Lebens Arten allhier eine Seeligkeit/ nemlich ein Anfang und ein Grund zur kuͤnftigen waren Seeligkeit/ ſich A v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/15
Zitationshilfe: Schottel, Justus Georg: Grausame Beschreibung und Vorstellung Der Hölle Und der Höllischen Qwal . Wolfenbüttel, 1676, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schottel_hoelle_1676/15>, abgerufen am 28.03.2024.